Es handelt sich bei dieser "Toleranzwoche" nicht nur um Wurschtigkeit,
es handelt sich um Diskriminierung. Denn die Existenz schwarzer oder schwuler oder behinderter Mitbürger steht nicht zur Diskussion durch den ÖRR oder Herrn Matussek, sondern ist eine grundgesetzlich uneingeschränkt geschützte Tatsache. Und zur Existenz dieser Tatsache gehört auch das sichtbare Auftreten in der Öffentlichkeit, ob es den Machern von ZDF und ARD sowie ihrem Talkgast Matussek passt oder nicht.
Aber ich befürchte, so ewiggestrig wie die Buhrows und Becks drauf sind, bekommen wir in der nächsten Toleranzwoche statt der Fotos von Schwarzen und Schwulen mit der Frage "Belastung oder Bereicherung?" Schnappschüsse von jüdischen Mitbürgern auf Berliner Straßen und vor Berliner Synagogen präsentiert und Matussek diskutiert mit Markus Lanz "Was müssen wir uns in Deutschland in der Öffentlichkeit gefallen lassen – was nicht? Der Tanz um die Toleranz."
Im Rahmen der diesjährigen Toleranzwoche diskutiert der homophobe Wortführer Matussek aber erst mal am
Samstag, 15. November 2014, 16:30 Uhr beim Hessischen Rundfunk. Wobei wohl anzunehmen ist, dass der "gläubige Katholik" (Zitat von hier:
http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=54283&key=standard_document_53265623) die Plattform ÖRR aktuell nur zur Diskussion der Frage, wo die Toleranz des Christen gegenüber Schwulen ihre natürliche Grenze findet, (Matussek-Zitat: "Wahrscheinlich bin ich homophob wie mein Freund, und das ist auch gut so.", (zu finden hier:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article124792188/Ich-bin-wohl-homophob-Und-das-ist-auch-gut-so.html) nutzen wird.
Herr Matussek ist nämlich der Meinung: „Mittlerweile hat Homophobie dem Antisemitismus als schlimmste ideologische Sünde den Rang streitig gemacht.“ Deshalb sieht er hier seinen ersten und aktuell wichtigsten Einsatz. Der ÖRR freut sich, ihm von Beitragsgeldern beim Hessischen Rundfunk eine Plattform für seine Propaganda bieten zu können. Einen Vorgeschmack auf den Inhalt der Sendung bietet der HR mit der rhetorischen Frage: "Ist sich das knutschende schwule Paar in der U-Bahn eigentlich bewusst, wieviel Toleranz es Herrn Matussek abverlangt ?" Selbstverständlich sind auch Homosexuelle – wie alle anderen – verpflichtet diese Veranstaltung durch Beitragsgelder zu finanzieren, denn es ist augenscheinlich wie sie von Herrn Matusseks Engagement profitieren werden. Und selbst wenn sie nicht profitieren würden, handelt es sich doch nur um eine Minderheit, die im Rahmen von Typisierung und Verallgemeinerung vernachlässigbar wäre, und deshalb trotzdem zahlen muss.
Neu ist das alles nicht, aber ein Grund mehr, den ÖRR entschieden zu bekämpfen.