Autor: 28. Februar 2018, 18:54
Bildquelle: http://up.picr.de/27539942jp.pngFrankfurter Rundschau, 28.02.2018
No-Billag-Initiative
„Es ist ein Ausverkauf der Heimat“ Der Schriftsteller Adolf Muschg erklärt, warum er die Schweizer Initiative ablehnt, welche am Sonntag die Rundfunkgebühren abschaffen lassen will. Und was das mit dem Erhalt der Demokratie zu tun hat.Von Katja Thorwarth
Herr Muschg, was läuft schief in der Schweizer Medienlandschaft? Ist der Hintergrund für die No-Billag-Initiative die Einführung einer Gebühr für alle Haushalte im Jahr 2019?
Die Einstellung gegenüber dem, was einmal Service Public hieß, hat sich geändert. Bei der Bahn oder anderen notwendigen infrastrukturellen Ausgaben gesteht man dem Staat gerade noch zu, wenn auch abnehmend, dass er für einen öffentlichen Dienst verantwortlich ist. Eine ausgewogene Information jedoch wird von den No-Billag-Leuten nicht mehr als öffentlicher Dienst betrachtet, sondern soll dem Markt überlassen werden […]
Sie meinen, No Billag gefährdet die Demokratie?
Demokratie ist eine anspruchsvolle Staatsform und sie kann keine anspruchslose oder scheinbar nach dem Mund der Kunden redende Informationskultur gebrauchen. […]
Oliver Kessler, einer der Köpfe von No Billag, will eine Medienlandschaft losgelöst von einem politischen System. Was ist verkehrt daran?
Je tiefer man in diese merkwürdige Gruppe blickt, desto mehr sieht man auch, dass dahinter ein gesellschaftlicher Wandel steht, den ich mit großem Kummer sehe. Im Bildungswesen, auch im Gesundheitswesen wird nur noch ernst genommen, was sich zählen lässt. Die Aufforderung Kesslers zur Abkopplung der SRG von politischem Interesse ist die Einladung zur Amnesie, zum Gedächtnisverlust der Gesellschaft. […]
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»Letzte Änderung: 28. Februar 2018, 20:37 von Bürger«