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Autor Thema: Transparenz im Fernsehrat - "Es existieren zwei Kulturen nebeneinander"  (Gelesen 2213 mal)

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Deutschlandfunk, 09.05.2017

Transparenz im Fernsehrat
"Es existieren zwei Kulturen nebeneinander"

Leonhard Dobusch im Gespräch mit Christoph Sterz

Zitat
Transparenz im Fernsehrat"Es existieren zwei Kulturen nebeneinander"

Der Fernsehrat vertritt die Interessen der Allgemeinheit gegenüber dem jeweiligen Sender. Öffentlich wird dennoch nur selten, was genau besprochen wird. Leonhard Dobusch, Neu-Mitglied im ZDF-Fernsehrat, wünscht sich mehr Offenheit - und plädiert im Deutschlandfunk für neue Aufgaben.

[..]
"Freundeskreise gibt es nicht nur im ZDF Fernsehrat"

Sterz: Jetzt lassen Sie uns noch mal ein bisschen über das Sein des Fernsehrates reden und zwar auch über die Freundeskreise. Ja, es sind Institutionen, die keine sind. Es sind Gruppierungen, die offiziell ja gar nicht so wirklich existieren. Ein SPD-Freundeskreis, ein CDU-Freundeskreis – also, gibt es die jetzt noch, gibt es die nicht mehr?

Dobusch: Freundeskreise gibt es ja nicht nur im ZDF-Fernsehrat, gibt es auch in den Rundfunkräten und sind nicht SPD, CDU, sondern eigentlich sind sie benannt nach dem Vorsitzenden, aber das deutet schon drauf hin, dass das kein Freundeskreis ist, sondern, das ist einfach eine Fraktion. Da braucht man gar nicht drum rumreden, und im Fernsehrat gibt es auch jetzt noch zwei Fraktionen, und soweit ich das überblicken kann, sind alle Mitglieder in einer dieser beiden Freundeskreisfraktionen zugegen.

Sterz: Sie auch?

Dobusch: Ich bin auch in einem dieser Freundeskreis, in dem Freundeskreis Frank Wernecke. Das wäre sozusagen quasi der rote Freundeskreis. Der schwarze Freundeskreis von Franz Josef Jung, dem ehemaligen Verteidigungsminister, quasi dort bin ich nicht. Allerdings war das einfach so: Man bekommt zu Beginn die Einladung zu beiden Freundeskreisen und dann entscheidet man sich für einen der beiden, und ich muss sagen, was mich überrascht hat - das hatte ich vorher nicht so erwartet -, wie formalisiert diese Freundeskreise wirklich sind. Also damit meine ich, es gibt eine Tagesordnung, es gibt einen Vorsitzenden, es gibt einen Vorstand des Freundeskreises, der wird in geheimer Wahl - zumindest war das beim roten Freundeskreis, wo ich dabei war - gewählt, und ich finde das gar nicht mal nur schlecht. Diese Formalisierung führt dazu, dass bestimmte Prozesse, Entscheidungsprozesse zumindest nach innen transparenter sind, und paradoxerweise darf ich zum Beispiel in meinen Blogeinträgen über eine Fernsehratstätigkeit mehr über die Freundeskreise erzählen, weil dort gibt es keine Vertraulichkeitspflicht, weil die Gremien gar nicht offiziell existieren. Ich bin natürlich auch vorsichtig, was ich schreibe, aber ich kann zumindest selbst entscheiden, was will ich quasi mit der Öffentlichkeit teilen. Das ist bei den Ausschüssen anders: Da darf ich ja prinzipiell nichts, was in den Ausschüssen besprochen wird, ohne explizite Entscheidung frei erzählen.
[..]

Weiterlesen auf:
http://www.deutschlandfunk.de/transparenz-im-fernsehrat-es-existieren-zwei-kulturen.2907.de.html?dram:article_id=385754


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Zur Personalie:
Leonard Dobusch
https://de.wikipedia.org/wiki/Leonhard_Dobusch
Zitat von: Leben
Im Mai 2016 wurde Dobusch als Vertreter für die Interessensgruppe „Internet“ in der XV. Amtsperiode (ab Juli 2016) des ZDF-Fernsehrates berufen. Er war vom Land Berlin auf Vorschlag der Vereine Chaos Computer Club, D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt, eco – Verband der Internetwirtschaft und media.net berlinbrandenburg nominiert worden.
Zitat von: Politisches Engagement
Leonhard Dobusch engagierte sich während seines Studiums unter anderem für die Sozialistische Jugend. Von 2000 bis 2002 war er Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Linz, von 2000 bis 2003 stellvertretender Vorsitzender auf Bundesebene. Zudem war Dobusch von 2003 bis 2004 als Wirtschaftsreferent in der Bundesvertretung der Österreichischen Hochschülerschaft in Wien tätig.

Dobusch ist regelmäßig Referent auf netzpolitischen Kongressen und Veranstaltungen sowie Mitbegründer der Veranstaltungsreihe „Netzpolitischer Abend AT“ in Wien. Zudem engagiert er sich für den SPD-nahen Verein D64, Digitale Gesellschaft e.V. und die Initiative „Recht auf Remix“.

Schöne Einsichten... Tolle neue Welt...
Zitat
Dobusch: Also eine aktuelle Debatte, die wir gerade haben, ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Internet stärker auf Drittplattformen, also sowas wie YouTube und Facebook, aktiv sein möchte, so nach dem Motto, dort hingehen, wo die Beitragszahlenden sind, und gerade die Jungen sind natürlich in diesen Plattformen, und diesem Ansinnen kann ich prinzipiell etwas abgewinnen, allerdings stört mich, dass es bislang eine Schlagseite hin zu großen kommerziellen Plattformen gibt, dass aber andere Plattformen, wo auch sehr viele junge Menschen sich tummeln, wie zum Beispiel Wikipedia, die noch dazu nicht profitorientiert ist und damit eigentlich dem Gedanken des öffentlich-rechtlichen Rundfunks näher steht, dass es keinerlei Initiativen gibt, dort auch etwas unterzubringen oder ZDF-Inhalte für Wikipedia verfügbar zu machen.
[…]
Dobusch: Der Fernsehrat ist nicht das erste Mal, dass ich mit größeren Institutionen irgendwie zu tun habe. Ich war auch vorher schon öfter in parlamentarischen Kontexten tätig, und es war mir schon klar, dass da nicht drauf gewartet wird, dass da irgendwer kommt und jetzt sagt, jetzt machen wir Dinge anders, die Beharrungskräfte sehr groß sind und dass ich den Eindruck habe, was da im Fernsehrat passiert, es wird dem Gremium zwar Respekt gezollt, es kommen wirklich fast alle Spitzen des ZDF da zu jeder Plenumssitzung, auch zu den Ausschüssen sind sie stark präsent. Gleichzeitig ist es eine Pflichtübung, und man absolviert das. Aber es ist nicht so, dass die Fernsehräte da ernsthaft als Gesprächspartner auf Augenhöhe akzeptiert werden, aber ich habe eben auch genug Erfahrung mit solchen großen Institutionen, dass ich sage, das braucht seine Zeit, und die will ich mir auf jeden Fall nehmen.


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Der Fernsehrat. Staatsfern. Man bekommt eine Einladung und muss sich für die rote oder die schwarze Fraktion entscheiden.


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faust

... jau, und nun können wir uns entscheiden:

Nennen wirs "Mafia"  (#) oder "Politbüro"  :police: ?


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Die Mafia ist wesentlich besser organisiert...


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