Zitat spiegel 26/1982:
„Hessens Regierungschef Börner, der ebenfalls argwöhnt, seine CDU-Kollegen in den Ländern wollten den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanziell aushungern, sieht allerdings ein: "Es wäre alles viel einfacher, wenn die Verwaltungsräte der Rundfunkanstalten ihrer Verpflichtung zur wirtschaftlichen Führung gefolgt wären und sich nicht von den Intendanten hätten einwickeln lassen.“
So war das damals.
Ich erinnere mich, daß ich für die Position von Herrn Börner mehr Sympathien hatte als für die der CDU. (Heute sehe ich das anders!)
Andererseits war die Verschwendung, die Geldgier aller (?) Beteiligten im ÖRR (80% Personalkosten- stimmt das?) weithin bekannt.
Ich persönlich hatte mich daran gestoßen, daß die Honorare und Gehälter in einem auffälligen Kontrast zu der sozialen Betulichkeit mancher Akteure und verantwortlichen Personen standen.
Die erbrachte Leistung eines „Showstars“ zu bemessen, ist zugegeben schwer möglich.
Es besteht nun mal eine Nachfrage nach Show-Veranstaltungen.
Es war bekannt, daß drittklassige Schauspieler (ich möchte jetzt keine Namen nennen) beim Fernsehen ein Mehrfaches verdienten als z.B. an städtischen Bühnen.
Alle möglichen hochbezahlten Wichtigtuer präsentierten Informationen, die andere erarbeitet oder ausgetüftelt hatten, die sozusagen auf der Straße lagen und die auch zwei Nummern kleiner hätten gesendet werden können.
Wenn alle Beteiligten immer mehr vom Kuchen abbekommen wollen (die Anstalts-Bediensteten, die externen Mitarbeiter, die privaten Produktionsfirmen, ..) ist der Trend zur Kostensteigerung automatisch gegeben.
Auch wenn die Sender etwas „hermachen“ wollen, wenn sie mit eindrucksvollen Kulissen/Studios, mit aufwendiger Technik und raffinierten Effekten das Publikum bei der Stange halten wollen, wird der Laden immer teurer.
Das Prinzip der immanent angelegten und zu wenig begrenzten Geldverschwendung war mit zuwider und deswegen habe ich vor einigen Jahren darauf verzichtet.
Die ideologische Bevormundung war das andere Ärgernis.
Die Politiker sind kein Korrektiv gegen Mißwirtschaft im ÖRR.
Die sind befangen, haben Angst sich gegen die finanziellen Interessen der Anstalten zu stellen und haben als Gutverdiener keinen Bezug zur Verschiebemasse der gemeinen Bürger.
Es ist offensichtlich für Karrierepolitiker nützlicher sich mit den Sendern gut zu stellen als mit den Bürgern.
Die Sender bestimmen, wem die Bürger ihre Stimme geben.
So scheint es jedenfalls gedacht zu sein.