Autor: 23. Oktober 2017, 08:28
Bildquelle: http://up.picr.de/30728831yb.jpgEvangelisch.de, 19.10.2017
Medienkolumne
Verflixt verkrustetDer öffentlich-rechtliche Rundfunk und gegnerische Lobbys bekriegen sich schärfer denn je. Und alle haben recht, aus der Perspektive ihrer Tellerränder. Aber schön und sinnvoll wäre es, ganz anders zu diskutieren.Von Christian Bartels
Die Diskussion um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nimmt solch ein Tempo auf, als sollte sich eine im September geäußerte Prophezeiung von der medienpolitisch "größten Schlacht ..., die es bislang gegeben hat", bewahrheiten. Von Seiten der Presseverlage, den institutionell schärfsten Gegnern von ARD und ZDF, gab es etwa eine kämpferische Rede des Zeitungsverlegerverbands-Präsidenten Mathias Döpfner und kurz darauf die "Spiegel"-Titelgeschichte "Die unheimliche Macht" (deren Bildmotiv allerdings weniger unheimlich wirkte als die neuen AfD-Bundestagsmitglieder anderthalb Wochen zuvor; unheimliche Mächte beschwört der "Spiegel" ganz gerne …). [..]
So was wäre schön und sinnvoll, realistisch ist es natürlich nicht. Realistisch ist, dass die deutschen Öffenlichen-Rechtlichen und ihre deutschen Gegenspieler vor allem aus der Verlagswirtschaft einander noch solange bekämpfen werden, bis ein großer Teil des Verlagsmedien-Angebots verschwunden sein wird, weil er sich nicht mehr finanzieren ließ, und die Akzeptanz für die Öffenlichen-Rechtlichen nicht mehr in allen Bundesländern mehrheitsfähig ist. Das könnte sogar relativ gleichzeitig eintreten – und wäre verdammt schade.
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