Autor: 12. März 2018, 06:14
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"Reform" nach "No Billag"
Die SRG streicht nur ihre Alleinstellungsmerkmale heraus, mehr nichtVon Markus Knöpfli
Aus kommunikativer Sicht war es ein geschickter Schachzug der SRG, noch am Abstimmungstag ein 100 Millionen-Sparprogramm samt Reformpaket anzukünden. Das wirkte so, als ob sie den Forderungen ihrer Gegner nachgebe. Die „Blick“-Schlagzeile „Demut statt Triumph“ vom letzten Montag bestätigt das.
Umgekehrt spielen die SRG-Gegner mit, sind sie doch froh um das Angebot, weil es ihnen hilft, trotz Abstimmungsschlappe das Gesicht zu wahren – nach dem Motto: Seht her, das haben wir immerhin erreicht. Der Auftritt der „No Billag“-Befürworterin Nathalie Rickli im Medienclub vom 6. März ist ein Beleg dafür: Seelenruhig konnte sie ihre Niederlage eingestehen, da es nun ja „in eine richtige Richtung“ gehe. Sie schien das tatsächlich zu glauben, fügte sie doch hinzu, dass eine Halbierungsinitiative im Moment nicht zur Diskussion stehe.
Die SRG muss sowieso sparen
Doch bei Lichte betrachtet zeigt sich, dass das ganze Angebotspaket der SRG nur wenig mit der „No Billag“-Initiative zu tun hat und schon gar nicht Konzessionen an die politischen Gegner enthält. Tatsache ist, dass die SRG ohnehin sparen muss – 50 Millionen allein schon auf nächstes Jahr hin, da der Bundesrat nach der RTVG-Revision von 2015 die Radio- und TV-Gebühr pro Haushalt per 2019 auf 365 Franken gesenkt und die Gesamtgebühreneinnahmen der SRG unabhängig von der nach wie vor wachsenden Zahl der Haushalte bei 1,2 Milliarden Franken pro Jahr gedeckelt hat.
Sparen muss die SRG aber auch, weil ihre TV-Werbeeinnahmen sinken. […]
Die SRG fokussiert auf ihren USP
Wo die SRG die 100 Millionen einsparen wird, ist im Detail noch nicht klar, SRG-Generaldirektor Gilles Marchand sagte aber, dass er den Rotstift nicht beim Programm, sondern bei IT, Verwaltung, Produktion und Infrastruktur ansetzen will.
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Konzessionen an die Verleger? Wo denn?
Dass die SRG künftig auf Unterbrecherwerbung in abendlichen Serien verzichten will, ist ebenfalls kein Goodie an die Privaten.
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Es geht hie nur darum aufzuzeigen, was die angekündigten Massnahmen keine "Reform" sind, auch wenn SRG und ihre Gegner so tun. […]
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»Letzte Änderung: 12. März 2018, 23:45 von Bürger«