In der Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat die Konrad-Adenauer-Stiftung den Rundfunkgebühren eine tragende Rolle zugesprochen.
[…] Klarer Reformbedarf
Entscheidend sei, dass es allen Bevölkerungsschichten möglich sei, öffentlich-rechtliche Inhalte zu finden und zu konsumieren. „Dass die jüngeren Nutzer immer weniger fernsehen ist noch kein Argument, den Beitrag abzuschaffen", heißt es in der Studie. Es komme darauf an, dass die Jüngeren den Zugang zu neuen Formen der öffentlich-rechtlichen Information und des Programmes hätten. Dies könne Fernsehen, Radio oder ein Internetbeitrag sein. „Die Tatsache wer, wann und wieviel Fernsehen schaut, gehört zur Informationsfreiheit jedes Einzelnen."
ANSPRECHPARTNER
Daphne Wolter
Koordinatorin Medienpolitik
daphne.wolter@kas.de
+49 30 26996-3607
+49 30 26996-53607
Legitimation in digitalen Zeiten
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine Zukunft
Daphne Wolter
›› Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss auch im digitalen Zeitalter Werkzeug und Dienstleister der Demokratie bleiben.
›› Vor dem Hintergrund einer durch den Rundfunkbeitrag gesicherten finanziellen Unabhängigkeit besteht die Notwendigkeit einer geschärften Profilbildung, die sich deutlich von den privaten Medienanbietern abhebt.
›› Das duale Rundfunksystem ist ein multiplorales System geworden, in dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit Blick auf Glaubwürdigkeit und vertrauenswürdige Informationsquellen eine wichtige Rolle innehat.
›› Das Ergebnis der Struktur- und Auftragsreform muss ein klares „Update“ für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein: Weniger Quotendruck, weniger Werbedruck und weniger Doppelstrukturen.
Impressum
Die Autorin
Die Autorin ist Koordinatorin für Medienpolitik in der Hauptabteilung Politik und Beratung
der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Daphne Wolter
Koordinatorin Medienpolitik
Hauptabteilung Politik und Beratung
T: +49 30 / 26 996-3607
daphne.wolter@kas.de
[…]
ISBN 978-3-95721-586-4
Der Text dieses Werkes ist lizenziert unter den Bedingungen von „Creative Commons
Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international”, CC BY-SA 4.0
(abrufbar unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode.de).
„Die Tatsache wer, wann und wieviel Fernsehen schaut, gehört zur Informationsfreiheit jedes Einzelnen."Was sollte man auch anderes erwarten? Eine Krähe hackt der anderen doch kein Auge aus:
Die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. (KAS) ist eine parteinahe Stiftung in der Rechtsform eines Vereins, die ideell der Christlich Demokratischen Union nahesteht und überwiegend durch Mittel des Bundes und der Länder finanziert wird. Im internationalen Vergleich gilt die Konrad-Adenauer-Stiftung als führender Think-Tank (Denkfabrik) Deutschlands und als einer der einflussreichsten Think-Tanks der Welt.[5] Seit 1. Januar 2018 hat der ehemalige Bundestagspräsident Norbert Lammert den Vorsitz inne, Generalsekretär ist der frühere Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Michael Thielen.
Stand Juni 2019
Prof. Dr. Norbert Lammert
Bundestagspräsident a.D.
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
Hermann Gröhe MdB
Bundesminister a. D., stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
Hildigund Neubert
Staatssekretärin a. D.,
Stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung
Prof. Dr. Beate Neuss
Stellvertretende Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung
Prof. Dr. Bernhard Vogel
Ministerpräsident a. D.
Ehrenvorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung
Michael Thielen
Generalsekretär der Konrad-Adenauer-Stiftung
Dr. Christoph Brand
Schatzmeister der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
[...]
In der Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat die Konrad-Adenauer-Stiftung den Rundfunkgebühren eine tragende Rolle zugesprochen.Nach dem ich nachschaute, ich wollte es nicht glauben, die Meldung ist tatsächlich aus 2019.
„Die Tatsache wer, wann und wieviel Fernsehen schaut, gehört zur Informationsfreiheit jedes Einzelnen."Die Tatsache wer, wann und wieviel Informationen einkaufen will, gehört zur Privatautonomie jedes einzelnen Bürgers.
[...]
Siehe auch
Konrad-Adenauer-Stiftung - Analysen und Argumente
Legitimation in digitalen Zeiten
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine Zukunft
Schon lange verhandeln und diskutieren die zuständigen 16 Bundesländer über eine Struktur- und Auftragsreform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Gerade bei der jüngeren Zielgruppe verlieren die Sender konstant an Akzeptanz, die Frage nach der Legitimation in der zukünftigen Medienlandschaft wird zu Recht gestellt; eine grundlegende Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist existenziell für seinen weiteren Fortbestand. Das vorliegende Papier liefert einen kompakten Überblick zur Historie und zum Status quo und gibt Anregungen für ein „öffentlich-rechtliches Update“ zur Anpassung an das digitale Zeitalter.
von Daphne Wolter
https://www.kas.de/analysen-und-argumente/detail/-/content/legitimation-in-digitalen-zeitenZitatANSPRECHPARTNER
Daphne Wolter
Koordinatorin Medienpolitik
daphne.wolter@kas.de
+49 30 26996-3607
+49 30 26996-53607
Analysen & Argumente - Nr. 366/ September 2019
PDF-Download (12 Seiten, ~350kB)
https://www.kas.de/documents/252038/4521287/AA366+Zukunft+und+Legitimation+%C3%96R.pdf/d8e47f49-c41c-4bef-3abb-25f7c6e94efc?version=1.0&t=1568360881984
Sicherungsabbild
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Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und seine Zukunft
Daphne Wolter
›› Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss auch im digitalen Zeitalter Werkzeug und Dienstleister der
Demokratie bleiben.
›› Vor dem Hintergrund einer durch den Rundfunkbeitrag gesicherten finanziellen Unabhängigkeit
besteht die Notwendigkeit einer geschärften Profilbildung, die sich deutlich von den privaten Medienanbietern abhebt.
›› Das duale Rundfunksystem ist ein multiplorales System geworden, in dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit Blick auf Glaubwürdigkeit und vertrauenswürdige Informationsquellen eine wichtige Rolle innehat.
›› Das Ergebnis der Struktur- und Auftragsreform muss ein klares „Update“ für den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk sein: Weniger Quotendruck, weniger Werbedruck und weniger Doppelstrukturen.
Am Ende dann u.a.ZitatImpressum
Die Autorin
Die Autorin ist Koordinatorin für Medienpolitik in der Hauptabteilung Politik und Beratung
der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Daphne Wolter
Koordinatorin Medienpolitik
Hauptabteilung Politik und Beratung
T: +49 30 / 26 996-3607
daphne.wolter@kas.de
[...]
ISBN 978-3-95721-586-4
Der Text dieses Werkes ist lizenziert unter den Bedingungen von „Creative Commons
Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 international”, CC BY-SA 4.0
(abrufbar unter: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode.de).
[...] Ein alarmierendes Ergebnis einer aktuellen Studie ist, dass der öffentliche Rundfunk bezüglich der Vermittlung von Nachrichten und Informationen vor Generationenabriss steht. Danach werden Menschen unter 25 Jahren kaum noch erreicht.14 Doch auch sie zahlen die Rundfunkgebühr und haben ein Recht darauf, die öffentlich-rechtlichen Inhalte zu konsumieren. [...]::)
Noch vor der Gründung der Bundesrepublik im Jahr 1949 bestanden bereits einige Rundfunkanstalten. Konrad Adenauer betrachtete Rundfunk, Radio und Fernsehen als „politisches Führungsmittel“ und versuchte, auf die bestehende Rundfunkordnung Einfluss zu nehmen. Die Ziele des Bundes waren ein gesamtdeutscher und ein internationaler Radiosender sowie ein zweites Fernsehprogramm, zunächst unter der Freies Fernsehen Gesellschaft GmbH; die auch aufgrund ihrer Staatsnähe von Kritikern als Adenauer-Fernsehen bezeichnet wurde.[3] Am 30. September 1959 verabschiedete das Bundeskabinett den „Entwurf eines Gesetzes über den Rundfunk“. Am 25. Juli 1960 wurde sodann die Deutschland-Fernsehen GmbH zum Betrieb des zweiten Fernsehprogramms gegründet. Einige Bundesländer riefen daraufhin das Bundesverfassungsgericht auf, um die Kompetenz von Bund und Ländern zur Gründung neuer Rundfunkanstalten prüfen zu lassen.[4]
Nachdem das Bundesverfassungsgericht im 1. Rundfunk-Urteil vom 28. Februar 1961 das sogenannte „Adenauer-Fernsehen“ (die Deutschland-Fernsehen GmbH) untersagt hatte und die volle Rundfunkkompetenz den Ländern zusprach, beschlossen die Länder im März 1961 unabhängig von den bisherigen Anstalten, eine zentrale gemeinnützige Fernsehanstalt des öffentlichen Rechts zu gründen. Am 6. Juni 1961 unterzeichneten die Ministerpräsidenten auf der Ministerpräsidentenkonferenz in Stuttgart den Staatsvertrag über die „Errichtung der Anstalt des öffentlichen Rechts Zweites Deutsches Fernsehen“.
[...]
Ein alarmierendes Ergebnis einer aktuellen Studie ist, dass der öffentliche Rundfunk bezüglich der Vermittlung von Nachrichten und Informationen vor Generationenabriss steht. Danach werden Menschen unter 25 Jahren kaum noch erreicht.
Mit der Technik der künstlichen Intelligenz hat die nächste Phase des digitalen Wandels bereits begonnen, ohne dass die digitalen Weichen für das bestehende Rundfunksystem schon klar strukturiert sind. Gerade für Angebote mit journalistischem Hintergrund brauchen wir einen möglichst breiten Zugang, auf den möglichst viele Menschen möglichst lange verweilen. [sic!] Gleichzeitig muss der Journalismus in einer volldigitalisierten Welt dem Allgemeinwohl verpflichtet sein: Ein Algorithmus, der auf öffentlich-rechtliche Grundversorgung programmiert ist, könnte das auch in den sogenannten sozialen Medien erreichen, ohne einen seriösen Anspruch zu verlieren und gleichzeitig das Vertrauen der Menschen in Medien weiter zu stabilisieren. In die Entwicklung solcher journalistischen Produkte sollten aber neben technischen und juristischen auch ethische Aspekte mit einbezogen werden.
Daher gilt es nun, sich gemeinsam mit allen Beteiligten mit der Gestaltung eines zeitgemäßen Auftrags auseinanderzusetzen und die Fernsehprogramme entsprechend zu gestalten. Allerdings: Eine unter scharfen Kritikern [Anm.: das BVerfG u. a.] verbreitete Forderung, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auf die Bereiche Information, Bildung und Kultur zu beschränken, verkennt, dass auch unterhaltende Programme Meinungsrelevanz besitzen.
So werden in fiktionalen Programmen relevante gesellschaftliche, politische oder geschichtliche Zusammenhänge aufgegriffen und die Hintergründe erklärt und diskutiert. In historischen Filmen oder Serien zum aktuellen Zeitgeschehen werden wichtige gesellschaftliche Themen aufbereitet und zentrale gesellschaftliche Fragen behandelt. Nicht nur Nachrichten haben eine gesellschaftspolitische Funktion, auch fiktionale Inhalte besitzen Meinungsrelevanz und gehören somit zum Grundversorgungsauftrag.
Im Moment dreht sich bei der Debatte um die aktuelle Strukturreform fast alles um den wenig klaren Begriff der Beitragsstabilität. Im Vordergrund stehen also der Rundfunkbeitrag und das geeignete Finanzierungsmodell sowie damit einhergehend Strukturveränderungen mit Einsparungspotenzialen. Das darf aber nicht die einzige Stoßrichtung sein: Die zentrale Frage sollte sich vielmehr um die Inhalte und Profile der Sender von ARD und ZDF drehen. Eine inhaltliche und quantitative Definition des Grundversorgungsauftrags und eine klare Abgrenzung zu den kommerziellen Angeboten sind längst überfällig. Medienpolitiker der Union fordern seit einiger Zeit, dass sich ARD und ZDF auf ihren Auftrag besinnen sollten.
Mit der Technik der künstlichen Intelligenz hat die nächste Phase des digitalen Wandels bereits begonnen, ohne dass die digitalen Weichen für das bestehende Rundfunksystem schon klar strukturiert sind. Gerade für Angebote mit journalistischem Hintergrund brauchen wir einen möglichst breiten Zugang, auf den möglichst viele Menschen möglichst lange verweilen. [sic!] Gleichzeitig muss der Journalismus in einer volldigitalisierten Welt dem Allgemeinwohl verpflichtet sein: Ein Algorithmus, der auf öffentlich-rechtliche Grundversorgung programmiert ist, könnte das auch in den sogenannten sozialen Medien erreichen, ohne einen seriösen Anspruch zu verlieren und gleichzeitig das Vertrauen der Menschen in Medien weiter zu stabilisieren. In die Entwicklung solcher journalistischen Produkte sollten aber neben technischen und juristischen auch ethische Aspekte mit einbezogen werden.
> Ist das nicht zu nah an der Politik ?Wie kommst du denn darauf? Die Konrad-Adenauer-Stiftung e. V. ist eine parteinahe Stiftung in der Rechtsform eines Vereins, die der Christlich Demokratischen Union (CDU) nahesteht und überwiegend durch Mittel des Bundes und der Länder finanziert wird. Und die CDU als "Kanzlerwahlverein" ist ja bekanntlich garantiert völlig unpolitisch! ;D