Bildquelle: http://up.picr.de/27314364zl.pngmedienpolitik.net, 14.09.2017
Facebook – kritischer Knotenpunkt der digitalen ÖffentlichkeitVon Prof. Dr. Birgit Stark, Institut für Publizistik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Bedeutung sogenannter Intermediäre wie Facebook für die Meinungsbildung (Stichworte: Echokammern, Filterblasen) wird überschätzt. Einer neuen Expertise zufolge ist Facebook für die meisten Nutzer eine Nachrichtenquelle unter vielen, aber nicht die alleinige Informationsquelle. Die Befürchtung, dass sich die Menschen in Filterblasen bewegten und etwa mit Blick auf die Bundestagswahl nur eingeschränkt informiert seien, muss demnach aus wissenschaftlicher Sicht relativiert werden. Die von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt MedienKonvergenz der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) vorgelegte Expertise „Ganz meine Meinung? Informationsintermediäre und Meinungsbildung“ geht der tatsächlichen Bedeutung der Informationsintermediäre für die Meinungsbildung nach, die empirisch bislang wenig untersucht ist. Ein signifikanter Effekt für Facebook sei beim wahrgenommenen Meinungsklima zu beobachten. Hier könne es zu einer Gefahr für die Meinungsbildung kommen, wenn gesellschaftliche Randgruppen – unterstützt durch Social Bots oder Fake News – Diskussionen manipulieren, indem sie beispielsweise bestimmte Themen pushen oder gezielt durch Kommentare emotional polarisieren. Die Studie belegt zudem weitere Einflussfaktoren auf die Meinungsbildung, darunter Persönlichkeitseigenschaften wie die Persönlichkeitsstärke oder das eigene politische Interesse und nichtmediale Informationsquellen, wie das persönliche Gespräch. [..]
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Gehören diese Manipulationswerkzeuge nicht auch zu den häufig angewandten Instrumentarien der ö.r.-Sender?