„Wir brauchen einen Public-Service-Bereich, der staatsfern organisiert ist und sich der Mittel der neuen Medienwelt bedienen kann“, sagte Dörr. Angesichts der Neigung vieler Nutzer, sich in abgeschotteten Informationswelten, sogenannten Filterblasen, zu bewegen, sei es wichtig, diese auf möglichst vielen Plattformen zu erreichen.
So ziemlich alle Medien in Deutschland sind staatsfern. Und wenn er nun glaubt, dass er für den Öffentlichen Rundfunk in Anspruch nehmen zu können, dass dies keine Filterblase sei, dann sollte er noch mal ganz tief in sich gehen, bis er merkt, dass es quatsch ist. ÖR Medien berichten genauso gefiltert wie jeder andere seriöse Medienanstalt.
Der Intendant von Radio Bremen, Jan Metzger, sagte, die öffentlich-rechtlichen Sender müssten stärker in den Dialog mit den Nutzern treten. Die Versuche der Sender, sich in sozialen Netzwerken wie Facebook zu bewegen, seien „noch relativ unbeholfen“. Die Nutzung dieser Plattformen müsse strategisch weiterentwickelt werden. Metzger sagte, die ARD müsse ihre Inhalte noch besser auf einer großen gemeinsamen Plattform organisieren, um möglichst viele Nutzer zu erreichen.
... damit man sich auch ja nicht vor dem ÖR abschotten kann, ja?
Erneut liegt dieser Aussage zu Grunde, dass man sich als einziges, ultimatives Medium betrachtet, das wahrheitsgemäß und makellos berichtet. Im 21. Jahrhundert ist man da jedenfalls noch nicht angekommen.
Die Glaubwürdigkeit von Medien ist einer der Schwerpunkte am zweiten Tag der Medientage Mitteldeutschland, die am Mittwoch in Leipzig fortgesetzt werden.
Es spielt gar keine Rolle, wie glaubwürdig man die ÖR-Medien findet. Jeder hat das Recht sich frei aus jeder Quelle zu informieren - und zwar ungehindert. Nur weil man sich selbst für Glaubwürdig hält, heißt das ja nicht automatisch, dass man es deswegen auch konsumieren muss. Wer bewusst die Wahrheit in anderen Medien sucht, dem sollte das gänzlich frei stehen. Alles andere wäre eine Mischung aus Indoktrination und Propaganda.
Generell macht man hier wieder den Fehler das Öffentlich Rechtliche Programm auf den journalistischen Informationsgehalt zu reduzieren und somit seine Existenz zu rechtfertigen. In der Realität sieht es nun mal so aus, dass dazu auch der Unterhaltungssektor gehört, dessen Qualität strittig sein mag, aber vor allem ein Sektor sein, in dem ja auch viele, viele, der 8 Mrd. Jahresbudget verbraten werden.