Zum obigen Sachverhalt in seinen grundlegenden Punkten...
Ich hab' folgendes heute Mal in den Briefkasten eines Print-Mediums geworfen, weil ich die Nase nach:
"Organisation - Geschäftsleitung"
...
und
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und der Lektüre der unten folgenden Links gestrichen voll hatte.
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Wäre das hier:
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nicht 'mal eine weitreichende und sehr tiefgreifende Recherche wert...
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Gibt es diesen investigativen Journalismus denn wirklich noch?
Und wenn nicht bei Euch, wo dann?
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... fällt einem fiktiven Besucher zweierlei ein.
1) Zur Vermeidung unnötiger Enttäuschungen - was den ausgerufenen Wunsch nach den presseseitigen investigativen Recherchen bzgl. des umtriebigen Treibens i. diesem Fall des SWR betrifft - sollte man in Zusammenhängen wie dem oben (abseits des bereits erwähnten ökonomischen Drucks) der Möglichkeit nach doch immer auch noch andere grundsätzliche Schwierigkeiten im Hinterkopf haben.
Etwa die, dass der konkret vorfindbaren Situation auf der äußerlichen bzw. obersten Ebene, wie man ja anhand der inzwischen zahlreichen Klagen verschiedener Verlegerverbände gg. ÖRR-Anstalten deutlich sehen kann, dass der ÖRR entgegen den gesetzlichen Vorgaben eiskalt der Printpresse ihr Terrain und letztlich die Existenz streitig macht, auf der subjektiven (individuell-persönlichen) Seite des Verhältnisses von Printpresse zu Rundfunk mit einiger Wahrscheinlichkeit in vielen Fällen eine ganz andere gegenübersteht. Die Frage, weshalb sich die Printmedien bzw. deren Verbände im aktuellen Zusammenhang entweder nur mit weinerlichen Aufrufen an die Politik bzw. mit Klagen zu Worte gemeldet haben, war wohl nicht umsonst bereits an anderer Stelle aufgeworfen worden.
Und besagte andere Situation könnte man gewiss anhand folgender einfacher Frage umreissen: Wer »kennt« denn eigentlich wechselseitig wen in Presse und ÖRR-Anstalten? Und das aktuell unter dem
derzeitigen journalistischen Fußvolk, wie auch auf den jeweiligen Leitungsebenen (also dem ehemaligen journalistischen Fußvolk von vor vielen Jahren)? Und ist insofern in Verhältnisse (früherer) kleiner wechselseitiger »Gefallen« wie vllt. auch weitergehender (& zusätzlich durch so etwas wie journalistischen Korpsgeist unterfütterter) persönlicher Loyalitäten eingebunden? Auch solche denkbaren Beziehungsgeflechte können es aus Sicht eines Besuchers durchaus schwierig machen, dass sich für das oben Geforderte sowohl ausführungsmässig als auch für die Erteilung des entsprechenden »Plazet« geeignete Leute (z. B. Chefredakteure) finden - obwohl es dringend nötig wäre angesichts dessen, dass auch bzw. gerade für die Herrschaften beim ÖRR ganz offensichtlich bei Geld die Freundschaft aufhört (bzw. dass man dann keine Verwandten mehr kennt).
2) Der Besucher versucht im weiteren, dem, was Dir sozusagen den Brechreiz ins Gesicht getrieben hat, auch etwas Positives abzugewinnen. Denn an und für sich kann man doch froh sein, dass u. a. dieser Boudgoust hinsichtlich seiner Ambitionen *so schön* öffentlich aus dem Nähkästchen plaudert. Denn das wirft dann doch auch die Frage auf, ob es besagter investigativer Recherchen überhaupt noch bedarf? Wieso? Nun, ganz offensichtlich ist auch aus dem, was dieser Herr im momentanen Zusammenhang von sich gibt, ganz wesentlich abzulesen, dass ihm (& allen anderen voran auch den anderen Sonnenkönigen beiderlei Geschlechts in den Anstalten) der Unterschied zwischen einer
Institution (hier ein öffentlich-rechtlicher - angeblich staatsferner - Rundfunk, für den *als Institution* auch das GG garantiert) und einer
Organisation bzw. einem Konglomerat aus einzelnen Anstalten mit obendrein so etwas wie einer kollektiven Identität nicht klar bzw. zugunsten der Interpretation »verlorengegangen« ist, das GG garantiere *die Existenz der konkreten Anstalten (und natürlich auch die seine mit seinem Monatsgehalt
)*. Dass der deutsche ÖRR (mit seinen Leitungsfuzzies) sich grundsätzlich für etwas *ganz Besonderes & Wichtiges* hält, begegnet einem ja tagtäglich an verschiedenster Stelle.
Mit dem, was dieser Boudgoust erzählt, bestätigt der doch nun aber auf das Schönste die absolute Richtigkeit der letztjährigen Entscheidung des OLG Tübingen, dem SWR die Behördeneigenschaft abzuerkennen. Denn dass in diesem Land Behörden eine *eigene* bzw. eigenständige, über ihre eigentliche Aufgabe hinausweisende Identität hätten & allgemeine Handlungsmacht besässen, wie ja von den Anstalten beansprucht, ist doch auch gesetzlich überhaupt nicht vorgesehen? Das Recht, sich *auch noch selbst* die gewünschten Extrawürste zu braten, kommt schlicht einer staatlichen Organisation / Behörde nicht zu.
Behörden, die sich überlebt haben, werden entweder geschlossen bzw. umgestaltet, deren Mitarbeiter ggf. versetzt - dass diesen stattdessen aber das Recht zukäme, sich eigenmächtig neue Geschäftsfelder zu erschliessen, wäre doch wohl die absolute Novität (in anderen Zusammenhängen wäre da ggf. von einem Staat im Staat die Rede)? Genau das machen aber u. a. dieser Boudgoust und andere Herrschaften, wenn davon schwadroniert bzw. der Anspruch erhoben wird, »den SWR unentbehrlich / unverzichtbar« machen zu wollen (wenn das für eine Behörde legal bzw. legitim wäre, dann müßte auch die Polizei bspw. Gangsterorganisationen gründen bzw. gründen lassen dürfen, um das Kriminalitätslevel auf dem für ihre eigene Bestandssicherung bzw. zukünftige Expansion wünschenswerten Niveau zu halten :->>).
Allen mit ein bisschen Überblick über den Zusammenhang dürfte in dem Moment insofern u. a. auch das Gutachten des wissenschaftlichen Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums wieder in den Sinn kommen, das ja schon 2015 - zumal im Licht und auf dem Hintergrund der technischen und sozialen Entwicklungen seit den 1960er Jahren - deutliche Worte zum Thema ÖRR in seiner ggw. Verfasstheit gefunden hatte.
Insofern dürfte auch der BGH dem SWR mit seiner Zurückverweisung der erwähnten Tübinger Entscheidung (die sollen wohl jetzt so lange verhandeln, bis das »richtige« Ergebnis herauskommt...) letztlich einen Bärendienst erwiesen haben - ist doch der ganze Sch.... von und mit ÖRR/SWR als Behörde *mit Eigenleben* getarntem Unternehmen in dem Kontext dadurch erst richtig wieder ins Bewusstsein jedenfalls der kritischen Anteile der Öffentlichkeit gelangt.