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Autor Thema: Argumente 22, TV-Zwangsangebote vs. Rechte auf Einfaches Leben + Entschleunigung  (Gelesen 1491 mal)

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Kostenpflichtige TV-Zwangsangebote und Rechte auf 1) Einfaches Leben, 2) Zeitsouveränität, 3) Entschleunigung schließen sich aus.

1)
Einfaches Leben (englisch Simple Living),

http://de.wikipedia.org/wiki/Einfaches_Leben

auch Freiwillige Einfachheit (engl. Voluntary Simplicity), Minimalismus oder Downshifting genannt, bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsumorientierten Überflussgesellschaft sieht. Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen. Gelegentlich wird der Lebensstil auch mit dem Akronym LOVOS abgekürzt (englisch Lifestyle of Voluntary Simplicity) – in Anlehnung an LOHAS (‚Lifestyles of Health and Sustainability‘), das für einen Lebensstil bewussten und gezielten Konsumierens steht. Das Einfache Leben stellt kein einheitliches Lebensschema dar, sondern führt zu äußerst unterschiedlichen, sehr individuellen Ausprägungen. Die Spanne reicht vom „Total-Aussteiger“ bis zum lediglich konsumkritischen „Normalverbraucher“. Kennzeichnend ist stets eine erhöhte Achtsamkeit und die genauere Beobachtung des eigenen (Konsum)-Verhaltens.
(…)

Beweggründe

Kritik am Materialismus


Im Einfachen Leben wird darauf geachtet, das eigene Verhalten hinsichtlich Konsum, Besitz und Beziehungen auf Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit zu hinterfragen. Ein Übermaß an Besitz aufgrund von Status- und Prestigestreben wird als hinderlich und belastend betrachtet. „Shopping“ als Unterhaltung oder Freizeitbeschäftigung wird konsequent vermieden. Stattdessen wird planmäßig eingekauft. Die Freizeit genießt eine hohe Wertschätzung. Es wird deutlich zwischen reinem Begehren und echter Notwendigkeit unterschieden. Insofern unterscheidet sich das Einfache Leben klar von der Jagd nach Schnäppchen im Sinne der „Geiz-ist-geil“-Mentalität.
Im Gegenteil ist das grundlegende Ziel, weniger Dinge zu besitzen, um sich mit deren Anschaffung, Bezahlung und Pflege nicht unnötig zu belasten. Aus der Sichtweise des Einfachen Lebens ist es unvernünftig, Lebenszeit gegen Geld einzutauschen, um Dinge in seinen Besitz zu bringen, die man nicht braucht.

Kritik an Schnelllebigkeit und Reizüberflutung

Die Anhänger des Einfachen Lebens kritisieren eine Übergewichtung von Geld und Besitz sowie die Schnelllebigkeit der heutigen Zeit, die oft mit einer Reizüberflutung einhergingen. Dazu zählt auch die Überbeanspruchung des Menschen durch Arbeit (Arbeitsverdichtung) und durch persönliche Termine. Den Massenmedien wird vorgeworfen, den Menschen die Zeit für eigene Gedanken, kritische Fragen (Sinnfrage) und den Sinn für Genuss zu nehmen. Eine grundlegende Maxime des Einfachen Lebens fordert dementsprechend, sich nicht von den in Medien oder Werbung vorgelebten materialistischen Verhaltensmustern manipulieren zu lassen, sondern stattdessen die eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Dazu gehören auch eine klare Strukturierung des Alltags mit geschützten Erholungsphasen.

Ein weiterer Punkt ist die Entschleunigung des eigenen Lebens und der Gewinn von wertvoller Lebenszeit. Der Konsum kurzlebiger, immer wieder neu zu kaufender Wegwerfprodukte wird als unsinnige Zeit-, Geld- und Ressourcenvergeudung angesehen.
Die subjektiv erlebte Lebensqualität steht im Vordergrund – jenseits eines oberflächlichen, auf materialistische Konsum-Kategorien beschränkten Hedonismus. Dieser materiell bewusst reduzierte Lebensstil weist asketische Züge auf, unterscheidet sich aber auf Grund seiner durchaus weltlichen Ausrichtung von der zumeist weltabgewandten Askese.
(…)

Der Einfluss der Werbung wird sehr kritisch betrachtet, da diese durch beständiges Erzeugen neuer Bedürfnisse eine andauernde latente Unzufriedenheit erzeuge. Im Einfachen Leben versucht man, sich diesem künstlich aufrechterhaltenen, frustrierenden Kreislauf bewusst zu entziehen, indem man beispielsweise TV- und Rundfunkgeräte oder Zeitschriften in vermindertem Umfang nutzt oder völlig darauf verzichtet. Im Gegenzug werden mehr persönliche Kontakte unterhalten. Das Internet wird oft als überregionale Plattform für Informationsbeschaffung und Austausch mit Gleichgesinnten genutzt.
(…)

Dies dient dazu, vermehrt seinen persönlichen Neigungen nachzugehen und nur noch wenig Lebenszeit für die erheblichen äußeren Zwängen unterliegenden Erwerbsarbeit aufzuwenden. Familie, Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliche Tätigkeiten treten im Einfachen Leben oftmals stärker in den Vordergrund, da Fürsorge, soziales Engagement und Solidarität geschätzte Ideale darstellen, denen ein großer Teil der freigewordenen Zeit gewidmet wird.

2) Zeitsouveränität

http://de.wikipedia.org/wiki/Zeitsouver%C3%A4nit%C3%A4t

ist die Selbstbestimmung des Individuums über die eigene Verwendung der Zeit.
(…)
Zeitsouveränität und Zeitautonomie (auch: Zeitfreiheit) werden oft synonym verwendet. (…)
Das Bedürfnis nach Zeitsouveränität bezieht sich sowohl auf die alltägliche Lebensführung wie auf die Gestaltung einer individuellen Arbeitsbiographie. (…)


3) Entschleunigung


http://de.wikipedia.org/wiki/Entschleunigung
Mit Entschleunigung wird umgangssprachlich ein Verhalten beschrieben, aktiv der beruflichen und privaten „Beschleunigung“ des Lebens entgegenzusteuern, d. h. wieder langsamer zu werden oder sogar zur Langsamkeit zurückzukehren.

(...)


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