Ein repräsentatives Abbild der Wohnbevölkerung in Deutschland müsste diverse Bedingungen erfüllen. Darunter die, dass die Anteile der Auswahl der Gesamtheit aller nach Geschlecht, Alter, Wohnortgröße und Bundesland, Ausbildung, Beruf, Einkommen, Wohnsituation, Familienstand, Anzahl der Kinder und mehr entsprechen müsste. Bei Befragung einer zufälligen Gruppe dürften die Abweichungen bezüglich fast aller Kriterien erheblich sein, was dazu führt, dass die gewählte Gruppe eben nicht repräsentativ ist. Korrekturen, d. h. Wichtungen nach diversen Parametern führen dann dazu, dass der Fehler des Ergebnisses recht groß ist. Würde man den angeben, so wäre die Untersuchung noch OK, allerdings liesse sich keine "knackige" Aussage a la "60% sind der Ansicht dass ..." formulieren. Die Aussage "20-65% der Befragten geben an, dass ..." ist für die Berichterstatter und ihre Intention ersichtlich wertlos, weil bei der Bandbreite jeder Leser sich fragen würde, warum man ein so unscharfes Ergebnis für berichtenswert hält. So lässt man Fehler einfach weg. Zudem darf man bei solchen Umfragen Effekte beobachten, dass sich bei Reizthemen mehr Leute beteiligen, deren Ansichten extrem auseinander liegen. Zwischentöne sind dann deutlich unterrepräsentiert, was die Analyse zusätzlich erschwert.
Kurz: Ich halte solche Umfragen für weitgehend wertlos. Allenfalls bei Themen, die man auf diese Weise regelmäßig abfragt, könnte man aus Veränderungen auf Trends schließen und selbst das nur mit Einschränkungen.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.