gez-boykott.de::Forum

Allgemeines => Archiv => Pressemeldungen November 2017 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 12. November 2017, 07:48

Titel: Die Mär vom „Staatsfunk“
Beitrag von: ChrisLPZ am 12. November 2017, 07:48
(https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/4/44/Tagesspiegel-Logo.svg/320px-Tagesspiegel-Logo.svg.png)
Bildquelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/thumb/4/44/Tagesspiegel-Logo.svg/320px-Tagesspiegel-Logo.svg.png

Tagesspiegel, 11.11.2017

Die Mär vom „Staatsfunk“


Zitat
Frau Bergmann, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien am meisten geärgert?

Mich ärgert die Bezeichnung von ARD und ZDF als „Staatsfunk“. Ich selbst bin Verfechterin des Dualen Systems und der Medienvielfalt, die wir in Deutschland haben, und habe sowohl im öffentlich-rechtlichen als auch im privaten Rundfunk bislang immer Pressefreiheit erfahren. Bevor ich zu n-tv kam, habe ich mehr als elf Jahre lang als Redakteurin, Reporterin und Moderatorin für ARD und ZDF-Programme gearbeitet und habe nie Druck seitens der Politik erlebt. Themenauswahl und die Herangehensweise in unseren Beiträgen haben wir in den Redaktionen intensiv diskutiert – und dabei waren immer die journalistischen Kriterien entscheidend – nicht etwa Einfluss von außen. Und so soll es auch bleiben! […]

Weiterlesen auf:
http://www.tagesspiegel.de/medien/zu-meinem-aerger-die-maer-vom-staatsfunk/20571078.html (http://www.tagesspiegel.de/medien/zu-meinem-aerger-die-maer-vom-staatsfunk/20571078.html)


Mara Bergmann
https://de.wikipedia.org/wiki/Mara_Bergmann
Titel: Re: Die Mär vom „Staatsfunk“
Beitrag von: Bürger am 12. November 2017, 18:30
...wenn sie es auch nicht "erlebt" haben mag, manche haben es schlicht nicht als solches empfunden ;)

Oder sie war nicht in den entscheidenden Phasen in den entscheidenen Kreisen.

Vielleicht ist der Gral auch nur an ihr vorübergegangen.

Jedenfalls scheint Einfluss immer mal ein Problem gewesen zu sein - siehe u.a. unter
ARD- und ZDF-Journalisten wehren sich mit „Frankfurter Erklärung“
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,25086.msg158985.html#msg158985

...und dass die Nachrichtensendungen von ARD-ZDF-GEZ wohl im wesentlichen eine Art "Verkündungsjournalismus" sind, ist wohl auch schon von berufenen Mündern anerkannt.

Der Begriff "Staatsfunk" kann (und sollte wohl) auch weiter ausgelegt werden als nur "von staatlicher Seite aktiv und direkt gelenkter" Rundfunk.

Immerhin ist allein schon die letztendlich staatlich festgelegte Finanzierungsform und Finanzierungshöhe ein ziemlich direktes Abhängigkeitsmerkmal.

Dessen scheinen sich die Journalisten in der ÖRR-Wolke leider allzu oft nicht bewusst zu sein... ::) ???
Titel: Re: Die Mär vom „Staatsfunk“
Beitrag von: Besucher am 12. November 2017, 18:48
Auch hier kann man die Dame ruhig erzählen lassen...

...wenn sie es auch nicht "erlebt" haben mag, manche haben es schlicht nicht als solches empfunden ;)
...

Denn der Clou an dem Ganzen ist ja, dass direkter politischer Druck inzwischen überhaupt nur noch in den seltensten Fällen nötig ist, um die Berichterstattung des Staatsfunks in die "richtige" Richtung von Staats- und gesellschaftlicher "Elite" zu biegen. Mehr noch: Besagtes Biegen mit roher Gewalt ist gar nicht mehr nötig. Den mittlerweile personellen, persönlichen, feinverästelten Verflechtungen (anstelle konkreter Über- bzw. Unterordnungsverhältnisse) insbesondere auf bzw. zwischen den Leitungsebenen von Politik & ÖRR (Vereine wie Bertelsmann / RTL hier beiseite gelassen), die - nur noch in Ausnahmefällen und bei grober Unvorsichtigkeit als die Institutionengrenzen durchdringend bzw. überschreitend sichtbar werden - sei Dank (und dito institutionsintern, vgl. z. B. unser Kumpel Tom, seine Atlantikbrücke und "das offensive Vertreten »Westlicher Werte«® " als Arbeitsanweisung nach unten, wie im Jahre 2014/15 im Zuge des Krachs der ARD mit ihrem Programmbeirat öffentlich geworden war).

Das vorausgesetzt ist es natürlich auch ein Leichtes, nur noch im absoluten Einzelfall auf den unteren Ebenen subtil Druck ausüben zu müssen, ganz wesentlich aber, handverlesen genau die Leute einzustellen, die nicht zuviel denken, und wenn, dann so, wie von oben gewollt - und die am besten nicht mal mehr die berühmte "Schere im Kopf" überhaupt brauchen. Ist doch hundertmal eleganter, die gewünschte Steuerung subtil & einvernehmlich über Gewährsleute möglichst natürlich auf allen Ebenen abwickeln zu lassen, statt über nachvollziehbare institutionelle Strukturen, wie das früher Usus war.

Insofern ist es also durchaus kein Wunder, wenn diese oben genannte Dame nichts zum Thema beizusteuern weiss, ausser, davon sozusagen nichts zu wissen.
Titel: Re: Die Mär vom „Staatsfunk“
Beitrag von: Besucher am 12. November 2017, 19:38
Das ist ja gerade der Trick der diversen Herrschaften "unseres" ÖRR...

Der Begriff "Staatsfunk" kann (und sollte wohl) auch weiter ausgelegt werden als nur "von staatlicher Seite aktiv und direkt gelenkter" Rundfunk.

...genau auf das letztere mit seiner Monodimensionalität als Unterstellung ggü. den Kritikern abzuheben, die solches Wort wie das vom Staatsfunk im Munde führen. 
Nebenbei: Vielleicht ist ja das auch ein Erklärungsaspekt dafür, dass gerade beim ÖRR immer wieder in gewissen Zeitabständen das Gespenst DDR aus dem Grab gezerrt und durchs "mediale Dorf" (also bundesdeutsche Wohnzimmer :->>>) gejagt werden muss? Denn sowas wie da haben "wir" hier ja schliesslich nicht.

Dass aber heutzutage in postdemokratischen Zeiten in derartigen institutionellen Kontexten viel "smarter" "gearbeitet" wird als früher, wird man doch dem dummen Michel nicht erzählen. Solange man das nicht tut, existiert so etwas (Stichwort "smart") für den nur im Spielfilm, oder - als Strukturen i. S. von Befehl & Gehorsam - eben nur in DDR & Co.

Preisfrage dazu [leicht OT]: Welcher Bürger weiss etwa, dass in diesem unserem Lande bis vor noch nicht allzu langer Zeit im Ausland gezahlte Bestechungsgelder als Betriebsausgaben geltend gemacht werden konnten - Korruption also an gewissen Stellen sogar legal war?

Immerhin ist allein schon die letztendlich staatlich festgelegte Finanzierungsform und Finanzierungshöhe ein ziemlich direktes Abhängigkeitsmerkmal.
Dessen scheinen sich die Journalisten in der ÖRR-Wolke leider allzu oft nicht bewusst zu sein... ::) ???

Würde ja nicht zur Selbstsalbung als Hüter der Demokratie passen. Das Leben ist doch hart genug...
Titel: Re: Die Mär vom „Staatsfunk“
Beitrag von: alexparty am 12. November 2017, 22:35
Ist jemandem die Aussage von der Moderatorin Anja Reschke, in der Anmoderation des Beitrages
"Die unheimliche Kampagne gegen die ARD" in der Sendung
Panorama vom 26.10.2017 ab Zeitindex 00:00:48 aufgefallen?

ARD Panorama: Die unheimliche Kampagne gegen die ARD
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,25018.0.html
Zitat
... über Google und Facebook kann die deutsche Politik nicht entscheiden, wohl aber über ARD und ZDF. Und genau das tut sie gerade...
Quelle: http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Die-unheimliche-Kampagne-gegen-die-ARD,panorama8086.html (http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2017/Die-unheimliche-Kampagne-gegen-die-ARD,panorama8086.html)

Im Zusammenhang mit dem Treffen der Ministerpräsidenten
Titel: Re: Die Mär vom „Staatsfunk“
Beitrag von: marga am 13. November 2017, 09:04
... über Google und Facebook kann die deutsche Politik nicht entscheiden, wohl aber über ARD und ZDF. Und genau das tut sie gerade...

ARD reagiert empfindlich und meint, sie sei kein Staatsfunk.

Gerne auch hier weiterlesen mit Video
Spiegel 41/2017: Die unheimliche Macht - Wie ARD und ZDF Politik betreiben
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,24758.msg158492.html#msg158492

Panorama Lügenpresse Staatsfunk vom 26.10.2017 21:45h [Video ~8min]
https://youtu.be/qb7ny5-UKnA

+++  >:D