Wenn die vergangenen Monate etwas gezeigt haben, dann, was passieren kann, wenn Bürgerinnen und Bürger sich nicht mehr am gesellschaftlichen Gespräch beteiligen. Dass Gruppen sich in ihrer kommunikativen Filterblase einschließen, ist ein Risiko, das sich bei Anhängern von Pegida nachweisen lässt.
Herr Schulz, leiden Sie unter Realitätsverlust? Die einzigen Gruppen, die sich in ihrer kommunikativen Filterblase einschließen, sind doch Politiker, ÖRR-Mitarbeiter und andere Nutznießer. Die Bürger werden doch vom "gesellschaftlichen Gespräch" (aus politischen Gründen) ausgeschlossen.
Es gibt keine Institution außer dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, deren explizite Aufgabe es ist, gegen derartige Abschließungen zu arbeiten, sicherzustellen, dass Flüchtlinge, AfD-Anhänger und alle anderen Gruppen eine gemeinsame Öffentlichkeit bilden, die diese Gesellschaft ausmacht. [..]
Nein, Herr Schulz: Die explizite Aufgabe des ÖRR ist die Grundversorgung der Bevölkerung mit Rundfunk.
Gesellschaftliche Probleme kann man nicht mit staatlicher Propaganda unterdrücken. Das hat vielleicht vor 80 Jahren in der Diktatur funktioniert. Im Internetzeitalter ist der Staatsrundfunk für die Bürger bedeutungslos geworden. Es ist vorrangig die Aufgabe der Politik, die gesellschaftliche Spaltung zu verhindern.
AfD und Pegida sind keine Rechtfertigungsgründe für den Bestand des ÖRR. Diese (und andere) Gruppen wurden doch erst als Folge der gesellschaftlichen Probleme gegründet, sie sind nicht deren Ursache. Als Wissenschaftler sollte man das nicht verschweigen oder vertuschen.
Es ist nicht die Aufgabe der Zwangsbeitragszahler finanziell "sicherzustellen, dass Flüchtlinge, AfD-Anhänger und alle anderen Gruppen eine gemeinsame Öffentlichkeit bilden, die diese Gesellschaft ausmacht".