Interessanter Artikel!
Mir scheint das der Gastautor ein wenig Technikfeindlich ist und wahrscheinlich mit dem Wandel in der Gesellschaft nicht zurecht kommt. Anstatt die Vor- und Nachteile darzulegen, ist in diesem Artikel eine starke Tendenz von "Nachteilen" zu lesen. Erst in den letzten zwei Absätzen versucht dieser die Kurve zu bekommen und den negativen Ton seines Artikels mit ein paar freundlichen Worten abzumildern.
Weiterhin versucht er alle möglichen Themen aufzugreifen die mit Technik zu tun haben, verkennt dabei aber die Realität des Sachverhalts, d.h. er geht gar nicht so ins Detail hinein, dass man tatsächlich eine
Entscheidung, Auswahl, Bewertung, Beurteilung, Darstellung treffen könnte. Ein Beispiel:
... Deshalb müssen zunächst Netzteilnehmer durch einen digitalen Fingerabdruck individualisiert werden. Damit ist feststellbar, wer der Teilnehmer ist und in wessen Netzwerk er tätig wird. ... Die Entscheidung über eine individuelle Ansprache oder einen öffentlichen Aufruf bleibt also bei der Person dessen, der sich äußern will. ...
Vielleicht hätte man ihm mal erklären sollen, dass jeder Netzteilnehmer eindeutig mit einem Fingerabdruck identifizierbar ist (genannt IP).
Darüber hinaus ist es aber auch nicht immer hilfreich, tatsächlich identifizierbar zu sein (z.B. Aktionen gegen Unrechtssysteme).
... Die Follower verstärken anstrengungslos und außerhalb jeder Verantwortung Online-Petitionen, bestätigen bei Meinungsumfragen Trends, nehmen bei Online-Abstimmungen ihre politische Aufmerksamkeit und Entscheidungskraft auf einen Mausklick zurück. Das Internet zerfällt in Räume isolierender Gruppenbildung. ...
Anstatt die Vorteile darzulegen, dass es tatsächlich Personen gibt die sich für politische Themen interessieren, wird hier suggeriert das die Online-Petitionen von Leuten unterzeichnet werden die "Lange-Weile-haben" oder einfach im Trend liegen wollen.
Ich könnte noch mehr solcher Zitate bringen, aber jeder soll selbst entscheiden was er von dem Artikel hält. Aus meiner Sicht ist es jedoch eher ein "Propaganda-Artikel" gegen "neue Technologien", wobei in der Mitte des Artikels zunehmend gegen das Internet gehetzt wird. Der Artikel macht dem Professoren-Stand nicht gerade alle Ehre!
PS: Kann natürlich auch sein, dass der Gastautor nicht so viel Erfahrung mit Zeitungsartikeln hat, die doch etwas kompakter geschrieben werden müssen als Gutachten!
PSPS: Kleiner Schertz am Rande:
Ein Roboter wirkt als gut programmierter Staubsauger und Rasenmäher, entsorgt dabei aber auch den verlorenen Ring, den der staubsaugende Mensch entdecken und dem Verlierer zurückgeben würde.
Ich würde es so beschreiben:
"Ein Roboter wirkt als gut programmierter Staubsauger und Rasenmäher, entsorgt dabei aber auch den verlorenen Ring, den der staubsaugende Mensch entdecken und
natürlich selbst behalten würde."