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Autor Thema: Private bald mit TV-Gebühr?  (Gelesen 2471 mal)

G
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Private bald mit TV-Gebühr?
Autor: 28. Oktober 2009, 10:24
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/0,1518,657773,00.html

Das wird alle, die so gerne auf die Privaten verweisen, wenn sie die verhasste sogenannte GEZ-Gebühr der ÖRR abschaffen wollen und eine reine Finanzierung über Werbung fordern, freuen.

Scheinbar gibt es Überlegungen bei den Privaten, künftig auch eine Art Rundfunkgebühr zu verlangen. Reine Finanzierung durch Werbung soll es demnach dann nicht mehr in der aktuellen Form geben. Wer also unbedingt werbemülldurchsetzten Dreck von Dschungelcamp bis Verblödungsorgien mit Heidi Klum und aufgebrezelten Pseudo-Models glotzen zu müssen glaubt, darf künftig nicht nur für die wenigen Minuten Inhalt bezahlen sondern auch für nervtötendes Werbegelaber. Mit dem Verlust seiner Intelligenz, sofern je vorhanden, bezahlt der Zuschauer ja schon lange.

Oder wird Werbung dann etwas zurück geschraubt? Wohl kaum. Schließlich will man Einnahmen haben. Und da dürfte den Privaten jeder Cent recht sein - und der Zuschauer ohnehin schon lange egal.

Möglicherweise kommt die Idee der Privaten aber zu einem eher ungünstigen Zeitpunkt. Die ÖRR und die Länderchefs überlegen ja ob es künftig ein neues Gebührenmodell für ARD und ZDF geben soll. Eine haushaltsbezogene Abgabe ist im Gespräch. Sie würde zwar auch wieder ungerecht sein, da es auch Menschen gibt, die sich dem Blödsinn aus Glotze und Radio gänzlich entzogen haben und natürlich auch nicht einsehen, daß sie dafür bezahlen sollen. Aber immerhin würde man mit diesem Modell die mitunter an der Legalität vorbei grassierenden Methoden der GEZ und der, schönrednerisch als Rundfunkgebührenbeauftragte bezeichneten, Schergen endlich los werden. Dieser Apparat bedarf schon viel zu lange einer umfassenden Neuordnung und unabhängigen Kontrolle.

Das leidige Thema auf dem Postwege "verschwundener" Abmeldungen und der danach folgenden, jedem Rechtsstaat Hohn sprechender, Verfolgung durch die Landesrundfunkanstalten und ihrer Handlanger der GEZ wäre dann auch vom Tisch.

Wenn die ÖRR diese Entwicklung dann noch mit einer Neugestaltung ihres Programms verbänden, hin zu qualitätiv wertigeren Sendungen ohne stundenlange Mutantenstadel oder überbezahlte Showmaster, die sich, ohne in eine Heilanstalt eingeliefert zu werden, ungestraft mit Gummibärchen unterhalten dürfen, hin auch zu Politsendungen, die den Namen verdienen und mal nicht wie gewohnt in Selbstdarstellungspräsentationen jedes einzelnen der Teilnehmer nebst Gebrüll und Durcheinandergelaber ausarten, hin auch zu Informationssendungen, die wissenswerte Inhalte liefern und nicht ihre informativen Defizite durch sensationsheischende Effekthascherei kompensieren müssen, dann -ja dann könnte es für die Privaten wirklich schwierig werden, sich gegen die ÖRR durchzusetzen.

Wenn ich die Wahl zwischen zu bezahlendem Müll, durchsetzt mit nervtötender Werbung auf der einen Seite, und qualitätiv besseren Sendungen ohne übermäßige Werbung und einer haushaltsbezogenen Abgabe auf der anderen Seite habe, weiß ich jedenfalls wofür ich mich entscheide.

Aber wer glaubt denn noch an den Weihnachtsmann?


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F
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Re: Private bald mit TV-Gebühr?
#1: 30. Oktober 2009, 03:47
Es gibt doch einen grundlegenden Unterschied, und das ist der springende Punkt: Wenn Pro7 ne Gebühr verlangt, kann jeder selbst entscheiden, ob er bereit ist, dieses Geld für dieses Programm zu bezahlen. Bei den ÖR zahlt man alleine schon für den Fernseher, selbst wenn er seit Jahren nicht eingeschaltet wurde.

Ich finde das Modell ok (wie ich auch fordere, dass man die ÖR privatisieren sollte): Der Betreiber kann sich dann überlegen, ob es mehr Sinn macht, das Angebot als Pay-TV aufzulegen oder mit Werbung zu finanzieren, und die Leute können sich überlegen, ob und wie viel sie dafür zu zahlen bereit sind.

Nebenbemerkung: Als Medienlaie halte ich es aus betriebswirtschaftlicher Sicht für eine Schnapsidee, Geld für die ProsiebenSat1-Sender zu verlangen, das wird vermutlich in die Hose gehen. Man kann sich nicht am Markt vorbei entschulden.

- Flo


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Re: Private bald mit TV-Gebühr?
#2: 10. Dezember 2009, 04:36
Also...Ich schau ja nun schon seit einiger Zeit über RTL Now die Sendungen an die ich sehen will. Mit diesem System wie es da läuft bin ich völlig zufrieden. Ich habe mir 6 Widerholungen von *Das Supertalent* angesehen und habe für jede Folge 0,99Euro per Handy bezahlt. Es gab in jeder Show nur einen Werbespot und der war nicht all zu lang. So macht Fernsehgucken wieder Spass. Hier kann man selbst entscheiden was man sehen will und was nicht.
Dieses Sytem könnten vom Grundgedanken her alle übernehmen, auch die öffentlich-rechtlichen Anstalten. Das Problem hier ist, dass diese dann enorme Gewinneinbußen zu verzeichnen hätten, da sich kaum einer diesen Schwachsinn der dort läuft ansehen würde.
Ich auf jeden Fall bin gern dafür bereit zu zahlen, für das was ich sehen will, nicht für das was kein Schwein interessiert.
Nach dem was ich gestern erst gelesen habe, dass in Zukunft der Bürger selbst in der Beweißpflicht stehen soll und nicht mehr die GEZ, würde ich sagen wird es in Zukunft wieder jede Menge Ärger, Beschwerden und Gesprächsstoff geben zum Thema GEZ.


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Re: Private bald mit TV-Gebühr?
#3: 10. Dezember 2009, 17:34
kannst ja mal ausrechnen was billiger ist - eine monatliche Pauschale von 17 Euro oder für jede Sendung einen Euro. Beim Fernsehkonsum der heutigen Gesellschaft würde das aber ein teurer Spaß für jeden werden. Ich denke, es würde nicht lange dauern bis man sich die monatliche Pauschalgebühr zurück wünscht wo man dann nach Lust und Laune einschalten kann und nicht mehr auf den geldbeutel schauen muß. Und ob sich den Schwachsinn der ÖR keiner mehr angucken wollte, wage ich zu bezweifeln. Immerhin sprechen die Einschaltquoten dagegen und der Ruf der Privaten steht dem der ÖR deutlich nach.


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