gez-boykott.de::Forum
Allgemeines => Archiv => Pressemeldungen April 2016 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 17. April 2016, 17:47
-
(http://img.welt.de/img/config_master_header/orig149433181/3270004236/welt-logo-trans.png)
Bildquelle: http://img.welt.de/img/config_master_header/orig149433181/3270004236/welt-logo-trans.png
Die Welt, 17.04.2016
ARD, ZDF & Co.
Wer würde die Öffentlich-Rechtlichen vermissen?
von Christian Meier
ARD und ZDF brauchen die zahlenden Bürger mehr denn je. Doch der teuerste abgabenfinanzierte Rundfunk der Welt verliert, selbst wenn er endlich abspecken würde, weiter Legitimität und Interesse.
Nie war es so nötig, das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem grundlegend zu reformieren. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis der 376 Seiten Analyse, die gerade von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, kurz KEF, vorgelegt wurde. Der Bericht der Kommission hat Signalwirkung für all diejenigen, denen grundsätzlich etwas am Erhalt des dualen Systems liegt.[..]
Viel mehr Geld also, das die Sender zwar zunächst nicht antasten dürfen, das sie sich aber jetzt auf dem Wege eines angemeldeten Mehrbedarfs von 3,5 Milliarden Euro einverleiben wollen. Und dann, so sagt es Fischer-Heidlberger, ist das Sparbuch ab 2021 eben abgeräumt. Und das Spiel geht zu einem höheren Preis für jeden Haushalt weiter. Insgesamt flössen dann im Jahr über neun Milliarden Euro an die Öffentlich-Rechtlichen. Der teuerste abgabenfinanzierte Rundfunk der Welt, ein Fass ohne Boden.[..]
Ohne die Sender wäre die Medienlandschaft zwar unbestritten weniger vielfältig, auch weniger gehaltvoll. Doch im Alltag, angesichts überall verfügbarer Informationen, verblasst das. Jan Böhmermann könnte für RTL arbeiten, die Panama Papers hätte die "Süddeutsche Zeitung" auch ohne Unterstützung von NDR und WDR auswerten können (und müssen), und die Fußball-Bundesliga rollt anderswo ebenso schön über den Schirm.
Noch genießen ARD, ZDF und Deutschlandradio trotz des steigenden Legitimationsdrucks eine vergleichsweise hohe Akzeptanz. Aber wie lange noch? Wie lange noch wollen die Sender mit mattem Reformwillen ihren Gegnern Steilvorlagen liefern?[..]
Weiterlesen auf:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article154449468/Wer-wuerde-die-Oeffentlich-Rechtlichen-vermissen.html (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article154449468/Wer-wuerde-die-Oeffentlich-Rechtlichen-vermissen.html)
-
Ich nicht; beschaffe ich mir doch jenes, was mich interesiert, eh alleine via bespielter, im Handel erhältlicher Kauf-DVD. Das hat Vorteile ohne Ende, weil werbefrei und abspiel- bzw. unterbrechbar, wenn der Kunde das will.
-
Allein für die betriebliche Altersversorgung der Anstalten werden in den kommenden vier Jahren 2,1 Milliarden Euro benötigt.
Und es wird noch mehr werden. >:(
-
Allein für die betriebliche Altersversorgung der Anstalten werden in den kommenden vier Jahren 2,1 Milliarden Euro benötigt.
Angesichts der Tatsache, dass die gesetzliche Rentenversicherung wenige bis keine Garantien für den Bürger bietet, warum werden Bürger zur ewigen Zwangsfinanzierung der betrieblichen Altersversorgung der Anstalten verurteilt?
Parasitäre Systeme sind abzuschaffen… und keiner darf sie vermissen!
-
Wichtig auch die Schlusssätze...
Den Medienpolitikern kommt schließlich die Aufgabe zu, den Anstalten, die sie so lange gewähren ließen, Daumenschrauben anzulegen. Eine Arbeitsgruppe, die den Auftrag des Rundfunks überprüfen soll, gibt es schon. Immerhin, mag der Optimist denken. Der Pessimist rät zur Skepsis.
Quelle: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article154449468/Wer-wuerde-die-Oeffentlich-Rechtlichen-vermissen.html
Da werd' ich doch glatt zum pessimistischen Optimisten... ;)
-
Leicht abgeänderter Artikel von heute, der zum "Leitartikel" erhoben wurde:
(http://img.welt.de/img/config_master_header/orig149433181/3270004236/welt-logo-trans.png)
Bildquelle: http://img.welt.de/img/config_master_header/orig149433181/3270004236/welt-logo-trans.png
Die Welt, 18.04.2016
Wer zu spät spart ...
von Christian Meier
Milliardengelder der Bürger fließen per Zwangsgebühr an die Öffentlich-Rechtlichen. Der teuerste abgabenfinanzierte Rundfunk der Welt verliert, selbst wenn er endlich abspecken würde, weiter Legitimität und Akzeptanz
Nie war es so nötig, das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem grundlegend zu reformieren. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis der 376 Seiten Analyse, die gerade von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, kurz KEF, vorgelegt wurde. Der Bericht der Kommission hat Signalwirkung für all diejenigen, denen grundsätzlich etwas am Erhalt des dualen Systems liegt.
Zur Erklärung: Die unabhängige KEF ist so etwas wie ein Korrektiv der Öffentlich-Rechtlichen, allerdings ohne direkte Entscheidungskompetenz. Die Experten empfehlen allein auf Basis der verfügbaren Zahlen, Einnahmen und Ausgaben von ARD, ZDF und Deutschlandradio, wie hoch der Rundfunkbeitrag ausfallen sollte. An die Empfehlung haben sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer, die über die Medienpolitik entscheiden, prinzipiell zu halten. Im Falle einer empfohlenen Senkung ist eine geringere Absenkung möglich.
Ließe sich nun fragen – warum denn reformieren? Hat die KEF nicht gerade zum zweiten Mal hintereinander eine Senkung des Rundfunkbeitrags empfohlen? In der Tat, geht es nach dem Zahlenwerk der KEF in Mainz, könnte der Beitrag ab 2017 um 30 Cent auf 17,20 Euro sinken. Das ist erst mal eine gute Nachricht. Doch schon heute sei klar, betont der KEF-Vorsitzende Heinz Fischer-Heidlberger, dass es ab 2021 "richtig teuer" werde. Bis zu 19,40 Euro wären dann nach seiner Prognose im Monat fällig. Und dann, dazu braucht es keinen Propheten, kann die bereits jetzt teilweise hitzig geführte Debatte um die Legitimation der Öffentlich-Rechtlichen im digitalen Zeitalter eskalieren.[..]
Weiterlesen auf:
http://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article154457077/Wer-zu-spaet-spart.html (http://www.welt.de/print/welt_kompakt/debatte/article154457077/Wer-zu-spaet-spart.html)