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Allgemeines => Archiv => Pressemeldungen Oktober 2019 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 12. Oktober 2019, 17:25

Titel: NDR: beitragsfinanzierte Arbeitgeberpropaganda zur besten Sendezeit
Beitrag von: ChrisLPZ am 12. Oktober 2019, 17:25
norberthaering.de (Blog), 10.10.2019
Warum darf der NDR zur besten Sendezeit beitragsfinanzierte Arbeitgeberpropaganda senden?
von Norbert Häring

Zitat
Panorama vom NDR hetzt in einem aktuellen Beitrag zur Rentenpolitik sinn- und grundlos jung gegen alt und arme Rentner gegen Leute mit guter Rente auf. Erzählt wird durchgängig eine Geschichte nach dem Geschmack und mit den Argumenten der Arbeitgeber mit einem Arbeitgeberökonomen als einzigem Experten, der aber nicht als solcher erkennbar gemacht wird. Der Beitrag lässt Wichtiges weg, verzerrt die Fakten und stellt sie in falsche Zusammenhänge. Viel schlimmer geht es eigentlich nicht.

Der Rentenbeitrag in Panorama am 10.10. von Zapp-Moderator Johannes Jolmes war einfach genug gestrickt. Beantwortet wird angeblich die Frage (NDR-Tweet)  "Arme Rentner, reiche Rentner - Warum werden alle beschenkt?". Die vielen Widersprüche und Verzerrungen will ich, um die Argumentation des Autors nicht zu stören, nur mit Ziffern markieren und im Anschluss entsprechend nummeriert aufführen.

Die Reportage
[…]
So weit, so oberflächlichst einleuchtend. Und hier die Probleme:
[…]

Mit Verlaub: Dieser Beitrag ist eine Schande für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Weiterlesen auf:
http://norberthaering.de/de/27-german/news/1182-panorama-rente (http://norberthaering.de/de/27-german/news/1182-panorama-rente)

Anmerkung:
Zitat von: Leitsätze aus dem BVerfG-Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018, Rn. 80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

siehe auch:
Bieten ARD und ZDF Orientierung?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28149.0

Diese Pressemeldung dient rein informativen Zwecken und bleibt für die Diskussion geschlossen, da aus Gründen der Übersicht, Thementreue und zielgerichteten Diskussion einer Vielzahl akuter und konkreter Probleme mit dem sog. "Rundfunkbeitrag" das Forum vertiefende Diskussionen zu diesem Thema nicht leisten kann.
Zahlreiche Programmbeschwerden sind u.a. zu finden unter:
https://publikumskonferenz.de bzw.
https://publikumskonferenz.de/blog/
Titel: Re: NDR: beitragsfinanzierte Arbeitgeberpropaganda zur besten Sendezeit
Beitrag von: ChrisLPZ am 16. Oktober 2019, 21:22
Nachdenkseiten, 15.10.2019

Panorama verliert jeden journalistischen Anstand – INSM-Propaganda zur Rentenpolitik

von Reiner Heyse

Zitat
Panorama sendete am 10.10.2019: „Arme Rentner, reiche Rentner – Warum werden alle beschenkt?“ Wer bisher glaubte, dass die öffentlich-rechtlichen Sender das BILD-Zeitungsniveau nicht unterschreiten könnten, wurde nach acht Minuten eines Besseren belehrt.
 
An Verhöhnung, Verzerrung und interessengeleiteter Propaganda war der Beitrag kaum zu übertreffen.
[…]

Das Geld sollte nicht mit der Gießkanne ausgegeben werden, denn den meisten Rentnern geht es ganz gut – so Redakteur Johannes Jolmes.

Der Beweis wird angetreten. Auf der Strandpromenade vom Ostseebad Grömitz träfe man besonders viele Rentner. Vier Ältere werden gefragt. Die sind so namenlos wie biografiefrei. Das Alter, ob sie von Renten- oder Pensionseinkommen, oder ob sie von Vermögenserträgen leben? Spielt alles keine Rolle. Nur eines interessiert: wie geht es ihnen im Alter? „Gut, sehr gut, könnte nicht besser sein, super“. Ein Paar erklärt, viel zu verreisen – „nach Indien, Mexiko, Südamerika, China, Südvietnam …“ Dem zweiten Befragten geht es nicht schlechter „wir sind viel auf Reisen, fast jeden Monat zwei Wochen…“. Der Dritte macht auch viel Urlaub „wir sind essenstechnisch viel unterwegs…“

Man muss wissen, dass die maximal mögliche Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung nicht über 2.500 netto steigen kann. Wenn man das weiß kommt man schnell darauf, dass die vier (anonym) Befragten wohl kaum als die typischen Rentner in Frage kommen. Selbst als “Spitzen”Rentner hätten sie nicht die Mittel für den von ihnen dargelegten Lebensstil.

Dennoch werden diese vier aus dem Leben gegriffenen Situationsbefunde  „wissenschaftlich“ untermauert. Jochen Pimpertz, beschäftigt bei dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW), kommt dreimal zu Wort. Kein Wort wird darüber verloren, dass das Institut durch Arbeitgeberverbände finanziert wird und dass sich das IW den neoliberalen Think Tank „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ INSM unterhält. Letzteres schaltet regelmäßig Anzeigenkampagnen gegen jedwede Rentenreform, die ihren Namen auch nur ansatzweise verdient.
[…]

Weiterlesen auf:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=55607 (https://www.nachdenkseiten.de/?p=55607)
bzw.
http://www.seniorenaufstand.de/panorama-verliert-jeden-journalistischen-anstand-insm-propaganda-zur-rentenpolitik/

Anmerkung:
Zitat von: Leitsätze aus dem BVerfG-Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018, Rn. 80
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2018/07/rs20180718_1bvr167516.html

siehe auch:
Bieten ARD und ZDF Orientierung? (07/2018)
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28149.0

Diese Pressemeldung dient rein informativen Zwecken und bleibt für die Diskussion geschlossen, da aus Gründen der Übersicht, Thementreue und zielgerichteten Diskussion einer Vielzahl akuter und konkreter Probleme mit dem sog. "Rundfunkbeitrag" das Forum vertiefende Diskussionen zu diesem Thema nicht leisten kann.
Zahlreiche weitere Programmbeschwerden sind zu finden unter:
https://publikumskonferenz.de bzw.
https://publikumskonferenz.de/blog/