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Allgemeines => Dies und Das! => Thema gestartet von: seppl am 10. Mai 2016, 02:11

Titel: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 10. Mai 2016, 02:11
Der PAV ist der Druckdienstleister, der für die Landesrundfunkanstalten bundesweit den grössten Teil der Briefkommunikation erledigt. Damit einher geht die vertrauensvolle Überlassung von grössten Mengen persönlicher Daten von im Bundesgebiet wohnenden Menschen.

Dafür ist der Hochsicherheitstrakt dieses Unternehmens so abgeschottet, dass man wohl schon ein spezieller Mensch sein muss, um dort ohne klaustrophobische Anfälle arbeiten zu können.

Von dieser Seite ist also wohl höchstmögliche Anstrengung unternommen worden, die Datenbestände zu sichern.

Was ist aber mit der Firmenphilosophie? Wie verlief die Entwicklung der Firma?

Auf der Firmen Homepage

http://www.pav.de/de/news/details/paul-albrechts-verlag-feiert-90-jaehriges-jubilaeum.html

Wird kurz angerissen, dass die Firma 1925 in Stolp gegründet wurde und "sich bis 1944 als bedeutende Druckerei mit angegliedertem Betrieb in Berlin etablierte"

Da sich eine Druckerei, bzw. ein Verlag während der Nazizeit wohl nicht wirklich so positiv entwickeln konnte, wenn sie/er nicht ausdrücklich systemkonform arbeitete, habe ich erstmal etwas recherchiert, welche Art Bücher denn dort während der Zeit gedruckt wurden. Die Internetrecherche hat so wenig Ergebnisse aus der Zeit von 1933 bis 1944 geliefert, dass ich davon ausgehe, dass Buchdruck nicht die Haupteinnahmequelle des Verlags gewesen sein kann.

Das Hamburger Abendblatt schreibt auf der Seite

http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article107180280/1925-gegruendet.html

Zitat
Der Paul Albrechts Verlag wurde 1925 von Paul Albrecht als Formulardruckerei im pommerschen Stolp gegründet.

Der einzige Nachweis den ich bis jetzt gefunden habe, weist darauf hin dass damals Formulare gedruckt wurden, die im Zusammenhang mit den Nürnberger Rassengesetzen stehen.

Im Buch "Riskante Freiheiten" von Beck/ Beck Gernsheim wird auf Seite 23 zitiert: "Zum Geleit! Die Ehe kann nicht Selbstzweck sein, sondern muß dem einen größeren Ziele, der Vermehrung und Erhaltung der Art und Rasse dienen. Axolf Hixler."

Anm.: Der Autor des Buches, Ulrich Beck, wurde 1944 in Stolp geboren. https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Beck

Das Zitat stammt nach Angaben der Autoren aus dem

Familienstammbuch mit Ahnenpaß, Paul Albrechts Verlag: Stolp und Berlin, o. J. (circa 1940); dort S. 3

Der Ahnenpaß wurde seit 1933 vom „Reichsverband der Standesbeamten Deutschlands“ herausgegeben; er diente dem Nachweis der „arischen Abstammung“ seiner Inhaber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ahnenpa%C3%9F

Auf der Firmenjubiläumshomepage wird nicht erwähnt, dass der Paul Albrechts Verlag schon bei der Gründung eine Formulardruckerei war. Entweder das Abendblatt hat da falsch recherchiert, oder das sich etablieren als Formulardruckerei während der Nazizeit sollte verschleiert werden, um die Firma nicht mit der Nazibürokratie in Verbindung bringen zu können.

Die nächste Frage wäre, falls sich die enge Zusammenarbeit mit den Nazibehörden als wahr herausstellen würde: Gab es eine Aufarbeitung der Vergangenheit? Wie distanziert man sich heute von dem damaligen Verhalten? Konnte erkannt werden, dass auch eine untergeordnete Mitarbeit an einem Unrechtssystem eine Mitschuld verursacht? Wie hat sich die Firmenphilosophie gewandelt, dass jetzt rechtzeitig Mitarbeit an totalitärem Unrecht erkannt und unterbunden werden kann?


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Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Frei am 10. Mai 2016, 03:49
Zitat von: http://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html
Geschichte - PAV wurde 1925 in Stolp (Pommern) als Paul Albrechts Verlag gegründet. Das Unternehmen ist bis heute im Familienbesitz. ... Bis 1944 entwickelte sich das Unternehmen in Stolp zu einer bedeutenden Formulardruckerei ...
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: unGEZiefer am 10. Mai 2016, 11:15
krass, da müßte der Paul Albrechts Verlag dafür geliefert haben:

1940 (Abschrift, sh. Anhang)
Bei Durchsicht Ihrer Akten stelle ich fest, daß Sie Ihren - sowie Ihrer Ehefrau - Abstammungsnachweis noch nicht erbracht haben.
Ich bitte Sie, diesen Nachweis umgehend zu führen und überreiche Ihnen anliegend die hierzu die notwendigen Formulare.
Heil -Yahwe-?
Bantko

2016 Formulare für den Beitragsnachweis

Langsam glaube ich, dass eine gewisse Hilfswilligkeit in den Genen liegen muss. >:D
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: TVfrei am 13. Mai 2016, 22:02
Eine sehr interessante Recherche! Sollte sich die Tätigkeit des Paul Albrechts Verlag in den 1930er Jahren noch besser aufklären lassen, so wäre eine solche historische Übereinstiimung des Dienstleisters eine weitere fulminante Bestätigung des Unrechtsystems! Der gleiche "Dienstleister", der für die nationalsozialistische Repressionsbürokratie tätig war, dient nun der Repressionsbürokratie des "Beitragsservices" der "Anstalten".

Vielleicht kann die kleine Broschüre "Zum 50jährigen Bestehen des Paul Albrechts Verlages" weitere Informationen liefern? Scheint äußerst selten in Bibliotheken vorhanden zu sein (und konnte von mir noch nicht eingesehen werden):
http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=56282314X

Interessant wäre auch zu sehen, was die "Zeichen des Aufbruchs" im September 1933 waren (ebenfalls noch nicht eingesehen):
http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=214791033

Anm. Mod. seppl: die "Zeichen des Aufbruchs" sind  von 1993!

Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: TVfrei am 13. Mai 2016, 22:10
Da sich eine Druckerei, bzw. ein Verlag während der Nazizeit wohl nicht wirklich so positiv entwickeln konnte, wenn sie/er nicht ausdrücklich systemkonform arbeitete, habe ich erstmal etwas recherchiert, welche Art Bücher denn dort während der Zeit gedruckt wurden. Die Internetrecherche hat so wenig Ergebnisse aus der Zeit von 1933 bis 1944 geliefert (...)

Das wenige, das vom Paul Albrechts Verlag publiziert wurde, steht wenigstens im Zusammenhang mit nationalsozialistischer "Gesetzgebung", wie etwa die "Erläuterungen zur Verordnung zur Behebung von Mißständen in der gemeindlichen Verwaltung vom 22. März 1933",
siehe: http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=851800084

oder "Das Bürgersteuergesetz vom 16. Oktober 1934 (RGBl. I S. 985) mit Bürgersteuerdurchführungsverordnung vom 17. Oktober 1934 (RGBl. I S. 987) in der Fassung vom 16. Oktober 1935 (RGBl. I S. 1241)"
siehe: http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=336428847

Eine "schöne" Tradition tut sich hier auf ...
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: azdb-opfer am 13. Mai 2016, 22:29
Eine sehr interessante Recherche! Sollte sich die Tätigkeit des Paul Albrechts Verlag in den 1930er Jahren noch besser aufklären lassen, so wäre eine solche historische Übereinstiimung des Dienstleisters eine weitere fulminante Bestätigung des Unrechtsystems! Der gleiche "Dienstleister", der für die nationalsozialistische Repressionsbürokratie tätig war, dient nun der Repressionsbürokratie des "Beitragsservices" der "Anstalten".

Vielleicht könnte man die dunkle Vergangenheit mit einer IFG-Anfrage aufklären? (Ziel: Herausgabe der Verträge)  ;)
Welche Behörde ist für das Nazi-Unrecht zuständig? Das Bundesjustizministerium?
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Kurt am 13. Mai 2016, 22:50
Sorry - kann (euch) da nicht (mehr) folgen!?

Es gibt jede Menge "alte" Firmen in Deutschland mit unrühmlicher "Vergangenheit" - so what?

Was hat diese längst überholte Vergangenheit mit der "Jetzt"-Zeit zu tun?

Diese Firma ist ein Druckdienstleister. Sonst nichts.

Gruß
Kurt
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: TVfrei am 13. Mai 2016, 23:04
Es gibt jede Menge "alte" Firmen in Deutschland mit unrühmlicher "Vergangenheit" - so what?
Was hat diese längst überholte Vergangenheit mit der "Jetzt"-Zeit zu tun?

Für jemanden, der in historischen Zusammenhängen denkt, ist die Parallelität der Methoden doch verblüffend. Es ist ein bürokratisches Repressionssystem, dass durch die flächendeckende Erfassung der Bevölkerung mit Formularen erfolgt. Verkürzt gesagt, so wie zu Ad*lfs Zeiten jeder "sein" Formular mit dem Ariernachweis auszufüllen hatte, so müssen nun in Zeiten der "Demokratieabgabe" ein jeder Wohnungsinhaber und ein jeder Betriebsstätteninhaber "sein" Formular beim sogenannten "Beitragsservice"  vorlegen. Und wie mit Ungehorsamen umgegangen wird, ist ja mittlerweile bekannt: Zwangsanmeldung (ohne rechtliche Grundlage), Verfolgung durch Inkassounternehmen und sogenannte Vollstreckungsbehörden bis hin zur Inhaftierung!
Da ist der gleiche Dienstleister beim Drucken der Formulare natürlich nur ein kleines Bonmot, das einem aber die Augen für historische Zusammenhänge öffnen kann.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 13. Mai 2016, 23:32
Es gibt jede Menge "alte" Firmen in Deutschland mit unrühmlicher "Vergangenheit" - so what?
Was hat diese längst überholte Vergangenheit mit der "Jetzt"-Zeit zu tun?
Diese Firma ist ein Druckdienstleister. Sonst nichts.

Gerade Verlage und Druckdienstleister mussten eine bestimmte Gewissenlosigkeit besitzen, um in der Propagandamaschinerie zu überleben. Druckerzeugnisse waren während der Diktatur ein sensibles Thema. Schriften tragen nun mal naturgemäß eine Botschaft, was  z.B. bei Produktion von Möbeln oder Haushaltsgegenständen - wenn überhaupt - eine untergeordnete Rolle spielt.

Deshalb gab es damals auch Bücherverbrennungen.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Schandarm am 15. Mai 2016, 16:50

Über 90% der Verlage, Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, die Druckereien und alle Tochterunternehmen befanden sich im Besitz der NSDAP. Ein finsteres Journalismus-Kapitel, von dem man so gar nichts hört?

Die genaue Zahl habe ich nicht im Kopf, sie ist veröffentlicht in "Das Buch [Seite/Begriff nicht erwünscht]", das von renommierten Historikern herausgegeben worden ist.

Es bleibt eine Chance von 1/10, daß der Paul Albrechts Verlag kein Nazibesitz war.

Ich bin zu selten im Netz, die Recherche hier muß ich anderen überlassen.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Schandarm am 15. Mai 2016, 16:52
Hixler, wer sonst.

Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: gerechte Lösung am 19. Mai 2016, 13:12
Mr.X interessiert schon, wie das mit der Vergabe auf diese Ausschreibungen so ist? Es gibt die Ausschreibungen und dann verm. auch Bewerbungen?
Wie erfolgt die Vergabe?
Im Forum stand geschrieben, dass Jemand gegen diese 'Weitergabe' seiner personenbezogenen Daten an einen externen Druckdienstleister geklagt hat. Die Klage wurde wohl abgewiesen mit der Begründung, dass der
Druckdienstleister 'zertifiziert' sei.
Was bedeutet 'zertifiziert'? Benötigt man dafür eine entsprechende Vergangenheit? und ohne diese Vergangenheit kommt man da nicht rein?

Es geht hierbei immer um viele Millionen, die man relativ leicht verdienen kann. Für Mr.X tut sich dabei der Verdacht auf, dass man evtl. auch ein wenig sich und seinesgleichen bevorzugt?
(Eine Hand ... ,, es bleibt in der Familie?)
Mit anderen Worten, wer einem gefällt, bekommt den Zuschlag. Ob dann weitere Bewerber eine Chance hätten, ist wohl so ne Sache?
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Kurt am 19. Mai 2016, 13:20
...mit der Begründung, dass der
Druckdienstleister 'zertifiziert' sei.
Was bedeutet 'zertifiziert'? Benötigt man dafür eine entsprechende Vergangenheit? und ohne diese Vergangenheit kommt man da nicht rein?
...

Es geht hier um Zertifizierung(en) nach ISO - wie bei allen IT-Unternehmen:

hier wohl um Informationssicherheit nach ISO 27001 : 2013

Gruß
Kurt
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 29. Mai 2016, 12:53
Zur weiteren Recherche hier eine Version der Firmenhistorie einer alten Homepage des Pav Verlags. Unten der Screenshot dazu.

https://web.archive.org/web/20051109040654/http://www.pavcard.de:80/deutsch/historie.html

Zitat
1925    Gründung des Paul Albrechts Verlages in Stolp.
1937    Bau einer Druckerei in Berlin und einer Büromöbelfabrik in Stolp.
1942    Allein die Stolper Druckerei beschäftigt 80 Mitarbeiter.
1945    Zerstörung der Berliner Druckerei; Zwangsschließung der Stolper Betriebe.
1946    Neubeginn der Produktion in Sandesneben (Schleswig-Holstein).
1956    ...

Auf der aktuellen Homepage des Verlags sieht die Historie so aus:

Zitat
Die Gründung
PAV wurde 1925 in Stolp (Pommern) als Paul Albrechts Verlag gegründet. Das Unternehmen ist bis heute im Familienbesitz. Die Geschäfte werden von Frau Dr. Ingrid Toebe-Albrecht und Isabel Höftmann-Toebe geführt.

Neubeginn in Schleswig-Holstein
Bis 1944 entwickelte sich das Unternehmen in Stolp zu einer bedeutenden Formulardruckerei mit einem angegliederten Betrieb in Berlin. Das Kriegsende 1945 zerstörte alles bislang Erschaffene. Die Berliner Druckerei wurde zerbombt, der Stolper Betrieb geschlossen. Der Paul Albrechts Verlag wurde 1946 in Sandesneben im Bundesland Schleswig-Holstein neu aufgebaut. Die Grundsteinlegung für ein eigenes Firmengebäude erfolgte 1948.

1956 ...
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 29. Mai 2017, 17:14
Der Eingangspost wurde als Informationsanfrage an den NDR umformuliert und über "Frag den Staat" veröffentlicht:

https://fragdenstaat.de/anfrage/druckdienstleister-des-beitragsservice/?anfrage-gestellt

@ mistersh: es wäre schön, erwähnte Korrespondenz anonymisiert der Forengemeinschaft bildlich zur Verfügung zu stellen. Manchmal filtert man selbst bestimmte Details aus den Briefen als unwichtig heraus, die anderen doch als relevant erscheinen könnten.


Edit "Bürger: Thread wurde moderiert/ bereinigt.
Zwischenzeitlich vom eigentlichen Kern-Thema der historischen Hintergründe abschweifende eigenständige Diskussion einschl. betreffender Kommunikation ausgelagert unter
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Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: mistersh am 29. Mai 2017, 18:04
Hallo Seppl.

Kann ich morgen nachreichen. Wie gesagt relevant ist da noch nicht wirklich was, da es bisher mehr informative Nachrichten an mich waren.


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Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 03. Juni 2017, 22:44
Neuigkeiten zur Geschichte des Paul Albrechts Verlags zwischen 1933 und 1944:

In der Festschrift zum 4. Ostpommerschen Musikfest / Beethovenfest 1937 / Seite 8  habe ich die beiden Anschriften des PAV während der Nazizeit entdeckt:

http://bibliotekacyfrowa.eu/dlibra/doccontent?id=1453

Paul Albrechts Verlag Inh. Otto Albrecht

1) Stolp i. Pom. / Hospitalstrasse 29-30 / Fernruf 2346

2) Berlin SW68 / Lindenstrasse 16 17 / Fernruf: Berlin 17 Dönhoff 0177

In der Datenbank
https://www2.hu-berlin.de/djgb/www/find?sort=unternehmen&fq=Branchen%3A%22Verlags-+und+Druckereiwesen%22&page=13
unter "Jüdische Gewerbebetriebe 1930-1945" unter Branchen "Verlags- und Druckereiwesen"

habe ich unter der genannten Berliner Anschrift die 2 Einträge

Louis Borchardt
Buchdruckerei und Kuvertfabrik (Verlags- und Druckereiwesen)
Gegründet 1902 / Übernahme 1937 / Liq.: 1937   
Lindenstrasse 16 (Kreuzberg)
und
Louis Borchardt Verlagsgesellschaft mbH
Verlag (Verlags- und Druckereiwesen)
Gegründet 1924 / Liq.: 1936   
Lindenstrasse 16/17 (Kreuzberg)

gefunden.

Sollte es sich um dasselbe Verlagshaus handeln, ist nun zu recherchieren, ob dies eine "freundschaftliche Übernahme" des in jüdischer Hand befindlichen Verlags war ....

Ich erinnere dabei an das Zitat aus meinem Einstiegspost aus der Festschrift des PAV:

..., dass die Firma 1925 in Stolp gegründet wurde und "sich bis 1944 als bedeutende Druckerei mit angegliedertem Betrieb in Berlin etablierte"
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 03. Juni 2017, 23:09
... darauf, dass die Übernahme vielleicht doch nicht so ganz freundschaftlich stattfand, weist die Übernahme des "Dental-Magazins" (ehem. verlegt von  Borchards Verlagsgesellschaft) schon 1935 durch die E. Gundlach AG. Begründung: Eines der bedeutendsten Gebiete der Volksgesundheit müsse von gegnerischen Einflüssen geschützt werden.

Finger / Keller / Wirsching: Dr. Oetker und der Nationalsozialismus  C.H.Beck S.233
https://books.google.de/books?id=lYvPAQAAQBAJ&pg=PA233&dq=Louis+Borchardt+Verlagsgesellschaft+mbH&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiMrPSfyKLUAhXF3YMKHezWCL8Q6AEIJjAA#v=onepage&q=Louis%20Borchardt%20Verlagsgesellschaft%20mbH&f=false
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Bürger am 04. Juni 2017, 01:42
Hinweis: Thread wurde moderiert/ bereinigt.
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Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 04. Juni 2017, 11:02
Der stimmungsmäßige Hintergrund in Deutschland um 1937 deutet mehr oder weniger auf Zwangsenteignung oder Zwangsverkauf der Louis Borchardt Verlagsgesellschaft und folgend Übernahme durch den Paul Albrechts Verlag hin:
Zitat
...
Danach (nach 1933)  flaute die Verfolgung zunächst ab. Jüdische Unternehmen wurden zeitweise ausdrücklich nicht benachteiligt, um sensible Wirtschaftszweige nicht zu schädigen. Im März 1935 leitete Julius Streicher jedoch eine weitere Hetzkampagne gegen Juden ein, um die Bevölkerung auf strikte „Rassentrennung“ einzustimmen. Die Nürnberger Gesetze legalisierten diese im September. Zwar stieg die Zahl jüdischer Ausreiseanträge danach nicht wieder an; aber viele jüdische Unternehmer gaben dem Druck nach und verkauften ihre Firmen weit unter Wert oder schieden aus deren Leitung aus. ...

1937 zeichnete sich ein Kurswechsel von der schleichenden Verdrängung der Juden aus der deutschen Privatwirtschaft zu ihrer schnellen Zwangsenteignung durch den Staat ab. Im Januar forderte der „Reichsführer SS“ Heinrich Himmler erstmals öffentlich die „Entjudung Deutschlands“, ...
Im Oktober wies das „Kampfblatt“ der SS, Das Schwarze Korps, auf die angeblich ungeschmälerte Macht der Juden in Handel und Industrie hin. Diese sei nicht länger zu dulden: Heute brauchen wir keine jüdischen Betriebe mehr.

https://de.wikipedia.org/wiki/Novemberpogrome_1938#Die_Juden-_und_Kriegspolitik_des_NS-Regimes
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 24. Juni 2017, 22:05
Für eine gewaltsame Übernahme spricht auch folgendes Dokument der Gedenkstätte des Hauses der Wannsee-Konferenz in Berlin:

http://www.ghwk.de/fileadmin/user_upload/pdf-wannsee/downloads/claims_conference_list.pdf (Veraltet, alternativ: https://irgun-jeckes.org/listofnames.pdf )

In der langen Liste der jüdischen Personen und Unternehmen, die  Ansprüche aus Schäden durch den Holocaust an Deutschland stellen, taucht der Verlag unter

Zitat
105326 BORCHARDT (KUVERTFABRIK) LOUIS BERLIN LINDENSTR. 016/017

auf.

Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 04. Juli 2017, 13:28
Etwas ausserhalb des Fadens und erstmal ohne weiteren Zusammenhang:
Nils Albrecht ist CDU-Politiker in Lütjensee.
http://www.cdu-luetjensee.de/personen/nils-albrecht (link nicht mehr aktiv!)
Nachweis seiner  Aktivität in der CDU Lütjensee unter http://www.luetjensee.de/wp-content/uploads/2015/03/2015-03-24-Nachruecken_Gemeindevertretung_Luetjensee.pdf

Zusammenhang mit dem PAV:
http://www.pav.de/de/news/details/powerfrauen-aus-luetjensee.html (Seite 2 rechts unten)
Zitat
Während Dr. Ingrid Toebe-Albrecht bei PAV heute noch „die Hand über allem“ hat und ihr Neffe Nils Albrecht als Geschäftsführer den Druckbereich verantwortet, ist Isabel Höftmann-Toebe als Geschäftsführerin vor allem im Card-Bereich tätig
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 07. Juli 2017, 13:28
Es verdichten sich die Indizien, dass der PAV  (Druckdienstleister des Beitragsservice) öffentlich gelogen hat, um die Nazivergangenheit mit Übernahme eines jüdischen Druckbetriebs zu verschleiern.

Sollten wir so einer Firma riesige Datenströme der Bürger Deutschlands anvertrauen?

Noch bis Ende 2005 heisst es auf der Homepage des PAVs , dass 1937 eine Druckerei in Berlin "gebaut" wurde.
https://web.archive.org/web/20051109040654/http://www.pavcard.de:80/deutsch/historie.html

Danach (wayback machine hat ab 2014 die Seite gespeichert) spricht man von einem "angegliederten Betrieb" in Berlin
http://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html

Mehr zur Wahrheit sprechen die Berliner Telefonbücher von 1937 und 1938. Von wegen Druckerei gebaut!

Unter der Anschrift Lindenstrasse 16 17 in SW68 Berlin befindet sich bis 1937 die Louis Borchardt Buchdruckerei.
https://digital.zlb.de/viewer/image/10089470_1937/282/
Der Eintrag ist im Telefonbuch 1938 nicht mehr vorhanden.

Dafür steht unter genau der Anschrift  Lindenstrasse 16 17 in SW68 Berlin im Telefonbuch ab 1938 der Paul Albrecht´s Verlag Inh. O. Albrecht.
https://digital.zlb.de/viewer/image/10089470_1938/46/
Der Eintrag war im Telefonbuch 1937 noch nicht vorhanden.

siehe Anhang.

Ich weiss nicht, ob ich "angegliedert" perverser finden soll als "gebaut". Das eine ist "Neusprech", das andere wohl glatt gelogen. Aber wie sollte man es sonst ausdrücken, um eine Übernahme im Zuge der Arisierung zu umschreiben?

Oder sollte man nicht doch eher offen damit umgehen? Welche Formulare wurden dort gedruckt? Bekannt ist nur, dass "Bücher und Formulare für Behörden" vom Verlag gedruckt wurden. Wurden auch, wie nach dem "Neubeginn" schon zu der Zeit kassenärztliche Formulare erstellt? Dann schwant mir Fürchterliches...

Im Internet ist die Nazi-Vergangenheit des PAV, der sich nach eigenen Angaben bis 1944 zu einer bedeutenden Druckerei entwickelte, nahezu wie ausgelöscht.

Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 11. Juli 2017, 09:25
Zum Thema "Neuanfang des Verlags in Sandesneben":

Im http://findbuch.amt-sandesneben-nusse.de/sandesneben.html findet sich unter Punkt 074 der Eintrag

Zitat
1947 - 1959 Landerwerb sowie Landpachtung zur Gewinnung von Bauland für die Errichtung einer Buchdruckerei (Paul Albrechts Verlag) und Betriebserweiterung
dabei: Verkauf des Grundstückes der Eheleute Albrecht in Sandesneben (1959)

und davor unter Punkt 073a:

Zitat
1947 - 1951 Grundstücks-Veräußerungssache Theodor Müller-Soenke, Buchhändler aus Sandesneben

Theodor Müller-Soenke, Bibliothekar, ist laut derselben Seite 1945 Bürgermeister/ Gemeindevorsteher oder dessen Stellvertreter in Sandesneben gewesen
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 24. September 2017, 21:04
Kleine Aktualität zur Bundestagswahl 2017. Stimmzettel Hamburg wurden gedruckt von:
(http://www.freier-rundfunk.de/pav_btw_2017.JPG)
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 30. Januar 2018, 22:14
Kleine Neuigkeit für die weitere Recherche:

Die
Reichsbetriebsnummer
http://www.porzellanfieber.de/Hintergrund_Reichsbetriebsnummern.html
des Paul Albrechts Verlags lautete:

0/0201/5191
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: 118AO am 31. Januar 2018, 08:20
Ich kann mir vorstellen, was Ziel dieser Recherche ist. Finde es aber nicht sonderlich sinnvoll. Es gibt eine ganze Reihe von Firmen, die sich zu der Zeit nicht mir Ruhm bekleckert haben. Von den Verantwortlichen dürfte da heute aber keiner mehr in Funktion stehen. Also warum das ganze? Wenn der Aufschrei Wirkung zeigt, verschickt die Briefe hinterher ein anderer und mit ganz viel "glück" gibt's noch n Bauernopfer. Und dafür der ganze Aufwand?? Ich bin der Meinung dass es genug rechtliche Baustellen gibt, die Aufwand erfordern und wirkungsvollere Ergebnisse versprechen.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 31. Januar 2018, 11:49
@118AO: Was ich nun nicht verstehe. ist die Sinnhaftigkeit einer solchen Negativantwort. Alle kämpfen hier an vielen Fronten, das Gesamtbild ergibt das Ergebnis.

Viele Verlage haben ihre NS Vergangenheit aufgearbeitet, der PAV Verlag nicht. Wie der PAV Verlag selber in einer älteren Firmenhistorie mitteilt, "entwickelte" er sich während der Nazizeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Natürlich gab es nur eine Zeitangabe, die Nazizeit wurde nicht erwähnt ("bis 1945") . Schon diese Mitteilung auf eine Webseite zu stellen, zeugt davon, nichts verstanden zu haben. Auch spricht diese Webseite von einem "angegliederten" Betrieb in Berlin, was 1937 wohl nichts anderes bedeuten konnte, als "Arisierung". Eine Antwort auf die Frage, wie der Betrieb übernommen wurde, gab es nicht.  Auch die Firmenleitung wurde aufgefordert, mal zu recherchieren, was während der Zeit so getrieben wurde.

Diesem Betrieb wird nun vertrauensvoll Daten aller deutschen Einwohner übergeben.

Was kannst Du Dir denn als Sinn der von mir begonnenen Aktion vorstellen? Nur mal so, um drüber reden zu können... Falls es Dir nicht "sinnlos" erscheint...
seppl
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: abtuten am 31. Januar 2018, 13:36
[...]
Diesem Betrieb wird nun vertrauensvoll Daten aller deutschen Einwohner übergeben.
Was kannst Du Dir denn als Sinn der von mir begonnenen Aktion vorstellen? Nur mal so, um drüber reden zu können... Falls es Dir nicht "sinnlos" erscheint...

... und die haben warscheinlich auch ein Foto von euch, falls in der GKV versichert, PAV stellt für viele Kassen die EGK her und versendet diese dann auch. Es ist wirklich bedenklich, was da so zusammenläuft. >:(
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 31. Januar 2018, 14:16
Genau das! Mein Foto der KV lief auch über deren Datenbank!
Bei Anfragen zu einer einfachen Datenauskunft persönlicher Art (aus dem Grund der möglichen Datenzusammenführung) stellte sich mir für heutige Zeiten unglaublicher Widerstand entgegen.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: gerechte Lösung am 01. Februar 2018, 00:42
@seppl,
Daumen hoch. Bitte nicht beeinflussen lassen.
Das ist genau das, was dieses große verlogene Konstrukt der Vetternwirtschaft aufzeigt. Die sind alle miteinander verbandelt. Bei den Ausschreibungen bekommt die PAV die Zuschläge. Gab es andere Bewerber? Wahrscheinlich nicht.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: 118AO am 01. Februar 2018, 08:09
@118AO: Was ich nun nicht verstehe. ist die Sinnhaftigkeit einer solchen Negativantwort. Alle kämpfen hier an vielen Fronten, das Gesamtbild ergibt das Ergebnis.

Viele Verlage haben ihre NS Vergangenheit aufgearbeitet, der PAV Verlag nicht. Wie der PAV Verlag selber in einer älteren Firmenhistorie mitteilt, "entwickelte" er sich während der Nazizeit zu einem bedeutenden Unternehmen. Natürlich gab es nur eine Zeitangabe, die Nazizeit wurde nicht erwähnt ("bis 1945") . Schon diese Mitteilung auf eine Webseite zu stellen, zeugt davon, nichts verstanden zu haben. Auch spricht diese Webseite von einem "angegliederten" Betrieb in Berlin, was 1937 wohl nichts anderes bedeuten konnte, als "Arisierung". Eine Antwort auf die Frage, wie der Betrieb übernommen wurde, gab es nicht.  Auch die Firmenleitung wurde aufgefordert, mal zu recherchieren, was während der Zeit so getrieben wurde.

Diesem Betrieb wird nun vertrauensvoll Daten aller deutschen Einwohner übergeben.

Was kannst Du Dir denn als Sinn der von mir begonnenen Aktion vorstellen? Nur mal so, um drüber reden zu können... Falls es Dir nicht "sinnlos" erscheint...

Es steht jedem frei, sich zu beschäftigen womit er will. Ich sehe den Zusammenhang zum öR hier aber nur bedingt. Tatsache ist, dass die Bescheide im Massenverfahren ergehen werden. Wenn nicht durch PAV, dann durch einen anderen Anbieter. Dieser mag dann evtl keine "braune Vergangenheit" haben, aber ob dieser neue Dienstleister dann ein Engel ist, bezweifle ich. Dies würde aber völlig am Thema vorbei gehen.

Vetternwirtschaft, braune Geschichte, Verstöße gg. Datenschutz, das alles wurde schon -zigmal aufgedeckt. im Idealfall wird sich 1 Tag drüber aufgeregt, danach interessierts keinen mehr. So tickt der Deutsche leider.

Und zum Thema Datenschutz:
Jeder, der seinen Windows-PC anschaltet und dann mittels iE, Chrome, Modzilla usw. shoppt, googlet, onlinebankt und weiß der Geier was noch alles, dem könnte es eigentlich wirklich egal sein, ob ne Firma im ländlichen Stormarn ein Profil von ihm erstellen kann/könnte. (Ich meine damit nicht dich, aber auf die Vielzahl der internetnutzer - mich eingeschlossen - dürfte das zutreffen.)

Sofern deine Recherche öffentliches Aufsehen erregt, wird irgend ein Futzi daher kommen, sich dafür entschuldigen, dass man den Dienstleister nicht genauer geprüft hat und dann wird zur Tagesordnung übergegangen.

Fühl dich bitte weder angegriffen noch entmutigt. Ich hab nur mitgeteilt, was mir nach dem Lesen des Themas durch den Kopf ging.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: unGEZahlt am 01. Februar 2018, 08:48
Sofern deine Recherche öffentliches Aufsehen erregt, wird irgend ein Futzi daher kommen, sich dafür entschuldigen, dass man den Dienstleister nicht genauer geprüft hat und dann wird zur Tagesordnung übergegangen.

Dann sind wir uns ja, wie es aussieht, einig.

Jeder zusätzliche, neue Aufreger kann sozusagen das Fass (endlich) zum Überlaufen bringen.

Wer weiß, was die Recherche zum PAV Verlag noch alles so ans Tageslicht bringt. Versuchen müssen wir es ja.

(Bisher wird es ja immer brauner. Und noch kein Ende in Sicht...)

Markus
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 01. Februar 2018, 10:48
@118AO: Mir geht es allgemein um die Kultur des Schlecht- oder Unwichtigredens, in dem wir Deutsche Meister sind. Beschäftige Dich doch nur mit den Sachen, die DICH weiterbringen oder die DU weiterbringen kannst. Warum Infragestellen, was andere (hier in zwei Jahren) auf die Beine gestellt haben?
Ohne unhöflich wirken zu wollen: Einfach mal nichts dazu sagen, wenn es nicht konstruktiv ist. Es bringt mich nicht von meinem Weg ab, angegriffen fühle ich mich auch nur bedingt, aber der Sinn eines solchen Kommentars wäre da, wenn er z.B. vor irgendeiner juristischen Falle warnen wollen würde. Das ist aber offensichtlich nicht so. Dein Kommentar lockt nur, über Sinn oder Sinnlosigkeit dieses Threads zu diskutieren, was völlig unnötig ist und das Forum textmäßig aufbläst. Wäre er sinnlos, würde er von selbst in der Versenkung verschwinden. Danke für Deine sonstige Mitarbeit, geschätztes Mitglied des Forums!

Nu hab ich das Forum selber textmäßig aufgeblasen - also genug davon. Zurück zum Thema...
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: pinguin am 01. Februar 2018, 11:31
@seppl

1.) Es ist üblich, etwas zu shreddern, wenn man u. U. auf einem Weg ist, der einen selber zu seinem Ziel führen könnte;
2.) es ist in Deutschland nichts so schlecht, wie etwas, was ein anderer einbringt, was man doch selber gerne eingebracht hätte.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: gerechte Lösung am 01. Februar 2018, 16:41
@118AO
Mir geht es schon darum, dass ein möglichst neutraler Briefdienstleister den Zuschlag bekommt.
Der sog. BS, die GEZ, hat dem PAV den Zuschlag gegeben. Dazu sind die nicht berechtigt, dem PAV meine Daten weiterzugeben, da das die LRA zu machen hat.
Die kriminelle Vereinigung, BS, hat angegeben, dass keine Daten nach außen getragen werden. = Lüge.

Gerade beim Rundfunk werden immer wieder gewisse familiäre Verbindungen zur Politik und diese direkte Beteiligung an Tochterunternehmen kritisiert. Man wirtschaftet sich gegenseitig die Milliarden in die Taschen.
An dieser ganzen Misswirtschaft seit 2013 verdient der PAV Millionen, die ins Programm gehören. Das ist doch das Problem.
Es ist nicht Sache dieser nicht rechtsfähigen kriminellen Vereinigung die Gebühren-Gelder sinnlos an ihnen genehme Vettern zu verschwenden.
Seit 2013 ist diesbezüglich der Teufel los. Der PAV reibt sich die Hände und labt sich am Leid anderer Menschen. Die verdienen daran, wie schonmal in deutscher Geschichte. Da gibt es keinen Unterschied.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: nexus77 am 08. Februar 2018, 17:18
Bisserl OT, aber von mir ein LOB für die Recherche... und auch allen anderen, insbes. hier was Verbraucherzentralen und Datenschutz angeht. Leider aber werden wohl die Gesetze nicht beachtet oder zumindest so ausgelegt, dass es wieder "passt" für den sog. "Rundfunk"... >:(
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 11. Dezember 2018, 13:38
Die PAV Card GmbH hat den fragwürdigen Teil der Blüte in der Nazizeit "entwickelte sich bis 1944 zu einer bedeutenden Formulardruckerei" sowie den Bau/die Angliederung eines Betriebes in Berlin während der Hochzeit der Arisierung aus ihrer Geschichte https://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html  (ganz unten, nach den Bildern) ersatzlos gelöscht.

Somit gibt es offiziell nun keine "Nazizeit-Vergangenheit" der PAV Card.

[ironie] Vielen Dank für diese "Bearbeitung" meiner Anfrage zur Vergangenheit des Verlags. Jetzt sind wir alle beruhigt... [/ironie]

Sie können Ihre Strategie wegen "Rufschädigung" und "Persönlichkeitsverletzung" gegen mich wieder herunterfahren, geehrte Anwaltskanzlei des externen Datenschutzbeauftragten der PAV Card.

Folgende Recherchen werden nicht mehr durch meine Hände gehen... Die PAV Card hat mir bewiesen, dass die Politik des Vergessens und des "Schlussstrichs" bis heute fortgeführt wird. Das schwarze Loch zwischen Gründung des Verlags 1925 und der Entwicklung zu einer führenden Endlosdruckerei 1972 in der Geschichte des Verlags ist nun überdeutlich. Eine Vergangenheitsbewältigung soll wohl öffentlich nicht stattfinden.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: Housebrot am 11. Dezember 2018, 18:23
Die PAV Card GmbH hat den fragwürdigen Teil der Blüte in der Nazizeit "entwickelte sich bis 1944 zu einer bedeutenden Formulardruckerei" sowie den Bau/die Angliederung eines Betriebes in Berlin während der Hochzeit der Arisierung aus ihrer Geschichte https://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html  (ganz unten, nach den Bildern) ersatzlos gelöscht.

Hallo,

was sagt denn das https://archive.org/web/ (https://archive.org/web/) zur gewünschten Vergangenheitsbereinigungbewältigung ?

Grüße
Adonis
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 11. Dezember 2018, 19:21
http://www.pav.de/de/news/details/paul-albrechts-verlag-feiert-90-jaehriges-jubilaeum.html
archiviert unter:
https://web.archive.org/web/20181211172519/https://www.pav.de/de/news/details/paul-albrechts-verlag-feiert-90-jaehriges-jubilaeum.html

1937 - Bau einer Druckerei in Berlin
Originalseite nicht mehr auffindbar
archiviert unter:
https://web.archive.org/web/20051109040654/http://www.pavcard.de:80/deutsch/historie.html

über "Update Scanner" erfasste Änderungen am Webseitentext als screenshots im Anhang

oldpageanon.jpg: Vorgängerversion vor 7 Wochen
newpageanon.jpg: Aktuelle Version vom 11.12.2018 19:03 Uhr

Die aktuelle Webseite zur Geschichte des Verlags findet sich unter
https://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html

Der Abschnitt
Zitat
Neubeginn in Schleswig-Holstein

Bis 1944 entwickelte sich das Unternehmen in Stolp zu einer bedeutenden Formulardruckerei mit einem angegliederten Betrieb in Berlin. Das Kriegsende 1945 zerstörte alles bislang Erschaffene. Die Berliner Druckerei wurde zerbombt, der Stolper Betrieb geschlossen. Der Paul Albrechts Verlag wurde 1946 in Sandesneben im Bundesland Schleswig-Holstein neu aufgebaut. Die Grundsteinlegung für ein eigenes Firmengebäude erfolgte 1948.

1956 verlagerte das Unternehmen seinen Firmensitz nach Lütjensee. Mit dem Kauf der ersten Rollenrotationsmaschine im Jahr 1957 spezialisierte sich der Paul Albrechts Verlag auf den Formulardruck.

wurde herausgenommen. Ausserdem erscheint der Gründungsort "Stolp" nicht mehr ... warum auch immer.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 07. Februar 2019, 15:07
Die Webseite der PAV Card GmbH wurde nun erneut "aktualisiert": Es wurde erwogen, ÜBERHAUPT KEINE Firmenhistorie mehr zu veröffentlichen!
Nun heißt es nur noch lapidar geschichts- und zeitlos:
Zitat
... Damit begeistern wir unsere Kunden seit 1925 in allen Geschäftsbereichen.
https://web.archive.org/web/20190207140042/https://www.pav.de/de/unternehmen.html

Die alte Version findet sich unter
https://web.archive.org/web/20180131205343/http://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html
Dort auf
"Neubeginn in Schleswig-Holstein" klicken (auch wenn es so aussieht, als wenn dort keine Verlinkung mehr existiert)
Zitat
Neubeginn in Schleswig-Holstein
Bis 1944 entwickelte sich das Unternehmen in Stolp zu einer bedeutenden Formulardruckerei mit einem angegliederten Betrieb in Berlin. Das Kriegsende 1945 zerstörte alles bislang Erschaffene. Die Berliner Druckerei wurde zerbombt, der Stolper Betrieb geschlossen.

Anm.Mod.seppl: Es existiert im Netz noch eine Version unter http://dev.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html
Archiv: https://web.archive.org/web/20190726144134/http://dev.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 23. Juli 2019, 12:18
Heute wurde ein Fax an die Geschäftsleitung des PAV Verlags versendet. Mir wurde damals Recherche zur Firmenhistorie versprochen.

Dieser Brief soll nun aufklären, warum
1 - Die Firmenhistorie nun gar nicht mehr die zweifelhafte Zeit aufgreift
und
2 - Ob sich im Hintergrund etwas in Richtung "Aufarbeitung" regt.

Zitat
Paul Albrechts Verlag
Frau Dr. x
Hamburger Strasse 6
22952 Lütjensee

 
Ihr Schreiben vom 24. Juli 2017
Sehr geehrte Frau Dr. x,
Ich möchte Sie an Ihre Mitteilung erinnern, in der Sie mir zur Vergangenheit  des von Ihnen vertretenen Verlags Rechercheinformationen zu der Zeit vor 1945  versprachen. Es sind nun über zwei Jahre vergangen.
Aus dem Internetauftritt des Verlags ist die Geschichte des Verlags inzwischen vollständig von der „fraglichen“ Zeit „befreit“ worden, soweit ich der öffentlichen Einsicht entnehmen konnte.
Ich bitte um Mitteilung, ob ein Neueintrag mit Ergebnissen der Nachforschungen geplant ist oder ob die Recherche zur Vergangenheit auf diese Weise abgeschlossen sein soll.
Ich bitte um Ihre Erlaubnis, unseren Schriftwechsel veröffentlichen zu dürfen. Der PAVerlag verarbeitet Daten vieler Bundesbürger im Dienstleistungsauftrag amtlicher Stellen. Somit besteht  öffentliches Interesse an der Vertrauenswürdigkeit - auch im Umgang des Verlags mit einer evtl. unangenehmen oder zweifelhaften Firmenhistorie -, die ich nicht unterstellen möchte, die sich aber durch ehemals öffentlich einsehbare Einträge auf alten Hompages des Verlags, die Ihnen bekannt sein dürften, mittelbar aufdrängt.

Mit freundlichen Grüßen
xxx
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 31. Juli 2019, 17:38
Falls Berliner Mitstreiter an dem Fall "Paul Albrechts Verlag in Berlin" interessiert sind und eigene Recherchen zur "Angliederung einer Druckerei" in Berlin zur Zeit der Arisierung anstellen möchten: Hier war der Standort des Paul Albrecht Verlags, der in Berliner Telefon-/Adressbüchern der Zeit vor 1945 zu finden ist: Direkt im Zeitungsviertel, Lindenstrasse 16/17 (SW38), auf dem nun neubebauten Gelände neben dem neugestalteten Jüdischen Museum. (siehe Anlage) Die grosse Strasse links ist die Lindenstrasse, die rechts die Alte Jakobstrasse. Die Hollmannstrasse gibt es nicht mehr und die Strasse "Am Berlin Museum" gab es vor '45 noch nicht. Das blau umrandete Feld ist das damalige Grundstück der Nummern 16 und 17 (Nach alten Stadtplänen). Es befanden sich mehrere Firmen auf dem Gelände. Die Gebäudeinnenhöfe sind schraffiert.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 10. August 2019, 10:58
Die Rechtsanwälte Gloch aus Schönech (Name und Ort auch im Zitat verfremdet) wurden vom Paul Albrechts Verlag 2017 bevollmächtigt, unter Umständen gegen mich vorzugehen. Die Schweigespirale zur Nazi-Vergangenheit des Verlags erweiterte sich mit deren Anfrage an den NDR, ob beabsichtigt ist, mir zu antworten, seitdem auch auf den öffentlich rechtlichen Rundfunk. Am 08.08.2017 wurde zwischen PAV und NDR telefonisch abgesprochen, mir keine Auskunft zu erteilen.

Da mir durch die Aktennotiz in der Gerichtsakte zu meiner Klage  aus 2014 Name des Mitarbeiters bei den Gloch Rechtsanwälten bekannt gegeben wurde, der die Sache bearbeitet, schrieb ich ihn heute per E-Mail an:

Betreff: 0xxx8-17/Xx-jr Von: xxx <xxx@xxx.de> Datum: 10.08.2019, 09:31 An: xxx@gloch-rechtsanwälte.de
Zitat
Sehr geehrte Frau ...,

mehr oder weniger kommentarlos übersende ich Ihnen eine Kopie eines Dokuments, das Fragen aufwirft, die mir der Paul Albrechts Verlag nicht beantworten will.

Die Lindenstrasse 16/17 in Berlin befand sich mitten im sogenannten "Zeitungsviertel", das in der Vorkriegszeit zum grossen Teil von jüdischen Verlagshäusern belegt war und in den dreissiger Jahren "arisiert" wurde. Der PAV sprach in alten Webauftritten einmal von "Neubau" eines Betriebes in Berlin 1937 und ein anderes Mal von "Angliederung" eines Betriebes im gleichen Jahr. "Angliederung", im Zusammenhang mit diesem Geschichtsverlauf gesehen, klingt deutlich nach "Übernahme". Ein echter Neubau wäre in dem eng mit mehrstöckigen Häusern besiedeltem Areal mit einem Riesenaufwand verbunden, den ich aus rein wirtschaftlichen Gründen für unwahrscheinlich halte.

Auf diese Ungereimtheit hingewiesen, wurden die Rechtsanwälte Gloch vom PAV eingeschaltet und der Verlag veranlasste Anfang diesen Jahres nun eine komplette Löschung der Angaben auf der Webseite zur seiner Tätigkeit in den 30er/40er Jahren.

Für mich weist das darauf hin, das es etwas zu verschweigen gibt. Zumindest ist es eine völlig unangemessene Art für einen Verlag, der nach eigenen Angaben bis 1944 eine "bedeutende Entwicklung" durchgemacht hat, bevor der Krieg "alles zuvor Erschaffene" vernichtete, mit der Nazi-Vergangenheit umzugehen.

Es kann natürlich auch sein, dass diese Reaktion nur dazu dient, mich ins kalte Messer laufen zu lassen, was ich ebenso unschön finde. Sollte der PAV Verlag nicht selber anstreben, seine Nazi-Vergangenheit aufzuarbeiten, werde ich weiter recherchieren, da die bisher unbekannte und unterbewertete Geschichte der Formulardruckereien der Nazizeit und deren Beteiligung am automatisierten Verwaltungsgeschehen in einem Unrechtssystem mein Interesse entfacht hat.

Mit freundlichen Grüssen
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: ope23 am 10. August 2019, 13:16
Vielen Dank, seppl, für Deine Recherche-Arbeit!  :)

Die ungewisse Vergangenheit von Druckverlagen ist leider noch kein großes Forschungsthema, zumal auch scharf von Hinterbliebenen und Nachfolgern gefochten wird. Mir ist ein Grossist (einer der kleineren im Verlagsbuchhandel) bekannt, der einem naseweisen Bekannten bei seiner kleinen Hausarbeit Zähne zeigen ließ.

Bei Gelegenheit könnte man in einem Brief an den persönlich zuständigen Intendanten eine Bemerkung spitz einflechten, dass dessen auf Trümmern deutscher Rundfunkgeschichte gegründete Landesrundfunkanstalt sich nicht entblödet, Kontoauszüge von einem Verlag mit arisierter Vergangenheit massenhaft drucken zu lassen. Man könnte ja auch Anstand haben. Anderswo ereifert man sich schließlich, wenn eine Partei ihre Flugblätter von einer "falschen" Druckerei drucken lässt (es gibt vereinzelte Beispiele).

Falls jemand noch rätselt, wer der Komponist der drei genannten Werke ist: es ist unser aller und der Welt ihr Beethoven, der nächstes Jahr ein schönes Jubiläum feiern wird. Und richtig, der große Geiger und der große Showmaster waren miteinander verwandt.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 16. August 2019, 20:03
Die Rechtsanwälte Gluck aus Schnuck haben mir heute in einem langweiligen Sommerpausenschrieb mitgeteilt, dass sie mir ausdrücklich keine Erlaubnis geben, den mit ihnen geführten Schriftwechsel zu veröffentlichen. Auch finden sie es nicht gut, wenn ich, der für sie anscheinend "umfänglich in öffentlichen Internetforen aktiv ist"  :D (gez-boykott und Frag den Staat), auch nur darstelle, dass es etwaigen Schriftwechsel mit ihnen oder ihrer Mandantin gab. Dass sie sich mit dem NDR hinter meinem Rücken abgesprochen haben, darf ich anscheinend kundtun. Die Rechtsanwälte Gluck aus Schnuck sind fiktive Rechtsanwälte.

Das Aufregendste am Ganzen war eigentlich, dass der Brief per Einwurf-Einschreiben kam.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 06. Juni 2020, 04:45
Paul Albrechts Verlag - Druckzentrale des Beitragsservice Köln:

Soweit ich festgestellt habe, ist meine Google-Rezension über den Paul Albrechts Verlag gesperrt worden. Gelöscht worden ist sie anscheinend nicht, da ich sie angemeldet noch lesen kann.
https://www.google.de/maps/place/PAV+Card+GmbH+und+Paul+Albrechts+Verlag+GmbH/@53.64513,10.3608213,17z/data=!4m7!3m6!1s0x47b21df23899c11b:0x226504588550d6c0!8m2!3d53.64513!4d10.36301!9m1!1b1?hl=de

Inhalt der Rezension:
Zitat
Massenpost-Druckdienstleister der GEZ (Betragsservice) mit inzwischen offiziell "ausgeblendeter" Geschichte. Siehe https://web.archive.org/web/20181211130236/https://www.pav.de/de/unternehmen/geschichte.html
Vorher hiess es in einer Firmenhistorie noch:
"Bis 1944* etablierte sich der Paul Albrechts Verlag als bedeutende Druckerei mit angegliedertem Betrieb in Berlin." Siehe https://web.archive.org/web/20181204095405/https://www.pav.de/de/news/details/paul-albrechts-verlag-feiert-90-jaehriges-jubilaeum-162.html
und davor noch:
" 1937** Bau einer Druckerei in Berlin ... ." Siehe https://web.archive.org/web/20051109040654/http://www.pavcard.de:80/deutsch/historie.html
Aber wer sollte schon genau wissen wollen, wie der Betrieb in Berlin 1937 zustandekam. Wurde er nun "gebaut", "angegliedert" oder vielleicht im Zuge der Arisierung "übernommen"? Zweifelhaftes Verhalten einer Firma, der Daten der Zwangsrundfunkbeitragsverpflichteten anvertraut werden. Die Firmengeschichte wird inzwischen sehr einfach formuliert, um keine weiteren Fragen zu provozieren. Zitat: "Damit begeistern wir unsere Kunden seit 1925 in allen Geschäftsbereichen." https://www.pav.de/de/unternehmen.html

Für Geschichtsschwache:
* Zusammenbruch des Dritten Reiches, Kriegsende 2. Weltkrieg
** Zeit der Arisierung jüdischer Betriebe in Berlin

Die Verlinkungen sind noch da. Es sind keine Falschbehauptungen oder Verleumdungen. Der PAV möchte nur nicht, dass in der Vergangenheit gekramt wird.

Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 24. Januar 2021, 04:33
Kleine Nebensächlichkeit:
Ausgerechnet der Druckdienstleister des Beitragsservice bekommt Zuschüsse in Millionenhöhe zur Produktion von OP Masken.
Zitat
"Damit unterstützen wir die Etablierung einer regionalen Fertigung, die dazu beiträgt, die Versorgung innerhalb Deutschlands sicherzustellen und erschließen zugleich neue Wirtschaftsbereiche", betonte Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz.
Wirtschaftsministerium fördert schleswig-holsteinische Produktion von persönlicher Schutzausrüstung mit 1,3 Millionen Euro
Datum 08.01.2021
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/VII/Presse/PI/2021/Corona/210108_FoerderungPSA_PAV_QMH.html
Archiv:
https://web.archive.org/web/20210124031939/https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/VII/Presse/PI/2021/Corona/210108_FoerderungPSA_PAV_QMH.html
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: pinguin am 24. Januar 2021, 08:22
Ausgerechnet der Druckdienstleister des Beitragsservice bekommt Zuschüsse in Millionenhöhe zur Produktion von OP Masken.
Wie geht denn das? Ein Druckdienstleister fertigt OP-Masken? Ohne europäische Ausschreibung?
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: GEiZ ist geil am 24. Januar 2021, 09:47
Ein Druckdienstleister fertigt OP-Masken? Ohne europäische Ausschreibung?
Wenn ein Betrieb Masken fertigen will, braucht es dafür keine Ausschreibung. Erst wenn eine öffentliche Stelle Masken beschaffen will.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: pinguin am 24. Januar 2021, 11:07
Ein Druckdienstleister fertigt OP-Masken? Ohne europäische Ausschreibung?
Wenn ein Betrieb Masken fertigen will, braucht es dafür keine Ausschreibung. Erst wenn eine öffentliche Stelle Masken beschaffen will.
Hier fließen aber öffentliche Mittel an ein Unternehmen, das durch die Produktion medizinischer Gerätschaften bislang nicht aufgefallen ist? Es ist eine staatliche Beihilfe, die den Beihilfekriterien zu genügen hat; fraglich, ob etwaig durch die EU gelockerten Beihilfekriterien hier zum Ansatz gebracht werden können.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: seppl am 24. Januar 2021, 12:28
Wenn ein Betrieb Masken fertigen will, braucht es dafür keine Ausschreibung. Erst wenn eine öffentliche Stelle Masken beschaffen will.
Es wurde festgestellt, dass es keinen einzigen Hersteller für Einwegmasken in Deutschland gab. Daher soll wohl nun diese Lücke mit Nachdruck aufgefüllt werden.
https://zettl-bhc.de/
Zitat
Vor der Corona-Pandemie gab es in Deutschland keine Hersteller für Einwegmasken.
Die Frage ist doch aber: Was prädestiniert gerade diesen Druckdienstleister denn für öffentliche Zuschüsse wenn er plötzlich artfremde Waren herstellt? Da haben doch selbst Kaffeefilter mehr mit OP-Masken zu tun. Wie kann so eine Idee denn firmenintern überhaupt entstehen? Wie kommt die Landesregierung darauf, gerade diesen Produzenten zu unterstützen? Meine Meinung: Uralte Seilschaften zu Politik (Erzeugung von Bedarf an Masken), ÖRR (Werbung für Masken) und Krankenkassen (Vertrieb von Masken). Eigentlich fehlt nur noch der Versand der Masken an die Einzelhaushalte über die Deutsche Post, dann sind auch in der aktuellen Maskenparade alle Nutzniesser eines weitgehend künstlich erzeugten Bedarfs dabei.
Titel: Re: Kleine Recherche zum Paul Albrechts Verlag / PAV Card
Beitrag von: ope23 am 24. Januar 2021, 14:00
Dass es keinen deutschen Hersteller für Einwegmasken gibt, lässt mich an der Vorsorgepolitik der Exekutive abermal erneut zweifeln. Man kann zwar nicht so wirklich eine "staatliche" Firma für Einwegmasken gründen (ja, kann man sich vielleicht doch überlegen). Aber der Staat hätte (so oder so) Einwegmasken ohne Ende bunkern sollen. So wie (angeblich) die Niederlande es mit Klopapier gemacht haben.

Dass eine Firma plötzlich ein fremdes Produkt herstellen soll, erinnert an die Sache, dass in der DDR die Betriebe immer auch einige Produkte mit herstellen mussten, die Mangelware waren. Das führte vereinzelt sogar zu Überproduktionen. Legendär sind die himmelblauen und beigeweißen Alueimer mit Henkel, die wohl jeder halbwegs traditionelle Ost-Haushalt oft mehrfach hat.

Was PAV wohl sofort leisten kann, ist hochskalierter Massenversand. Ob PAV eigens Pressmaschinen für die Masken anschafft, bezweifele ich schon eher. Eher werden sie sich Drittanbieter zusammensuchen.

Am Ende bekommen aber nur die nicht säumigen Beitragszahler eine Maske von PAV. Das wird wohl der geheime Plan des deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunks sein: die Beitragsflüchtlinge biologisch... ach, lassen wir das.  >:D