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Allgemeines => Dies und Das! => Thema gestartet von: Bedrängter am 17. Januar 2013, 22:10

Titel: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 17. Januar 2013, 22:10
Bei der Betrachtung der Solidarpflichtigkeit für Zahlung des Rundfunkbeitrag steht in erster Linie die Finanzierung der Arbeitsplätze des Medienapparats der öffentlich-rechtlichen Anstalten im Vordergrund. In der Diskussion steht also das Geld im Vordergrund, weniger Beachtung findet der Aspekt der Gesundheit bzw. der Verträglichkeit von Fernsehen mit der kollektiven Gesundheit. Dieser Thread soll Platz bieten für eine Gesundheitsdiskussion über das Fernsehen, das sich in knappen Worten zusammenfassen läßt: Fernsehsucht und Überwindung der Einsamkeit durch die Teilnahme an einer Gemeinschaft, die gar nicht anwesend ist.

Wenn Fernsehen für einen Säugling schädlich ist,  ist Fernsehen auch schädlich für den Erwachsenen.

http://www.urbia.de/archiv/forum/th-405795/Fernseh.html
"(...) Genau hier liegt das Problem des Fernsehens - es bietet nur an, kann sich aber dem Säugling nicht anpassen. Deshalb muss aus kinderärztlicher und psychotherapeutischer Sicht jegliches Fernsehen im Säuglingsalter streng abgelehnt werden.
Univ.-Prof.Dr.Marguerite Dunitz-Scheer
 Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Graz"

Auf Ihrer Homepage kann man ihre Meinung auch direkt zur Kenntnis nehmen:

http://www.docs4you.at/Content.Node/Spezialbereiche/Psychosomatik/Fernsehen--Univ-ProfDrMarguerite-Scheer-Dunitz.php

"Fernseher, Univ.-Prof.Dr.Marguerite Dunitz-Scheer    
    F: Welche negativen Folgen für ein Neugeborenes können auftreten, wenn das Gitterbett einen Meter vor dem Fernseher steht, der dauernd eingeschaltet ist, obwohl niemand zuschaut ?


A: Auf diese Frage kann ich nur sagen: Es ist sehr bedenklich und eigentlich traurig, dass so etwas überhaupt gefragt werden muss.

Obwohl es keine wissenschaftlichen Daten zu dieser Fragestellung im Detail gibt, ist die Antwort sicherlich, dass eine Fülle von nicht absehbaren psychologischen, interaktiven und möglicherweise auch sensorisch-medizinischen, negativen Folgen für das Baby zu befürchten ist.

Durch die unselektierte und permanente Reizüberflutung ist die Entwicklung von Seh- und Hörschäden nicht auszuschließen, vor allem aber ist die Entwicklung einer völlig kranken Beziehung des Kindes zu seiner belebten und unbelebten Umwelt zu erwarten.

Interaktiv analysiert, würde ich sogar so weit gehen, dass die beschriebene Situation mit einer schweren Kindesvernachlässigung zu vergleichen ist und bei Prüfung des geschilderten Tatbestandes eine sofortige Veränderung des Umfeldes des Kindes gefordert werden muss!
Dieser Artikel wurde bereits als Pressetext in der Kategorie "Die Ganze Woche - Österreichs Kinder- und JugendärztInnen beantworten Leserfragen", Artikel aus dem Jahr 2005, publiziert, zu sehen unter Fernseher.


*) Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde    
   Erstellt am 30.8.2010 "


Aber nicht nur für Kinder sind durch Fernsehen gefährdet, auch Erwachsene:

http://www.abendblatt.de/hamburg/article504728/Wenn-das-Ausschalten-immer-schwerer-faellt.html
27.11.07
Fernsehsucht: Unterschätzte Gefahr
Wenn das Ausschalten immer schwerer fällt

 Von Kilian A. Petersen

 Viele Menschen setzen sich für ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Räumen, wie auch gegen Drogen ein, um andere Menschen vor einer Sucht zu bewahren. Doch vergessen viele, dass es auch andere Drogen gibt. Ich spreche über eine ganz alltägliche Droge: den Fernseher. Ich habe schon in den Medien viel über verschiedene Suchtarten gehört, aber sie haben immer den Fernseher ausgelassen, obwohl die Fernsehsucht genauso gefährlich werden kann.

 Fernsehsucht fängt am Anfang harmlos an. Zuerst schaut der Zuschauer sich nur seine Lieblingssendung an, durch Programmhinweise in den Werbungen erfährt er von anderen Sendungen. Man gewöhnt sich an, mehrere Sendungen am Tag und in der Woche zu schauen, um die Handlungen der Serien zu verfolgen und sich in das Leben der gespielten Personen hineinzuversetzen. Da die Serien jeden Tag oder einmal in jeder Woche laufen, muss der Zuschauer einschalten, um nichts zu verpassen. Man empfindet es als entspannend, vor dem Fernseher zu sitzen.

 Insbesondere sind Kinder zwischen 10 und 17 Jahren gefährdet, dieser Sucht zu verfallen. Denn in diesen Jahren sind die Stimmungsschwankungen sehr hoch, die durch Ereignisse in ihrem Umfeld ausgelöst werden. Ich selber habe manchmal keine Lust mehr, Aufgaben zu erledigen, die mir im Haushalt oder in der Schule aufgegeben worden sind. Dieses Aufschieben von Aufgaben bewirkt, dass das Kind in einen Stresszustand kommt. Diesen Stress versucht man, durch andere Aktivitäten auszugleichen.

 Man schaltet den Fernseher an, der einem ein beruhigendes Gefühl gibt. Sobald aber der Fernseher ausgeschaltet ist, verfällt man wieder in den Stresszustand, den man versucht hatte zu verdrängen. Die Probleme holen einen ein. Das Ausschalten fällt einen immer schwerer. Die schulischen Leistungen werden so kontinuierlich schlechter, und ein Teufelskreis entsteht. Auch die Konzentration lässt nach. So vergisst man schneller, dass man etwas im Haushalt erledigen muss. Die Vergesslichkeit führt manchmal zum Konflikt mit den Eltern, und das Kind kommt wieder in eine Stresssituation. Man flüchtet in das Zimmer und schaltet zur Beruhigung den Fernseher an.

 Erstaunlich ist, dass immer mehr Kinder einen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer stehen haben. Die Folgen von langem Fernsehschauen sind Schlafbeschwerden, Müdigkeit und Aggressivität.

 Doch nicht nur Kinder sind gefährdet, fernsehsüchtig zu werden, ebenso auch Erwachsene. Viele Deutsche sitzen mehr als drei Stunden pro Tag vorm Fernseher. Der TV-Konsum von 50- bis 64-Jährigen liegt im Durchschnitt bei 245 Minuten pro Tag. Über 65-Jährige schauen im Durchschnitt sogar 285 Minuten - ganze fünf Stunden pro Tag (Quelle: GFK/Tagesspiegel).

 Meistens merkt man selber den überdosierten Konsum von flackernden Bildern auf seinem Bildschirm nicht. Es ist eine Sucht, die wie jede andere Sucht entsteht.

Kilian A. Petersen, 10 a,
Johannes-Brahms-Gymnasium"

Wieviele pennen beim Fernsehen ein? Wieviele benötigen Fernsehen, um einschlafen zu können, um dann Mitten in der Nacht aufzuschrecken, weil dann irgendein Lärm aus dem Fernsehen plötzlich kommt? In welchen Krankenhäusern gibt es KEIN Fernsehen, um die Patienten ruhigzustellen?

http://www.gez-abschaffen.de/Neu2012/Interview-Wurzel.pdf
Auf diesen schädlichen Aspekt des Fernsehens kommt auch Bernd Höcker in seinem Aufsatz auf Seite 2 zu sprechen.

Der Rundfunkbeitrag für jeden Haushalt soll somit dabei mithelfen, die schädlichen Auswirkungen des Fernsehens auf seine Mitbürger mitfinanzieren helfen.

Jedes Gesetz wäre obszön, das gebieten würde, Alkoholikern ihre Sucht zu finanzieren. Die Zigarettensucht wird sogar aggressiv von staatlicher Seite bekämpft. Dem Zigarettensüchtigen wird sogar ein schlechtes Gewissen eingehämmert.

Aber beim Fernsehen soll dies anders sein?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. Januar 2013, 00:35
http://de.wikipedia.org/wiki/Verhaltenssucht

"Fernsehabhängigkeit [Bearbeiten]

Als Fernsehabhängigkeit bezeichnet man das zwanghafte Verlangen, Fernsehen zu schauen. Umgangssprachlich weit verbreitet ist der Begriff Fernsehsucht. Fernsehabhängigkeit ist eine Medienabhängigkeit, wobei als Alleinstellungsmerkmale der passive Konsum und der fehlende soziale Aspekt genannt werden müssen. Es existieren derzeit keine allgemein akzeptierten Diagnosekriterien zur Feststellung der Abhängigkeit.

Merkmale einer Fernsehabhängigkeit können sein:
Unruhe bis Unwohlsein, Aggressivität, Lustlosigkeit und Passivität, wenn kein Fernseher läuft oder es ruhig ist.
Sofortiges, reflexartiges Einschalten des Fernsehers, sobald man nach Hause kommt.
Fernsehschauen ohne vorherige Planung und Interesse an den Inhalten, damit einher geht oft stundenlanges Zapping, also Durchschalten der Kanäle, ohne dass man etwas findet, was man sehen möchte und ohne dass man den Fernseher ausschalten kann."
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. Januar 2013, 00:41

http://www.sucht.com/arten/fernsehsucht


"Fernsehsucht

Hinter dem Begriff Fernsehsucht verbirgt sich das zwanghafte Verlangen, unentwegt Fernsehen zu schauen. Die Wirkung des Mediums ist beruhigend, der Betroffene fühlt sich wohl und ausgeglichen. Wir das Gerät jedoch abgeschaltet, machen sich Leere und ein Gefühl der Schlappheit breit. Die Entwicklung zur Fernsehsucht hin ist ein schleichender Prozess. Erste Anzeichen lassen sich erkennen, wenn man kaum noch Aktivitäten erledigen kann, ohne dass der Fernseher nebenbei läuft. Auch das sofortige Einschalten des Fernsehers, wenn an nach Hause kommt, deutet auf Symptome der Fernsehsucht hin. Des weiteren gehört stundenlanges Zappen zur Fernsehsucht, man schaltet in den Programmen hin und her, ohne etwas Interessantes zu entdecken, kann das Gerät aber dennoch nicht ausschalten. Fernsehsucht ist deswegen so gefährlich, weil sie durch uralte Instinkte zustande kommt. Die sogenannte Orientierungsreaktion sorgte schon immer dafür, dass bei plötzlichen Bewegungen die Aufmerksamkeit geweckt wird. Diese Reaktion war und ist überlebensnotwendig, um auf plötzliche Bewegungen wie Autos reagieren zu können. Früher diente die dem Schutz gegen Raubtiere. Die Bewegungen im Fernsehen erzeugen eine ähnliche Reaktion, der Körper wird dabei jedoch in einen Ruhemodus versetzt, das Gehirn verarbeitet die Bilder. Wird der Fernseher ausgeschaltet, kann der Körper nicht lange in diesem Ruhemodus bleiben, das Gehirn erhält keine Reize mehr, die Folge sind Leere und Passivität. Im Falle von Fernsehsucht ist der Besuch bei einem Arzt oder einer Beratungsstelle angeraten."

Jetzt weiß man wenigstens, was man von Leuten zu halten hat, die sich nicht vorstellen können, daß jemand keinen Fernseher hat und auch nicht fernsehen. Immerhin dominieren diese Leute die Diskussion um den Rundfunkbeitrag. Und das Statistische Bundesamt dient als Waffe.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. Januar 2013, 08:37
http://www.ejz.de/cgi-bin/pipeline.fcg?userid=&publikation=28&template=arttextarchiv&ausgabe=23862&archiv=1&redaktion=28&artikel=107339197

"Im Bann der

Prävention gegen Fernseh- und Internetsucht

 mh Hitzacker. »Wir sind in einem Zustand der Ratlosigkeit», bekannte Uwe Buermann. Der Medienpädagoge aus Hamburg referierte in der Freien Schule Hitzacker im Rahmen der dortigen Präventionswoche über das Phänomen Fernsehsucht.

 Erst vor kurzem habe die Weltgesundheitsorganisation das hemmungslose Abtauchen in virtuelle Welten als Krank-heit definiert. Nach deren Kriterien könnten allein in Deutschland sechs Millionen Menschen suchtgefährdet sein. Realitätsverlust, Hyperaktivität und Unkonzentriertheit seien die Folgen. Mediensüchtige ziehen sich in ihre Welt zurück und verlieren soziale Kontakte. Für sie sind - so Buermann - »Seifenopern, Talkshows, Computerspiele und Chatrooms realer als die Realität». Er machte seine Zuhörer auf die vielfältigen Gefahren aufmerksam. So habe Fernsehen messbar eine willensdämpfende Wirkung. »Selbst ein ,Zappelphilipp» wird vor dem Bildschirm ruhig», aber »jedes Kind hat das Bedürfnis nach Bewegung: Je mehr diese Impulse ruhiggestellt werden, desto hefti-ger brechen sie woanders auf.» Vor allem das frühkindliche Fernsehen sei nachweislich gesundheitsschädlich. Chronische Augenschäden seien die Folge. Buermann: »Die Entwicklung der Augenmuskeln ist erst mit dem neunten Lebensjahr abgeschlossen.» (...)" (Elbe-Jetzel-Zeitung)

Und bei Weigerung der Bezahlung der Förderung der Fernsehsucht soll man ins Gefängnis?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. Januar 2013, 08:47
Einen interessanten Artikel zum Thema Fernsehsucht bietet Spektrum der Wissenschaften. Er ist unter dem Link: http://www.spektrum.de/alias/pdf/6079/828685?file abrufbar und ist kostenlos. Im folgenden sind die wichtigsten Passagen aus dem Artikel zitiert. Interessant dabei ist, daß u.a. siebzig Prozent der U.S.-Amerikaner sich für fernsehsüchtig halten. Es ist somit der Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich bewusst, daß irgendwie etwas falsch läuft, ist aber gleichzeitig unfähig, das eigene Verhalten selbstbestimmt entsprechend der eigenen Erkenntnis zu bestimmen. Die Psychiatrien und das damit zusammenhängende fachliche Personal wird mit dieser Realität konfrontiert, sind aber unfähig gegen die Allmacht der TV-Präsenz etwas auszurichten. Auf der politischen Ebene wurde aber bis heute verhindert, den Begriff der Verhaltenssucht in die entsprechenden medizinischen Klassifikationen der WHO einzuführen. Dies hat insofern eine Auswirkung, weil diese Klassifikationen den Ärzten die Kodierung für die Diagnose vorgeben. Was es also nicht gibt - jedenfalls nicht offiziell -, kann ja dann auch keine Krankheit sein:

"Fernsehsucht
Wenn Fernsehen zur Droge wird
 (...)

Nicht nur chemische Substanzen können süchtig machen: Manche Menschen werden von Spielautomaten magisch angezogen, andere sind von sexuellen Begierden wie besessen. Doch ein suchtähnliches Verhalten fällt durch seine Allgegenwart aus der Reihe - die beliebteste Freizeitaktivität der Welt, das Fernsehen.

(...)

Seit Jahrzehnten werden die Auswirkungen des Fernsehkonsums wissenschaftlich untersucht, insbesondere die Frage, ob der häufige Anblick von Gewalt im Fernsehen zu gewalttätigem Verhalten führt. Weniger Aufmerksamkeit widmete man dem verführerischen Reiz der Mattscheibe selbst, das heißt, dem Medium im Gegensatz zur Botschaft.

Der Ausdruck 'Fernsehsucht' ist sicherlich unpräzise und keineswegs wertfrei, doch er trifft den Kern eines echten Phänomens. Psychologen und Psychiater definieren 'Abhängigkeit' als eine Störung mit folgenden Merkmalen: Der Betroffene verbringt einen großen Teil seiner Zeit mit dem Konsum des Suchtmittels; er konsumiert es häufiger als er eigentlich will; er denkt daran, den Konsum zu reduzieren oder unternimmt wiederholt erfolglose Versuche dazu; er gibt wichtige soziale, familiäre oder berufliche Tätigkeiten auf, um das Suchtmittel zu konsumieren; und er berichtet von Entzugserscheinungen bei Einstellung des Konsums.

(...)

Fernsehen verschlingt erstaunlich viel Zeit. Die Menschen in den Industrieländern opfern dafür im Mittel drei Stunden täglich - die Hälfte ihrer Freizeit und mehr als für jede andere Einzelaktivität außer Arbeiten und Schlafen. Wer dies 75 Jahre lang durchhält, hat volle neun Jahre seines Lebens vor der Mattscheibe gesessen. Gibt sich der Mensch womöglich einfach deshalb dem Fernsehen hin, weil es ihm Spaß macht und er sich bewusst dafür entscheidet? Wenn dem so wäre, warum bereitet der Fernseh-konsum dann so vielen Menschen ein schlechtes Gewissen? In Umfragen des Gallup-Instituts aus den Jahren 1992 und 1999 gestanden vierzig Prozent der Erwachsenen und siebzig Prozent der Jugendlichen: 'Ja, ich sehe zu viel fern'. Andere Studien ergeben übereinstimmend, dass zehn Prozent der Erwachsenen sich als fernsehsüchtig einstufen.

Fernsehen entspannt - solange es läuft

Um mehr über die Reaktionen des menschlichen Körpers auf das Fernsehen herauszufinden, beobachteten einige Forscher bei Versuchspersonen, die im Dienst der Wissenschaft in die Röhre guckten, die Hirnstromkurven mittels Elektroenzephalogramm (EEG) sowie den Hautwiderstand und die Herzfrequenz. Wir wollten hingegen Verhalten und Emotionen lieber im normalen Alltagsleben erfassen statt unter künstlichen Laborbedingungen; zu diesem Zweck benutzten wir die Erlebens-Stichproben-Methode (englisch Experience Sampling Method, ESM). Unsere Testpersonen trugen eine Woche lang einen Pieper bei sich, und wir piepten sie sechs- bis achtmal pro Tag an, damit sie jeweils auf einer standardisierten Auswertungskarte notierten, was sie gerade taten und wie sie sich fühlten.

Wie nicht anders zu erwarten, berichteten die Probanden, die gerade fernsahen, von einem entspannten und passiven Gemütszustand. Überraschend ist jedoch folgendes Resultat: Sobald der Ausschaltknopf gedrückt wird, bricht das Gefühl von Entspannung ab, aber der Eindruck von Passivität und reduzierter Wachheit besteht weiter fort. "Es ist, als ob das Fernsehen meine Energie absorbiert oder aussaugt und mich irgendwie leer zurücklässt", meinten Teilnehmer der Studie. Allgemein gaben die Probanden an, sich nach dem Fernsehen schlechter konzentrieren zu können als vorher. Hingegen erwähnten sie nach dem Lesen nur selten solche Schwierigkeiten. Nach Sport oder Ausüben eines Hobbys berichteten die Teilnehmer meist von einer Verbesserung ihrer Stimmungslage. Nach Fernsehkonsum blieb die Laune ungefähr gleich oder verschlechterte sich sogar.

(...)
Ganz ähnlich wirken süchtig machende Substanzen. Ein Tranquilizer, dessen Wirkung rasch nachlässt, führt viel eher zur Abhängigkeit als ein Beruhigungsmittel mit langsam abnehmender Wirkung, weil dem Benutzer im ersten Fall das nahende Ende des Wohlgefühls stärker bewusst wird. Vermutlich ist auch die erlernte Vorahnung des Fernsehkonsumenten, dass er sich weniger entspannt fühlen wird, wenn er ausschaltet, ein wichtiger Grund dafür, nicht auszuschalten. Fernsehen verlangt förmlich nach mehr Fernsehen.


(...)

Was macht denn nun die geradezu ma-gische Anziehungskraft des Fernsehens aus? Zum Teil scheint daran die biologische 'Orientierungsreaktion' schuld zu sein, die der russische Physiologe Iwan Pawlow (1849-1936) erstmals 1927 beschrieben hat: Unsere Augen und Ohren wenden sich instinktiv jedem plötzlichen oder unbekannten Reiz zu. Dies ist Teil unseres evolutionären Erbes - eine Art eingebauter Sensor für überraschende Bewegungen und mögliche räuberische Gefahren. Bei einer typischen Orientierungsreaktion erweitern sich die zum Gehirn führenden Blutgefäße, das Herz schlägt langsamer, während Blutgefäße, die große Muskelgruppen versorgen, sich zusammenziehen. Kurz, das Gehirn konzentriert sich auf die Aufnahme zusätzlicher Informationen, während der restliche Körper ruht.

1986 untersuchten Byron Reeves von der Stanford University und Esther Thorson von der Universität von Missouri, ob formale Gestaltungsmerkmale - Schnitt, Montage, Zoom, Kameraschwenk, plötzliche Geräusche - die Orientierungsreaktion auslösen und dadurch die Aufmerksamkeit fesseln. Aus dem EEG ihrer Probanden schlossen die Forscher, dass solche stilistischen Tricks tatsächlich unwillkürliche Reaktionen auslösen können und 'ihren Aufmerksamkeitswert aus der evolutionären Bedeutung des Entdeckens von Bewegung beziehen... Nicht der Inhalt, sondern die Form des Fernsehens ist einzigartig.'

(...)

(...)

Die unruhigen Töne und Bilder ziehen schon Kleinkinder unwiderstehlich an. Dafna Lemish von der Universität Tel Aviv hat beschrieben, wie aufmerksam bereits sechs bis acht Wochen alte Säuglinge auf Fernsehen reagieren. Wir beobachteten etwas ältere Babys, die auf dem Rücken liegend den Hals um fast 180 Grad verdrehten, um sich den in dem merkwürdigen Fenster tanzenden Lichtern zuzuwenden. Dies zeigt, wie tief verwurzelt die Orientierungsreaktion ist.

Ohne Fernsehen kann ich nicht leben

(...)

Daraufhin beschäftigte sich Robert D. McIlwraith von der Universität von Manitoba ausführlich mit Menschen, die sich in Umfragen selbst als fernsehsüchtig bezeichneten. Wie er herausfand, sind solche Personen schneller gelangweilt und abgelenkt als andere und können ihre Aufmerksamkeit schlechter steuern. Andere Studien zeigen übereinstimmend, dass Vielseher seltener an Gemeinschaftsaktivitäten teilnehmen und weniger Sport treiben als mäßige Seher oder TV-Abstinenzler und dass sie häufiger an Übergewicht leiden.

(...)

Die überzeugendste Parallele zwischen Fernsehen und Drogensucht sehen einige Forscher in den Entzugssymptomen, die bei Reduzierung des TV-Konsums auftreten. Vor fast vierzig Jahren - damals gab es meist nur ein Fernsehgerät pro Haushalt - sammelte Gary A. Steiner an der Universität Chicago faszinierende Erlebnisberichte von Familien, deren Gerät kaputtgegangen war: 'Die Familie lief umher wie eine Schar kopfloser Hühner.' 'Es war furchtbar. Wir taten überhaupt nichts - mein Mann und ich redeten.' 'Ich schrie dauernd herum. Die Kinder gingen mir auf die Nerven, ich verlor die Beherrschung. Versuchte vergeblich, sie für Spiele zu interessieren. Können ohne Fernsehen nicht leben.'

In Experimenten verzichteten Familien freiwillig oder gegen Bezahlung auf das Fernsehen - in der Regel eine Woche oder einen Monat lang. Viele hielten die Abstinenzfrist nicht durch. Einige stritten sich so heftig, dass es nicht bei Worten blieb. Ähnliches berichten amerikanische Familien, die sich eine fernsehlose Woche pro Jahr vorgenommen hatten.

(...)"

Dieser Artikel ist bei Spektrum der Wissenschaft auch unter folgendem Link herunterladbar: http://www.spektrum.de/artikel/828684
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gebuehren-igel am 18. Januar 2013, 08:52
Hier gibt's ganz unten auf der Seite einige Hinweise auf Untersuchungen zum Thema TV und Gesundheit, TV und geistige Entwicklung von Kindern sowie TV und Gewalt: http://www.wesen-der-paedagogik.de/index.php?id=612

PS: Ich halte es für keine gute Idee, ganze Artikel von anderen Webseiten hier einzustellen. Wenn das nicht explizit erlaubt wurde, verstößt es gegen Urheberrecht. Thema anreißen und Link setzen sollte auch reichen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. Januar 2013, 09:50
Ist es nicht erlaubt, wenn man zitiert?

Eine andere Sache ist es natürlich, das Forum mit so etwas zu überfrachten.

Ich finde es halt interessant, daß der gesundheitliche Aspekt aus der Diskussion um die Gebühren ausgeblendet wird. Es geht im Kern bei der Diskussion um die Gesundheit, um die Legitimation zwangsweise erhobener Gebühren auch von denjenigen einzutreiben, die Fernsehen bewusst ablehnen. Und der größte Teil des öffentlich-rechtlichen Haushalts verschlingt halt das Fernsehen.

Bei der Teleakademie gab es einmal einen Vortrag über die Fernsehgeschichte. Und in einem Beisatz wurde von dem Lehrstuhlinhaber halt erwähnt, daß es ohne das Fernsehen längst soziale Unruhen gäbe. Wenn dem aber so wäre, stellt sich die Frage, was den Menschen an den Fernsehapparat BINDET. Es ist ja nicht so, daß ich Befürworter von sozialen Unruhen bin, aber die Kaschierung sozialer Spannungen trägt nicht unbedingt zur Klärung von materiellen Interessenslagen bei. Und das Fernsehen dient dem Zweck, daß dies auch so bleibt. Und das soll dann auch noch zwangsweise bezahlt werden - als wäre dies "Solidarität". Ich erinnere mich noch gut an Frau Welser, die im ZDF ein halbes Jahr - vielleicht ein Jahr lang - tatsächlich ihre Medienmacht einsetzte, um "Gerechtigkeit" zu produzieren. "Fliege" ist so ein ähnlicher Fall. Beide wurden dann halt abgesägt, weil sie tatsächlich ihre Medienmacht "solidarisch" einsetzten. Frau Welser wurde mit einem Posten in London ruhiggestellt. Stattdessen wird die Fernsehsucht gepflegt, damit eine sichere ökonomische Basis für die entstandene Fernsehstruktur vorhanden ist.

Das ist ja die Empörung derjenigen, die meinen, dem NichtFernsehenden unterstellen zu können: "Ihr seht ja doch Fernsehen!" Es wird somit unterstellt, alle seien süchtig. Und überhaupt: Es gibt in nahezu jedem Haushalt einen Fernseher. Es wird aus ökonomischen Gründen ein Bild gepflegt, daß Fernsehen integraler Bestandteil sozialer Aktivitäten sei, was sozusagen den Verdacht einer existierenden Fernsehsucht breiter Bevölkerungsschichten gar nicht erst aufkommen läßt. Wer will denn schon gern mit "süchtig" umschrieben werden?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gebuehren-igel am 18. Januar 2013, 15:30
Zitieren darf man, aber dafür gibt es Grenzen. Beispielsweise muss ein Zitat eigentlich in einen eigenen Text eingebunden sein. Kurz sagen, worum es geht und verlinken, ist in jedem Fall die sichere Methode.

Das Thema selbst finde ich auch sehr interessant, denn es enthält einen grundsätzlichen Angriff auf das Medium Fernsehen. Wenn man zeigt, dass Fernsehen schädliche gesundheitliche Wirkungen hat, kann man argumentieren, dass es nicht mit dem Gewissen zu vereinbaren  ist, dieses Medium finanziell zu unterstützen. Auch wäre dann ein Hinweis fällig, dass Ministerpräsidenten einen Amtseid geleistet haben, der in etwa so lautet: Ich schwöre, daß ich meine ganze Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden ... Schadet also Fernsehen der Gesundheit, verstoßen sie gegen ihren Eid, wenn sie TV fördern.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 19. Januar 2013, 11:47
Dr. med. Friedrich (Facharzt für Innere Medizin)

"Wie in der Röntgenröhre werden die Elektronen in älteren Bildröhren mit hoher Spannung beschleunigt und gebremst. Eingehende wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass bei einem dreistündigen Aufenthalt in zwei Metern Entfernung vom Bildschirm ohne Berücksichtigung der Schutzscheibe eine Strahlendosis entstand, die weit unter der natürlichen, kosmischen Strahlenbelastung des Menschen lag." http://symptomat.de/Gesundheitsschäden_durch_Fernsehen,_Computer_und_Internet

Jahrzehntelang wurde hingenommen, daß Menschen durch das Fernsehen bestrahlt wurden.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: UdoMichael am 19. Januar 2013, 14:36
Gegen Fernsehsucht gibts ein ganz einfaches Mittel!! Das Kabel aus der Steckdose ziehen, direkt am Gerät mit einem Seitenschneider abzwicken und aus die Maus. Nein ich finde das das ganz ok is mit der Sucht, so hab ich zur Fußball und Formel1 Dingens immer meine Ruhe, entweder den Badesee oder die Wanderwege und Modellsegelflughänge ganz für mich allein.
Über Fernsehsucht hab ich mir noch nie Gedanken gemacht, ok im Winter häng ich bei miesem Wetter schon etwas länger im Internet herum. Aber das jetzt als Sucht zu bezeichnen, ich weiß nicht!? Fernsehsüchtige gibts schon soviele das es in der Gesellschaft schon nimmer auffällt. Erst heute hatte ich im Kaufhof wieder eine nette Unterhaltung mit einem Herren in der Fernsehabteilung, glaubt ihr der Typ hat geschnallt das ich keinen eigenen Fernseher habe und auch keinen neuen wollte!! Es wird schon davon ausgegangen das jeder der vor so einem GErät stehen  bleibt einen Alten Fernseher hat!!^^ Die spinnen doch alle, und zuhören kann auch keiner mehr, hat bestimmt ne halbe Stunde gedauert bis ich dem Typen beigebracht hatte das ich weder einen neuen Fernseher brauche noch einen Alten habe!! Ich geh in den Laden nimmer rein, beim MEdiamarkt mach ich mir aber manchmal nen Spaß und lass mich beraten!! Was will man sonst machen wenn man keine Lust hat zu basteln oder draussen die Wolken am Hausdach kratzen!! Bei Flugwetter gehe ich fliegen oder auch sparzieren, dem entsprechend verbring ich ziemlich viel Zeit an der frischen Luft auch wenn ich im Winter viel Zeit im Internet verbringe!! Bin ich süchtig oder hab ich den gesunden Konsum noch im Griff?!! Achja, ich bin Egoist ich geh immer von mir aus was der Rest macht interessiert mich Grundsätzlich nicht!^^
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 19. Januar 2013, 14:48
Fernsehsüchtige gibts schon soviele das es in der Gesellschaft schon nimmer auffällt.

Das ist unser größtes Problem.

Ich geh jetzt eine Runde durch den Wald, der Boden ist schön festgefroren ...


Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: UdoMichael am 19. Januar 2013, 16:58
Hättest das net früher sagen können@doe, dann wäre ich ne Runde mit gekommen!! ^^
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 20. Januar 2013, 12:27
"Fernsehen gefährdet Ihre Gesundheit"

http://www.tagesspiegel.de/medien/fernsehen-gefaehrdet-ihre-gesundheit/436250.html
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 21. Januar 2013, 12:38
Mehr als 11.000 Australier wurden in einer repräsentativen Befragung seit 1999 auf ihren Lebensstil hin befragt. Diese glichen die Befrager mit dem Bevölkerungsregister des Jahres 2008 ab. Die Studie wurde im "British Journal of Sports Medicine" veröffentlicht.
Kurzer Bericht in Deutsch unter:
http://www.merkur-online.de/gesundheit/allgemein/studie-fernsehen-verkuerzt-leben-1367651.html


In Englisch als PDF-Datei:
http://bjsm.bmj.com/content/46/13/927.full.pdf+html?sid=45fe03bb-84d0-4c90-b1df-b5d8373de7fd
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 22. Januar 2013, 08:39
"Eine Welt ohne Fernsehen? – Kritik zu Jerry Manders Werk Schafft das Fernsehen ab!
 von Nicole Bohrmann"

Hochschule der Medien

http://www.hdm-stuttgart.de/ifak/medienwissenschaft/medienkritik_medienwirkung/medienkritik_in_der_2_haelfte_des_20_jahrhunderts/medienkritik_bohrmann


Die Autorin bespricht unter anderem "Die Kolonisierung der Erfahrung", was ja letztendlich das Selbstwertgefühl beeinflußt und letztendlich massiven Einfluß auf die Psyche hat.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 22. Januar 2013, 16:39
Super Stoffsammlung, Favorit gespeichert.
Hab nur kurz überflogen, aber hier werd ich mich genauer informieren.
Wie der Igel schon sagt, man kann nicht genug sammeln für die Klage(n).

Erst wenn man mehrere Schuß im Magazin hat, kann man eine Salve abfeuern, oder?   8)


Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 23. Januar 2013, 08:47
40.000 zusätzliche Tote durch Fernsehen: Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik in Ulm

http://www.gesundheit-krankheiten.de/ueber-zu-haeufiger-fernsehkonsum-und-krankheiten.html


Hier nocheinmal der Vortrag von Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer:
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=81kuRBE6R3c#!


Todeseffekt vergleichbar mit Rauchen und Lungenkrebs


Medienpädagogik funktioniert nicht.

"Wenn wir die Köpfe der nächsten Generation vermüllenden Medienkonsum einfach so weiterlaufen lassen, dann nähen wir die T-Shirts für China in zwanzig Jahren. Das bleibt uns gar nichts anderes übrig." (Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 23. Januar 2013, 09:01
Manni kenn ich, Stichwort: digitale Demenz
Das erste Mal auf BR-alpha gesehen,
die Reihe heißt Geist und Gehirn.

Die Reihe ist übrigens mit Gebührengeld finanziert,
man kanns aber nicht runterladen,
dafür im BR-Shop als DVD kaufen und damit nochmals bezahlen.   >:(

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 24. Januar 2013, 08:41
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen Universitätsklinik Ulm bezieht sich in seiner Rede vor den Mitarbeiter in seiner Klinik auf folgende Studie:

http://pediatrics.aappublications.org/content/113/4/708.full.html


Wer sich die Arbeit als PDF-Datei herunterladen möchte:

http://pediatrics.aappublications.org/content/113/4/708.full.pdf+html


Die genaue Quellenangabe ist folgende:

Dimitri A. Christakis, Frederick J. Zimmerman, David L. DiGiuseppe, Carlolyn A. McCarty
Early Television Exposure and subsequent Attentional Problems to Children
in: Pediatrics 2004; 113; 708

"Pediatrics" ist das offizielle Journal der "American Academy of Pediatrics".
http://de.wikipedia.org/wiki/American_Academy_of_Pediatrics (in Deutsch)

Postalische Anschrift ist:

American Academy of PediatricsDivision of Member Services
141 Northwest Point Blvd.
Elk Grove Village, IL 60007
USA
Fax-Nummer: 001-847-228-7035

Verschiedene Email-Adressen stehen unter dem Link http://www2.aap.org/visit/contact.htm bereit.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 24. Januar 2013, 10:13
Es ist gut, dass das Thema hier aufgemacht wurde. Ich überlege, ob ich einige Passagen für einen Flyer zum GEZBoykott übernehme, den ich dann im Schwerpunkt in pädagogischen Einrichtungen (Schulen und Kindergarten)  an die Eltern verteile.
Ich kann Tag für Tag zuschauen, wie die Generation Fernsehsucht heranwächst. Diese ist ja bereits seit geraumer Zeit eine anerkannte Krankheit. Eine entsprechende Therapie wird von den Krankenkassen finanziert.

@Bedrängter: deine Beiträge sind sicherlich gut recherchiert. Ich habe bloß Schwierigkeiten, diese alle in ihrer Ausführlichkeit zu lesen. Vielleicht ist es möglich, diese mehr zusammen zu fassen und mit entsprechenden Links zu versehen. Manches muss vielleicht auch nicht so detailliert dargestellt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass sich dann noch mehr Leser an diesem wichtigen Thema beteiligen und dieses nach außen tragen.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 24. Januar 2013, 10:31

@Bedrängter: deine Beiträge sind sicherlich gut recherchiert. Ich habe bloß Schwierigkeiten, diese alle in ihrer Ausführlichkeit zu lesen. Vielleicht ist es möglich, diese mehr zusammen zu fassen und mit entsprechenden Links zu versehen.


Die Schwierigkeit besteht darin, angesichts der Übermacht des Fernsehens möglichst wenig angreifbar zu sein. Das Absurde besteht ja tatsächlich darin, daß nicht der Fernsehende sich für das Fernsehen rechtfertigen muß, sondern der Nichtfernsehende bzw. der Fernsehablehnende für sein Nichtfernsehen bzw. seine Fernsehablehnung. Das ist das eigentliche Problem. Deswegen hat ja auch die Suggestion des Statistischen Bundesamtes so eine Kraft, daß der Fernseher im Haushalt der Normalzustand sei. Wenn man bedenkt, daß die letzte Volkszählung lediglich in 10 Prozent der Haushalte stattfand und dann das Ergebnis hochgerechnet wurde, läßt sich bezweifen, ob die Grundlage für die Erstellung des Gutachtens von Paul Kirchhof überhaupt Tatsachenkraft hat. Man strampelt gegen die Massensuggestionskraft des Fernsehens.

Vielleicht ist es möglich, diese mehr zusammen zu fassen und mit entsprechenden Links zu versehen. Manches muss vielleicht auch nicht so detailliert dargestellt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass sich dann noch mehr Leser an diesem wichtigen Thema beteiligen und dieses nach außen tragen.



Wie bei der Quotendiktatur beim Fernsehen geht es um die Aufmerksamkeitsspanne, die man überhaupt zur Verfügung hat. Ob Leser dies nach außen tragen können, ist erst der zweite Schritt. Der erste Schritt ist die Bewusstwerdung. Man kann nur in dem Rahmen agieren, der vorhanden ist. Man könnte eine ganze Webseite mit diesem Thema füllen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 24. Januar 2013, 11:37
Jedem deiner Punkte pflichte ich bei. Wenn ich aber sehe, dass dieser Thread 242 mal geöffnet wurde und nur etwa 4 Leser an der Diskussion beteiligt sind, dann ist das mit der Bewusstwerdung so eine Sache. Und wir haben ja hier im Forum alle Gleichgesinnten, also Rundfunkbeitragsgegner.

Ich denke immer noch über eine sinnvolle und für sogenannte "Fachfremde" ansprechende Zusammenfassung deiner Recherchen nach. Wie könnte man dieses Wissen so zusammenfassen, dass es neben all den anderen Boykottargumenten (also Zwang, teuer, unsozial, menschenrechtsverletzend usw.), die Boykottargumentation um diesen wichtigen Punkt bereichert und folglich ergänzt?
Junge Eltern wären damit die Zielgruppe unseres Boykotts und diese sind sicherlich dahingehend sehr empfänglich, wenn es um die Gesundheit ihres Nachwuchses geht.

Könntest du helfen? (Ich frage dich, weil du halt sehr im Thema bist)

Gruß Fritzi
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 24. Januar 2013, 13:19
Ich überlege, ob ich einige Passagen für einen Flyer zum GEZBoykott übernehme, den ich dann im Schwerpunkt in pädagogischen Einrichtungen (Schulen und Kindergarten)  an die Eltern verteile.

Ich glaube, wenn es um die Gesundheit der Familie geht,
erzeugt das eine höhere Aufmerksamkeit als alles andere.

Hatte die Tage eine Wahlwerbung der Grünen im Briefkasten,
adressiert an alle Bewohner dieses Hauses,
denen Gerechtigkeit etwas bedeutet (oder sö ähnlich).
Der ging dann ungeöffnet in die Tonne.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: UdoMichael am 24. Januar 2013, 18:39
Ich überlege, ob ich einige Passagen für einen Flyer zum GEZBoykott übernehme, den ich dann im Schwerpunkt in pädagogischen Einrichtungen (Schulen und Kindergarten)  an die Eltern verteile.

Ich glaube, wenn es um die Gesundheit der Familie geht,
erzeugt das eine höhere Aufmerksamkeit als alles andere.

Hatte die Tage eine Wahlwerbung der Grünen im Briefkasten,
adressiert an alle Bewohner dieses Hauses,
denen Gerechtigkeit etwas bedeutet (oder sö ähnlich).
Der ging dann ungeöffnet in die Tonne.


Super, ich les hier und da still mit, wenn sich was biedet wo ich mitschreiben kann tu ich des aber am liebsten lese ich nur!!^^
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 25. Januar 2013, 10:34
http://www.nytimes.com/1990/10/16/science/how-viewers-grow-addicted-to-television.html?pagewanted=all&src=pm

Titel des Artikels der New York Times: "Wie Zuschauer vom Fernsehen abhängig werden" Der Artikel ist von Daniel Goleman.

"THE proposition that television can be addictive is proving to be more than a glib metaphor. The most intensive scientific studies of people's viewing habits are finding that for the most frequent viewers, watching television has many of the marks of a dependency like alcoholism or other addictions."

Der Artikel ist vom 16 Oktober 1990. Es scheint so, als ob es zwischenzeitlich keine Fernsehabhängigen mehr gibt. So etwas passt nicht mehr in die politische Landschaft von "Tittytainment" (San Franzisco-Konferenz mit Michail Gorbatschov im Jahre 1995).

Der Artikel bespricht u.a. auch den Bezug zwischen Süchten im traditionellen Sinne, die sich zumeist stofflich (also Drogen) in physischer Abhängigkeit ausdrücken, und süchtigem Verhalten, das auf einer psychologischen Ebene anzusiedeln ist:

"But in the current version of the psychiatric diagnostic manual, issued in 1983, the category of addiction was redefined and broadened to include compulsive behaviors that people turned to for relief from distress, and continued to rely on despite negative effects on their emotional or social functioning.

'Under the broader definition, many kinds of compulsive behavior could be considered addictive, including obsessive sex or compulsive television viewing,' said Dr. Allen Frances, a psychiatrist at Cornell University Medical School, who is overseeing the revision of the diagnostic manual."

Gemäß dem obigen Artikel von 1990 gab es medizinisch eine Dauerverbindung zwischen aufgenommenen Reizen und daraus folgenden Verhalten nicht. Eine Art Zwangsverbindung zwischen äußeren Reizen und reflexartigen psychischen Reagieren - so wie man es bei der Sexualität oder Essen kennt - gab es zu diesem Zeitpunkt medizinisch offiziell nicht. Eine solche etwaige Dauerverbindung wurde diskutiert, aber medizinisch nicht als Verhaltenssucht normiert. Die Diskussion offenbarte die Notwendigkeit der Besprechung von Erfahrungen aus der medizinischen Praxis. Diese informelle Erörterung besprach aufgrund des nicht-öffentlich-rechtlichen Charakters zwangslos vorhandene Verhaltensabweichungen in Form der Fernsehsucht.


Zwischenzeitlich hat die New York Times am 5. Juni 2012 in einem neueren Artikel über "Verhaltenssüchte" berichtet:
http://www.nytimes.com/2012/06/06/opinion/the-dsm-gets-addiction-right.html?_r=0

Auffällig ist, daß das "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (D.S.M.)" als ärztliche Referenzquelle für Diagnosen nunmehr für die USA die "behavioral addictions" (also der verhaltensverursachenden Abhängigkeiten) kennt.

Der Autor, ein Arzt namens Howard Markel aus Ann Arbor, Michigan, bespricht in dem Artikel der New York Times Störungen wie:

"WHEN we say that someone is 'addicted' to a behavior like gambling or eating or playing video games, what does that mean?"

Auffällig ist, daß die Fernsehsucht nicht erwähnt wird. Wenn also im Fernsehen über Verhaltenssüchte berichtet wird, wird nicht über eine etwaige Fernsehsucht berichtet. Dieses Verhalten seitens des Fernsehens ist schlüssig, da es ja das Image ankratzen könnte, mit dem eine behauptete Notwendigkeit der Daseinsvorsorge einer "Grundversorgung mit Fernsehen" begründet werden kann.

In die Kategorie solcher verhaltensverursachenden Abhängigkeiten gehört natürlich auch das Fernsehen. Der Automatismus, mit dem das Fernsehgerät angeschaltet wird, ist nichts anderes als eine die anderen für die Bewältigung des Alltags erforderlichen Verknüpfungen überwältigende Verknüpfung im Gehirn von Betroffenen. Mit dem Rundfunkzwangsbeitrag erhebt der Rundfunkstaatsvertrag diese Neuronenverknüpfung - nämlich das Anschalten des Fernsehens - zur staatlich gewollten Norm, die auch nicht durch medizinische Klassifikationen in Frage zu stellen ist, deswegen Internet-Sucht ja, Spielsucht ja, Esssucht ja, Videospielsucht ja, aber Fernsehsucht nein. Es kann ja keine Sucht geben, die man dann zwangsweise von staatlicher Seite (also keine Staatsferne, da ja das Ordnungsrecht ins Gefängnis führen kann) selbst finanzieren muß. Deswegen die Meidung des Begriffs der "Fernsehsucht" - also des Begriffs "Television addiction".

Der Autor Howard Markel bringt eine attraktive Metapher zur Beschreibung der Situation durch den aufoktroyierten Rundfunkzwangsbeitrag in Deutschland ins Spiel: "In ancient Rome, 'addiction' referred to a legal dependency: the bond of slavery that lenders imposed upon delinquent debtors." ( http://www.nytimes.com/2012/06/06/opinion/the-dsm-gets-addiction-right.html?_r=0 ) Der Rundfunkstaatsvertrag handelt das Thema des Fernsehens auf einer ähnlichen Ebene ab: Es findet eine staatlich - denn auch die Bundesländer sind Staaten - gewollte Versklavung für alle Haushalts"vorstände" in Bezug auf die Kosten für das Fernsehen statt, das dann den Nachbarn in seinen Verhaltensweisen normieren soll. Der Unterschied zum alten Rom: Bei den Römern wurde die Versklavung durch Vertrag hergestellt. Der Rundfunkstaatsvertrag versklavt öffentlich-rechtlich.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. Januar 2013, 12:59
Übersetzung ins Französische:

Fernsehkrankheit > télévisionnite
http://www.proz.com/?sp=gloss/term&id=1864834
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. Januar 2013, 13:01
Infektion:


http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,4544.msg31399/topicseen.html#msg31399
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 26. Januar 2013, 13:03
Fernsehkrankheit > télévisionnite
http://www.proz.com/?sp=gloss/term&id=1864834

und wieder zurück ins deutsche übersetzt: "televisionitis"

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 27. Januar 2013, 11:04
Eine aufschlußreiche Nachricht ging durch die Presse die letzten Tage: Monika Piel, Intendantin des WDR, tritt ab. Und zwar kann es ihr gar nicht schnell genug gehen: http://www.spiegel.de/kultur/tv/wdr-intendantin-monika-piel-die-herrscherin-tritt-ab-a-879808.html

"Vieles spricht dafür, dass Monika Piel völlig überstürzt gehandelt hat. In ihrem Sender, dem WDR, waren die Mitarbeiter jedenfalls am Freitagabend baff, als sie einem Dreizeiler ihrer Intendantin entnehmen mussten: Piel, die vor nicht mal einem Jahr ihren mit jährlich 308.000 Euro dotieren Vertrag bis 2019 hatte verlängern lassen, will sich zurückziehen - und das so schnell wie möglich." schreibt Spiegel Online.

"So schnell wie möglich" - das muß man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen. Und noch einmal: "So schnell wie möglich" Wie ein gejagtes Reh will Piel davonhüpfen. Warum die Eile? Richtig, sie hat erkannt, daß Fernsehen krank macht. Deshalb will sie so schnell wie möglich nichts mehr mit ihrem Arbeitsgebiet zu tun haben. Da wird sie es schwer haben, denn den Rundfunkzwangsbeitrag wird auch sie zahlen müssen, es sei denn, sie klagt dagegen.

Warum also die Eile? Sie hatte es doch fertig gebracht, dem Bürger den Rundfunkzwangsbeitrag aufs Auge zu drücken. Als Bürokratin oberster Güte weiß sie, was dies heißt. Und dann wird sie noch als gewiefte "Taktikerin" qualifiziert. Wer taktisch handelt, führt etwas im Schilde. Warum taktiert man? Weil man offen im Schlachtfeld nicht die gewünschten Resultate erzielt. Und so ist dies auch mit dem Rundfunkzwangsbeitrag, der Mittel zum Zweck ist, die Bevölkerung krank zu machen. Wer ihn nicht zahlt, wird über das öffentlich-rechtliche Recht in Spannung gebracht. Er "schuldet" der Allgemeinheit seinen Finanzierungsbeitrag für diesen Mammutapparat, der über die Beugehaft erzwungen werden soll. Piel wird ihren Teil zu diesen Staatsvertrag und seiner Umsetzung in die Gesetzgebung der Bundesländer dazu beigetragen haben. Wie sonst ist dieser hastige Rückzug erklärbar? Sie will nicht aus "gesundheitlichen" Gründen sich zurückziehen, sondern lediglich aus "persönlichen". Sind nicht "gesundheitliche" Gründe die PERSÖNLICHSTEN Gründe überhaupt? Wenn man krank ist, nimmt niemand einem diese Krankheit ab. Es kann geholfen werden, sie zu lindern, doch auch dies findet im Organismus des Betroffenen statt. Es ist die Krankheit in der Person. Und diese Krankheit muß gelindert werden, damit die Person die Krankheit los wird. Die Krankheit wird also entpersonalisiert.

Die Eile des Verlassens der WDR-Intendantin deutet darauf hin, daß sie die Verantwortung nicht mehr aushält, die sie sich mit dem Rundfunkzwangsbeitrag aufgeladen hat. Der Druck ist einfach zu groß. Insofern hat man mit Hilfe des öffentlichen Aufschreis eine der TäterInnen herausgefunden. Es deutet aber auch daraufhin, daß viele innerhalb des Apparats mit dem Rundfunkzwangsbeitrag nichts zu tun haben wollen, sonst würde sie nicht so isoliert darstehen.

Die bei SpiegelOnline angedeuteten Flopps sind lediglich die Folge einer untergehenden Sonne, dessen Untergang mit dem Durchpeitschen des Rundfunkstaatsvertrags durch die Parlamente eingeleitet wurde. Piel war anscheinend eine der treibenden Kräfte.

Jetzt will sie flüchten.

Wie gefährlich ist so ein Intendanten-Job?

Lassen wir einmal Guido Knopp dazu seine Meinung sagen:

"Süddeutsche Zeitung (SZ): Hatten Sie eigentlich nie den Ehrgeiz, selber Intendant zu werden?
Knopp: Nein, die Bürokratie wäre mir zu viel gewesen.
SZ: Das sagen alle.
Knopp: Es stimmt aber. Ich hatte beim ZDF den besten Arbeitsplatz der Welt. Gelegentlich gab es Anfragen von außen, von Dritten, von der ARD, von einem großen Konzern."

Süddeutsche Zeitung vom 26./27.1.2013, S. 38

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 31. Januar 2013, 08:37
"(...) Drei in den Archives of Pediatrics and Adolescent Medicine (159, 2005, 614 ff.) vorgestellten Studien bestätigen nun eine oft geäußerte, aber bislang nicht belegte Vermutung, dass sich der TV-Konsum nicht nur schädlich auf die Gesundheit, sondern auch auf die Bildung von Kindern auswirkt. (...)" http://www.kindergartenpaedagogik.de/1335.html

Ist das der Grund, warum 10 Millionen Personen in der Statistik der VuMA fehlen?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Taj am 07. Februar 2013, 08:52
Kann man daraus ableiten, dass das "Aussterben" der Zuschauer damit im Zusammenhang steht ?
http://www.n24.de/news/newsitem_8574258.html
 ;D ;D ;D
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 13. Februar 2013, 20:26
Rogge, Jan-Uwe
"Unsere Tochter ist fernsehsüchtig"
Ein Fall der kommunikationspädagogischen Familienberatung

PDF-Datei unter
http://www.medienpaed.fb02.uni-mainz.de/stefan2005/Seminartexte/Rogge_kommunikationspaedagogische_Familienberatung_93.pdf
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 14. Februar 2013, 09:45
Im Alter von vier Monaten schon fernsehkrank?

http://www.youtube.com/watch?v=TqSC8S77kYY


Der "STARR"sinn fängt schon im Säuglingsalter an!


Mensch, ist das krank.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 15. Februar 2013, 14:48
Studie "Depressiv durchs Fernsehen"

http://www.focus.de/gesundheit/ticker/studie-depressiv-durchs-fernsehen_aid_367711.html

Das gilt nicht nur für Jugendliche! Aber Jugendliche sind ja auch nicht "Fernsehteilnehmer", wie die VuMA (Gemeinschaftsunternehmen von ARD und ZDF) mit dem Auslassen von ca. 10 Millionen Personen behauptet.

Wenn Fernsehkonsum depressiv macht, heißt dies wohl umgekehrt: Fernsehmachen macht wohl euphorisch, denn irgendwohin wird ja die verlorene Energie der einzelnen Individuen hingegangen sein.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 19. Februar 2013, 01:11
http://www.jr.co.il/articles/tv.txt

Television Addiction Is No Mere Metaphor

By Robert Kubey and Mihaly Csikszentmihalyi
Scientific America feature article
http://www.sciam.com/2002/0202issue/0202kubey.html

PDF-Datei für englische Version:
http://www.shenet.org/high/hsacaddept/English/ddayton/Documents/Media/Television%20Addiction%20is%20no%20Mere%20Metaphor.pdf

sowie weitere PDF-Datei für die englische Version:
http://www.simpletoremember.com/vitals/TVaddictionIsNoMereMetaphor.pdf




Deutsche Übersetzung ohne Teil über die Wirkung des Computers (ohne Gewähr):


Fernseh-Abhängigkeit ist nicht bloß ein Begriff

von Robert Kubey und Mihaly Csikszentmihalyi

Spezieller Scientific America-Artikel


„Vielleicht ist es einer ironischsten Aspekte des Kampfes ums Dasein, wie leicht Organismen durch das, was sie begehren, geschädigt werden können. Die Forelle wird durch des Fischers Köder gefan-gen, die Maus durch Käse. Jedoch haben diese Geschöpfe wenigstens als Ausrede, daß Köder und Käse Nahrung bedeuten. Menschen können selten auf solche Ausflüchte zurückgreifen. Die Versu-chungen, die ihr Leben zerbrechen können, entstehen aus reiner Schwäche. Niemand zum Beispiel muß Alkohol trinken. Wahrzunehmen, wann ein Zeitvertreib außer Kontrolle geraten ist, ist eine der größen Lebensherausforderungen überhaupt.

Ausufernde Begierden verursachen nicht notwendigerweise materielle Substanzen. Spielen kann zwanghaft werden; von Sex kann man besessen werden. Eine Aktivität jedoch sticht wegen ihrer Bedeutung und Allgegenwart heraus: der Welt beliebtester Zeitvertreib – Fernsehen. Die meisten Leute haben dazu eine Art Haßliebe entwickelt. Zum einen beschweren sie sich über die Glotze und 'Couch potatoes', zum anderen setzen sie sich aufs Sofa und greifen nach der Fernbedienung. Eltern machen sich gemeinsam über Sendungen ihrer Kinder sorgen (wenn nicht sogar über ihre eigenen). Sogar Forscher, die Fernsehen für den Lebensunterhalt untersuchen, staunen über den Griff, in dem das Medium sie persönlich hält. Percy Tannenbaum von der Universität von Kalifornien in Berkeley meint: 'Einer der peinlichsten Momente in meinem Leben waren die zahllosen Anlässe, bei denen ich mich in einem Raum mit angeschaltetem Fernsehgerät in einer  Unterhaltung befand und ich es dabei nicht im Mindesten vermeiden konnte, dabei regelmäßig auf den Bildschirm zu schielen. Dies passierte etwa nicht nur während langweiliger Unterhaltungen, sondern ebenso auch im Verlaufe interessanter Gespräche.'

Wissenschaftler haben die Wirkungen von Fernsehen seit Jahrzehnten untersucht, normalerweise um herauszufinden, ob das Beobachten von Gewalt im Fernsehen mit Gewaltbereitschaft im realen Leben korreliert (Berkowitz, Leonard, The Effects of Observing Violence, in: Scientific American, Februar 1964; Gerbner, Georg, Communication and Social Environment, in: Scientific American Bd. 227.1972, 3, S. 152-160). Weniger Aufmerksamkeit wurde der grundsätzlichen Anziehungs-kraft der kleinen Mattscheibe gezollt – das Medium als Gegensatz zu seiner Botschaft.

Der Begriff 'Fernsehabhängigkeit' ist unpräzise und mit Bewertungen überfrachtet, aber er bringt ein sehr reales Phänomen auf den Punkt. Psychologen und Psychiater definieren formal Substanzab-hängigkeit als eine Störung, die durch Kriterien derart gekennzeichnet ist, daß ein Großteil der Zeit damit verbracht wird, die entsprechende Substanz zu verwenden, sie öfter als beabsichtig zu gebrau-chen, darüber nachzudenken, wie man ihren Gebrauch zu reduzieren gedenkt bzw. über entspre-chende wiederholte erfolglose Bemühungen ihrer Reduzierung, wichtige soziale, familiäre oder Arbeitsbeziehungen aufgrund ihres Gebrauch zu vernachlässigen und über Entzugssymptome bei Abbruch ihrer Verwendung zu berichten.

Alle diese Kriterien können auch auf Situationen übertragen werden, die durch einen starken Fern-sehkonsum gekennzeichnet werden. Dies bedeutet nicht, daß es an sich problematisch ist, fernzuse-hen. Fernsehen kann bilden und unterhalten, es kann ästhetischen Ansprüchen genügen und es kann notwendige Ablenkung und Flucht aus dem Alltag bieten. Die Schwierigkeit entsteht dann, wenn die Fernsehkonsumenten das starke Gefühl haben, daß sie nicht soviel schauen sollten, wie sie es tatsächlich tun, sich aber irgendwie für unfähig betrachten, ihre Sehgewohnheiten zu ändern. Einige Kenntnisse darüber, auf welche Art und Weise das Medium seinen Bann ausübt, mag Zuschauern mit hohem Fernsehkonsum helfen, um ihr Leben besser unter Kontrolle halten zu können.

Ein Körper tendiert zur Ruhe

Der Zeitumfang, der für das Fernsehen aufgebracht wird, ist frappierend. Durchschnittlich verbringt sich jede Person im industrialisierten Teil der Welt drei Stunden täglich mit dieser Betätigung – die Hälfte ihrer Freizeit, und mehr als jede andere Tätigkeit außer Arbeit und Schlafen. Bei dieser Quo-te verbringt jemand bis zu seinem fünfundsiebzigsten Lebensjahr neun Jahre vor der Mattscheibe. Für manche Verhaltensbeobachter bedeutet diese Hingabe einfach, daß die Leute einen Genuß durch Fernsehen empfinden und sie dabei bewußt sind, daß sie gerade die Entscheidung fällen, fernzuse-hen. Aber wenn dies die ganze Geschichte wäre, würden nicht soviele Leute ein Unbehagen über das Ausmaß ihres Fernsehkonsums empfinden. In einer Meinungsumfrage des Gallup-Meinungs-forschungsinstituts (USA) aus den Jahren 1992 und 1999 äußerten sich zwei von fünf erwachsenen und sieben von zehn Umfrageteilnehmern im Teenager-Alter dahingehend, daß sie zuviel Zeit mit Fernsehen verbringen. Andere Umfragen zeigten kontinuierlich, daß rund zehn Prozent der Erwach-senen sich selbst als fernsehabhängig betrachten.

Um die menschlichen Reaktionen auf das Fernsehen zu testen, entwickelten Forscher Laborexperi-mente, bei denen sie die Hirnwellen in Form eines EEGs, den Hautwiderstand und die Herzschlag-frequenz aufzeichneten.

Um Verhalten und Gefühle für dem normalen Alltagsablauf in Unterschied zu Laborbedingungen nachvollziehen zu können, nutzten wir die sogenannte 'Experience Sampling Method' (ESM).
( http://en.wikipedia.org/wiki/Experience_sampling_method ) Teilnehmer trugen einen Pager (sehr kleine Funkgerät, das jemand mit sich führt und das Signaltöne aussendet, wenn der Träger gesucht wird.), der sechs bis acht Mal täglich während einer Woche angerufen wurde. Immer wenn die Stu-dienteilnehmer das Signal hörten, schrieben sie auf einen standardisierten Fragebogen nieder, was sie gerade taten und wie sie sich dabeo zu diesem Zeitpunkt fühlten.

Wie erwartet berichteten angepiepte Studienteilnehmer, die gerade fernsahen, daß sie entspannt und passiv waren. Die EEG-Aufzeichnungen zeigten in ähnlicher Weise während des Zeitraums des Fernsehkonsums weniger mentale Stimulierung als beim Lesen.

Was aber mehr als überraschend ist, ist, daß das Entspannungsempfinden genau dann aufhörte, als der Fernsehapparat ausgeschaltet wurde, während das Passivitätsgefühl und die geringere Wach-samkeit anhielt. Studienteilnehmer stellten allgemein fest, daß das Fernsehen irgendwie ihre Energie absorbiert oder ausgesogen hätte, daß sie nach dem Schauen mehr Schwierigkeiten hatten, sich zu konzentrieren. Dagegen gaben sie solche Schwierigkeiten selten nach dem Lesen an. Nach Sport- oder Hobbyaktivitäten berichteten die Teilnehmer Stimmungsaufhellungen. Nach einen Fernseh-konsum bleibt die Stimmung entweder genauso oder aber schlechter.

Kurz nach dem Hinsetzen oder -legen sowie dem Anschalten des Fernsehgerätes berichten Studien-teilnehmer, entspannter zu sein, wobei sie darauf geeicht sind, mit dem Fernsehkonsum Erholung und Entspannung assoziieren. Diese Assoziation wird zudem noch einmal dadurch verstärkt, daß Fernsehzuschauer während des Sehens entspannt bleiben, und diese Assoziation noch zusätzlichen Impetus erhält, daß sich nach Abschalten des Geräts Dystress und dysphorisches Grübeln entwi-ckelt.

Gewohnheitsformende Drogen arbeiten in ähnlicher Weise. Ein Beruhigungsmittel, das der Körper schnell wieder aussscheidet, verursacht viel wahrscheinlicher eine Abhängigkeit als eines, das der Körper langsam ausscheidet, da der Betroffene sich über das Nachlassen der medikamentösen Wir-kungen viel bewusster wird. In ähnlicher Weise spüren aufgrund unterschwelliger Erfahrungen nach Beendigung des jeweiligen Fernsehens, daß sie weniger entspannt sein werden, was dazu geführt hat, daß dies ein signifikanter Grund dafür sein mag, den Fernsehapparat nicht auszuschalten. Fernsehen erzeugt mehr Fernsehen.

Deshalb die Ironie des Fernsehens: die Leute schauen viel länger, als sie dies beabsichtigen, obwohl längeres Schauen sich eigentlich nicht lohnt. In unseren ESM-Studien äußerten die Befragten dahin-gehend, daß je länger sie vor dem Fernseher saßen, er ihnen umso weniger Befriedigung vermittelte. Wenn angepiept tendierten die Fernsehkonsumenten mit hoher Fernsehzeitdauer (jene, die ständig mehr als vier Stunden pro Tag fernsehen) auf ihrem ESM-Fragebogen von weniger Genuß während des Fernsehkonsums zu berichten als Zuschauer mit niedriger Fernsehzeitdauer. Gewissensbisse, Unbehangen und Schuldgefühle darüber, daß sie sich nicht produktiver betätigen würden, begleiten und beeinträchtigen einige bei längerem Fernsehkonsum. Forscher aus Japan, dem Vereinigten Kö-nigreich und den USA fanden heraus, daß dieses Schuldgefühl viel mehr unter Zuschauern aus der Mittelklasse als unter weniger Wohlhabenden verbreitet ist.


Ihre Aufmerksamkeit im Griff

Was ist das beim Fernsehen, was uns so in seinen Bann zieht? Zum Teil scheint die Anziehungs-kraft daraus zu erwachsen, daß sie Teil unserer biologischen 'orientierenden Reaktion' berührt. Als erstes bei Ivan Pavlov im Jahre 1927 beschrieben bildet sich aufgrund eines plötzlichen oder neuen Reizes die 'orientierende Reaktion' in Form einer instinktiven visuellen oder Hörreaktion ab. Sie ist Teil unseres evolutionären Erbes, eine eingebaute Sensibilität gegenüber Bewegung sowie poten-tiellen Bedrohungen durch Raubtiere. Typische 'orientierende Reaktionen' sind die Erweiterung der Blutgefäße zum Gehirn, die Verlangsamung der Herzschlagfrequenz sowie die Verengung der Blutgefäße in den wichtigsten Muskelgruppen. Alpha-Wellen werden für einige Sekunden blockiert, bevor sie zu den Werten ihrer Grundlinie des allgemeinen Erregungszustands zurückkehren. Das Gehirn fokussiert seine Aufmerksamkeit auf das Sammeln von mehr Informationen, während der restliche Körper ruht.

1986 begannen Byron Reeves von der Stanford-Universität, Esther Thorson von der Universität des Bundesstaates Missouri und ihre Kollegen eine Studie, bei der die einfachen formalen Merkmale des Fernsehverlaufs – Bildschnitte, Bildbearbeitungen, Zooms, Kameraschwenks, plötzliche Ge-räusche – die 'orientierende Reaktion' mit der Reaktionsform der Aufmerksamkeit gegenüber dem Bildschirm korrelierten. Durch die Beobachtung des Einflusses dieser einfachen formalen Merkma-le auf das Hirnwellenmuster schlossen die Forscher, daß stilistische Kniffe unwillkürliche Reak-tionen auslösen können und 'ihr Aufmerksamkeitsimpetus aus der evolutionären Bedeutung der Bewegungssuche entstammt (...) Es ist die Form, nicht der Inhalt, die Fernsehen einzigartig macht'.

Die 'orientierende Reaktion' erklärt die Bemerkungen normaler Zuschauer wie 'Wenn Fernsehen an ist, kann ich meinen Blick darauf nicht lassen.', 'Ich will nicht soviel fernsehen, wie ich es tue, aber ich kann nicht anders.' und 'Ich fühl mich hypnotisiert, wenn ich fernsehe.' teilweise. In den Jahren nach der Veröffentlichung der Pionierarbeit von Reeves und Thorson haben Forscher noch tiefer ge-graben. Annie Lang's Forscherteam von der Universität des Bundesstaates Indiana haben ein Absin-ken der Herzschlagfrequenz nach vier bis sechs Sekunden bei einem die 'orientierende Reaktion' auslösenden Reiz nachgewiesen. Im Verlauf von Fernsehwerbungen kommen die einfachen forma-len Merkmale in Bewegungssequenzen und Musikvideos regelmäßig jede Sekunde, so daß die 'orientierende Reaktion' kontinuierlich angesprochen wird.

Lang und ihre Kollegen haben auch untersucht, wie die einfachen formalen Merkmale die Gedächtniskapazität darüber, was sie gesehen haben, beeinflussen. In einer ihrer Studien schauten Teilnehmer ein Fernsehprogramm und füllten danach einen Fragebogen aus. Mit steigender Frequenz des einfachen formalen Merkmals 'Bildbearbeitung' - hier definiert während derselben visuellen Szene als einen Wechsel von einem Kamerawinkel zum anderen – verbesserte sich das Erinnerungsvermögen, mutmaßlich aufgrund der stärkeren Konzentration auf den Bildschirm, der zu einer größeren Aufmerksamkeit führte. Die Frequenzerhöhung der Bildschnitte – Wechsel zu ei-ner neuen visuellen Szene – hatte bis zu einem gewissen Punkt einen ähnliche Wirkung. Wenn die Zahl der Schnitte zehn innerhalb von zwei Minuten überschritten wurde, sank die Erinnerungsfähig-keit drastisch ab.

Produzenten des Bildungsfernsehens für Kinder fanden heraus, daß formale Merkmale den Lernvor-gang beeinflussten. Durch Erhöhung der Bildschnitte und -bearbeitungen wird das Gehirn schließ-lich überlastet. Musikvideos und Fernsehwerbungen, die rasch wechselnde beziehungslose Szenen zusammenschneiden, werden mit dem Ziel entworfen, die Aufmerksamkeit mehr zu fesseln als dies jeweils Informationen vermitteln können. Die Leute können den Namen des Produkts oder der Band erinnern, aber die Details der Fernsehsendung selbst geht in das eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus.

Die 'orientierende Reaktion' ist überreizt. Zuschauer gucken trotzdem auf den Bildschirm, fühlen sich aufgrund geringer psychologischer Belohnung jedoch müde und ausgewrungen. Unsere ESM-Ergebnisse zeigen denselben Umstand.

Manchmal ist die Erinnerung an das Produkt sehr subtil. Viele Fernsehwerbungen sind heutzutage mit Bedacht verdeckt: sie haben eine fesselnde Dramaturgie, aber es ist schwierig festzustellen, was sie zu verkaufen suchen. Danach kann man sich an das Produkt bewußt nicht erinnern. Trotzdem glaubt die Werbeindustrie, daß, wenn sie unsere Aufmerksamkeit erheischt hat, wir uns beim La-denbesuch besser oder wohler gegenüber dem beworbenen Produkt fühlen, da wir eine vage Wie-dererinnerung über das Wahrgenommene gespeichert haben.

Die natürliche Anziehungskraft zum Fernsehgeräusch und -licht beginnt früh im Leben. Dafna Le-mish von der Universität von Tel Aviv hat Säuglinge im Alter von sechs bis acht Wochen bei der Wahrnehmung von Fernsehen beschrieben. Unsere Forschungsgruppe hat ein wenig ältere Säuglin-ge dabei beobachtet, wie sie auf dem Boden auf dem Rücken liegend ihren Kopf um ungefähr 180 Grad reckten, um mitzubekommen, welches Licht durch ein ganz weitentferntes Fenster flimmerte. Diese Neigung zeigt, wie tiefverwurzelt die 'orientierende Reaktion' verankert ist.


Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 19. Februar 2013, 01:11
'Fernsehen ist Teil von Ihnen'

Wenn dies gesagt wird, sollten wir vorsichtig sein, überzureagieren. Wenig Belege führen zu dem Schluß, daß Erwachsene oder Kinder mit Fernsehen insgesamt aufhören sollten. Die Probleme kom-men vom starken oder länger andauernden Fernsehkonsum.

Die 'Experiencing Sampling Method' erlaubte uns nah auf die meisten Alltagsbestandteile zu schau-en: Arbeiten, Essen, Lesen, Gespräche mit Freunden, Sportaktivitäten usw. Wir fragten uns, ob Zu-schauer mit hohem Fernsehkonsum das Leben anders erfuhren als Zuschauer mit niedrigem Fern-sehkonsum. Lehnten sie das Zusammensein mit anderen Personen mehr ab? Wurden sie von der Arbeit entfremdet? Was wir herausfanden, sprang geradezu ins Auge. Zuschauer mit hohem Fern-sehkonsum berichten, sich in unstrukturierten Situationen wie Nichtstun, Tagträumen oder in der Schlangestehen signifikant ängstlicher und unglücklicher zu fühlen als Zuschauer mit niedrigem Fernsehkonsum.

Folgerichtig hat Robert D. McIlwraith von der Universität der Provinz Manitoba ausgiebig jene beforscht, die sich selbst in Untersuchungen als fernsehabhängig beschrieben. Mit Hilfe eines Meßinstruments namens 'Short Imaginal Processes Inventory' (SIPI) (  http://www.themeasurementgroup.com/evaluationtools/ipi.htm ) fand er heraus, daß selbsterklärte Abhängige leichter gelangweilt und ablenkbarer sind sowie über eine schlechtere Konzentrations-fähigkeit verfügen als die Nichtabhängigen. Die Abhängigen äußerten sich dahingehend, daß sie Fernsehen dazu bräuchten, um sich von unangenehmen Gedanken abzulenken und die Zeit auszu-füllen. Andere Studien im Verlauf der Jahre haben gezeigt, daß Zuschauer mit hohem Fernsehkon-sum weniger wahrscheinlich am gesellschaftlichen Leben und Sport teilnehmen und wahrschein-licher fettleibig sind als Zuschauer mit mäßigem Fernsehkonsum bzw. Nichtzuschauer.

Die sich daraus natürlich ergebende Frage ist folgende: In welche Richtung deutet dieser Zusam-menhang? Wenden sich die Leute dem Fernsehen aufgrund von Langeweile und Einsamkeit zu oder macht Fernsehen Leute empfänglicher für Langeweile und Einsamkeit? Wir und die meisten ande-ren Forscher argumentieren, daß ersteres allgemein der Fall ist, aber es ist nicht ein einfacher Fall des Entwederoder.

Jerome L. und Dorothy Singer von der Yale Universität haben neben anderen vorgeschlagen, daß mehr Fernsehkonsum zu einer kürzeren Aufmerksamkeitsspanne, reduzierter Selbstbeherrschung und weniger Geduld mit den normalen Verzögerungen im Alltag führt. Vor 25 Jahren beforschte der Psychologe Tannis M. MacBeth Williams von der Universität der Provinz British Columbia eine Gemeinde in den Bergen, die keinen Fernsehempfang bis zu ihrer Fernsehverkabelung hatte. Im Laufe der Zeit verringerten Erwachsene und Kinder in der Stadt ihre Kreativität beim Problemlösen, wurden unfähiger, Aufgaben durchzuhalten und weniger tolerant gegenüber unstrukturierter Zeit zu werden.

Für manche Forscher ist der Umstand, daß Betroffene Entzugssymptome bekommen, wenn sie ihren Fernsehkonsum reduzieren, die überzeugendste Parallele zwischen Abhängigkeit von Drogen und Abhängigkeit vom Fernsehen. Vor fast 40 Jahren sammelte Gary A. Steiner von der Universität von Chicago individuelle Familienaufzeichnungen, nachdem das Fernsehgerät kaputtgegangen war – dies wohlgemerkt zu Zeiten, als Haushalte allgemein nur einen Apparat hatten: 'Die Familie lief wie ein kopfloses Huhn umher.', 'Es war schrecklich. Wir taten nichts – mein Ehemann und ich unter-hielten uns.' 'Schrien ständig. Die Kinder quengelten mich, und meine Nerven lagen blank. Ich ver-suchte, sie für Spiele zu interessieren, es war unmöglich. Fernsehen ist Teil von ihnen.'

Für Experimente hatten sich Familien freiwillig oder gegen Bezahlung bereiterklärt, den Fernseh-konsum für Zeiträume zwischen einer Woche oder einen Monat einzustellen. Manche konnten die Einstellung des Fernsehkonsums nicht durchhalten. Einige kämpften mit sich verbal und körperlich. Berichte über Anekdoten aus manchen Familien, die die jährliche 'TV turn-off'-Woche in den USA ausprobierten, konnten von ähnlichen Geschichten erzählen.

Wenn eine Familie den Löwenanteil ihrer Freizeit mit Fernsehen verbringt, ist die Neuordnung um einen neuen Aktivitätenkreis keine leichte Aufgabe. Nach einer Prüfung dieser Entzugsstudien kam Charles Winick von der Stadtuniversität von New York zu dem Schluß: 'Die ersten drei bis vier Tage waren für die meisten Teilnehmer die schlimmsten, auch bei solchen mit sonst geringen Fernsehkonsum und mit sonstigen ständigen Aktivitäten neben dem Fernsehkonsum. In über der Hälfte aller Haushalte wurden während dieser ersten paar Tage des Entzugs regelmäßige Abläufe unterbrochen, Familienmitglieder hatten Schwierigkeiten mit ihrer neu nutzbaren Zeit umzugehen, Ängste und Aggressionen brachen aus (...) Alleinlebende Teilnehmer neigten dazu, gelangweilt und irritiert zu sein. (...) Während der zweiten Woche vollzog sich allgemein ein Schritt zur Anpassung an die Situation.'

Leider haben die Forscher diese Anekdoten noch weiter auszuwerten, niemand hat systematisch Sta-tistiken über das Vorherrschen dieser Entzugssymptomen geführt.

Auch wenn der Fernsehkonsum die Kriterien der Substanzabhängigkeit zu erfüllen scheint, würden nicht alle Forscher soweit gehen, um von einer Fernsehsucht zu sprechen. McIlwraith meinte 1998, daß 'Verdrängunganderer Aktivitäten zugunsten des Fernsehens sozial signifikant sei, aber immer noch nicht für eine klinischrelevante Störung signifikant ausreiche'. Er argumentierte, daß eine neue Kategorie einer 'Fernsehabhängigkeit' nicht notwendig sei, wie sie unter den Bedingungen von De-pression und Sozialphobie auftritt. Trotzdem – ob oder nicht jemand als fernsehabhängig diagno-stiziert ist - spüren Millionen, daß sie nicht richtig das Ausmaß ihres Fernsehkonsums kontrollieren können.

(...)“
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Uwe am 19. Februar 2013, 07:21
Heute in der Bild.

NEUE STUDIE
Macht zu viel Fernsehen
Kinder zu Verbrechern?
http://www.bild.de/ratgeber/2013/tv/exzessiver-tv-konsum-macht-viel-fernsehen-kriminell-28571738.bild.html
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gebuehren-igel am 19. Februar 2013, 08:16
@Bedrängter: Nur um es zwischendurch mal wieder zu sagen: Klasse Arbeit. Das ist einer der wichtigsten Threads im Forum, weil man Munition bekommt jenseits der üblichen Argumente, die das Fernsehen direkt angreift.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gebuehren-igel am 19. Februar 2013, 12:22
Hier die Empfehlungen der Bundesprüfstelle für jugendgefährnde Medien:
http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/Jugendmedienschutz-Medienerziehung/Film-Fernsehen/10-tipps-fuer-erziehende,did=107114.html

Zitat: "Fachleute raten davon ab, Kinder im Alter von weniger als 3 Jahren fernsehen zu lassen. Bei unter Dreijährigen kann Fernsehen bleibende Schäden verursachen."

Werden eigentlich Warnhinweise in den öff-r Programmen für Kinder eingeblendet? In Frankreich gibt es sowas.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: fox am 19. Februar 2013, 19:59
Nicht nur, daß das Fernsehen gesundheitsschädlich ist, es gefährdet auch den Familienfrieden.

http://www.focus.de/schule/familie/erziehung/generationen-studie-medien-gefaehrden-den-familienfrieden_aid_554894.html

Also ich will bei solchen Streitereien nicht schuld sein. Daher zahle ich nicht.
 :) ;D
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 20. Februar 2013, 10:43
Heute in der Bild.

NEUE STUDIE
Macht zu viel Fernsehen
Kinder zu Verbrechern?
http://www.bild.de/ratgeber/2013/tv/exzessiver-tv-konsum-macht-viel-fernsehen-kriminell-28571738.bild.html

Hier ist die deutsche Zusammenfassung (ohne Gewähr) der von BILD zitierten Studie:


http://pediatrics.aappublications.org/content/early/2013/02/13/peds.2012-1582.abstract?sid=333f8b78-af83-4ce4-a61c-fa30a9034cb9

"Kindlicher und jugendlicher Fernsehkonsum und assoziales Verhalten unter sehr jungen Erwachsenen

Lindsay A. Robertson, MPH(a), Helena M. McAnally, PhD(b), und Robert J. Hancox, MD(a)

a = Fachbereich für prophylaktische und Sozialmedizin, Dunedin-Schule für Medizin, Neuseeland
b = Psychologie, Universität von Otago, Dunedin, Neuseeland




Zusammenfassung:

Ziel: Zu ermitteln, ob extrem hoher Fernsehkonsum während der Kindheit und Jugend mit gesteigerten assozialen Verhalten bei sehr jungen Erwachsenen verknüpft ist.

Methoden: Wir beurteilten Geburtsjahrgänge aus Dunedin, Neuseeland im Umfang von 1037 Personen der Jahre 1972 und 1973 in regelmäßigen Abständen von der Geburt bis zum Alter von 26 Jahren. Wir nutzten die http://de.wikipedia.org/wiki/Regressionsanalyse , um die Verbindungen zwischen der Fernsehkonsumzeit im Alter zwischen fünf und fünfzehn Jahren und kriminellen Ereignissen, Gewalttätigkeiten, Diagnosen auf "Assoziale Persönlichkeitsstörungen" und aggressiven Persönlichkeitszügen zu untersuchen.

Ergebnisse: Junge Erwachsene, die während ihrer Kindheit und Jugend mehr Zeit für den Fernsehkonsum aufwendeten, begingen mit einer signifikant ( http://www.enzyklo.de/Begriff/signifikant ) höheren Wahrscheinlichkeit ein Verbrechen, erhielten signifikant wahrscheinlicher die Diagnose einer assozialen Persönlichkeitsstörung und bekamen aggressivere Persönlichkeitszüge als jene, die weniger fernsahen. Die Verknüpfungen zwischen den jeweiligen Aspekten und dem Aspekt des Fernsehkonsums waren unter Berücksichtigung des Geschlechts, des Intelligenzquotienten, sozioökonomischem Status, vorherigen assozialem Verhalten und elterlicher Kontrolle statistisch signifikant. Die Verknüpfungsstruktur war für beide Geschlechter ähnlich, was darauf hindeutet, daß die Entwicklung von Fernsehkonsum zu assozialem Verhalten bei beiden Geschlechtern ähnlich verläuft.

Schlußfolgerungen: Ausgiebiges Fernsehn während der Kindheit und Jugend ist mit gesteigerten assozialem Verhalten bei sehr jungen Erwachsenen verbunden. Die Befunde bestätigen die aufgrund einer verursachenden Wechselwirkung herausgegebenen ständige Empfehlung derr "American Academy of Pediatrics", daß Kinder nicht mehr als ein bis zwei Stunden täglich Fernsehen sollten."



Der Artikel steht noch für den Verkauf an, so daß man nicht ohne Kauf mehr erfahren kann und damit dem deutschen Markt ansonsten verschlossen ist.


Klar ist aber, daß diese "ein bis zwei Stunden" nur aus politischen Gründen als Empfehlung gegeben wurden.


Klar ist aber auch, daß Fernsehen krank machen kann und es damit obszön ist, daß die Entscheidung über Konsum oder Nichtkonsum von Fernsehen aus der Hand genommen ist, wenn man selbst nicht entscheiden darf, ob man diesen Konsum finanzieren möchte.

Die Debatte über den Zwangsbeitrag erinnert doch stark an die Skandale um die Tabakindustrie, die die Physiologie des Menschen soweit erforscht hat, um nachvollziehen zu können, wie die Mechanismen im Körper funktionieren, damit sie sich Wege ausdenken kann, die den Menschen an der Zigarette halten.

Im Fall des Fernsehens geht es nicht um einen stofflich verursachenden Eingriff in die menschliche Physiologie, sondern um einen subtil verursachenden Eingriff in die menschliche Physiologie. Ähnlich der Zigarettenindustrie nutzt die Fernsehindustrie Mechanismen im physiologischen Funktionsablauf des Menschen, um Gewohnheiten auszubilden - nur mit dem Unterschied, daß es bei dem Verkaufsprodukt nicht um einen materiellen Stoff, sondern um "Reize" geht. Dies ist noch teuflischer, da man sich "Reizen" ja kaum entziehen kann. Es sind letztendlich Psychotechniken, die auf "Reize" sensibilisieren oder desensibilisieren. Während man im Alltag für gewöhnlich im gewissen Rahmen - deshalb z.B. "Stadtmöblierung" - sich sein Umfeld aussucht, geschieht dies am Bildschirm des Fernsehens nicht. Dies ist auch der Unterschied zwischen dem "Offenen Fernsehkanal" aus den frühen Jahren der Privatisierung des Fernsehens und professionellem Fernsehen. Letzteres "weiss" sehr wohl, was es dem Fernsehkonsumenten antut, wenn nur bestimmte Fernsehprodukte auf den Bildschirm kommen. Deshalb auch die Jagd auf "Quote".

Die grundsätzliche Frage ist doch, ob ich meine etwaige Fernsehsucht und die etwaigen Fernsehsüchte anderer zwangsweise finanzieren muß, wohlwissend, daß die meisten Menschen ihre Zeit produktiver einsetzen könnten und so das Allgemeinwohl viel besser gefördert werden würde, als durch die Produktion süchtiger Menschen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 20. Februar 2013, 17:17
Das Original der Studie aus Schweden ist unter folgendem Link abrufbar:
http://www.eirewaves.com/media/hallberg_johansson2009d.pdf

Ihr Titel lautet: "Sleep on the right side - Get cancer on the left?"


http://blogs.scientificamerican.com/guest-blog/2010/07/02/left-sided-cancer-blame-your-bed-and-tv/

Deutsche Übersetzung (ohne Gewähr):

"Links angesiedelter Krebs: Ist das eigene Bett und Fernsehen daran Schuld?

Von R. Douglas Fields vom 2. Juli 2010

Blog von Scientific American



Interessanterweise ist die Krebsrate in der linken Brust zehn Prozent höher als in der rechten. Diese linksseitige Ausrichtung betrifft sowohl Männer als auch Frauen und tritt ebenso auf Hautkrebsmelanome zu. Die Forscher Örjan Hallberg von 'Hallberg Independent Research' in Schweden und Ollie Johansson des Karolinska-Instituts in Schweden schlagen in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift 'Pathphysiology' diese überraschende Erklärung vor, die nicht nur die gemeinsame Ursache für beide Krebsarten gibt, sondern auch Ihre Schlafgewohnheiten verändern wird.

Aus unbekannten Gründen sind die Brustkrebs- und Melanomraten im Verlauf der letzten 30 Jahren stetig gestiegen. Das Sich-Aussetzen gegenüber der Sonne erhöht das Risiko von Melanomen, aber die Intensität der Sonne hat sich in den letzten drei Jahrzehnten nicht geändert. Noch befremdlicher ist, daß Melanome vornehmlich Hüften, Schenkel und Rumpf befallen, die ja eigentlich vor der Sonne geschützte Körperflächen sind. Was ist für diese Linksdominanz und die steigende Zahl dieser Krebsarten verantwortlich?

Ein verblüffender Hinweis kommt aus dem Fernen Osten. In Japan gibt es keine Korrelation zwischen Melanom- und Brustkrebsarten, wie dies im Westen der Fall ist, und es gibt keine linksseitige Tendenz für diese Krankheiten. Vielmehr ist die Brustkrebsrate in Japan wesentlich niedriger als im Westen; nur drei Prozent von dem beispielsweise in Schweden Üblichen. Die Prostatakrebsrate in Japan ist nur zehn Prozent von derjenigen im Vereinigten Königreich und den USA.

Die Forscher finden eine Erklärung in den Unterschieden bei den Schlafgewohnheiten in Japan und in westlichen Ländern. Frühere Forschungen haben ergeben, daß sowohl Männer als auch Frauen die rechte Seite zum Schlafen bevorzugen. Die Gründe für diese allgemeine Bevorzugung sind unklar, aber das Schlafen auf der rechten Seite mag dazu führen, den Gewichtsdruck auf das Herz zu reduzieren, und der Herzschlag ist nicht so laut, wie beim Schlafen auf der linken Seite. Jedoch gibt es keinen Grund dafür, zu vermuten, daß Japaner andere Schlafpositionen einnehmen als die westliche Bevölkerung. Die Betten in Japan sind jedoch anders. Die zum Schlafen benutzten Futons in Japan sind direkt auf den Boden des Schlafraums gelegte Matratzen, im Gegensatz zu den im Westen üblichen mit Springfedern ausgestatteten Matratzen. Eine Verknüpfung zwischen Schlafraummöbeln und Krebs scheint absurd zu sein, aber genau dies ist – so schlußfolgern die Forscher – die Antwort.

Der stärkste Beleg, den die Autoren heranziehen, kommt von einer schwedischen Studie aus dem Jahre 2007, die zwischen 1989 und 1993 durchgeführt worden war. Diese wies auf eine starke Verbindung zwischen dem Auftreten von Melanomen und der Anzahl der in Wohngebieten aufgestellten Funktürmen für die UKW- und Fernsehübertragungsstrahlung (UHF/VHF) hin.

Trotz dieser die Möglichkeit der durch elektromagnetischer Strahlung im Wellenbereich von UKW/UHF/VHF verursachenden Unterdrückung des Immunsystems sowie der Förderung von Krebs indizierenden epidemiologischen Korrelationen ist die Stärke der elektromagnetischer Felder zu schwach, dafür eine biologische Grundlage annehmen zu können.

Dabei muß man jedoch berücksichtigen, daß selbst ein Fernsehgerät nicht auf die Übertragungsstrahlung ohne eine entsprechend ausgelegte Antenne zur Strahlungsaufnahme sowie einem Verstärkerr reagieren kann. Antennen sind einfach Metallgegenstände, die entsprechend so groß wie die spezifische Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung sind. Wie Saxophone für verschiedene Tonbereich in entsprechend unterschiedlichen Größen gebaut sind, so werden elektromagnetische Wellen durch metallene Gegenstände derselben, der Hälfte oder eines Viertels der Wellenlänge einer spezifischen Frequenz verstärkt. Elektromagnetische Wellen schwingen sich in einer Halblängenantenne zu einer stehenden Welle mit der Höhenspitze in der Mitte der Antenne und den Knoten am jeweiligen Ende der Antenne ein, so wie eine zwischen zwei Punkte gespannte Saite in der Mitte gezupft wird. In den Vereinigten Staaten sind Bettrahmen und Untergestell aus Metall gemacht, und die Länge eines Betts ist genau die Hälftte der Wellenlänge des UKW- und Fernsehwellenbereichs, mit der seit den späten Vierziger Jahren ausgestrahlt wurde. In Japan sind die meisten Betten nicht aus Metall gemacht und das Fernsehausstrahlungssystem benutzt nicht den 87- bis 108 Megahertz-Bereich wie in westlichen Ländern.

Während wir auf unserem Bettgestellmatratzen schlafen, schlafen wir tatsächlich auf einer Antenne, die die Intensität derr UKW/UHF/VHF-Strahlung verstärkt. Schlafend auf diesen Antennen sind unsere Körper der verstärkten elektromagnetischen Strahlung ein Drittel unserer Lebensspanne ausgesetzt. Während wir auf einer metallenen Federkernmatraze schlummern, umhüllt eine Welle elektromagnetischer Strahlung unsere Körper so, daß sich die größte Feldstärke 75 cm über der Matraze Mitten in unseren Körpern ausformt. Auf der rechten Seite schlafend wird dabei die linke Seite einer zweimal stärkeren Feldstärke ausgesetzt, wie die rechte Seite zu ertragen hat.

Wenn diese Studie richtig ist, gibt es eine einfache Lösung: Ersetze das Metal in unseren Betten durch eine nichtmetallene Matratze und richte Dein Bett wie eine Antenne von de Richtung des örtlichen UKW/UHF/VHF-Sendeturm weg. Nenne es Hightech-Feng Shui, wenn Du magst, aber wenn diese neue Studie nicht den Grund für linksseitigen Krebs aufgedeckt hat, wird sie für einige der Grund für Schlaflosigkeit sein.


R. Douglas hat einen Doktor und ist Leiter der Abteilung für Nervensystementwicklung und Plastizität am „National Institute for Child Health and Human Devolopment“ und ist Assistenzprofessor an der Universität des Bundesstaates Maryland, College Park. Fields, der postdoktoral an der Stanford Universität, Yale Universität und an den „National Institutes of Health“ ( http://www.nih.gov/ ) geforscht hat, ist Herausgeber der Zeitschrift „Neuron Glia Biology“ und Mitglied in der Herausgeberschaft einiger anderer Fachzeitschriften auf dem Gebiet der Neurowissenschaften. Er ist Autor des neuen Buches „The other Brain“ ( http://theotherbrainbook.com/home.php ) (Verlag Simon und Schuster) über Hirnzellen (Glia), die nicht miteinander in Form von elektrischen Strömen kommunizieren. Zu seinen Hobbies gehört das Bauen von Gitarren und Bergklettern sowie Sporttauchen. Er lebt in Silver Springs, Maryland, USA

Die im Artikel ausgedrückten Ansichten sind die des Autors und drücken nicht unbedingt die Meinung von „Scientific American“ aus.“

Der Autor des Blogger-Artikels wird damit wissen, wovon er spricht.

Die Studie wurde auch von BILD erwähnt: http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/tv/krebs-erregend-13186392.bild.html


Anzumerken ist noch, daß eine elektromagnetische Wellen aus zwei Teilen besteht: dem elektrischen Teil, den ein ELEKTRISCHES Feld umgibt, und dem magnetischen Teil, den ein MAGNETISCHES Feld umgibt.

In einem anderen Zusammenhang habe ich mich auch mit elektromagnetischen Wellen in Bezug auf biologische Resonanz beschäftigt, dabei scheint der magnetische Teil mit dem MAGNETISCHEN Feld der für biologische Organismen problematischere Teil zu sein. Es scheint biologische Auswirkungen zu haben, die sowohl positive als auch negative Ergebnisse haben KÖNNEN. Also ein klassischer Dual Use-Effekt.

Prof. Dr. Ulrich Warnke von der Universität des Saarlandes hat sich im deutschen Sprachgebiet verstärkt mit Resonanz biologischer Organismen auf elektromagnetische Strahlung beschäftigt.

Nachdem DVB-T eingeführt wurde, stellt sich die Frage, ob das genutzte Frequenzband für den Körper schädlich ist. DVB-T wurde nicht aus Menschenfreundlichkeit eingeführt, sondern Fernsehen in einen engeren Frequenzbereich zusammenzupacken und das alte Frequenzband für neue Kommunikationsanwendungen freizumachen. Damit ist also die Gefahr des oben beschriebenen NICHT behoben. Vielmehr ist es erforderlich, sich ausführlich über die jeweiligen Standorte der verschiedenen Sendemasten zu informieren und das jeweilige Bett möglichst nicht in die Senderichtung auszurichten. So habe ich wenigsten den obigen Artikel verstanden.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 22. Februar 2013, 08:20
"Ein sechsjähriges Kind wurde während einer Fernsehsendung von schweren Angstsymptomen befallen. Die Angst hielt tagelang an, so daß stationäre Behandlung notwendig wurde. Erst nach einem Dreivierteljahr war die Krankheit bis auf Reststörungen abgeklungen. Auch aus anderweitigen Beobachtungen geht hervor, daß das Fernsehen schädigende Einflüsse besonders auf das psychische Befinden von Kindern ausüben kann."
Uldall, B.
Fernsehschäden bei Kindern
in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 94 (1969), H 28, S. 1453-1455
aus: https://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/s-0028-1110279


Dazu ist auch folgender Link von Interesse: http://epub.ub.uni-muenchen.de/7732/1/7732.pdf

In die Suchmaske "Fernseh" eingeben.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 22. Februar 2013, 08:26
"Die Fernsehschäden, die in der Vergangenheit bei Kindern gesetzt wurden, beginnen sichtbar zu werden: Nur in Bildern denken können, Abstrahierungsschwierigkeiten, Konzentrationsschwäche, mangelnde Phantasie, seelische Verhärtungen, ungeweckte Kreativität, genormtes, vereinfachtes Farb(röhren)empfinden, Haltungsschäden, Übergewicht werden negative Auswirkung auf die Gesellschaft haben."
aus: http://zeitung.diezwei.de/content/wie-sicher-sind-die-zukunftspropheten-wirklich?page=0,1

Artikel: "Wie sicher sind die Zukunftspropheten wirklich?" vom 16. Dezember 2006
in: DIE ZWEI - Zeitung für Marketing, Produktentwicklung und Kommunikation

 
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 22. Februar 2013, 08:42
http://books.google.de/books?id=jSt5TjStJpMC&pg=PA343&lpg=PA343&dq=Fernsehsch%C3%A4digung&source=bl&ots=_SYI3XyZ63&sig=WRw6OrSI7Xcex2olczk1y8wm4Qk&hl=de&sa=X&ei=ER4nUYrwH46EhQeZzoHYBg&ved=0CEkQ6AEwBDgK#v=onepage&q=Fernsehsch%C3%A4digung&f=false

"Fernsehschäden 46214"

"Fernsehsucht, -krankheit 49590"

aus: Veillon, Emmanuel, Medizinisches Wörterbuch, Cairo: Dar Al-Kitab Al Masri [u.a.] 1997

http://bks2.books.google.de/books?id=5AxhjJuBlWoC&printsec=frontcover&img=1&zoom=1&h=160&stbn=1


Link zum Datensatz der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/975222783
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 22. Februar 2013, 10:21
"Ein sechsjähriges Kind wurde während einer Fernsehsendung von schweren Angstsymptomen befallen. Die Angst hielt tagelang an, so daß stationäre Behandlung notwendig wurde. Erst nach einem Dreivierteljahr war die Krankheit bis auf Reststörungen abgeklungen. Auch aus anderweitigen Beobachtungen geht hervor, daß das Fernsehen schädigende Einflüsse besonders auf das psychische Befinden von Kindern ausüben kann."
Uldall, B. , Flensburg
Fernsehschäden bei Kindern
in: Deutsche Medizinische Wochenschrift, 94 (1969), H 28, S. 1455-56
aus: https://www.thieme-connect.de/DOI/DOI?10.1055/s-0028-1110279


Dazu ist auch folgender Link von Interesse: http://epub.ub.uni-muenchen.de/7732/1/7732.pdf , S. 35f

In die Suchmaske "Fernseh" eingeben.



Scriba, Peter Christian, Die diagnostische Wertigkeit des Trijodhyronin-Tests, S. 1455-6 A. D.
http://epub.ub.uni-muenchen.de/7732/

Bezug: https://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/10.1055/s-0028-1110280

Die Bedeutung des Schilddrüsenhormons Trijodhyronin wird in Zusammenhang mit der Psychiatrie-Diagnostik deutlich: Der Trijodhyronin-Spiegel hilft bei der Feststellung einer Depression.
http://books.google.de/books?id=eEOS2IZ8niQC&pg=PA406&lpg=PA406&dq=Die+diagnostische+Wertigkeit+des+Trijodthyronin-Tests&source=bl&ots=ZH6fZUV0hq&sig=ldBVFWbBj3aj1BNgXe3y-ltyeh8&hl=de&sa=X&ei=OionUa3BFpCShge_mYGIDg&ved=0CEQQ6AEwBDgK#v=onepage&q&f=false
Psychiatrie für die Praxis: Mit ICD-10-Diagnostik, Schöpf, Josef, Nedopil, N., Haller, R., Seeger, R. , 158


sowie http://www.medmedia.at/wp-content/uploads/2012/10/Spectrum_Psych_2011_02.pdf , S. 32: "Seit langem ist bekannt, dass eine Schilddrüsenüberfunktion die zugrundliegende Ursache für die Manifestation psychischer Erkrankungen - wie manisch depressiver Verstimmungen, deliranter Zustände, aber auch schizophreniformer und paranoider Psychose sein kann (9)."
aus: SPECTRUM PSYCHIATRIE, 2/2011, herausgegeben von Univ.-Prof. Dr. Michael Musalek ISSN 2223-0653, MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH - Seidengasse 9/Top 1.1, 1070 Wien

Wie in der obigen Diskussion in dem übersetzten Artikel aus dem Jahre 2002 um die Erforderlichkeit einer neuen Kategorie "Fernsehsucht" im amerikanischen Diagnostik-Manual  deutlich wurde, wurde damals die "Fernsehsucht" mit der Diagnostik Depression oder Sozialphobie kategorisiert. Depressionen KÖNNEN - also kein MUSS - sich physisch durch die Blutspiegelanalyse von Trijodhyronin verifizieren lassen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens / Fernsehparanoia
Beitrag von: Bedrängter am 24. Februar 2013, 18:47
http://www.youtube.com/watch?v=9ag8NjOsArk&list=PL852D8C6479730C91
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 24. Februar 2013, 20:28
Ergänzung (s.o.) zu:

Mehr als 11.000 Australier wurden in einer repräsentativen Befragung seit 1999 auf ihren Lebensstil hin befragt. Diese glichen die Befrager mit dem Bevölkerungsregister des Jahres 2008 ab. Die Studie wurde im "British Journal of Sports Medicine" veröffentlicht.
Kurzer Bericht in Deutsch unter:
http://www.merkur-online.de/gesundheit/allgemein/studie-fernsehen-verkuerzt-leben-1367651.html


In Englisch als PDF-Datei:
http://bjsm.bmj.com/content/46/13/927.full.pdf+html?sid=45fe03bb-84d0-4c90-b1df-b5d8373de7fd

http://www.morgenpost.de/web-wissen/article1738104/Zu-viel-Fernsehen-ist-so-gefaehrlich-wie-Rauchen.html

"Wer im Durchschnitt täglich sechs Stunden vor dem Fernsehgerät sitzt, hat einer statistischen Modellrechnung zufolge eine um knapp fünf Jahre geringere Lebenserwartung als TV-Muffel, wie australische Forscher berechneten."


Originalartikel bei "British Journal of Sports Medicine"

J Lennert Veerman, Genevieve N Healy, Linda J Cobiac, Theo Vos, Elisabeth A H Winkler, Neville Owen, David W Dunstan
"Television viewing time and reduced life expectancy: a life table analysis"
in: Br J Sports Med 2012;46:927-930 

http://bjsm.bmj.com/content/46/13/927.full?sid=7cd0f62e-0d93-4ea8-91dd-a6c0315488e1
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. Februar 2013, 13:25
Herübergeholt von "NDR vs. Grundrechte"

Bedrängter, Dein Recherche-Ergebnis gefällt mir.

Zum Thema  "Bildschirm und Sucht" siehe auch Manfred Spitzer mit seinem Buch "Vorsicht Bildschirm". Ist bei mir gerade in Arbeit.


Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. Februar 2013, 15:32
Sammlung der Entscheidungen des Schweizerischen Bundesgerichts
 Collection des arrêts du Tribunal fédéral suisse
 Raccolta delle decisioni del Tribunale federale svizzero

 BGE 95 I 193


" (...)
    4.- Das GPfIG umschreibt den in den §§ 1 und 2 verwendeten Begriff
'gesundheitsschädlich' nicht näher. Nach dem angefochtenen Entscheid ist
eine Immission gesundheitsschädlich, wenn sie sich auf den menschlichen
Organismus negativ auswirkt, beim normal disponierten Durchschnittsmenschen
'eine manifeste Krankheit auszulösen vermag'. Ob der Regierungsrat
darunter nur körperliche oder auch seelische Krankheiten versteht, ist
nicht klar; daraus, dass er von negativen Auswirkungen auf den 'Organismus'
spricht, scheint hervorzugehen, dass er lediglich an körperliche Leiden
denkt. Wie dem auch sei, wollte er mit seiner Umschreibung offenbar
den Gegensatz zwischen seiner und der in BGE 56 II 359 ff. vertretenen
Auffassung betonen. Dort hatte nämlich das Bundesgericht bei Anwendung
des Art. 684 ZGB angenommen, als gesundheitsschädlich sei nicht nur eine
Einwirkung anzusehen, die eine manifeste Krankheit auszulösen vermag,
sondern jede, die das körperliche oder seelische Wohlbefinden erheblich
beeinträchtigt. Es fragt sich somit, ob der Regierungsrat annehmen durfte,
der Begriff 'gesundheitsschädlich' habe in § 1 GPfIG nicht diese weite,
sondern eine wesentlich engere Bedeutung.

    Im erwähnten weiten Sinn wird der Begriff 'gesundheitsschädlich' nicht
nur im allgemeinen Sprachgebrauch, sondern, wie sich aus BGE 56 II 357
und aus dem vom Oberamt Balsthal eingeholten Gutachten ergibt, auch von
den Medizinern verstanden und verwendet. Die Annahme des Regierungsrates,
dass er in § 1 GPfIG einen engeren Sinne habe, wäre unter diesen Umständen
nur dann haltbar, wenn hiefür ernsthafte Anhaltspunkte bestünden. Das ist
indes nicht der Fall. Da das GPfIG von 1882 lange vor der Ausarbeitung der
ersten Entwürfe zum ZGB erlassen worden ist, kann keine Rede davon sein,
dass der Gesetzgeber, wie der angefochtene Entscheid behauptet, 'bewusst
nicht den Wortlaut des Art. 684 ZGB übernommen hat'. Bedeutungslos ist
auch, dass der heutige Stand der Hygiene und Medizin ein anderer ist als
1882. Eine Vorschrift, die so allgemein gefasst ist und die Behörden
nicht nur zu Massnahmen gegenüber gesundheitsschädlichen Einflüssen,
sondern darüber hinaus zur Förderung der öffentlichen Gesundheitsinteressen
berechtigt, ja verpflichtet, darf nicht einfach aus der Sicht der zur Zeit
ihres Erlasses herrschenden Anschauungen ausgelegt werden. Eine solche
historische Auslegung lässt sich mit dem Wortlaut, Sinn und Zweck des §
1 GPfIG nicht vereinbaren. Die Aufgaben des Gemeinwesens auf dem Gebiete
des Gesundheitswesens werden darin in einer Art und Weise umschrieben,
die eine den heutigen Anforderungen entsprechende Anwendung nicht nur
ohne weiteres gestattet, sondern geradezu fordert, wenn man die Bedeutung
berücksichtigt, die der menschlichen Gesundheit als Rechtsgut zukommt.

    Wenn der Regierungsrat, wie es den Anschein hat, der Auffassung sein
sollte, gesundheitsschädlich sei nur eine Immission, die unmittelbar
eine manifeste, d.h. ohne weiteres feststellbare körperliche Krankheit
auszulösen vermag, so würde der angefochtene Entscheid schon deshalb
gegen Art. 4 BV verstossen, weil diese enge Auslegung des § 1 GPfIG
nach dem Gesagten als unhaltbar erscheint. Wenn man nicht so weit gehen
und jede Immission, die das körperliche oder seelische Wohlbefinden
erheblich beeinträchtigt, als gesundheitsschädlich betrachten will, so
muss dies mindestens für solche Einwirkungen angenommen werden, welche
nach medizinischer Auffassung eine ernsthafte Gefahr für die menschliche
Gesundheit bilden und geeignet sind, eine eigentliche, sei es körperliche
oder seelische, Krankheit zu verursachen. Das trifft aber auf die in
Frage stehenden Immissionen nach den Akten offensichtlich zu. (...)"
http://www.polyreg.ch/d/informationen/bgeleitentscheide/Band_95_1969/BGE_95_I_193.html

Solothurnische Gesetz vom 6. Mai 1882 über öffentliche
Gesundheitspflege und Lebensmittelpolizei (GPfIG)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 27. Februar 2013, 08:30
http://www.catholicity.com/mccloskey/fernsehsucht.html

"Ein Zwölf-Stufen Programm gegen Fernsehsucht

durch Vater John McCloskey

(...)

Was können wir, was können Eltern gegen die Fernsehdroge tun? Zwölf Vorschläge:

 Den Fernseher rauswerfen. Rechnen Sie die Stunden zusammen, die Ihre Familie vor dem Bildschirm verbringt. Dann stellen Sie sich vor, was alles Konstruktives in dieser Zeit möglich wäre: Wieviele Bücher könnten gelesen, welchen Hobbies nachgegangen, welche Fertigkeiten erworben, wieviele Museen besucht werden. Wie oft könnte vernünftige Musik gehört oder gar selbst zu spielen erlernt, was alles an sinnvollem Einsatz geleistet werden, um anderen zu helfen–geistlich wie leiblich? Wieviel mehr Umgang miteinander gäbe es in der Familie, ganz abgesehen davon, wieviel leichter gemeinsam Haus und Haushalt dann in Schuss gehalten würden.
(...)"
Katholische Kirche für Rauswurf des Fernsehers
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens / Tagesschau als Therapeutikum
Beitrag von: Bedrängter am 27. Februar 2013, 17:55
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/georg-diez-kritisiert-die-ard-tagesschau-a-874972.html

"Wollen wir das aber wirklich immer noch so? Brauchen wir Fernsehen als Volkserziehung? Als Therapeutikum? Als Heilung von der Politik? Habermas jedenfalls, der in seinem Buch von der postdemokratischen 'Staatsanstalt' spricht, ist da schon auf dem richtigen Weg." (Georg Diez)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 28. Februar 2013, 00:26
http://books.google.de/books?id=Jq5IQGu402UC&pg=PA127&lpg=PA127&dq=Fernsehsog&source=bl&ots=0OqvPO5f-1&sig=oxXH1eVkLDNcTxrY3clTT6H8M3g&hl=de&sa=X&ei=KYwuUf6GGs22hAe8ioCQDg&ved=0CDEQ6AEwAA#v=onepage&q=Fernsehsog&f=false

"Die Bemühung politischer Akteure um politische Problemlösungen wird durch einen unentziehbaren Fernsehsog und eine Konzentration auf vorteilhafte Medienauftritte überlagert. Permanente Fernsehpräsenz und fernsehgerechte (Selbst-)Präsentation werden zu vorrangigen Erfolgsfaktoren für spitzenpolitisches Handeln. Die Sitzung des Deutschen Bundestages wird zur Politshow. (237) Die Vertiefung in die Sachfrage weicht der Unterhaltung des Publikums."

Anmerkung 237: "Gerhard WITTKÄMPER (1992, 7) schildert, dass der damalige Bundespräsident Carstens bereits am 7. Oktober 1982 in seiner Ansprache über 'Macht und Verantwortung der Presse im demokratischen Rechtsstaat' dargelegt habe, dass eine Bundestagdebatte anders verlaufe, je nachdem, ob sie im Fernsehen übertragen wird oder nicht, dass es eine Tendenz zum medienorientierten Verhalten der Politiker gebe, dass die Arbeit der Medien das der Politiker oder ihrer Sicht der Geschehensabläufe prägt, dass es Versuche gäbe, durch aufsehenerregende Aktionen die Aufmerksamkeit von Medienmachern rasch auf sich zu ziehen, bis hin zu konkreten Hinweisen an die Reporter, eine bestimmte Szene zu filmen oder nicht zu filmen."
aus: Donath, Matthias, Demokratie und Internet: neue Modelle der Bürgerbeteiligung an der Kommunalpolitik - Beispiele aus den USA, Frankfurt/Main ; New York  2001, S. 127f Link zur Literaturangabe:      http://d-nb.info/96151213X

Der Bundespräsident - als erste Person des Gemeinwesen - wird wohl in Bezug auf seine obige Analyse des Medienalltags des Jahres 1982 relativ frei von Wahnvorstellungen gewesen sein. Daraus läßt sich dann der Schluß ziehen, daß bereits 1982 die Politik wesentlich bei Entwicklung individueller Suchtprofile in Bezug auf das Fernsehen mithalf. Es läßt sich aus den damaligen Handlungen der Politik ableiten, daß die Politik durch die Erzeugung künstlicher Ereignisse nicht nur selbst Fernsucht erzeugte, sondern sogar selbst fernsüchtig wurde, indem sie der materiellen Gier der Medienmacher - die als verlängerte Aufmerksamkeitsarm eines Millionenpublikums wirkten - die entsprechenden Geschäftsmodelle durch "konkrete Hinweise" lieferte. Dabei wurde die "objektive" Sachfrage für die Politik die Legitimation zur Umsetzung ihrer Geltungssucht in Zusammenhang des politischen Konkurrenzkampfes. Da dieser Konkurrenzkampf ja nicht nur im politischen Zusammenhang um die Aufmerksamkeit geführt wurde, ist die darausresultierende Fernsehsucht die Währung, mit der das Fernsehpublikum - also der Großteil der Bevölkerung - dieses Geschäftsmodell bezahlt. Es geht also bei den "Unersättlichen" nicht nur um das Fernsehpublikum selbst, sondern eben auch um die Healer und Drogenproduzenten, die das Produkt so strukturieren, ihre eigene Gier nach mehr zu befriedigen. So ist der Titel "Die Unersättlichen" wirklich gut gewählt, da deutlich wird, daß es nicht nur ein Heer von Fernsehsüchtigen gibt, sondern auch ein kleines Heer, das unersättlich die Fernsehsüchtigen in Bann hält.

Der Begriff des FERNSEHSOGs visualisiert dieses gegenseitige Geben und Nehmen und demonstriert die Wechselwirkung, in der beide Parteien stehen. Am obigen Beispiel der Politik zeigt sich allerdings, daß die dem Gemeinwohl Verpflichteten selbst Suchtproduzenten werden.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 02. März 2013, 12:55
Ein Hauptgrund, warum wir uns mit dem Rundfunkzwangsbeitrag herumzuschlagen haben, ist der Begriff der "Medienkonvergenz". Immerhin schaffte es dieser Begriff in eine Verwaltungsfachzeitschrift:

"Dr. Hermann Eicher, Justiziar des SWR, ist einer der beiden Autoren des Artikels 'Die Rundfunkgebührenpflicht in Zeiten der Medienkonvergenz', veröffentlicht in 'Neue Zeitschrift für Verwaltungsrecht' 12/2009. Dort kann man folgendes lesen:

'Verfassungsrechtlich bedenklich ist schließlich die Reformvariante einer geräteunabhängigen Haushalts- und Betriebsstättenabgabe. Insofern ist fraglich, ob eine solche Abgabe den vom BVerfG(Vgl. BVerfGE 55 274(303 f.) = NJW 1981, 329) entwickelten Anforderungen an eine Sonderabgabe genügt und eine Inanspruchahme auch derjenigen, die kein Empfangsgerät bereithalten, vor Art. 3 I GG Bestand hätte.' "
aus: http://www.wohnungsabgabe.de/klagegrundallgemein.html

Was bedeutet "Medienkonvergenz" eigentlich?

Schlagen wir bei Wikipedia (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Medienkonvergenz ) nach, steht dort u.a. (z.Zt.):

"Als Medienkonvergenz bezeichnet man in der Publizistik, im Rundfunkrecht und in der Kommunikationswissenschaft die Annäherung verschiedener Einzelmedien. Diese Annäherung kann in Bezug auf wirtschaftliche, technische oder inhaltliche Aspekte analysiert werden – die Grundvoraussetzung für jede Art der Konvergenz ist jedoch die technische Konvergenz (vgl. z.B. van Dijk, 2006; Latzer, 1997). Die technische Konvergenz löst Organisations-, Produktions-, Inhalte-, Nutzungs- und Publikumskonvergenz (vgl. Quandt 2008) aus."

Der Begriff "Medienkonvergenz" dient u.a. als Legitimation dafür, daß die hinterherhechelnden "alten Medienformen" im öffentlich-rechtlichen Bereich eine "Grundversorgung" - und damit auch ein Grundgerüst an "Werte"vermittlung - sicherstellen müßten, um sozusagen den "Laden" - also die Bundesrepublik Deutschland -  zusammenzuhalten. Die Erforderlichkeit der "Werte"vermittlung hätte den verfassungsvoraussetzenden - nämlich die körperliche Gesundheit der Bevölkerung - Status von Abwassergebühren. Während es im letzteren Fall um Körperhygiene geht, soll es bei den öffentlich-rechtlichen Leistungen der "Staatsanstalten" (Habermas) um Leistungen der Psychohygiene handeln.

Dies bedeutet, daß der Begriff der "Medienkonvergenz" gar nicht in Frage gestellt wird. Er wird quasi als "naturgegeben" betrachtet, dem man sich nicht entziehen  und ändern könne. Implizit wird dadurch unterstellt, daß eine "freie Willensbildung" gar nicht möglich sei, die aber merkwürdigerweise Grundlage jeder juristischen Tätigkeit ist - nämlich die einzelnen Staatsglieder in einzelne selbständig handelnde Einheiten zu kategorisieren. Die gleiche Logik wird deshalb auf die Einführung des Rundfunkzwangsbeitrags angewendet, aber mit dem Hintergedanken, daß - da ja die "freie Willenbildung" der Staatsglieder nicht stattfindet - die Grundversorgung genauso wie die Medienkonvergenz zwangsweise verordnet werden.

Medienkonvergenz findet aber eben NICHT naturgegeben statt, sondern ist Ergebnis eine politischen Prozesses, der durch technologischen Entwicklungen bedingt ist. Da es ja viele technologische Entwicklungen und Erfindungen gibt, stellt sich bei dieser technologischen Entwicklung die Frage, warum diese ausgerechnet überhaupt zum Tragen kommt. Man denke dabei an die berühmte Strumpfhose, die ohne Laufmaschen verwendet werden könnte. Oder an die jetzt vorherrschenden Drucker, die entweder gezielt durch Tintenpatronen oder durch eingebaute Schwachstellen eine gezielt niedrige Nutzungsdauer haben.

Im Falle des Themas Medienkonvergenz geht es im Kern nicht um die alten Medien, sondern um die Marktdurchsetzung neuer Medienvermittlungstechniken, von denen man sich große Gewinne erhofft. Da die Marktdurchsetzung nur mit Hilfe der Politik im öffentlich-rechtlichen Raum - also Ordnungspolitik - des elektromagnetischen Umfelds erfolgen kann, wurde natürlich mit Hilfe ausgetüftelter Strategien derjenigen Akteure, die sich diese Gewinne erhoffen, die Marktdurchsetzung entsprechender Produkte vorbereitet. Dabei gibt es offensichtlich Absprachen. Und der Rundfunkzwangsbeitrag ist offensichtlich eine davon.

Aber wie steht um die Zugeständnisse der Politik an die materiellen Gewinnhoffnungsträger?

Und jetzt kommen wir zum Thema GESUNDHEIT!!!!!!!!!

"Ein Zitat eines Unterstützer dieses Berichtes:

'In einer Welt, wo ein Medikament ohne Prüfung seiner Ungefährlichkeit nicht eingeführt werden kann, wo die seiten frühen ägyptischen Zeiten für alle zugängliche Anwendung von Kräutern und natürlichen Präparaten jetzt in Frage gestellt und deren Unschädlichkeit peinlichst genauen Prüfungen unterworfen wird, woo ein neues Nahrungsmittel nicht ohne vorherige Zulassung auf den Markt gebracht werden kann - in einer solchen Welt ist der Gedanke, dass wir ohne jede Einschränkung ein Mobiltelefon samt Sendemasten benutzen und WLAN und Schnurtelefon um unsere Fünfjährigen herum einsetzen können, nicht nur ein Zeichen von Doppelmoral, sondern eine Verrücktheit. Ich spreche nicht bloss als Herausgeber und Wissenschaftler, der die gesamte Forschung eingehend studiert hat, sondern auch als Vater, der seine geliebte Tochter durch einen Hirntumor verloren hat.'
Chris Woollams M.A. Biochemistry (Oxon).
Editor Integrated Cancer and Oncology News (icon magazine). CEO CANCERactive."
http://archive.radiationresearch.org/pdfs/reasons_de.pdf , S. iv

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunk"staats"anstalten sollen also die "Psychohygiene" für diese Verrücktheit - nämlich der Marktdurchsetzung der Medienkonvergenz - bereithalten, damit hinterher die Bevölkerung "marktgerecht" Zytostatika in die Versorungskanäle als "Staatsglieder" verpasst bekommen, die dann ebenso durch die Krankenversicherung zwangsfinanziert werden.

Deswegen: "Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens"!

Und wer nun glaubt, daß dies alles erst in letzter Zeit bekannt geworden wäre, der irrt gewaltig.

Bereits 1998 gab es ein kritische Buch mit dem Titel "Cell Phones" von fachkompetenter Seite - nämlich dem ehemaligen Forschungsleiter eines 25-Millionen-US$-Projektes, in dem untersucht wurde, wie sich die elektromagnetischen Manipulationen auf die Zellen auswirken würde und kam dabei zu dem Ergebnis, daß täglich Millionen von ca. 50 bis 65 Trillionen Zellen beschädigt werden würden. D.h. der Reparaturmechanismus des Körpers wird derart überfordert, daß es quasi zwangsläufig zu gehäuften Auftreten von Krebs kommt.

Und Medienkonvergenz ist quasi die Methode.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 06. März 2013, 12:51
Medienkonvergenz ist die Hauptantriebsfeder für Monika Piel gewesen, in der Politik für den Rundfunkzwangsbeitrag Lobbyarbeit zu leisten. Heute schieben ARD und das ZDF die Verantwortung für den Rundfunkzwangsbeitrag wieder der Politik zu, nachdem sie die Früchte von Monika Piels und Vorgängers Arbeit eingeheimst haben. Tatsächlich werden es aber wohl Monika Piel und ihre Vorgänger – sozusagen als Personifizierung der Interessen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – gewesen sein, die Politik zu ködern und unter Druck zu setzen. Mit dem ARD-Apparat unter sich hatte die Taktiererin eine große Medienmacht hinter sich, nicht willfährige Politiker unter Druck zu setzen. Wie sonst ist die Hilflosigkeit der Politik in Bezug auf die jetzigen Protest zu verstehen. Dabei hat Monika Piel nur das „Pech“ gehabt, ausgerechnet zudem Zeitpunkt den Vorsitz für die ARD-Intendantenkonferenz innegehabt zu haben, zu dem der Rundfunkzwangsbeitrag rechtlich wirksam wurde. Das Youtube-Video des Bundestagspräsidenten Lammert aus dem Jahr 2009 spricht Bände, wie ARD und ZDF die Politik mit ihrer Oligopolfunktion für die Politik in die Zange genommen zu haben:   http://www.youtube.com/watch?v=FMBNHoC7TTQ&feature=youtu.be
Man kann also feststellen, daß die Politik – zumindest die Landespolitik – das Legitimationsproblem der Interessenkollision gegenüber ihrer Entscheidungsfunktion in Bezug auf die Wahrnehmung des Allgemeinwohls hat.
Die Politik ist dabei nicht DER Staat, sondern Teil des Staates, und hat die Wünsche der „Staatsanstalten“ (Habermas) abzusegnen, mit dem Zweck, daß sie hinterher dann aber die Verantwortung für die Machenschaften dieser Anstalten übernehmen soll wie z.B. die Aufregung beim Bürger darüber, daß die  „staatsfernen“ Unternehmen doch nicht so „staatsfern“ sind, wie sie sich gerieren.Und der Bürger guckt dumm aus der Wäsche und weiß nicht, was gespielt wird.

Dabei verfolgt die Politik selbst auch ihre eigenen Pläne, wie die Profite um die Vergabe der UMTS-Lizenzen gezeigt haben. Abgesehen davon, daß diese Technologie mittlerweile veraltet ist, scheint der Staat – also nur ein Teil der Politik – damals bewußt in Kauf genommen zu haben, daß biologische Systeme durch elektromagnetische Strahlung geschädigt werden würden. Da sie – mit Ausnahme des Frequenzbereichs zwischen 380 und 780 nm Wellenlänge - unsichtbar ist, meinte man wohl, daß dies nicht weiter auffällt. Was man nicht sieht, tut dann ja wohl auch nicht weh.

Dabei hatte man es ja bereits mit der ionisierenden Röntgenstrahlung aus dem elektromagnetischen Frequenzspektrums zu 100 Jahre Erfahrung mit biologisch schädlicher Strahlung gebracht. Auch mit der radioaktiven Strahlung – ebenfalls ionisierend – gibt es seit Curie über ein halbes Jahrhundert dauernde medizinische Erfahrung. Ionisierende Strahlung wirkt direkt auf Gewebe ein, indem sie Elektronen aus dem Gewebe herausschlagen kann und das Gewebe zum „Kochen“ bringt. Je stärker die ionisierende elektromagnetische Strahlung, umso stärker der Effekt.

Mit nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung gibt es ebenfalls seit über 100 Jahren Erfahrung, und da diese nicht direkt auf das Gewebe in Form von „Kochen“ einwirkt – im Gegenteil der Körper selbst erzeugt und nutzt nichtionisierende elektromagnetische Strahlung – entwickelte sich der Nimbus einer nichtschädigenden elektromagnetischen Strahlung, da sie nichtionisierend war. Es galt der Grundsatz: Ionisierend = schädlich; Nichtionisierend = unschädlich. Dem ist aber nicht so, wie weiter unter deutlich wird.

Aus diesen Zusammenhängen heraus entwickelte sich eine riesige Unterhaltungsindustrie, die die Vorteile der Manipulationsmöglichkeiten auf nichtionisierende elektromagnetische Frequenzbänder zu nutzen wußte.

Dies hatte medizinische Folgen – wie die von BILD (s. Kommentar weiter oben) zitierte schwedische Studie zeigt. Zumindest in westlichen Ländern. Man hatte keine Ahnung von der Wirkungsweise nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung oder wollte auch keine Ahnung haben. Auch übersah man, daß die Einführung eines neuen Elements in den Zivilisationsalltag gravierende Folgen für den Einzelnen haben könnte. Vielleicht wollte man es einfach auch nicht wissen. Es hätte ja auch die schönen Gewinnaussichten gestört, wobei natürlich unklar ist, ob der gesundheitlich Beschädigte der tatsächliche Profiteur dieser Entwicklung war oder etwa nur der Profitmaximierende.

Dieses Verhalten hat Methode!

DIE ZEIT vom 21. Februar 2013, S. 22 brachte unter anderem die kleine Nachricht:

„Mobiles Surfen beliebter
Die Deutschen nutzen das Internet zunehmend von unterwegs und auf mobilen Geräten. Ein Smartphone besitzen gegenwärtig 37 Prozent aller Deutschen, ein Jahr zuvor waren es noch 24 Prozent. Der Anteil der Eigentümer von flachen Tablet-Computern hat sich im selben Zeitraum von 5 auf zurzeit 13 Prozent der Bevölkerung beinahe verdreifacht. (...)“
Die Marktdurchsetzung dieser Produkte verläuft wie bei Radio und Fernsehen. Ca. 50 Prozent der Deutschen werden bereits direkt – nahezug (mit Ausnahme der wenigen Funklöcher) 100 Prozent der Bevölkerung indirekt - nichtionisierend elektromagnetisch aus diesen zusätzlichen Frequenzbändern verseucht – und dies nicht etwa lediglich analog, sondern digital, was aufgrund der „Verpackungsart“ im Hochfrequenzbereich noch zusätzlich für biologische Belastung sorgt. Und dies alles obwohl man bereits negative Erfahrungen medizinischer Natur (schwedische Studie) mit der analogen nichtionisierenden elektromagnetischen Manipulation für Radio und Fernsehen hat.

Und die „Staatsanstalten“ ARD und ZDF beteiligen sich mit ihrem „Streaming“ im Rahmen der Medienkonvergenz am mutmaßlichen elektromagnetischen Genozid.

Während ionisierende Strahlung biologisches Gewebe „kocht“, wirkt nichtionisierende elektromagnetische Strahlung anders auf biologische Gewebe ein, obwohl auch diese thermische Wirkung hat. Stroboskopisches Licht kann beispielsweise epileptische Anfälle verursachen. In seiner Frequenz einstellbares flackerndes Licht unter Verwendung von Farbfiltern kann erfahrenen Psychotherapeuten helfen, psychische Traumata bei Patienten schneller aufzulösen. Die Wirkung von ultraviolettem Licht auf die Haut ist bekannt. Aber bereits dabei kann man bereits erste Schädigungsmöglichkeiten erkennen, die klar einem Ursache-Wirkungs-Mechanismus zuzuordnen sind. Die Auswirkungen von Radarstrahlen als nichtionisierende elektromagnetische Strahlung auf Bundeswehrangehörige während ihrer Arbeitszeit haben ebenfalls zu erheblichen Gesundheitsproblemen geführt. Es ist also nicht so, daß nichtionisierende elektromagnetische Strahlung harmlos ist. Vielmehr hängt die Schädlichkeit dieser Strahlung von ihrer  Qualitätsstruktur in Abstimmung mit etwaigen Resonanzkörpern ab.

Bei der Prüfung der Frage, ob nichtsichtbare und nichtionisierende elektromagnetische Strahlung schädlich ist, steht zunächst die Frage nach den Einwirkungsmöglichkeiten dieser Strahlung auf biologisches Gewebe im Fokus des Interesses. Wie kristallisiert sich das elektromagnetische Quant – also die Welle – in ein physisch wirkendes Teilchen? Wo ist der Ansatzpunkt zum Physischem?

Das Zauberwort heißt Piezoelektrizität. http://de.wikipedia.org/wiki/Piezoelektrizität
Ein weiteres heißt Pyroelektrizität. http://de.wikipedia.org/wiki/Pyroelektrizität

Für die anstehende Prüfung der Schädlichkeit nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung be-schränken wir uns auf den piezoelektrischen Effekt von Stoffen. Nicht jeder Stoff ist piezoelek-trischer Natur. Aus der Logik dieser Eigenschaft ergibt sich somit, daß nichtpiezoelektrische Stoffe auch nicht in Schwingung versetzt werden können.

Zunächst ist zu klären, was Piezoelektrizität überhaupt ist. Im Alltag kennt man Piezoelektrizität vor allem durch die Arbeitsweise von Bewegungsmeldern. Kommt man in deren Wirkungsbereich, geht das Licht an oder eine Tür öffnet sich oder eine Kamera geht an usw. Es gibt in dem Melder ein krystallines elektronisches Bauteil, daß Infrarotstrahlung (also < 380 nm Wellenlänge) pyroelektrisch aufnimmt und in einen elektrischen Impuls umwandelt. Solche Krystalle sind zugleich piezoelektrisch, d.h. sie verändern in Zusammenhang mit der Veränderung der  Polarisationsausrichtung der im Krystall vorhandenen Elektronen ihre Struktur.

Piezoelektrizität bedeutet, daß aus physischen haptischem Druck ein elektrischer Impuls erzeugt wird und umgekehrt. Ein Beispiel zur Visualisierung dieses Effektes ist das Beispiel eines Sportschuhs, der beim Gehen aufleuchtet.

Es gibt Stoffe im menschlichen Körper, die auf nichtionisierende elektromagnetische Strahlung reagieren: Dazu gehören Knochen (Vgl. Huebner, Albert L., Der unsichtbare Strom des Lebens, in: Hologramm (Frankfurt am Main), Nr. 52, November 1987, S. 17ff; Bischof, Marco, Biophotonen, Frankfurt am Main 1995, S. 91), Haut (Vgl. Athenstädt, Herbert/Claussen, Helge/Schaper, Daniel,  Epidermis of human skin: pyroelektric and piezoelektric sensor layer, in: Science, Vol. 216 (28. Mai 1982); Bischof, Marco, Biophotonen, Frankfurt am Main 1995, S. 178) und Melanin (Niggli, Hugo J., Biophoton re-emission studies in carcinogenic mouse melanoma cells, in: Popp, Fritz Albert/Li, K.H., Gu, Q. (Herausgeber), Recent advances in biophoton research and its applications, World Scientific Publishing, Singapur 1992, S. 231-242; Barr, Frank E., (mit Saloma, J.S. Und Buchele, M.J., Melanin – the organizing molecule, in: Medical Hypotheses, Vol 11 (1983), S. 1-140; Bischof, Marco, Biophtonen, Frankfurt am Main 1995, S. 199) Aber darauf beschränkt sich die Interaktion zwischen Körper und nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung nicht. Fibronektin, Laminin, Tenascin, Osteonektin und Chondronektin  sind menschliche Glykoproteine, bei denen der piezoelektrische Effekt ebenfalls nachgewiesen ist. (Vgl. Schünke, Michael, Funktionelle Anatomie - Topographie und Funktion des Bewegungssystems, Stuttgart 2000, S. 11) Aber auch damit sind noch nicht alle Stoffe im menschlichen Körper aufgezählt, auf die nichtionisierende elektromagnetische Strahlung einwirken kann: Das menschliche Erbgut selbst – die Desoxyribonukleinsäure (DNS) – reagiert auf nichtionisierende elektromagnetische Strahlung. (Vgl. dazu Tombelli, S.,  Minunni, M., Santucci, A., Spiriti, M.M., Mascini, M., A DNA-based piezoelectric biosensor: Strategies for coupling nucleic acids to piezoelectric devices, in: Talanta, Volume 68, Issue 3, 15 January 2006, Pages 806–812) Bei letzterem Aufsatz wird schon allein aus dem Artikel ersichtlich, daß die DNS piezoelektrische Eigenschaften hat. Und zuguterletzt sollte man nicht ausblenden, daß man im Verlauf seines Lebens alle möglichen Schwermetalle aufnimmt, die im Körper auf nichtionisierende eletromagnetische Strahlung reagieren. Die letzte Alltagserrungenschaft in diesem Kontext: Die quecksilberhaltige Leuchtstoffenergiesparbirne. Wenn Ihnen diese Birne nicht in der Hand zersplittert, Ihrem Nachbarn wird es vermutlich garantiert passieren!

Die Prüfung hat somit ergeben, daß über den piezoelektrischen Effekt nichtionisierende elektromagnetische Strahlung auf den Körper einwirken KANN.

Die Frage ist nun, unter welchen Bedingungen der nachgewiesene piezoelektrische Effekt für den biologischen Organismus wirksam wird. Wie die schwedische Studie schon bei der Auswirkung lediglich analoger nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung auf den Körper zeigt, kann eine ungünstige Konstellation zu gesundheitsschädigenden Effekten führen. Das Metallbett und die Federkernmatrazen in Kombination mit dem für das Fernsehsignal zugewiesenen Frequenzband sowie Funkrichtung führten dazu, daß ganze Bevölkerungen bei nachteiliger Stellweise des Betts nachts auf einer Antenne schlafen und schliefen, was dann zum gehäuften Auftreten von bestimmten Krebsarten führte. Der Umstand, daß diese Studie erst viele Jahre nach der Prüfung veröffentlicht wurde, spricht für sich. Demnach wurde die elektromagnetische Strahlung durch den Antenneneffekt des Betts derart verstärkt, daß sie stark genug wurde, um den piezoeletrischen Effekt in den verschiedenen Körperstoffen und -teilen auszulösen. Der Mensch wurde in Zusammenhang mit der Bettgröße und den körpereigenen piezoelektrischen Stoffen selbst Teil dieser Antenne und zwar in diesem spezifischen Zusammenhang mit dem GANZEN Körper. Das analoge nichtionisierende elektromagnetische Fernsehsignal war Quelle für die nächtliche elektromagnetische Bettdecke, in die der Mensch vor dem DVB-T-Zeitalter gegebenenfalls eingehüllt wurde und mitschwingen durfte. Jahrzehntelang wurde nachts lediglich ein kontinuierliches Testbild gesendet, so daß das analoge Signal wenigstens kontinuierlich blieb. Später wurden Betroffene wegen nächtlicher Fernsehsendungen mit sich ständig ändernden Signalen belästigt und gegebenenfalls beschädigt.

Im Unterschied zur gewöhnlichen Fernsehausstrahlung hat der aufgrund des Streamings auch von ARD und ZDF genutzte Mobilfunk andere Fragestellungen in Bezug auf einen Einfluß seiner benutzten Strahlung auf den menschlichen Körper zur Folge. Allgemein wird ja lediglich von einer „Erwärmung“ ausgegangen. Demnach schreibt man selbst von offizieller Seite der nichtionisierenden elektromagnetischen Strahlung des  Mobilfunks eine ähnliche Wirkung wie der ionisierenden elektromagnetischen Strahlung zu, die thermisch ja auch „kocht“. Nur nicht in der Intensität, wie sie der radioaktiven – ionisierenden - elektromagnetischen Strahlung zugeschrieben wird.

Während die schwedische Studie einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Auftretens von bestimmten Krebsarten und der Ausformung der nächtlichen Antenne (hier: Bettgestell und Federkernmatrazen) bei entsprechender Ausrichtung gegenüber dem Sender feststellt, kommen bei der nichtionisierenden elektromagnetischen Strahlung des Mobilfunks andere Aspekte zum Tragen. Dabei kann man zunächst drei Aspekte ihrer Auswirkung vermuten:

1.Auswirkung der nichtionisierenden elektromagnetischen Strahlung in der unmittelbaren Umgebung eines Funkmastes;
2.Auswirkung der nichtionisierenden elektromagnetischen Strahlung des Mobilfunkgerätes auf den Körper des Nutzers;
3.Antennenfunktion der unterschiedlichen körpereigenen Stoffe durch den piezoelektrischen Effekt im Strahlungsbereich eines Funkmastes.

Zu 1. ist schon genug anderswo geschrieben worden.
Zu 2. gibt es die allgemeine Erkenntnis der thermischen Wirkung vor allem auf den Kopf des Betroffenen, bei Laptops sicherlich eine thermische Wirkung auf den Unterleib des Nutzers. Natürlich gilt zusätzlich das, was unter 3. geschrieben wird, für Nutzer von Mobilfunkartefakten in besonderem Maße.

Kommen wir zu 3., einem in der allgemeinen Öffentlichkeit nicht vorhandenen Thema, das aufgrund der Nichtdiskussion jedoch nicht etwa nichtexistent ist, sondern wofür es einfach kein Bewußtsein gibt, obwohl die Hersteller der wissenschaftlichen Literatur zeigen, daß es einige wenige gibt, die sich schon ihre Gedanken über das Thema machen.

Genauso wie bei der Frage um die Wirkung des  nächtlichen Schlafgemachs als Antenne für das analoge Fernsehsignal der nichtionisierenden elektromagnetischen Strahlung geht es bei der Frage um die Wirkung der körpereigenen piezoelektrischen Stoffe als Antenne darum, dessen Relevanz zu verstehen. Eine simple Erklärung kann grundlegende Verhaltensänderungen zur Folge haben. Marco Bischof stellt beispielsweise fest: „Melanine sind Breitbandantennen und könnten damit eine wichtige Rolle in der Weiterleitung der Photonen von der Haut zur DNS (und umgekehrt) spielen.“ (Bischof, Marco, a.a.O., S. 198f)  Aber auch Fibronektin, Laminin, Tenascin, Osteonektin und Chondronektin „dienen zusammen als Informationsüberträger zwischen Zelle und Extrazellulärmatrix (piezoelektrischer Effekt), z.B. um Differenzierungsprozesse auszulösen“. (Vgl. Schünke, Michael, a.a.O., S. 11) Bei Melanin gibt es für die nichtionisierende elektromagnetische Strahlung aufgrund dessen Breitbandsensibilität eine Andockstelle für das elektromagnetische Quant aus vielen Frequenzbereichen.

Das Besondere des digitalen Hochfrequenzsignals ist, daß es zum einen mit extrem hoher Frequenz oszilliert, zum anderen wird sein spiralförmiger Vektor hochfrequent aufgrund der digitalen Struktur des Signals ein- und ausgeschaltet - „0“ und „1“. Dies bedeutet, daß die DNS selbst aufgrund ihrer eigenen Antennenfunktion in der entsprechenden Frequenz nicht nur durchgeschüttelt wird, sondern zusätzlich auch noch durch das arrhythmische Digitalsignal in zusätzliche Spannung gebracht wird. Um der DNS endgültig den Garaus zu geben, findet dies nicht nur in einem Frequenzbereich statt, sondern in vielen – je nach der piezoelektrischen Empfindlichkeit der DNS im Frequenzspektrum - Frequenzbereichen, da es ja zahlreiche Mobilfunkanbieter, aber auch Fernseh-, Radio-, Bürgerfunk- oder Polizeifunksender gibt. Die DNS ist demnach zahlreichen nichtionisierenden elektromagnetischen Belastungen ausgesetzt. Um eine klare Vorstellung über das Ausmaß der nichtionisierenden elektromagnetischen Strahlungsbelastung zu bekommen, sollte man den heutigen Zustand mit dem Zustand vor Aussendung des allerersten Funksignals vergleichen. Damals waren der Mensch und auch andere biologische Wesen lediglich dem kosmischen und terrestrischen Frequenzspektrum ausgesetzt. Es dominierte die Schumann-Frequenz.

Der „Antennen“stoff Melanin wiederum spielt für die Weiterleitung von Photonen eine wichtige Rolle, also Quanten, die über die Breitbandantennenfunktion des Melanins als nichtionisierende elektromagnetische Strahlung in Elektronen umgewandelt werden und damit aufgrund der Qualitätsstruktur im Signal selbst den Informationstransport zur DNS belasten. Ähnliches gilt für die Glykoproteine Fibronektin, Laminin, Tenascin, Osteonektin und Chondronektin bei ihrer Funktion als Informationsüberträger aufgrund des für diese Stoffe frequenzspezifischen Aufnahmefensters in Zusammenhang mit ihrer entsprechenden piezoelektrischen Eigenschaft.

Da der piezoelektrische Effekt nicht nur haptisch wirkt, indem Druck ein elektrisches Signal erzeugt, sondern auch in umgekehrter Weise entsprechend dem Funkimpuls physischer Druck erzeugt wird, kann sich in Zusammenhang mit extrem hoher Funkfrequenz auf diese Weise nichtionisierende elektromagnetische Strahlung auf kleinstem Raum verheerend auf das Schwingungsmediums – z.B. die DNS - auswirken. Die Antennenfunktion des piezoelektrischen Stoffes sammelt die vorhandene elektromagnetische Strahlung in dem für den Stoff sensiblen Frequenzbereich ein und so wirkt der Stoff - wie beispielsweise eine Zimmerantenne für das Fernsehsignal –  als Verstärker des schwachen Signals. Und dies alles nur aufgrund des piezoelektrischen Effekts betreffender körpereigener Stoffe. Es ist also nicht so, daß eine schwache nichtionisierende elektromagnetische Strahlungsquelle keine Auswirkung auf den biologischen Organismus haben kann – die piezoelektrische Eigenschaft einzelner Stoffe kann ein schwaches Signal so verstärken, daß es durchaus stark auf den Körper in Teilbereichen einwirken kann.

Es gilt daher, drei Aspekte eines körpereigenen Stoffes mit piezoelektrischem Effekt zu beachten:

1.Die Frequenzsensibilität des Stoffes – also auf welchen Frequenzbereich reagiert der körpereigene Stoff;
2.Die im Körper üblichen physischen Ausmaße von piezoelektrischen Stoffen, damit die für den Körper schädlichen Frequenzbereiche herausgefiltert werden können;
3.Die Ironie dieser Erkenntnisse führt dazu, nicht nur den Menschen im Fokus der Erörterungen über etwaige schädigende nichtionisierende elektromagnetische Strahlung zu ziehen, sondern auch seine Umwelt, schon allein aus dem rein egoistischen Grund, daß der Mensch nicht autonom von seiner Umwelt existieren kann.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 06. März 2013, 12:52
Der Unterschied zwischen biologischem Gewebe, das in Resonanz mit manipulierter nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung, und biologischem Gewebe, das dementsprechend nicht in Resonanz mit der entsprechenden Strahlung tritt, ist, daß ersteres körpereigene Stoffe enthält, die aufgrund ihrer piezoelektrischen Eigenschaften auf entsprechende bzw. auf sehr viele Wellenlängen aus dem Frequenzspektrum reagieren. Biologische Gewebe, die keine körpereigenen resonanzfähigen Stoffe enthalten, werden von nichtionisierender elektromagnetischer Strahlung nicht in Schwingung versetzt und sind daher – in Unterschied zur ionisierenden elektromagnetischen Strahlung (Röntgen, radioaktiv) - von diesem Antenneneffekt nicht betroffen. Der für das biologische Gewebe kritische Zustand tritt dann ein, wenn die betreffenden piezoelektrischen körpereigenen Stoffe in Funkrichtung des Senders ausgerichtet sind. Also so gut wie immer in bevölkerungsreichen Gegenden. Dann tritt der körpereigene piezoelektrische Stoff dann in Schwingung, wenn dessen Größe technisch eine Wellenlänge hat, die der Molekülgröße des körpereigenen piezoelektrischen Stoffes – bei den Abmessungen ist in ähnlicher Weise wie beim analogen Fernsehsignal für das ganze Bett vorzugehen – entspricht. Da beim Mobilfunk die Schwingungen in den Billionenbereich pro Sekunde gehen, können tatsächlich sehr kleine Größenordnungen im Körper betroffen sein. Hinzu kommt, daß es piezoelektrische Stoffe gibt, die einfach fast alles – ähnlich wie beim Melanin - aufsaugen, ohne daß dabei die in Bezug auf die für die  tatsächliche physische Größe des Moleküls etwaige kohärente Schwingungsgröße der Frequenz eine Rolle spielt.

Im Falle des Melanins kann man schon jetzt die Aussage treffen, daß seine Antenneneigenschaft für einen Großteil des Frequenzspektrums zutrifft, da Melanin als Breitbandantenne fungiert. Trifft also eine Mikrowelle auf Melanin wird deren Energie in einen Impuls umgewandelt, der an den Körper weitergegeben wird. Die körpereigene Impulsstruktur entspricht natürlich der Struktur des nichtionisierenden elektromagnetischen Signals und der Organismus wird aufgrund seiner analogen Übertragungsstruktur durch das digitale Signal sowie unüblichen Frequenzen aus dem Takt gebracht. Ähnliches läßt sich auch beim Auftreffen entsprechender Impulse auf die DNS der 65 Trillionen Zellen im Körper vermuten. Wie wäre sonst die Krebsepidemie zu erklären? Sie ist nicht Folge des Älterwerden, wie man uns weismachen will, sondern simplerweise Folge der Mobilfunkexplosion der letzten zehn Jahre, bei der weltweit 5 Milliarden Handys mit dazugehörender regionaler Infrastruktur verkauft wurden.

Vgl. das Ausgeführte mit:

Dr. Carlo, George
Cell Phones – Invisible Hazards in the wireless Age
New York 2001
ISBN-10: 0-7867-0960-X
ISBN-13: 978-0786709601

verarbeitet wurden u.a. Studien von

Independent Expert Group on Mobile Phones
Royal Society of Canada – peer-reviewed studies
Dr. Om Gandhi, University of Utah
Dr. Ray Tice & Dr. Graham Nook – Integrated Laboratory Systems
Dr. Marianne Berwick, Sloan-Ketterin Cancer Center
Dr. Paolo Venis, University of Toronto
Dr. Michael Repacholi, Royal Adelaide Hospital, Australien
Dr. Henry Lai & Dr. N.P. Singh University of Wahsington

Zuguterletzt sollte man nach diesem Ausflug in die luftige Funktechnik wieder bodenständig werden. Trotz der obigen Tatsachenbeschreibung bleibt nichts anderes übrig, als festzustellen, was  der „Schwarzwälder Bote“ Nr. 37 vom 13. Februar 2013 mit dem Titel für eine Nachricht über Entwicklungen bei einem Schwarzwälder Unternehmen namens „MicroMountains“ umschreibt: „Immer kleiner, raffinierter und vielseitiger liegt total im Trend der Zeit“.

Dem ist wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Aber kann man gezwungen werden, dies alles mitzufinanzieren?

P.S.:
Der obige Text ist lediglich eine Zusammenfassung einer Realität über das nichtsichtbare elektromagnetische Frequenzspektrum und seiner Wechselwirkung mit biologischen Organismen. Er erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit des oben Beschriebenen. Er ist daher auch nur für private Zwecke zu gebrauchen, um damit einen Einstieg in die Widersprüchlichkeit der Realitätsausblendung im Alltag zu bekommen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens /Turn the TV off
Beitrag von: Bedrängter am 07. März 2013, 14:12
Dr. Benjamin Carson, John Hopkins Hospital, Baltimore, Maryland, USA
Direktor der neurochirurgischen Abteilung für Kinder
http://de.wikipedia.org/wiki/Ben_Carson


Rede vom 7. Februar 2013 auf dem "The National Prayer Breakfast" unter Anwesenheit von U.S.-Präsident Barack Obama
veröffentlicht am 8. Februar 2013
http://www.youtube.com/watch?v=vwTdZFZ2M5s

Zeitpunkt: 8 Minuten 57 Sekunden: "Turn off the TV"

aus dem Inhalt:
"(...)
Meine Mutter konnte es nicht aushalten, daß wir in der Schule schlecht waren - sie betete zu Gott, daß er ihr die Weisheit geben würde, was sie tun könnte, um ihren jungen Söhnen die Wichtigkeit zu vermitteln, wie wichtig es sei, ihren eigenen Kopf zu entwickeln, so daß sie ihr eigenes Leben kontrollieren könnten. Und wissen Sie, was ihr Gott als Weisheit vermittelte? Zumindest ihrer Meinung nach. Mein Bruder und ich hielten nicht soviel davon: Weil der Fernseher abgeschaltet wurde (...)"
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gebuehren-igel am 09. März 2013, 11:41
Zehn psychologische Fakten über Fernsehen mit Links zu Studien:
http://www.alltagsforschung.de/10-psychologische-fakten-uber-fernsehen/
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 26. März 2013, 07:48
Lieber Bedrängter,

Fritzi hat Recht, das ist zu viel, das liest kein Mensch. Die wesentlichen Punkte herauszukristallisieren ist indes fast unmöglich. Ich beschäftige mich schon seit vielen Jahren mit dem Thema, habe auch schon Vorträge dazu gehalten, speziall auch zu Kindern. Hier der Kommentar einer weinenden Mutter im Gespräch nach dem Vortrag:

"Von mir aus würde ich das Ding sofort abschaffen, aber dann habe ich den Terror zu Hause."

Ich versuche es mal mit ein paar Stichpunkten, die evtl. verwendet werden können.

1. Fernsehen schadet der körperlichen Gesundheit. Die Augen blinzeln nicht mehr, sie starren, das hat massive Folgeschäden. Die Körperhaltung erschlafft, das hat Schäden an der Wirbelsäule zur Folge. Die Strahlung ist erheblich und erzeugt Nervosität und Unkonzentriertheit.

2. Fernsehen schadet der seelischen Gesundheit. Nach nur zwei Minuten vor dem Bildschirm fällt jeder Mensch in einen tranceähnlichen Zustand, der seiin Unbewußtes für alles öffnet, was er sieht und hört. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: die Subliminals. Also Bilder, die zwischen den Bildern liegen, bewußt nicht wahrgenommen werden, aber ins Unbewußte sickern. Von dort aus erfolgen unkontrollierte Handlungen.

3. Fernsehen schadet Kindern. Abgesehen von den obigen Argumenten, die hier natürlich noch mehr greifen, weil Kinder weniger Unterscheidungsfähgikeit besitzen. Die Welt wird den Kindern von Monstern erklärt - Zeichentrick und Ähnliches. Selbstverständlich färbt die immer ausführlicher gezeigte Gewalt auf das kindliche Verhalten ab. Lehrer in Grund- und Hauptschulen tun gut daran, bewaffnet in den Unterricht zu gehen, was auch teilweise schon geschieht.

Hinzuzufügen wäre noch, daß die Sender ihrem gesetzlich verankerten Bildungsauftrag kaum noch nachkommen. Nicht Inhalte zählen, nur noch Quoten. Wodurch Fernsehen zur größten Volksverdummungsmaschinerie wurde, die je existiert hat. In der ehemaligen UdSSR waren alle Luxusgüter unerschwinglich teuer. Nur eines nicht. Warum wohl?

Hm. Ein Versuch. Ich merke, es geht nicht, es ist viel zu viel, was gegen dieses Medium spricht. In Stichworten läßt sich das nicht zusammenfassen. Für Ausführliches müßte es Leser geben. Die aber eben größtenteils "verglotzt" sind. Ich meine das nicht abwertend, bin eher traurig darüber.

Schönen Tag!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. März 2013, 16:12
@ GEZeterei

Ist doch schön, daß Du Dich mit diesem Thema seit längerem beschäftigt hast.

Ich habe mich bisher nicht mit dem Thema weiterbeschäftigt. Vor dreißig Jahren traf ich mal auf jemand, der kritisch gegenüber dem Fernsehen stand. So leidenschaftlich war ich nie. Er meinte, daß man beim Fernsehschauen nach ein paar Minuten eine Art Genickstarre bekommt und dann nur noch in den Fernseher starrt. Es hat mich damals beeindruckt, weil bis dahin mir noch niemand so deutlich diesen Effekt beschrieb. Ich war mir auch nicht dessen bewußt gewesen. Danach ging mir sein Urteil aber immer wieder durch den Kopf, ohne daß ich so etwas wie "wissenschaftliche Beweise" dazu hatte.

Vor ca. zehn Jahren fiel mir aber auf, daß die Straßen immer leerer wurden. Und tatsächlich, in der Süddeutschen Zeitung wurde vor kurzem eine kleine Graphik über den Fernsehkonsum abgebildet. Und wer hätte das gedacht, vor ca. zehn Jahren ging der Fernsehkonsum drastisch in die Höhe. Das ist anormal und krank. Jetzt ist es nicht mehr anormal, aber trotzdem ist es entsetzlich.

Für die Politik ist es natürlich bequem, wenn sie weiß, daß alle vor dem Fernseher sitzen. Dann kann niemand mehr Unsinn machen.

Aber das Wohl des Volkes wird nicht durch Bequemtheit gefördert.

So und jetzt soll auch noch fürs Fernsehen zwangsweise Geld eingetrieben werden, was für den Menschen nicht gut sein kann. Für körperlich Kranke mag Fernsehen ja so etwas wie einen Zweck erfüllen. Aber wenn z.B. demente bettlägerige Heimbewohner die Glotze angestellt bekommen, fragt man sich schon nach dem Sinn eines solchen Vorgehens. Es ist das berühmte "Lagerfeuer".

Der Rundfunkzwangsbeitrag motivierte mich dann endgültig, mich näher mit den Zusammenhängen zu beschäftigen. Vor allem war ich auf der Suche nach diesem "Starreffekt" - und siehe da: es gab eine Antwort. Die "orientierende Reaktion". Also etwas was jeder mit sich rumträgt, bekommt durch das Fernsehen eine völlig andere Bedeutung - sowohl gesellschaftlich in Form von Massenhypnose als auch individuell in Form von Gesundheitsschäden.

Ohne den Rundfunkzwangsbeitrag hätte ich mich nie so intensiv damit auseinandergesetzt. Nicht umsonst habe ich irgendwann rigoros Fernsehen und Radio abgeschafft, aber der Rundfunkzwangsbeitrag hat mich dazu gebracht, zu wissen, warum.

Es mag sein, daß es zuviel an Information ist, aber für einen Einstieg in die Materie ist das Obenbeschriebene allemal etwas wert. Wer will, kann kapieren.


"1. Fernsehen schadet der körperlichen Gesundheit. Die Augen blinzeln nicht mehr, sie starren, das hat massive Folgeschäden. Die Körperhaltung erschlafft, das hat Schäden an der Wirbelsäule zur Folge. Die Strahlung ist erheblich und erzeugt Nervosität und Unkonzentriertheit.

2. Fernsehen schadet der seelischen Gesundheit. Nach nur zwei Minuten vor dem Bildschirm fällt jeder Mensch in einen tranceähnlichen Zustand, der seiin Unbewußtes für alles öffnet, was er sieht und hört. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: die Subliminals. Also Bilder, die zwischen den Bildern liegen, bewußt nicht wahrgenommen werden, aber ins Unbewußte sickern. Von dort aus erfolgen unkontrollierte Handlungen.

3. Fernsehen schadet Kindern. Abgesehen von den obigen Argumenten, die hier natürlich noch mehr greifen, weil Kinder weniger Unterscheidungsfähgikeit besitzen. Die Welt wird den Kindern von Monstern erklärt - Zeichentrick und Ähnliches. Selbstverständlich färbt die immer ausführlicher gezeigte Gewalt auf das kindliche Verhalten ab. Lehrer in Grund- und Hauptschulen tun gut daran, bewaffnet in den Unterricht zu gehen, was auch teilweise schon geschieht." (GEZeterei)

Das ist ein guter Auszug aus diesem Drama.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. März 2013, 17:14
Musikalische Einlage zur Fernsehsucht:


http://www.youtube.com/watch?v=Yl5pRdaT9lI
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 26. März 2013, 17:44
Feines Lied!

Es gab vor ca. 25 Jahren an der Bremer Uni mehrere Untersuchungen unter der Leitung eines Professors Bültemeyer (hoffe, daß ich den Namen richtig erinnere).

In einem Projekt wurden zwei freiwillige Familien gesucht, die für vier Wochen auf die Glotze verzichten sollten. Zuerst große Pläne, was sie alles mit der freien Zeit anfangen wollten. Doch dann? Streit, Streit und noch mal Streit und beide Familien sehnten das Ende der Leidenszeit herbei. Sie wußten einfach nicht, was sie außer fernsehen gemeinsam hatten. Beiden war klar, daß sie absolut in der Sucht steckten - und schauten nach diesem Experiment mehr als zuvor.

Fernsehen ist für mich das Suchtmittel Nr. 1 in unserer Gesellschaft. Da müßten sich Alkohol und Drogen schon heftig anstrengen, um mithalten zu können. Denn 95 % der Bevölkerung erreichen diese beiden nicht mal, wenn sie sich vereinen. TV schafft das mühelos.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: schildzilla am 26. März 2013, 21:11
für mich ist das internet ein suchtmittel. eine fernsehsucht habe ich höchstens phasenweise und nie mehr als 30-50% zu spitzenzeiten.
ein aufregendes und anspruchsvolles spiel auf meiner ps3 zu spielen nimmt etwa 30-100% meiner sucht ein, auch nur phasenweise, diese phasen halten jedoch länger als beim tv.
dann kommt noch das internet. suchtgrad: 70-100%
ich liebe informationen die man im internet findet!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Sunshine15041977 am 26. März 2013, 23:50
Ich informiere mich ausschließlich nur noch hier im Forum... ;)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 27. März 2013, 15:11
Interessant finde ich immer, wenn ich jemandem erzähle, daß ich kein Fernsehen habe, daß postwendend die Antwort kommt "Ich gucke auch nicht viel." ;-)

(Damit meinte ich jetzt nicht Euch beide, schildzilla und Sunshine, fiel mir nur in diesem Zusammenhang ein.)

Da frage ich mich dann, woher die durchschnittlich 2,8 Stunden (täglich!) bei Erwachsenen kommen, bei Kindern sind es übrigens 3.

Bei diesem Durchschnitt sind natürlich die 5 % Nichtseher, die Blinden und die Weniggucker eingeschlossen. Also liegt die tatsächliche Zahl höher. Geht man von einem normalen Arbeitstag aus, dann müssen die sich schon heftig anstrengen, um auf diese Quote zu kommen. Und unbedingt am Wochenende das Teil rund um die Uhr laufen lassen, sonst kommen sie ins Hintertreffen. Geht ja gar nicht...;-)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 27. März 2013, 15:12
Ich muss auch sagen, dass ich hier im Forum irre viele Informationen erhalte, ja schon fast erschlagen werde. Ich finde das ausgesprochen spannend, muss aber auch aufpassen, dass ich es nicht übertreibe. Da kommen schon mal schnell ein paar Stunden am Tag zusammen. Presseartikel, Links und die Beiträge.... das zieht echt Zeit.

Fernsehsucht nehmen wir als solche kaum wahr, weil es offensichtlich normal erscheint, dass das Ding den ganzen Tag läuft. Es ist der Freund und Gesellschafter Alleinstehender und auch von Familien. Immer wenn ich kund tue, dass ich keinen Fernseher mehr habe, dann folgt misstrauisch die Frage (besonders bei Kindern): "Und was machst du dann, wenn du gar nicht Fernsehen gucken kannst???" Meine Antworten schienen da aber eher zu langweilen.

Übrigens: Heute in der Apotheke gab man mir die Apothekenrundschau. Und was ist in der Mitte festgeheftet?
Das TV-Programm. Hoffentlich taucht das nicht noch irgendwann in Büchern auf.


Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 27. März 2013, 15:43
Es gibt einen Unterschied zwischen den Infos, die Dir vom Fernsehen übergestülpt werden und denen, die Du Dir selbst und bewußt zusammensuchst, Fritzi.

Im TV sind das so viele (und so viele völlig unwichtige), daß letzten Endes kaum etwas hängenbleibt - obwohl trotzdem die geistige Kapazität überfrachtet wird. Aber das verschwurbelt eben alles irgendwie miteinander.

Bei den bewußt gesuchten Informationen reflektierst Du, denkst drüber nach. Dazu kommst Du im TV erst gar nicht, weil eine Info die nächste jagt. Noch dazu gespickt mit Bildern, die Dein Unbewußtes in Höchstalarm versetzen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 28. März 2013, 01:12
Feines Lied!

Es gab vor ca. 25 Jahren an der Bremer Uni mehrere Untersuchungen unter der Leitung eines Professors Bültemeyer (hoffe, daß ich den Namen richtig erinnere).

In einem Projekt wurden zwei freiwillige Familien gesucht, die für vier Wochen auf die Glotze verzichten sollten. Zuerst große Pläne, was sie alles mit der freien Zeit anfangen wollten. Doch dann? Streit, Streit und noch mal Streit und beide Familien sehnten das Ende der Leidenszeit herbei. Sie wußten einfach nicht, was sie außer fernsehen gemeinsam hatten. Beiden war klar, daß sie absolut in der Sucht steckten - und schauten nach diesem Experiment mehr als zuvor.

Fernsehen ist für mich das Suchtmittel Nr. 1 in unserer Gesellschaft. Da müßten sich Alkohol und Drogen schon heftig anstrengen, um mithalten zu können. Denn 95 % der Bevölkerung erreichen diese beiden nicht mal, wenn sie sich vereinen. TV schafft das mühelos.

Dazu fällt mir die Übersetzung des Artikels von Seite 3 dieses Threads ein:


'Fernsehen ist Teil von Ihnen'

(...)

Für manche Forscher ist der Umstand, daß Betroffene Entzugssymptome bekommen, wenn sie ihren Fernsehkonsum reduzieren, die überzeugendste Parallele zwischen Abhängigkeit von Drogen und Abhängigkeit vom Fernsehen. Vor fast 40 Jahren sammelte Gary A. Steiner von der Universität von Chicago individuelle Familienaufzeichnungen, nachdem das Fernsehgerät kaputtgegangen war – dies wohlgemerkt zu Zeiten, als Haushalte allgemein nur einen Apparat hatten: 'Die Familie lief wie ein kopfloses Huhn umher.', 'Es war schrecklich. Wir taten nichts – mein Ehemann und ich unter-hielten uns.' 'Schrien ständig. Die Kinder quengelten mich, und meine Nerven lagen blank. Ich ver-suchte, sie für Spiele zu interessieren, es war unmöglich. Fernsehen ist Teil von ihnen.'

Für Experimente hatten sich Familien freiwillig oder gegen Bezahlung bereiterklärt, den Fernseh-konsum für Zeiträume zwischen einer Woche oder einen Monat einzustellen. Manche konnten die Einstellung des Fernsehkonsums nicht durchhalten. Einige kämpften mit sich verbal und körperlich. Berichte über Anekdoten aus manchen Familien, die die jährliche 'TV turn-off'-Woche in den USA ausprobierten, konnten von ähnlichen Geschichten erzählen.

Wenn eine Familie den Löwenanteil ihrer Freizeit mit Fernsehen verbringt, ist die Neuordnung um einen neuen Aktivitätenkreis keine leichte Aufgabe. Nach einer Prüfung dieser Entzugsstudien kam Charles Winick von der Stadtuniversität von New York zu dem Schluß: 'Die ersten drei bis vier Tage waren für die meisten Teilnehmer die schlimmsten, auch bei solchen mit sonst geringen Fernsehkonsum und mit sonstigen ständigen Aktivitäten neben dem Fernsehkonsum. In über der Hälfte aller Haushalte wurden während dieser ersten paar Tage des Entzugs regelmäßige Abläufe unterbrochen, Familienmitglieder hatten Schwierigkeiten mit ihrer neu nutzbaren Zeit umzugehen, Ängste und Aggressionen brachen aus (...) Alleinlebende Teilnehmer neigten dazu, gelangweilt und irritiert zu sein. (...) Während der zweiten Woche vollzog sich allgemein ein Schritt zur Anpassung an die Situation.'

Leider haben die Forscher diese Anekdoten noch weiter auszuwerten, niemand hat systematisch Sta-tistiken über das Vorherrschen dieser Entzugssymptomen geführt.

Auch wenn der Fernsehkonsum die Kriterien der Substanzabhängigkeit zu erfüllen scheint, würden nicht alle Forscher soweit gehen, um von einer Fernsehsucht zu sprechen. McIlwraith meinte 1998, daß 'Verdrängunganderer Aktivitäten zugunsten des Fernsehens sozial signifikant sei, aber immer noch nicht für eine klinischrelevante Störung signifikant ausreiche'. Er argumentierte, daß eine neue Kategorie einer 'Fernsehabhängigkeit' nicht notwendig sei, wie sie unter den Bedingungen von De-pression und Sozialphobie auftritt. Trotzdem – ob oder nicht jemand als fernsehabhängig diagno-stiziert ist - spüren Millionen, daß sie nicht richtig das Ausmaß ihres Fernsehkonsums kontrollieren können.

(...)“

Es gibt dennoch Hoffnung, nach drei bis vier Tagen findet eine Entsüchtigung statt. Nach einer Woche Fernsehlosigkeit gibt es erste Konsequenzen aus dem Entzug.

Es verhalten sich selbst solche Leute "irre", die nur wenig Fernsehen konsumieren. Das liegt am "Lagerfeuer"-Syndrom. Es betrifft also fast alle. Ja, das Internet kann auch süchtig machen. Es hängt davon ab, was man am Internet macht, aber natürlich auch wieviel Zeit man insgesamt daran verbringt. Das Verführerische am Internet ist die Expansion der Möglichkeiten, worin man sich durchaus verlieren kann. Das Fernsehen entfaltet die süchtigende Wirkung durch die Tendenz des Menschen zur Trägheit. Insofern gibt es eine gewisse Parallele zwischen Fernsehen und Internet. Im Internet kann man sich in Aktivität verlieren, während das Fernsehen als beruhigendes "Lagerfeuer" einer physisch nicht anwesenden Gemeinschaft wirkt. Wirkt die Gemeinschaft langweilig, artet beim Fernsehen die Aktivität ins Zappen aus, um möglichst viele verschiedene Gemeinschaften zu erleben. Da aber alle diese Gemeinschaften auch nur ins Fernsehen starren, bleibt es beim Zappen. Da bietet das Internet doch noch andere Möglichkeiten, obwohl sich auch dabei die Kommunikation reduziert abbildet. Während man im Alltag auf der Hut ist, Nähe zuzulassen, ermöglicht das Internet immerhin eine reduzierte Nähe zu anderen und man bleibt dennoch immer noch genug geschützt vor zuviel Zudringlichkeit.


Beiden war klar, daß sie absolut in der Sucht steckten - und schauten nach diesem Experiment mehr als zuvor.


Bloß nicht über die miese Zeit ohne Fernsehen nachdenken. Das reduziert das Gemeinschaftsgefühl vor dem "Lagerfeuer".
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 28. März 2013, 06:44
Den entscheidenden Unterschied zwischen TV und Internet sehe ich darin, daß bei ersterem das Hirn komplett abgeschaltet wird. Reiner Konsum, das meiste davon unreflektiert und unverdaut.

Im Internet bin ich gezwungen, mitzudenken. Umso mehr, wenn ich nicht bloß surfe, sondern mich auch auf Diskussionen einlasse. Ich habe übrigens mittels Internet schon einige sehr liebenswerte Menschen persönlich kennengelernt, die mir im sonstigen Leben nie begegnet wären.

Würde ich allein daheim vor einer Glotze hocken, so würden sich sehr schnell sämtliche sozialen Kontakte auf 0 reduzieren.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: obelix am 28. März 2013, 07:31
Eine Freundin hatte ein großes Problem mit ihrer 14 jährigen Tochter.
Sie arbeitete den ganzen Tag und wenn sie nach hause kam ging es genauso weiter.
An einem frühen Abend war noch zu Staubsaugen und sie Stritten sich so heftig darüber das
dabei herauskam: Das sie ab sofort in der Wohnung zu Saugen habe (als einstige arbeit im Haushalt)
Und die Tochter einen eigenen Fernseher um in Zukunft ungestört schauen zu können.
Sie fragte mich um Rat und als wir alle Möglichkeiten mit den zu erwartenden Folgen durch waren blieb
nur ein Kompromiss übrig. Sie bekommt einen eigenen Fernseher in einem halben Jahr aber nur wenn
sie ab sofort das Staubsaugen zuverlässig übernimmt. Nach zwei Wochen war die Lust weg und der Stress begann von vorne. Ich bot mich an es einen Tag für sie zu machen um zu zeigen wie einfach
das gehen kann wenn man will. Die erste halbe stunde schaute ich mir den Blödsinn an und immer wenn Werbung kam ging ich ans Saugen 6 x Werbung und ich war fertig ohne irgendwas zu verpassen.
Endergebnis nach mehr als einem Jahr. Sie wollte keinen eigenen Fernseher mehr, sie macht jetzt
den Großteil der Hausarbeit gegen deutlich mehr Taschengeld damit sie sich Zigaretten leisten kann
-das nennt man gelungene Suchtverlagerung.
Immer wenn ich sie besuche und sie eine Zigarette Raucht Lob ich sie, weil sie sich so arg um
meine Rente kümmert und Steuer-wucher Freiwillig bezahlt.  ??? So ist das Leben...



 
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens / Zunahme von Demenz
Beitrag von: Bedrängter am 17. April 2013, 10:17
http://www.experto.de/b2c/gesundheit/pflege/demenz/fernsehen-foerdert-kognitive-faehigkeiten-nicht.html

Claudia Büeler hat einen Artikel mit dem Titel "Fernsehen fördert kognitive Fähigkeiten nicht" geschrieben. Sie formuliert dies sehr vorsichtig. Immerhin steht sie mit ihrem Namen für Fernsehkritik und bekommt sicherlich die Medienmacht des Fernsehens zu spüren.

Ich gehe noch weiter als Claudia Büeler:


Fernsehen verursacht Demenz!!!!!


Dabei beziehe ich mich auf den weiter oben übersetzten Artikel von Robert Kubey und Mihaly Csikszentmihalyi "Fernsehabhängigkeit ist nicht bloß ein Begriff". Dort bezieht man sich auf eine Studie des Psychologen Tannis M. MacBeth Williams (andere Studie: http://world.std.com/~jlr/comment/tv_impact.htm ) von der Universität der kanadischen Provinz British Columbia:
"Vor 25 Jahren beforschte der Psychologe Tannis M. MacBeth Williams von der Universität der Provinz British Columbia eine Gemeinde in den Bergen, die keinen Fernsehempfang bis zu ihrer Fernsehverkabelung hatte. Im Laufe der Zeit verringerten Erwachsene und Kinder in der Stadt ihre Kreativität beim Problemlösen, wurden unfähiger, Aufgaben durchzuhalten und weniger tolerant gegenüber unstrukturierter Zeit zu werden."

Die Fragen der Entwicklung von UNFÄHIGKEIT, Reduktion von DURCHHALTEVERMÖGEN und INTOLERANZ gegenüber "freier" Zeit durch Fernsehkonsum sind eigentlich nur:

Gibt es Grenzen für das Ausmaß von UNFÄHIGKEIT? Gibt es Grenzen für die Reduktion von DURCHHALTEVERMÖGEN? Gibt es Grenzen für die INTOLERANZ gegenüber "freier" Zeit?
Wieweit kann die Kreativität des Fernsehkonsumenten beim Problemlösen reduziert werden?

Und: Ist Fernsehkonsum Ursache von Demenz?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 17. April 2013, 10:37
Ob Fernsehen die Ursache von Demenz ist, kann ich nicht beurteilen. Dafür müßten Breitenuntersuchungen stattfinden - und wer könnte so etwas planen, durchführen und finanzieren?

Auffallend ist aber, daß die Zahl der Demenz- und Alzheimererkrankungen in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Der Grund dafür kann nicht allein im höher erreichten Alter liegen. Ein Freund von mir war 51 als ihn die Demenz ereilte.

Was ich hingegen in meinem eigenen Umfeld gut und verläßlich feststellen kann: Die alten Menschen, die kaum oder gar nicht Fernsehen schauen, sind wesentlich besser informiert, geistig rege, diskussionsfreudig und sie können das, was ich von alten Menschen erwarte: Wissen und Erfahrung vermitteln. Man kann es auch Weisheit nennen.

Die anderen, die Vielgucker, von denen höre ich die Meinungen, die ihnen am Vortag per TV serviert wurden. Wechselnd natürlich, weit entfernt von einem festen Standpunkt, von eigenen Denkergebnissen. Bei brisanten Themen winken sie einfach ab, das ist zu viel für ein ohnehin überlastetes Gehirn. Sie dämmern buchstäblich vor der Glotze vor sich hin.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Kunibert am 17. April 2013, 11:06
Fernsehen kann sicher dumm machen. Fernsehen hat auch sicher keinen guten Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Aber Demenz? Ich glaube nicht.

Ich vermute eher, dass die Kombination der vielen Zusatzstoffe und Pflanzenschutzmittel in unserer Nahrung hier eine unheilvolle Wirkung entfaltet.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 17. April 2013, 11:12
Kunibert, wir sind extrem vielen schädlichen Einflüssen ausgesetzt, sowohl körperlich als auch geistig. Alles zusammengenommen ist es fast ein Wunder, daß es noch kritisch denkende und handelnde Menschen gibt.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 17. April 2013, 11:38
Fernsehen kann sicher dumm machen. Fernsehen hat auch sicher keinen guten Einfluss auf die Entwicklung von Kindern. Aber Demenz? Ich glaube nicht.

Ich vermute eher, dass die Kombination der vielen Zusatzstoffe und Pflanzenschutzmittel in unserer Nahrung hier eine unheilvolle Wirkung entfaltet.


Der deutsche Artikel deutet jedenfalls darauf hin, daß Fernsehen Demenz nicht lindert.

Deshalb habe ich ja den kanadischen Psychologen herangezogen. Und wenn dieser eine Kommune beobachtet hat, die überhaupt kein Fernsehen zuvor hatte, ist seine Studie in Hinblick auf die Frage nach der Ursache von Demenz insofern von Interesse, wie jemand darauf reagiert, wenn er das erste Mal auf Fernsehen in Form von langandauernden Konsum stößt. Da ist die Studie sehr eindeutig.

Deshalb bin ich einen Schritt weitergegangen als Frau Büeler.

Und in der Tat: Es gibt viel zu erforschen.

Aber warum finanziert man solche Forschung nicht, obwohl dies dem Allgemeinwohl dient?

Antwort: Weil es an zuviel Informationen über diesbezügliche Zusammenhänge kein politisches Interesse gibt. Im Gegenteil: Man befürchtet wahrscheinlich politisch unangenehme Ergebnisse.

Sicherlich ist es richtig, daß Fernsehkonsum nur ein Verursachungsfaktor für Demenz ist. Ich denke dabei beispielsweise an die widersprüchliche Feinstaubdiskussion, die Motorräder mit 100 PS-Motoren von den Umweltplaketten ausnimmt, aber Autos mit 75 PS Umweltplaketten vorschreibt. Die Ursachen für den Feinstaub sind ganz woanders zu suchen, aber das gehört hier nicht zum Thema.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: six2seven am 18. April 2013, 10:12
Hallo Leute,

in diesen Kontext passt eine Langzeitstudie
der Universität Otago  ( Neuseeland) die
seit den 80er Jahren den Zusammenhang
zwischen TV Konsum in der Jugend und
späterer Straffälligkeit untersucht.
Die Ergebnisse sind mehr als eindeutig.
Zitat
…je länger die tägliche Fernsehzeit,
desto größer die Wahrscheinlichkeit
der späterem Straffälligkeit.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 18. April 2013, 13:26
Ja, six2seven, das ist jedem halbwegs intelligenten Menschen längst klar, dazu bedarf es gar keiner Studien, da reicht eine gute Beobachtungsgabe.

Und dennoch wird genau dieses Phänomen von den Sendern energisch bestritten. Na klar, ein Chirurg würde auch nicht zugeben, am Tod eines Patienten schuld zu sein, bloß weil er ein lächerliches kleines Skalpell in der Bauchhöhle vergessen hatte.

Diese Studie hat insofern wert, daß man sie allen im eigenen Umfeld zukommen lassen sollte.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. April 2013, 14:19
Ja, six2seven, das ist jedem halbwegs intelligenten Menschen längst klar, dazu bedarf es gar keiner Studien, da reicht eine gute Beobachtungsgabe.



Eine Studie ist die Bringschuld an den akademischen "Komplex".

Es gibt soviele Studien für irgendwelche Themen. Aber ohne geht es eben nicht.

Wichtig dabei ist die Schaffung von BEWUSSTSEIN, das in der Konkurrenz von Reizüberflutungen Bestand behält.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens - Counter Intelligence
Beitrag von: Franz Kafka am 19. April 2013, 14:10
Sehr interessanter Thread mit vielen zutrefflichen Gedanken und Hinweisen.
Vielen Dank!
Aber wie definieren wir eigentlich "Gesundheit" ?

Handelt es sich hier nicht überwiegend um die bloße Beschreibung von Symptome,
als direkte und indirekte Auswirkung u.a. des "Fernseh Konsums" auf unser (Unter-)Bewustsein ?  ???
Erich Fromm Die Normalen sind die kränkesten ...
http://www.youtube.com/watch?v=AAbKIvpALmg&list=PL0D826FC12019C2F7 (http://www.youtube.com/watch?v=AAbKIvpALmg&list=PL0D826FC12019C2F7)
von damals, scheinbar eine BR Produktion !

Unsere bewusste Wahrnehmungsfähigkeit (Sehen, Hören) ist relativ langsam.
Diesen Informations-Strom könnten wir gedanklich mit Mühe bearbeiten, bewerten, filtern, usw. .
Unser Unterbewustsein hingegen kann in Potenzen mehr "Informationen" aufnehmen und speichern.
Wie wirken diese unbewussten massiven Informationen auf unser Gemüt ?
Was machen die wirklichen Botschaften mit unserem Bewusstsein,
und sind somit alleinig bestimmend für unser Denken und Handeln ?

Beispiel:
XYZ sucht das Top Model ... oder so
Es handelt sich hier eben nicht um belustigende Unterhaltung,
welche wir durch unsere Wahrnehmung verstehen und bewerten können !
Die Botschaft ist doch folgende:
Wenn man sich der Obrigkeit (in Form von Dieter Bohlen, Heidi Klum & Co.) unterwirft,
also sich jenen Autoritäten und sich gegenüber den zuschauenden Mitmenschen geradezu zum Affen macht,
winkt am Ende der Sieg, der Erfolg (Funny Money), .... das vermeintliche Glück.

Können wir dieses Verhalten bei uns nicht,
beginnend im Kindergarten, Schule, Ausbildung, Studium, Zertifizierungen und dann im Job
und selbstverständlich auch gegenüber Familie, Freunde, Bekannte und jedermann festsellen ?
Je höher die Position ,
desto weniger die Fähigkeit Gedanken in ganzen Sätzen aufnehmen, geschweige denn wiedergeben zu können.
Hierbei hilft uns die Technik in Form von Robotik (Automation), Computer (Programme) und die Bio-Chemie (Medikamente/Drogen, Nahrung).

Ist dies alles bloß ein Selbstläufer der menschlichen Entwicklungsgeschichte,
oder ist dies an bestimmter Stelle absichtlich infiltriert ? (Fabian Society, Tavistock Institute, CFR, Club of Rome, BB, ...)

Können wir uns überhaupt darüber bewusst sein,
in wie weit wir bereits gehirngewaschen sind ?
Wir denken und Handeln doch in all diesen uns
(from a very early age)
beigebrachten unbewussten Denkmustern ...
TV = Mind Control
http://www.youtube.com/watch?v=Nq9Gg7A-YEE (http://www.youtube.com/watch?v=Nq9Gg7A-YEE)

Beispiel:
Talk Runden
Hier sitzen die vermeintlichen Experten  und diskutieren (kümmern sich um) unsere vermeintlichen Probleme, von welchen wir zuvor durch angsteinflößende Nachrichen informiert worden sind.

Durch unsere Bequemlichkeit geben wir dort also gerne unsere Verantwortung (für uns selbst) ab ...
und bezahlen daher doch gerne unsere GEZ Gebüren !

Laurie Anderson - Only An Expert (Live)
http://www.youtube.com/watch?v=uIT5X46aJcY (http://www.youtube.com/watch?v=uIT5X46aJcY)

Predictive Programming of Mind Control by Media
http://www.youtube.com/watch?v=QK2Yoz8M8uw (http://www.youtube.com/watch?v=QK2Yoz8M8uw)

Im Moment werden Milliarden für die neue hochauflösende (3D Reality) Technik ausgegeben.
[Den alten ARD & ZDF Technik-Krempel kann man im Moment im eBay ersteigern bzw. kaufen]
Billiger und umweltverträglicher wäre es doch,
wenn man uns diesen Manipulations-Müll (Scheiß)
(Problem - Solution - Reaction  bzw. Shock & Awe)
per Sonde direkt in unsere Murmel uploaden würde.

Entschuldigung für die vielen Anglizismen ! ...    ;)

Mich ficht es jedenfalls sehr an,
dass ich als Arbeits-Sklave (Personal) der Deutschland GmbH
dafür noch als weitere Steuer (Tax = Labor - Steuer = Arbeit) zur Kasse gezwungen werde.

Was sagte Aldous Huxley zu diesem Thema:
George Orwells "1984" - schön & gut,
besser ist es jedoch, wie in seinem "Brave New World" dargestellt,
wenn der Mensch sich nach seinem mentalen Gefängnis sehnt !

Aldous Huxley interview-1958 (FULL)
http://www.youtube.com/watch?v=3TQZ-2iMUR0 (http://www.youtube.com/watch?v=3TQZ-2iMUR0)
"TV ... a powerful instrument ..." ???
"... drugs to make people feel happy ... " ???
"... without doing any harm ... powerful mind changing drugs ... " ???
ca. 10:00 min:  "... in consent of the ruled  ... new technics of propagenda ... subconcious ...
actually love his slavery .... open to be happy ... "  :laugh:
... start thinking about these problems ...


für all diejenigen, die bis hierhin überhaupt noch aufmerksam lesen und verstehen konnten  ;)
zur Einstimmung auf das eigentliche Thema:

"viele Menschen würden ehr sterben als denken"
Die bizarren Visionen des Bertrand Russel Teil 1 & 2
http://www.youtube.com/watch?v=L-g1vIK3KaM&list=PL0D826FC12019C2F7 (http://www.youtube.com/watch?v=L-g1vIK3KaM&list=PL0D826FC12019C2F7)

Alan Watt - The Scientific Outlook (original Enlisch)
http://www.youtube.com/watch?v=yW2OuHCN_WA (http://www.youtube.com/watch?v=yW2OuHCN_WA)

Ein kleiner Ratschlag (one bit of advise) ...
Alan Watt - "Never watch the Televison"
http://www.youtube.com/watch?v=QmBymKXgrV4 (http://www.youtube.com/watch?v=QmBymKXgrV4)

we mimik what we see - wir imitieren was wir sehen

FTF Films: Computer Consciousness (Computer Bewusstsein)
http://www.youtube.com/watch?v=_eIUBKTzC2Y&list=PLB4D009183E668EAC (http://www.youtube.com/watch?v=_eIUBKTzC2Y&list=PLB4D009183E668EAC)

und so weiter, und so fort ....
... alles bereits durchdacht, ausdiskutiert und öffentlich zugänglich ....

getreu nach dem Motto:
was nix kost is nix
müssen wir, "der deutsche Michel",
"das Portemonnaie der Welt"
noch für diesen verdummenden Indoktrinations-Müll
der sogenannten Mainstream Medien,
noch bezahlen.

Das alles nennt man:
"Counter Intelligence"

These - Anti-These => Synthese = faschistische Zentral Diktatur und Leben im Kommunismus

haben wir wiklich noch einen "klaren Blick" ?

Prof. Dr. Gerald Hüther: "Gelassenheit hilft - Anregungen für Gehirnbenutzer"
http://www.youtube.com/watch?v=iXdGSf21Ros (http://www.youtube.com/watch?v=iXdGSf21Ros)

so, what is the future of Man ?
http://www.youtube.com/watch?v=cVOqnmbNax8&list=PLB4D009183E668EAC (http://www.youtube.com/watch?v=cVOqnmbNax8&list=PLB4D009183E668EAC)
seeing the actual fact what is going on !

... das ist alles wirklich kein Witz !
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 19. April 2013, 20:01
Beim Überfliegen fiel mir einiges auf, was ich schon kannte, Franz. Für mehr fehlt mir heute Abend die Energie, aber ich komme darauf zurück.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 22. April 2013, 16:41
Medienkonvergenz für Elektrosensible:

http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=5QxAzzicjn4#!
Mittuniversitetet, Institution of Health Sciences
Inst of Rehabilitation Sciences
The Swedish Association for the ElectroHyperSensitives



http://www.youtube.com/watch?v=zXS90xkNhAE
Health Effects of Electromagnetic Radiation Part 2
(Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf die Gesundheit Teil 2)

The Biological Effects of Electromagnetic Radiation on Human Health
(Die biologischen Wirkungen elektromagnetischer Strahlung auf die menschliche Gesundheit)
http://www.youtube.com/watch?v=Z88glpsehQY
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 22. April 2013, 17:00
Vielen Dank, Bedrängter!

Das 2. Video hängt immer mal wieder, ich speichere es mir und schaue es mir später an.

Aber schon das 1. war sehr informativ. Und da gibt es Leute, die immer noch freiwillig mit Microwellen kochen...zusätzlich...
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 23. April 2013, 11:39
http://dejure.org/gesetze/GG/2.html
"(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden."

Interessant in dieser Hinsicht ist, daß in Absatz 2 Satz 1 Grundgesetz lediglich von einem "Recht auf (...) körperliche Unversehrheit" die Rede ist. Von einem Recht auf psychische Unversehrheit ist nicht die Rede.

In das Recht auf "körperliche Unversehrheit" darf auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden. Dies bedeutet, daß selbst dieses Recht einschränkbar ist.

Somit unterliegt das Recht auf "körperliche Unversehrheit" dem Verhältnismäßigkeitsprinzip für Gesetze. Der Eingriff in die "körperliche Unversehrheit" darf nicht unverhältnismäßig sein.

Für gewöhnlich wird als Maßstab bei der Bewertung eines Zustands schulmedizinische Kriterien genommen. Dies bedeutet, daß schulmedizinische Kriterien die Grundlage zur Feststellung einer Unverhältnismäßigkeit in Zusammenhang mit einer Bewertung über einen Zustand "körperlicher Unversehrheit" bilden.

Da Massenhypnose zwar massive körperliche Auswirkungen für die einzelnen haben, aber quasi einen psychischen Eingriff in die Persönlichkeit von "freiheitlichen" Fernsehzuschauern darstellen, stellt sich die Frage, ob sie durch diesen Grundrechtsartikel geschützt sind.

Anders stellt sich dies allerdings für diejenigen dar, die "freiheitlich" Nichtfernsehzuschauer sind.

Sie sollen durch ein Gesetz - hier in Form der Gesetze in den einzelnen Bundesländern zur Umsetzung des Rundfunkstaatsvertrags - gezwungen werden, finanziell einen Beitrag dafür zu leisten, daß eine technische Vorrichtung mit Hilfe dieses Beitrags vorgehalten wird, die massive körperliche Auswirkungen bei anderen verursacht.

Dies verstößt gegen Artikel 2 Absatz 1 Grundgesetz, denn dort steht:
"(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."

Der zu leistende Beitrag dient dem Unterhalt einer Einrichtung, die die Rechte anderer verletzt - nämlich ihrem Recht auf Leben. Das Ausmaß des Fernsehkonsums hat eine solche Größenordnung eingenommen, daß ernste gesundheitliche Dauerschäden bei "freiheitlichen" Fernsehzuschauern zu befürchten sind.
Aber nicht nur das Recht auf Leben anderer ist bedroht, sondern es liegt auch ein Verstoß gegen das Sittengesetz vor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sittengesetz Es ist unsittlich, Dritte mit Geld zu versorgen, damit diese einen zweiten schädigen.




Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 24. April 2013, 17:35
"Die Droge Politik
Peter Henningsen, Professor für Psychosomatik und Psychotherapie, sagt, dass die meisten Politiker eine Art Sucht entwickeln

Peter Henningsen, 54, ist Direktor der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Technischen Universität München. Er beobachtet, dass Politiker heute offener mit Krankheit umgehen als früher. Er sagt, er könne sie darin nur bestärken.

SZ: Herr Henningsen, macht Politik krank?
Peter Henningsen: Ich kenne keine Studien, die zeigen, dass Politiker überdurchschnittlich häufig körperlich erkranken. Bei psychischen Erkrankungen sieht die Lage vermutlich anders aus. Suchterscheinungen kommen häufiger vor, auch Depressionen sind im Politikerberuf möglicherweise überproportional ein Problem. Politik macht also nicht generell krank, sie stellt aber den Erkrankten vor besondere Herausforderungen.

(...)

SZ: Die einen sagen, Politik sei für sie ein Lebenselixier, die anderen sprechen von Sucht. Gibt es kein gesundes Verhältnis zur Politik?
Peter Henningsen: Sobald man in der Politik eine herausgehobene Position erreicht hat, sind Lebenselixier und Sucht schwer trennbar. Für mich ist der frühere CSU-Spitzenpolitiker Alois Glück eine Ausnahme. Er hat ohne ein erkennbares Problem den Schritt zurück ins Glied geschafft. Eine Zeitlang im medialen Kreuzfeuer zu stehen, Privilegien zu haben, das macht nicht zwangsläufig abhängig. Aber diejenigen, die frei bleiben von Suchttendenzen, sind eher die Minderheit.

SZ: Politik ist schneller geworden, die mediale Aufmerksamkeit größer, die Terminfülle dichter. Horst Seehofer nannte Politik einmal mörderisch, die Anforderungen seien zu hoch.
Peter Henningsen: Auch der Politikbetrieb hat sich beschleunigt. Mörderisch - das ist mir zu hart. Aber ich halte es für plausibel, dass die Fülle an medialen Erwartungen krank machen kann.

Interview. Mike Szymanski"
Süddeutsche Zeitung vom 30./31. März/1. April 2013, S. 43
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 25. April 2013, 17:22
Nicht nur aus dem angelsächsischen Raum gibt es Erkenntnisse zum Thema nichtstofflich gebundene Süchte, auch im deutschsprachigen Raum gibt es um solche Erkenntnisse über Süchte Bemühungen. Sie beschränken sich zumeist auf das Thema "Glückspiel".

Dr. Petra Tzschoppe beschäftigt sich mit dem Thema "Sucht".

Im Anhang ist die Zusammenfassung eines Votrags von Frau Dr. Petra Tzschoppe mit dem Titel "Sucht - Sozialepedimiologie, soziale Ursachen und Folgen". Er fand in der Vorlesungsreihe Aspekte der Soziologie in der Rehabilitation an der Universität Leipzig statt.

http://docsfiles.com/pdf_literaturauswahl_links.html
Leider ist diese Zusammenfassung nicht mehr direkt herunterladbar.

Auf Seite 4 der PDF-Datei wird unter Referenz auf Gross, 1995, S. 22 festgestellt:
"Man unterscheidet heute drei Ebenen der Sucht:
Körperliche Abhängigkeit
Psychische Abhängigkeit
Zunehmende Beeinträchtigung der alltäglichen und sozialen Lebensführung"
Gross, Werner, Was ist das Süchtige an der Sucht?, Geesthacht 1995, 2. überarb. Aufl.
ISBN 3-87581-109-7

Auf Seite 9 beschreibt Dr. Tzschoppe die Kennzeichen "Physischer Abhängigkeit":
"Physische Abhängigkeit
besteht, wenn der Körper den Stoff in seinen Stoffwechsel eingebaut hat und wenn nach Absetzen der Droge körperliche Entzugserscheinungen wie

Schweißausbrüche, Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen

u.a. auftreten.

Diese und ähnliche Entzugserscheinungen können auch bei

nicht-stoffgebundenen Süchten

auftreten, da bestimmte Situationen im Körper Stoffwechselveränderungen auslösen, die mit denen von Drogen
vergleichbar sind."

Bestimmte Situationen lösen im Körper Stoffwechselveränderungen aus.

Also alles alter - aber verdrängter - Kaffee, der nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland unter Fachleuten bekannt ist.

Dr. Tzschoppe trägt auf Seite 8 vor:

"Begriff Sucht

 als

unabweisbares Verlangen

nach einem bestimmten Gefühls-, Erlebnis- oder Bewusstseinszustand.

 krankhafte, zwanghafte Abhängigkeit von Stoffen oder

Situationen,

um Lustgefühle zu erreichen oder

Unlustgefühle

zu vermeiden
.
Dieser Zustand tritt in der Regel nach einer

längeren Phase der  Gewöhnung 

ein,  wenn  regelmäßiger  oder  dauernder Konsum  oder 

dauerndes  Aufsuchen  der  Situation 

zu  einer physischen und/oder psychischen Abhängigkeit geführt hat."

Man kann beim Fernsehen wohl kaum um ein Erreichen von "Lustgefühlen" sprechen. Aber die Entzugserscheinungen bei Fernsehabstinenz während der Versuche in New York und Bremen zeigen eindeutig, daß es bei der Fernsehsucht um ein Vermeiden von

Unlustgefühlen


geht, die dadurch forciert werden, daß bei Abstinenz der vermissten Situation aggressive körperliche Symptome von Betroffenen auftreten.

Weshalb Dr. Tzschoppe auf Seite 9 (s.o.) zu genau diesen Schlüssen auch für nicht-stofflich gebundene Süchte kommt.

Zur Epidemiologie sagt Dr. Tzschoppe Seite 16 Interessantes:

"Erhebungen scheitern jedoch oft
- an unscharfer Abgrenzung zwischen Missbrauch und Abhängigkeit
- an Schwierigkeiten der Diagnosestellung sowie
- an der Abwehr der Betroffenen, ihre Sucht einzugestehen
 generell, da es sich um normabweichendes, in der Gesellschaft nicht
akzeptiertes Verhalten handelt,
zudem Gefahr der Kriminalisierung bei der Abhängigkeit von illegalen
Drogen"

Im Falle der Fernsehabhängigkeit gibt es also eine massive Abwehr durch die Fernsehabhängigen selbst, ihre Sucht einzugestehen.

Aber: Fernsehabhängigkeit ist keine normabweichende, in der Gesellschaft nicht akzeptierte Verhaltensweise. Zumindest in Deutschland nicht.

Die Abwehr hat also andere Gründe: Sie würde die Illusion eines selbstbestimmten Lebens konterkarieren.
 
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 25. April 2013, 17:43
Danke, Bedrängter.

"Aber: Fernsehabhängigkeit ist keine normabweichende, in der Gesellschaft nicht akzeptierte Verhaltensweise. Zumindest in Deutschland nicht.

Die Abwehr hat also andere Gründe: Sie würde die Illusion eines selbstbestimmten Lebens konterkarieren."

Für diese Art der "Norm" gibt es einen netten Spruch:

Sch.... schmeckt gut, Millionen Fliegen können nicht irren.

Die meisten TVler wissen sehr wohl, daß sie sich nichts Gutes tun. Wenn ich sage, daß ich keinen Fernseher habe (nach Auszug von zu Hause nie einen hatte), kommt unweigerlich die Antwort: "Ich gucke auch nicht viel." Warum diese Rechtfertigung? Weil "man" ja weiß, daß man in dieser ganzen vergeudeten Zeit ja auch was Sinnvolles tun könnte?

Wenn ich sage, daß ich stattdessen viel lese, kommt die Antwort: "Dafür bin ich abends zu müde." "Man" wäre aber viel weniger müde, wenn nicht kurz nach dem Ablegen des Hausschlüssels schon der Einschaltknopf gedrückt würde.

Selbstbestimmung? Wie denn, wenn ständig neue Informationen und Bilder auf das arme Gehirn einprasseln, das schon genug damit zu tun hat, die realen Eindrücke des Tages zu verarbeiten.

Ich behaupte, daß es nur durch diese künstlich erzeugte Lethargie kein größeres Aufbegehren gegen die immer deutlicher zu Tage tretenden Mißstände geschieht. "Man" ist zu müde...
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 26. April 2013, 18:19
http://psychologie-heute.kohlibri.de/product_info.php/info/p326422_Psychologie-Heute-Compact-33---Ohne-mich-.html/XTCsid/c36d8b06e827c33dc40b797225a7ab48
"Öfter mal nein sagen!" meint Psychologie Heute

Und: "Ohne mich!

Widerstand leisten gegen die Zumutungen der Zeit"

aus: chrismon das evangelische Magazin (Frankfurt am Main) 05.2013, S. 7

Genau dies ist auch die Aufforderung zu der Zumutung "Rundfunkzwangsbeitrag": "Widerstand leisten gegen die Zumutungen der Zeit"

Übrigens: Der Bürger kann gesetzlich nicht dazu gezwungen werden, "Psychologie Heute Compact 33 - Ohne mich!" zu kaufen - auch wenn dies für die Solidargemeinschaft der zwangskontrahierten Krankenkassenmitglieder sinnvoll wäre. Aber mit Fernsehen ist der Zwangskontrahierte der Krankenkassen ja ohnehin viel zu müde, sich Gedanken über die Sinnhaftigkeit der Einführung einer weiteren "Solidargemeinschaft" namens "Rundfunkfreiheit" zu machen. Im Gegenteil: Ein solches Heft erschreckt den TVler, weil sein Stoffwechsel durch zuviel Nachdenken durcheinander gebracht wird. Vielleicht ist das ja der Zweck der Übung.

Die Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens, die "solidarisch" durch eine Zwangsgemeinschaft abgesichert ist, treibt der Medizinindustrie kontinuierlich neue Kunden zu, die "marktgerecht" entsorgt und "solidarisch" finanziert werden. Das nennt sich kybernetisch, weil alles so bleibt, wie es ist.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 27. April 2013, 12:51
Thema: Kalkhofe rechnet ab!
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,5420.0.html

Kalkholfe unterstützt die These der Förderung von Demenz durch Fernsehen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 17. Mai 2013, 16:57
Alpha-Wellen als Voraussetzung der Hypnose:

http://www.youtube.com/watch?v=uBm9ZyIg3I0
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 21. Mai 2013, 13:44
Rübergeholt von "Reihe Klage-Argumente - Handlungsfreiheit und das Freikaufen bei ARD, ZDF, 'GEZ' " http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,5492.msg43609.html#msg43609 :

http://www.netzwelt.de/news/72582_2-endlich-bewiesen-fernsehen-macht-dumm.html
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 21. Mai 2013, 14:18
Wer das Video von Spitzer noch nicht kennt:
https://www.youtube.com/watch?v=81kuRBE6R3c
Ein kurzer Vortrag eines Hirnforschers und 5-fachen Vaters zum Thema.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 21. Mai 2013, 14:36
In diesem Zusammenhang überlege ich, ob ich irgendwann mal einen Vortrag für Kindergarten- und Schuleltern vorbereite und versuche, mich dort einzuklinken. Hier sind die Eltern nicht abgelenkt von Einkaufswünschen. Vielleicht erreicht man sie da besser. Ist bloß eine immense Arbeit, gegen die ich mich im Moment echt ansehe.
Zuerst an die Einrichtungsleiter herantreten, dann die Lehrer/Erzieher und so weiter. Ist allein ein Halbtagsjob. Nicht machbar.
WO SEID IHR LIEBE MITSTREITER HIER IN OSNABRÜCK ???  ???

Dresden macht es gut vor. Ziehen wir doch nach.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gebuehren-igel am 21. Mai 2013, 14:38
http://www.netzwelt.de/news/72582_2-endlich-bewiesen-fernsehen-macht-dumm.html

Halte ich für einen dummen Artikel. Er unterstellt, dass die beteiligten Forscher Korrelation nicht von Ursache-Wirkungszusammenhängen unterscheiden können. Aber der Netzwelt-Onkel kann das und dreht die Sache mal kurz um. Clever und dumm.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 21. Mai 2013, 14:47
http://www.netzwelt.de/news/72582_2-endlich-bewiesen-fernsehen-macht-dumm.html

Halte ich für einen dummen Artikel.

Hast recht!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 21. Mai 2013, 14:49
Wer das Video von Spitzer noch nicht kennt:
https://www.youtube.com/watch?v=81kuRBE6R3c
Ein kurzer Vortrag eines Hirnforschers und 5-fachen Vaters zum Thema.



Ist schon weiter oben, aber man kann Spitzer nicht genug sehen. Er ist einfach toll!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: GEZeterei am 21. Mai 2013, 15:56
doe, das ist ein Super-Video - herzlichen Dank dafür! Ich kannte Spitzer noch nicht und werde mich mit ihm noch intensiver beschäftigen. Großartig, der Mann, endlich mal einer, der in der Öffentlichkeit ohne faule Kompromisse agiert, einfach Klartext!

Fritzi, wenn Du Text zum Thema brauchst - hab ich reichlich. Mach Dich aber drauf gefaßt, daß viele Menschen das gar nicht hören wollen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: obelix am 21. Mai 2013, 18:33
Wer das Video von Spitzer noch nicht kennt:
https://www.youtube.com/watch?v=81kuRBE6R3c
Ein kurzer Vortrag eines Hirnforschers und 5-fachen Vaters zum Thema.



Ist schon weiter oben, aber man kann Spitzer nicht genug sehen. Er ist einfach toll!

Ich bin Wütend aber nicht müde den ÖRR un-angespitzt in den Boden der Denkmäler zu Rammen.
"DAS Mindeste Mittel der Notwehr ist nicht zu Zahlen" . basta schluß!!!  >:(
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 21. Mai 2013, 20:56

Fritzi, wenn Du Text zum Thema brauchst - hab ich reichlich. Mach Dich aber drauf gefaßt, daß viele Menschen das gar nicht hören wollen.


Danke, aber allein ist das nicht zu schaffen.
Gleichwohl wäre das Spitzervideo etwas ruhiger und langsamer mit Powerpoint aufbereitet, schon eine gute Grundlage.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 25. Mai 2013, 09:31
Fritzi, wenn Du Text zum Thema brauchst - hab ich reichlich. Mach Dich aber drauf gefaßt, daß viele Menschen das gar nicht hören wollen.
Deshalb hat Spitzer ja seine Mitarbeiter im Treppenhaus zusammengeführt, um ein Forum für seine Botschaft zu formen.

Letztlich kann Spitzer allein auch nicht gegen den Sog agieren. Seine Waffe in diesem Zusammenhang ist die Fachlichkeit in einer Spitzenfunktion.


Fritzi, wenn Du Text zum Thema brauchst - hab ich reichlich. Mach Dich aber drauf gefaßt, daß viele Menschen das gar nicht hören wollen.

Gleichwohl wäre das Spitzervideo etwas ruhiger und langsamer mit Powerpoint aufbereitet, schon eine gute Grundlage.

Die Erregung Spitzers rührt aus seiner Verzweiflung aufgrund der Faktenlage.

Wahrscheinlich müsste man Spitzer schon direkt ansprechen, damit er entsprechende Videos produziert.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: doe am 25. Mai 2013, 09:58
Mir gefällt es besonders wenn er (5-facher Vater) sagt,
bei ihm zuhause gibt's keinen Ferneseher
und die Nachbarskinder scheinen das eher als
angenehm zu empfinden, deswegen halten sie sich
gerne bei Sptzers auf.
Eine völlig unwissenschaftliche Beobachtung, nebenbei ...


Mach Dich aber drauf gefaßt, daß viele Menschen das gar nicht hören wollen.

Kann sein, aber wer für 2 Cent Grips im Schädel hat, fängt an nachzudenken.
Wer bereits dumm und gewaltätig ist, dem ist dieses Video vermutlich egal.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 25. Mai 2013, 10:16
http://www.nytimes.com/1990/10/16/science/how-viewers-grow-addicted-to-television.html?pagewanted=all&src=pm

Titel des Artikels der New York Times: "Wie Zuschauer vom Fernsehen abhängig werden" Der Artikel ist von Daniel Goleman.

"THE proposition that television can be addictive is proving to be more than a glib metaphor. The most intensive scientific studies of people's viewing habits are finding that for the most frequent viewers, watching television has many of the marks of a dependency like alcoholism or other addictions."

Der Artikel ist vom 16 Oktober 1990. Es scheint so, als ob es zwischenzeitlich keine Fernsehabhängigen mehr gibt. So etwas passt nicht mehr in die politische Landschaft von "Tittytainment" (San Franzisco-Konferenz mit Michail Gorbatschov im Jahre 1995).

Der Artikel bespricht u.a. auch den Bezug zwischen Süchten im traditionellen Sinne, die sich zumeist stofflich (also Drogen) in physischer Abhängigkeit ausdrücken, und süchtigem Verhalten, das auf einer psychologischen Ebene anzusiedeln ist:

"But in the current version of the psychiatric diagnostic manual, issued in 1983, the category of addiction was redefined and broadened to include compulsive behaviors that people turned to for relief from distress, and continued to rely on despite negative effects on their emotional or social functioning.

'Under the broader definition, many kinds of compulsive behavior could be considered addictive, including obsessive sex or compulsive television viewing,' said Dr. Allen Frances, a psychiatrist at Cornell University Medical School, who is overseeing the revision of the diagnostic manual."

Gemäß dem obigen Artikel von 1990 gab es medizinisch eine Dauerverbindung zwischen aufgenommenen Reizen und daraus folgenden Verhalten nicht. Eine Art Zwangsverbindung zwischen äußeren Reizen und reflexartigen psychischen Reagieren - so wie man es bei der Sexualität oder Essen kennt - gab es zu diesem Zeitpunkt medizinisch offiziell nicht. Eine solche etwaige Dauerverbindung wurde diskutiert, aber medizinisch nicht als Verhaltenssucht normiert. Die Diskussion offenbarte die Notwendigkeit der Besprechung von Erfahrungen aus der medizinischen Praxis. Diese informelle Erörterung besprach aufgrund des nicht-öffentlich-rechtlichen Charakters zwangslos vorhandene Verhaltensabweichungen in Form der Fernsehsucht.


Zwischenzeitlich hat die New York Times am 5. Juni 2012 in einem neueren Artikel über "Verhaltenssüchte" berichtet:
http://www.nytimes.com/2012/06/06/opinion/the-dsm-gets-addiction-right.html?_r=0

Auffällig ist, daß das "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (D.S.M.)" als ärztliche Referenzquelle für Diagnosen nunmehr für die USA die "behavioral addictions" (also der verhaltensverursachenden Abhängigkeiten) kennt.

Der Autor, ein Arzt namens Howard Markel aus Ann Arbor, Michigan, bespricht in dem Artikel der New York Times Störungen wie:

"WHEN we say that someone is 'addicted' to a behavior like gambling or eating or playing video games, what does that mean?"

Auffällig ist, daß die Fernsehsucht nicht erwähnt wird. Wenn also im Fernsehen über Verhaltenssüchte berichtet wird, wird nicht über eine etwaige Fernsehsucht berichtet. Dieses Verhalten seitens des Fernsehens ist schlüssig, da es ja das Image ankratzen könnte, mit dem eine behauptete Notwendigkeit der Daseinsvorsorge einer "Grundversorgung mit Fernsehen" begründet werden kann.

In die Kategorie solcher verhaltensverursachenden Abhängigkeiten gehört natürlich auch das Fernsehen. Der Automatismus, mit dem das Fernsehgerät angeschaltet wird, ist nichts anderes als eine die anderen für die Bewältigung des Alltags erforderlichen Verknüpfungen überwältigende Verknüpfung im Gehirn von Betroffenen. Mit dem Rundfunkzwangsbeitrag erhebt der Rundfunkstaatsvertrag diese Neuronenverknüpfung - nämlich das Anschalten des Fernsehens - zur staatlich gewollten Norm, die auch nicht durch medizinische Klassifikationen in Frage zu stellen ist, deswegen Internet-Sucht ja, Spielsucht ja, Esssucht ja, Videospielsucht ja, aber Fernsehsucht nein. Es kann ja keine Sucht geben, die man dann zwangsweise von staatlicher Seite (also keine Staatsferne, da ja das Ordnungsrecht ins Gefängnis führen kann) selbst finanzieren muß. Deswegen die Meidung des Begriffs der "Fernsehsucht" - also des Begriffs "Television addiction".

Der Autor Howard Markel bringt eine attraktive Metapher zur Beschreibung der Situation durch den aufoktroyierten Rundfunkzwangsbeitrag in Deutschland ins Spiel: "In ancient Rome, 'addiction' referred to a legal dependency: the bond of slavery that lenders imposed upon delinquent debtors." ( http://www.nytimes.com/2012/06/06/opinion/the-dsm-gets-addiction-right.html?_r=0 ) Der Rundfunkstaatsvertrag handelt das Thema des Fernsehens auf einer ähnlichen Ebene ab: Es findet eine staatlich - denn auch die Bundesländer sind Staaten - gewollte Versklavung für alle Haushalts"vorstände" in Bezug auf die Kosten für das Fernsehen statt, das dann den Nachbarn in seinen Verhaltensweisen normieren soll. Der Unterschied zum alten Rom: Bei den Römern wurde die Versklavung durch Vertrag hergestellt. Der Rundfunkstaatsvertrag versklavt öffentlich-rechtlich.

Die mangelnde Staatsferne (s.o.) des ÖRR bestätigt der Programmdirektor der ARD Volker Herres in einem Streitgespräch zwischen DIE ZEIT, Thomas Bellut und ihm:

"(...)
ZEIT: Bloß müssen Sie sich als Vertreter des öffentlich finanzierten Rundfunks diesem Wettbewerb ja gerade nicht unterwerfen. Sie, Herr Herres, gelten als der größte Quotenverfechter im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ...
Herres: Ich weiß gar nicht, woher dieses Image kommt. Ich bin zutiefst überzeugt davon, dass man Quote und Qualität vereinbaren muss, um ein Millionenpublikum für relevante Themen zu gewinnen. Das ist die schwierige Aufgabe, vor der wir stehen: Wir müssen eine Gesellschaft, die immer weiter zerfällt, vor dem Fernseher zusammenführen.
(...)"
DIE ZEIT vom 23. Mai 2013, S. 14, linke Kolunne)

Noch einmal zur Wiederholung: "Wir müssen eine Gesellschaft, die immer weiter zerfällt, vor dem Fernseher zusammenführen." (Volker Herres)

Also wenn das nicht STAATSTRAGEND ist, was dann?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 02. Juni 2013, 18:19
Guten Abend.

Ich bin froh, daß nun doch auch der Aspekt der patholog. Wirkung des Fernsehens
Erwähnung findet.

Literaturhinweise (wenn's hier erlaubt ist?):
1) Manfred Spitzer: "Vorsicht, Bildschirm" (dtv 2006)
2) Rainer Patzlaff: "Der gefrorene Blick"

Ich hatte Herrn Prof. M.Spitzer vor Längerem einmal geschrieben,
was er zu einer Argumentation i.S.v. "TV= fahrlässige Körperverletzung" meinen würde.
(v.a. in Bezug auf Kleinkindern und Kindern.)
Antwort habe ich leider (noch) nicht erhalten.
Davon unabhängig wird meine Klagebegründung u.a. darauf aufbauen.
Im Anhang des Buches finden sich ein 14-seitiges Literaturverzeichnis,
das ich zukünftigen richterlichen Instanzen zu lesen anempfehlen würde.

Grüße,
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 24. September 2013, 14:38
Urteil Nr. 614/09

"Leistung: Entschädigung durch Rente von INAIL
(Nationales Institut für die Versicherung gegen Arbeitsunfälle)
oder gleichwertige – weitere Hypothesen

REPUBLIK ITALIEN
IM NAMEN DES ITALIENISCHEN VOLKES
hat das Berufungsgericht Brescia, Sektion Arbeitsgericht, bestehend aus
Dr. Angelo TROPEANO, Vorsitzender
Dr. Antonella NUOVO, vortragende Ermittlungsrichterin
Dr. Anna Luisa TERZI, Gerichtsrätin
in der von
MARCOLINI INNOCENTE, vertreten und verteidigt durch den Rechtsanwalt Danilo
MINA aus Brescia, Zustellungsbevollmächtigter für das Berufungsverfahren
BESCHWERDEFÜHRER
gegen
INAIL in der Person des Regionaldirektors pro tempore, vertreten und verteidigt durch die
Rechtsanwältin Sabina LUPO - Zustellungsbevollmächtigte durch generelles Mandat für
Streitfälle ist die INAIL-Bezirksadvokatur von Brescia -
BESCHWERDEGEGNER
eingebrachten Zivilklage in zweiter Instanz, mit am 8. 7. 2008 bei der Gerichtskanzlei unter
n.361/08 R.G. Sektion Arbeitsgericht eingetragenem Berufungsantrag, der Gegenstand der
Kollegialverhandlung vom 10. 12. 2009 war,
Streitpunkt: Berufung gegen das Urteil des Gerichts Brescia n. 471/08 vom 15. 5. 2008
folgendes U R T E I L ausgesprochen.

SCHLUSSFOLGERUNGEN
Des Beschwerdeführers:
laut Berufung
Des Beschwerdegegners:
laut Klagebeantwortung
Prozessablauf
Mit Berufung beim Arbeitsgericht von Brescia vom 6. 7. 2007 hat Innocente Marcolini INAIL
auf die Erbringung von gesetzlich vorgesehenen Leistungen aufgrund einer schweren und
komplexen Zerebralpathologie geklagt, deren Ursprung in seiner beruflichen Tätigkeit lag. In
der Tat legte der Beschwerdeführer dar, er habe ab 1981 eine geschäftsführende Tätigkeit
ausgeübt, zuletzt von 2. 9. 1991 bis 26. 9. 2003 bei der Firma Sangiacomo SpA; in dieser
Funktion habe er Mobiltelefon und Schnurlostelefon durchschnittlich 5 – 6 Stunden pro Tag
über einen Zeitraum von insgesamt 12 Jahren verwendet; da er Rechtshänder sei, habe er das
jeweilige Gerät immer an sein linkes Ohr gehalten, um mit der rechten Hand das auf dem
Schreibtisch stehende Festnetz-Telefon abheben oder Notizen aufschreiben zu können;
besagte Tätigkeit habe bei ihm eine schwere Pathologie hervorgerufen aufgrund derer er am
17. 11. 2003 bei INAIL die entsprechenden gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen beantragt
habe; das Institut habe den Antrag aber mit der Begündung abgelehnt, es gäbe keinen
kausalen Zusammenhang zwischen der beruflichen Tätigkeit und den angeführten
gesundheitlichen Beschwerden. Der Beschwerdeführer besteht weiterhin auf seinem Antrag,
tritt den Zeugenbeweis über die Arbeitsbedingungen an und erbringt einen ausführlichen
gerichtsärztlichen Bericht des Neurochirurgen Dr. Giuseppe Grasso.
INAIL hat sich der Berufung unter Beibehaltung der Behauptung widersetzt, es bestünde kein
kausaler Zusammenhang und hat den mündlichen Gegenbeweis angetreten und verschiedene
Unterlagen beigebracht.
Nach Anhörung der Zeugen, die in der Tat die häufige Verwendung von Mobil- und
Schnurlostelefon bestätigten, und Zuziehung eines Gerichtssachverständigen, hat der Richter
erster Instanz den Antrag aus Mangel an kausalem Zusammenhang abgelehnt und sich dabei
den Überlegungen des Gerichtssachverständigen angeschlossen, die vom Beschwerdeführer
scharf kritisiert wurden.
Marcolini hat daraufhin Berufung eingelegt und ein weiteres gewichtiges Dokument des
Parteisachverständigen beigebracht, wobei er sich auf die darin enthaltenen kritischen
Betrachtungen bezog und beantragte, dass INAIL nach erneuten Beratungen zur Erbringung
der gesetzlich vorgesehenen Leistungen verurteilt werden solle.
INAIL stellte sich dem Berufungsverfahren, um das Urteil erster Instanz zu untermauern und
wies darauf hin, dass es keine zuverlässigen wissenschaftlichen Studien gebe, die die
Schädlichkeit von elektromagnetischen Wellen nachweisen.
Daraufhin trat dieser Gerichtshof zu weiteren Beratungen zusammen und hat, in Anbetracht
der Bemerkungen von INAIL, dem Beschwerdeführer eine Frist eingeräumt, um seine
Gegenausführungen vorzulegen: Schließlich haben die Parteien bei der heutigen Verhandlung
diskutiert und der Gerichtshof ein Urteil gefällt, das unmittelbar verlesen wurde.
(...)"

http://ul-we.de/wp-content/uploads/2010/06/091210-EMF-Urteil-Brescia-urteil-marcolini-ubersetzung.pdf

aus: http://ul-we.de/italien-urteil-zu-handy-und-gehirntumor-ist-jetzt-rechtskraftig/


Wenn man also sein Smart-Phone immer schön vor dem Bauch hält, dann gerät dieser Bereich natürlich auch in Schwingung. Man sollte bedenken, daß nach dem Kopf die Bauchgegend die höchste Konzentration von Nerven im Körper hat. Dementsprechend geraten die Smart-Phone-Mikrowellen in Interferenz mit körpereigenen Mikrowellenmustern, ganz zu schweigen von den piezoelektrischen Effekten dieser auf körpereigene Stoffe wie Stoffwechselprodukte oder die RNS- und DNS-Stränge. Dabei gilt, daß die Frequenz den Bereich in Schwingung bringt, die den Abstand zwischen Wellenberg- und -tal bemißt. Also bei sehr hoher Frequenz - wie der im Mikrowellenbereich - gerät ein sehr winziger Bereich in Schwingung. Wenn diese Schwingung auf körpereigene Stoffe trifft, die piezoelektrisch auf nichtionische Strahlung reagieren, treten diese Stoffe in Resonanz mit der auftreffenden nichtionischen Strahlung. Bei gepulster nichtionischer Strahlung im Mikrowellenbereich werden die piezoelektrisch empfindlichen körpereigenen Stoffe regelrecht durchgerüttelt.

So verklumpen beispielsweise die roten Blutkörperchen zu regelrechten "Geldrollen", so daß sich entsprechend die Thrombose-Gefahr erhöht.

Wenn jetzt die Marktdurchdringung von mobilen internetfähigen Geräten dafür herhalten muß, daß eine flächendeckende Zwangsabgabe für eine Rundfunkgebühr via einem "Beitrag" für gerechtfertigt erscheint, dann wird das durch die Nutzung der dieser internetfähigen Mobilfunkgeräte entstehende Gesundheitsrisiko bei der Nutzung der flächendeckenden "Bereitstellung" des öffentlich-rechtlichen Rundfunks völlig außen vor gelassen. Nur weil ein solcher Zusammenhang "öffentlich" nicht diskutiert wird, bedeutet dies noch lange nicht, daß es einen solchen Zusammenhang nicht gibt, zumal ein solcher Zusammenhang interessenbegründet öffentlich nicht diskutiert werden darf, da ja sonst die Rechtfertigungsgrundlage für den begehrten Beitrag entkernt werden würde.

Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 24. September 2013, 18:25
Wunderbar, daß daß die gesundheitsschädigende Wirkung von TV nun hier ebenfalls thematisiert wird.
Hier noch ein weiterer Literaturhinweis, den ich in meinem Beitrag vom Mai vergessen hatte:

-------------------------------------------
   Spitzer, Manfred
Titel:    Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
ISBN:    9783426276037 (früher: 3426276038)
Verlag:    Droemer Knaur
Erschienen:    2012
---------------------------------------------
1)Überdies -und in Anlehnung an die Argumentation Stichwort "Sucht":
Bei Alkohol oder Zigaretten kann jede(r) selbst entscheiden, ob sie oder er das will.
Die "Zwangsabgabe" (usw) stellt somit  m.E. auch eine Art von Drogendealerei dar,
die gesetzlich legitimiert wird.
2) Innerhalb der Komplementärmedizin ist es übrigens klar,
daß TV direkte und langfristig wirksame Organschädigungen auf das kleine Kind (bis zum ca. 7. Lebensjahr) hat.

Grüße,
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Helmut Enz am 24. September 2013, 19:32
Wunderbar, daß daß die gesundheitsschädigende Wirkung von TV nun hier ebenfalls thematisiert wird.
Hier noch ein weiterer Literaturhinweis, den ich in meinem Beitrag vom Mai vergessen hatte:

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   Spitzer, Manfred
Titel:    Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
ISBN:    9783426276037 (früher: 3426276038)
Verlag:    Droemer Knaur
Erschienen:    2012
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1)Überdies -und in Anlehnung an die Argumentation Stichwort "Sucht":
Bei Alkohol oder Zigaretten kann jede(r) selbst entscheiden, ob sie oder er das will.
Die "Zwangsabgabe" (usw) stellt somit  m.E. auch eine Art von Drogendealerei dar,
die gesetzlich legitimiert wird.
2) Innerhalb der Komplementärmedizin ist es übrigens klar,
daß TV direkte und langfristig wirksame Organschädigungen auf das kleine Kind (bis zum ca. 7. Lebensjahr) hat.

Grüße,
Gerhard.-

Theaterpädagogen wie zum Beispiel Galli versuchen sich in Suchtprävention....

=Fernsehen]http://www.galli.de/index.php?id=joGaStueckW&no_cache=1&sword_list[]=Fernsehen (http://www.galli.de/index.php?id=joGaStueckW&no_cache=1&sword_list[)

143. Es wird schon nichts passier’n

Theaterstück: Auf der Basis des Märchens Rotkäppchen werden die Kinder spielerisch mit den Gefahren verschiedener Süchte (z.B. Süßigkeiten, Fernsehen, Computerspiele, Rauchen) vertraut gemacht. Das Stück kommt ohne erhobenen Zeigefinger aus, da es den Märchenbildern folgt und den Aspekt der Verführbarkeit kindgerecht inszeniert. Am Ende aber siegen Lebensfreude und Hoffnung. Das Stück beginnt so: Rotkäppchen geht in den Wald, doch auf dem Weg zur kranken Großmutter begegnet sie dem Wolf. Dieser verführt sie mit Schokolade, Zigaretten, Fernsehen und Play-Station und macht sich auf den Weg, die Großmutter zu verschlingen...

...während in Deutschland per Gesetz jeder Haushalt gezwungen wird das Suchtmittel Fernsehen mitzufinanzieren!!!!

Verkehrte Welt!!!!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 27. September 2013, 23:14
Wunderbar, daß daß die gesundheitsschädigende Wirkung von TV nun hier ebenfalls thematisiert wird.
Hier noch ein weiterer Literaturhinweis, den ich in meinem Beitrag vom Mai vergessen hatte:

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   Spitzer, Manfred
Titel:    Digitale Demenz - Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
ISBN:    9783426276037 (früher: 3426276038)
Verlag:    Droemer Knaur
Erschienen:    2012
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1)Überdies -und in Anlehnung an die Argumentation Stichwort "Sucht":
Bei Alkohol oder Zigaretten kann jede(r) selbst entscheiden, ob sie oder er das will.
Die "Zwangsabgabe" (usw) stellt somit  m.E. auch eine Art von Drogendealerei dar,
die gesetzlich legitimiert wird.
2) Innerhalb der Komplementärmedizin ist es übrigens klar,
daß TV direkte und langfristig wirksame Organschädigungen auf das kleine Kind (bis zum ca. 7. Lebensjahr) hat.

Grüße,
Gerhard.-

Woraus man schließen kann, daß Alzheimer nicht monokausal, sondern durch eine Kombination von gesellschaftlichen Entwicklungen bedingt ist. Dabei ist das Nichtfordern von Eigenleistungen des Gehirns - wie dies durch das Fernsehen verursacht wird - sicherlich eine Ursache für den geistigen Zerfall.

Eine offizielle Anerkennung solcher Umstände steht einem Bündel von Eigeninteressen entgegen, die eine solche Entwicklung vermarkten möchten. Dabei steht u.a. der Monopolist "öffentlich-rechtliches Fernsehen" vor einer ähnlichen Situation wie die Energiekonzerne gegenüber dem Prozess der Dezentralisierung der Stromversorgung - nur versucht der Monopolist "öffentlich-rechtliches Fernsehen" im Gegensatz zu den Stromkonzernen mittels Zwang seine Situation zu behaupten. Der Zwangskontrahierung der Stromkonzerne ist löchrig, da bei Nichtzahlung die Lieferung eingestellt werden darf.

Wenn der Lobbyismus zwecks Vermarktung Druck auf die Politik macht, hat das entsprechende Folgen im Fernsehprogramm - auch wenn immer das Gegenteil gesagt wird.

Selbst die "Monitor"-Moderatorin Sonja Mikic war - trotz ihres kritischen Blicks - dem ausgeliefert, als man ihr eine Bauchfellentzündung verpasste. Sie hatte sich der Marktentwicklung gefügt und hatte sich "üblicherweise" eine Darmspiegelung machen lassen, woraus dann eine Riesenoperation wurde. Was dann wieder zeigt, daß selbst kritisches öffentlich-rechtliches Fernsehen unter Druck geraten kann. Man denke auch an die Äußerungen des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Seehofer, wonach der Lobbyismus "sehr wirksam" sei. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen dient als trojanisches Pferd, weil es Seriosität ausstrahlt, so daß die Marktdurchsetzung einfacher ist.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 27. September 2013, 23:29
Der Staat hat ja unter Kohl eine Menge privatisiert, was besser nicht so geschehen wäre. Der ÖRR blieb verschont.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: noTV am 26. Dezember 2013, 17:49
Fernsehen

Der Fernsehzuschauer ist in diesem Zustand hochgradig suggestibel. Er ist fast völlig wehrlos gegenüber den Botschaften des Fernsehens, auch wenn er sich ihnen gegenüber erhaben wähnt. Die Botschaften dringen tief in sein Unbewusstes ein und setzen sich dort fest.

http://pflasterritzenflora.ppsk.de/fernsehen/
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 05. Januar 2014, 13:11
"17.12.2013

Kein «Breaking Bad»? - Serien-Junkies reagieren wie Drogenabhängige

Aspach (dpa/tmn) - Ob «Lindenstraße», «Breaking Bad» oder «Mad Men» - echten Serien-Junkies geht wenig über ihre Lieblingssendung. Wird diese unterbrochen, reagieren sie einer Studie zufolge wie Drogenabhängige.

Wenn Serien-Fans ein paar Minuten lang eine Folge sehen und dann der Bildschirm schwarz wird, zeigen sie einer Studie zufolge sogar körperliche Reaktionen, die denen von Drogenabhängigen ähneln. «Sie fangen an zu schwitzen, die Hauttemperatur sinkt, sie atmen tief ein und halten die Luft an», berichtet Hirnforscher Kai-Markus Müller, der die Studie geleitet hat. 30 Probanden durften drei bis vier Minuten einer Serie ihrer Wahl sehen, dann simulierten die Wissenschaftler eine technische Störung.

Ähnliche Reaktionen wie die Versuchspersonen zeige auch ein Kokain-Abhängiger, dem man ein Päckchen Koks zeigt und wieder wegnimmt, erklärt Müller. Allerdings lasse sich daraus nicht ableiten, dass die Serien-Fans auch wirklich abhängig von ihrem liebsten TV-Format seien. Die Studie hatten der Pay-TV-Sender Fox und Vodafone in Auftrag gegeben."
http://www.allgemeine-zeitung.de/ratgeber/gesundheit-und-wellness/gesundheit/kein-breaking-bad-serien-junkies-reagieren-wie-drogenabhaengige_13714955.htm

Kai-Markus Müller
http://www.neuromarketing-labs.com/mueller_de.html




"Warum kaufen wir auch dann noch, wenn wir eigentlich schon alles haben? Und gibt es so etwas, wie einen fairen Preis? Der Neurowissenschaftler Dr. Kai-Markus Müller hat diese Fragen untersucht und in dem Buch 'NeuroPricing - Wie Kunden über Preise denken' vorgestellt."
Dr. Kai-Markus Müllern zum Thema: Warum kann Einkaufen glücklich machen?
http://www.youtube.com/watch?v=2ItTi9VN-co
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 08. Januar 2014, 00:25
"Schneller satt
 Schlank vor dem Fernseher - durch kleinere Bissen
 24. Januar 2013, 08:46 Uhr


 Wer von der Lieblingsserie abgelenkt wird, isst oft viel zu viel. (...)"
http://www.stern.de/gesundheit/schneller-satt-schlank-vor-dem-fernseher-durch-kleinere-bissen-1959834.html
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 13. Januar 2014, 11:43
Meine Meinung dazu:
Die sollen sich mal an die eigene Nase fassen.Die treiben viele Menschen zu Hartz4 nur um sich eine Bescheinigung zu besorgen um vom Rundfunkbeitrag befreit zu werden.Was dann doch wegen ein paar Euro abgelehnt wird!


                                                     BR2 :Nachtstudio Bürokratieangst

"Ich muss diese Bescheinigung noch finden." Oder: "Ich sollte die Gebühr bald überweisen." Oder: "Ich muss das noch unbedingt um-/an-/abmelden." Oder: "Morgen ist Steuerprüfung!" - Horror. Bürokratieangst beeinflusst die großen Entscheidungen des Lebens und mindert die Qualität desselben.
Die Zahl der Strafen, Abmahnungen, Verordnungen wächst und wächst, nicht nur, weil Büchereien und Kommunen die Säumnisgebühren als Einnahmequelle entdeckt haben und die Welt zwangsläufig immer komplexer wird. Dokumentationspflichten und Strafgebühren gelten in der zivilen Gesellschaft auch als wirkungsvollste Formen des Mahnens, Steuerns und Politikmachens.

mehr auf:
http://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung707488.html


zweiter Post:

"Ein Terrorismus, der immer stärker und hinterhältiger wird und heute alles durchdringt. Das ist alles andere als harmlos. Kaum jemand redet über die Opfer. Ein Essay über ein modernes Monster, das so schwer zu fassen ist." (Bayern 2)
http://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung707488.html
Merkwürdigerweise hat der ÖR-Kollege - RBB-Verwaltungsdirektor Hagen Brandstäter - gerade die "Entbürokratisierung" des Einzugsverfahrens im Berliner Abgeordnetenhaus - also der Legislative des Bundeslands Berlin - als Hauptgrund für den Zwangsbeitrag genannt.  Wobei Hagen Brandstäter impliziert, daß der Begriff "Entbürokratisierung" nur seiner Deutung von "Entbürokratisierung" entspricht, nicht derjenigen des Bürgers. Für den führt die "Entbürokratisierung" des Einzugsverfahrens zu einer höheren Stufe der Bürokratisierung - ihm werden seine Grundrechte mit der Begründung beschnitten, daß ja auch der ÖR ein Grundrecht hätte - so als ob die jeweilige zuständige Rundfunkanstalt auch eine natürliche Person wäre, obwohl sie allenfals eine juristische Person ist. Auch wenn juristische Personen gewisse Grundrechte genießen, ist die Einführung des Zwangsbeitrags in gewisser Hinsicht ein Novum: die natürliche Person - nämlich die des Bürgers - erhält durch die Einführung des Zwangsbeitrags mindere Rechte als diejenigen einer Gebietskörperschaft - und zwar grundsätzlich, nicht - wie im Fall einer nationalen Katastrophe - in Ausnahmefällen. Es ist in gewisser Hinsicht eine Fortführung des Gedankens aus der Zwangsmitgliedschaft zu einer Krankenkasse, die ja auch Angst und Schrecken verbreitet. Während im Falle der Krankenkasse die Zwangsmitgliedschaft eine Personenkörperschaft gebunden ist, wird über den Zwangsbeitrag zum ÖR eine Art Lehnherrschaft abgegolten.

Bayern 2 berichtet somit über das eigene Verhalten und Bestreben nach Durchsetzung seiner angeblichen Vorrechte.

In Gedenken an diese Zusammenhänge sollte man deshalb den ganzen Netzbeitrag von Bayern 2 speichern, bevor er wieder vom Netz genommen wird:

"Nachtstudio
Bürokratieangst
 

 morgen, 14.01.2014
 20:03 bis 21:00 Uhr

Als Podcast verfügbar

 Bayern 2

Horror bürokratensis
Essay von Tina Klopp
BR 2014

'Ich muss diese Bescheinigung noch finden.' Oder: 'Ich sollte die Gebühr bald überweisen.' Oder: 'Ich muss das noch unbedingt um-/an-/abmelden.' Oder: 'Morgen ist Steuerprüfung!' - Horror. Bürokratieangst beeinflusst die großen Entscheidungen des Lebens und mindert die Qualität desselben.
Die Zahl der Strafen, Abmahnungen, Verordnungen wächst und wächst, nicht nur, weil Büchereien und Kommunen die Säumnisgebühren als Einnahmequelle entdeckt haben und die Welt zwangsläufig immer komplexer wird. Dokumentationspflichten und Strafgebühren gelten in der zivilen Gesellschaft auch als wirkungsvollste Formen des Mahnens, Steuerns und Politikmachens. Ein fehlendes Papier oder eine versäumte Frist kann einen in den Abgrund stoßen. Es sind schon Menschen obdachlos geworden, weil sie es nicht mehr geschafft haben, ihre tägliche Post zu öffnen. Ob es sich nun um eine Steuerbehörde, die Vermietungsgesellschaft oder eine Prüfungskommission handelt, die einem im Nacken sitzt - das Gegenüber in der bürokratischen Welt scheint oft übermächtig. Auch wenn ein Großteil der Gefühle diesbezüglich meistens unausgesprochen bleibt - Hilfseinrichtungen und Therapeuten verzeichnen wachsenden Handlungsbedarf. Die Ratgeberliteratur zu diesem Thema erscheint unter Titeln wie: David gegen Goliath. Oder: Keine Angst vor Bürokratie. Tipps für den richtigen Umgang mit Behörden. Im Grunde hat bereits Kafka aus diesem Quell der Angst geschöpft; schon Foucault verglich die Bürokratie mit dem Terrorismus. Ein Terrorismus, der immer stärker und hinterhältiger wird und heute alles durchdringt. Das ist alles andere als harmlos. Kaum jemand redet über die Opfer. Ein Essay über ein modernes Monster, das so schwer zu fassen ist."
http://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung707488.html

http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,7920.msg57316.html#msg57316
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 29. Januar 2014, 15:27
"29. Januar 2014 um 12:04
 Rolf Müller sagt:

Ich halte die Nichtinformationspolitik in unserem Lande nicht mehr aus.
 Wir müssen uns gegenseitig informieren, deshalb habe ich erstmals eine Gruppe gegründet, welche als Selbsthilfegruppe gedacht ist, und vor allem den gesundheitlichen Aspekt unserer strahlenden Zukunft im Fokus hat. Mostly welcome :

Der Sinn dieser Gruppe ist vor allem Informationen für den Verbraucher in unserem Land zu erstellen. Aber auch Hilfe zur Selbsthilfe. Aus meiner ärztlichen Sicht möchte ich alle relevanten Tips und Hinweise für eine gesunde Zukunft für uns und unsere Kinder hier sammeln. Jeder ist herzlich eingeladen an diesem Informationsforum mitzuarbeiten. Vor allem suchen wir Physiker, Chemiker, Ärzte, Biologen, Geologen, Meterologen, Ozeanologen, welche diese Gruppe durch ihr Fachwissen bereichern.
https://www.facebook.com/groups/Fukushima2014/
Antworten
29. Januar 2014 um 14:41
 Monika Hantsch sagt:

oh, das finde ich toll ! Ich befasse mich mit Fukushima, seit dem Geschehen. Täglich !
 Zu dieser Gruppe möchte ich gerne beitreten. Auch ich verfluche diese Nichtinformationspolitik bis zum jüngsten Tag. Man muß sich selber stark machen durch offene Augen, Ohren und Hirnmasse. Ansonsten sind wir hier die nächsten Jahre bald alle verstrahlt und verloren. Die Medien haben zwar z.T. Maulsperre bekommen, aber mit ein wenig Akrebie bekommt man doch so einiges mit . . . und es sind strahlende Aussichten angesagt !"
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/01/29/fukushima-usa-behindern-messung-von-radioaktivem-niederschlag/
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 07. Februar 2014, 15:10
http://www.jr.co.il/articles/tv.txt

Television Addiction Is No Mere Metaphor

By Robert Kubey and Mihaly Csikszentmihalyi
Scientific America feature article
http://www.sciam.com/2002/0202issue/0202kubey.html

PDF-Datei für englische Version:
http://www.shenet.org/high/hsacaddept/English/ddayton/Documents/Media/Television%20Addiction%20is%20no%20Mere%20Metaphor.pdf

sowie weitere PDF-Datei für die englische Version:
http://www.simpletoremember.com/vitals/TVaddictionIsNoMereMetaphor.pdf




Deutsche Übersetzung ohne Teil über die Wirkung des Computers (ohne Gewähr):


Fernseh-Abhängigkeit ist nicht bloß ein Begriff

von Robert Kubey und Mihaly Csikszentmihalyi

Spezieller Scientific America-Artikel


„Vielleicht ist es einer ironischsten Aspekte des Kampfes ums Dasein, wie leicht Organismen durch das, was sie begehren, geschädigt werden können. Die Forelle wird durch des Fischers Köder gefan-gen, die Maus durch Käse. Jedoch haben diese Geschöpfe wenigstens als Ausrede, daß Köder und Käse Nahrung bedeuten. Menschen können selten auf solche Ausflüchte zurückgreifen. Die Versu-chungen, die ihr Leben zerbrechen können, entstehen aus reiner Schwäche. Niemand zum Beispiel muß Alkohol trinken. Wahrzunehmen, wann ein Zeitvertreib außer Kontrolle geraten ist, ist eine der größen Lebensherausforderungen überhaupt.

Ausufernde Begierden verursachen nicht notwendigerweise materielle Substanzen. Spielen kann zwanghaft werden; von Sex kann man besessen werden. Eine Aktivität jedoch sticht wegen ihrer Bedeutung und Allgegenwart heraus: der Welt beliebtester Zeitvertreib – Fernsehen. Die meisten Leute haben dazu eine Art Haßliebe entwickelt. Zum einen beschweren sie sich über die Glotze und 'Couch potatoes', zum anderen setzen sie sich aufs Sofa und greifen nach der Fernbedienung. Eltern machen sich gemeinsam über Sendungen ihrer Kinder sorgen (wenn nicht sogar über ihre eigenen). Sogar Forscher, die Fernsehen für den Lebensunterhalt untersuchen, staunen über den Griff, in dem das Medium sie persönlich hält. Percy Tannenbaum von der Universität von Kalifornien in Berkeley meint: 'Einer der peinlichsten Momente in meinem Leben waren die zahllosen Anlässe, bei denen ich mich in einem Raum mit angeschaltetem Fernsehgerät in einer  Unterhaltung befand und ich es dabei nicht im Mindesten vermeiden konnte, dabei regelmäßig auf den Bildschirm zu schielen. Dies passierte etwa nicht nur während langweiliger Unterhaltungen, sondern ebenso auch im Verlaufe interessanter Gespräche.'

Wissenschaftler haben die Wirkungen von Fernsehen seit Jahrzehnten untersucht, normalerweise um herauszufinden, ob das Beobachten von Gewalt im Fernsehen mit Gewaltbereitschaft im realen Leben korreliert (Berkowitz, Leonard, The Effects of Observing Violence, in: Scientific American, Februar 1964; Gerbner, Georg, Communication and Social Environment, in: Scientific American Bd. 227.1972, 3, S. 152-160). Weniger Aufmerksamkeit wurde der grundsätzlichen Anziehungs-kraft der kleinen Mattscheibe gezollt – das Medium als Gegensatz zu seiner Botschaft.

Der Begriff 'Fernsehabhängigkeit' ist unpräzise und mit Bewertungen überfrachtet, aber er bringt ein sehr reales Phänomen auf den Punkt. Psychologen und Psychiater definieren formal Substanzab-hängigkeit als eine Störung, die durch Kriterien derart gekennzeichnet ist, daß ein Großteil der Zeit damit verbracht wird, die entsprechende Substanz zu verwenden, sie öfter als beabsichtig zu gebrau-chen, darüber nachzudenken, wie man ihren Gebrauch zu reduzieren gedenkt bzw. über entspre-chende wiederholte erfolglose Bemühungen ihrer Reduzierung, wichtige soziale, familiäre oder Arbeitsbeziehungen aufgrund ihres Gebrauch zu vernachlässigen und über Entzugssymptome bei Abbruch ihrer Verwendung zu berichten.

Alle diese Kriterien können auch auf Situationen übertragen werden, die durch einen starken Fern-sehkonsum gekennzeichnet werden. Dies bedeutet nicht, daß es an sich problematisch ist, fernzuse-hen. Fernsehen kann bilden und unterhalten, es kann ästhetischen Ansprüchen genügen und es kann notwendige Ablenkung und Flucht aus dem Alltag bieten. Die Schwierigkeit entsteht dann, wenn die Fernsehkonsumenten das starke Gefühl haben, daß sie nicht soviel schauen sollten, wie sie es tatsächlich tun, sich aber irgendwie für unfähig betrachten, ihre Sehgewohnheiten zu ändern. Einige Kenntnisse darüber, auf welche Art und Weise das Medium seinen Bann ausübt, mag Zuschauern mit hohem Fernsehkonsum helfen, um ihr Leben besser unter Kontrolle halten zu können.

Ein Körper tendiert zur Ruhe

Der Zeitumfang, der für das Fernsehen aufgebracht wird, ist frappierend. Durchschnittlich verbringt sich jede Person im industrialisierten Teil der Welt drei Stunden täglich mit dieser Betätigung – die Hälfte ihrer Freizeit, und mehr als jede andere Tätigkeit außer Arbeit und Schlafen. Bei dieser Quo-te verbringt jemand bis zu seinem fünfundsiebzigsten Lebensjahr neun Jahre vor der Mattscheibe. Für manche Verhaltensbeobachter bedeutet diese Hingabe einfach, daß die Leute einen Genuß durch Fernsehen empfinden und sie dabei bewußt sind, daß sie gerade die Entscheidung fällen, fernzuse-hen. Aber wenn dies die ganze Geschichte wäre, würden nicht soviele Leute ein Unbehagen über das Ausmaß ihres Fernsehkonsums empfinden. In einer Meinungsumfrage des Gallup-Meinungs-forschungsinstituts (USA) aus den Jahren 1992 und 1999 äußerten sich zwei von fünf erwachsenen und sieben von zehn Umfrageteilnehmern im Teenager-Alter dahingehend, daß sie zuviel Zeit mit Fernsehen verbringen. Andere Umfragen zeigten kontinuierlich, daß rund zehn Prozent der Erwach-senen sich selbst als fernsehabhängig betrachten.

Um die menschlichen Reaktionen auf das Fernsehen zu testen, entwickelten Forscher Laborexperi-mente, bei denen sie die Hirnwellen in Form eines EEGs, den Hautwiderstand und die Herzschlag-frequenz aufzeichneten.

Um Verhalten und Gefühle für dem normalen Alltagsablauf in Unterschied zu Laborbedingungen nachvollziehen zu können, nutzten wir die sogenannte 'Experience Sampling Method' (ESM).
( http://en.wikipedia.org/wiki/Experience_sampling_method ) Teilnehmer trugen einen Pager (sehr kleine Funkgerät, das jemand mit sich führt und das Signaltöne aussendet, wenn der Träger gesucht wird.), der sechs bis acht Mal täglich während einer Woche angerufen wurde. Immer wenn die Stu-dienteilnehmer das Signal hörten, schrieben sie auf einen standardisierten Fragebogen nieder, was sie gerade taten und wie sie sich dabeo zu diesem Zeitpunkt fühlten.

Wie erwartet berichteten angepiepte Studienteilnehmer, die gerade fernsahen, daß sie entspannt und passiv waren. Die EEG-Aufzeichnungen zeigten in ähnlicher Weise während des Zeitraums des Fernsehkonsums weniger mentale Stimulierung als beim Lesen.

Was aber mehr als überraschend ist, ist, daß das Entspannungsempfinden genau dann aufhörte, als der Fernsehapparat ausgeschaltet wurde, während das Passivitätsgefühl und die geringere Wach-samkeit anhielt. Studienteilnehmer stellten allgemein fest, daß das Fernsehen irgendwie ihre Energie absorbiert oder ausgesogen hätte, daß sie nach dem Schauen mehr Schwierigkeiten hatten, sich zu konzentrieren. Dagegen gaben sie solche Schwierigkeiten selten nach dem Lesen an. Nach Sport- oder Hobbyaktivitäten berichteten die Teilnehmer Stimmungsaufhellungen. Nach einen Fernseh-konsum bleibt die Stimmung entweder genauso oder aber schlechter.

Kurz nach dem Hinsetzen oder -legen sowie dem Anschalten des Fernsehgerätes berichten Studien-teilnehmer, entspannter zu sein, wobei sie darauf geeicht sind, mit dem Fernsehkonsum Erholung und Entspannung assoziieren. Diese Assoziation wird zudem noch einmal dadurch verstärkt, daß Fernsehzuschauer während des Sehens entspannt bleiben, und diese Assoziation noch zusätzlichen Impetus erhält, daß sich nach Abschalten des Geräts Dystress und dysphorisches Grübeln entwi-ckelt.

Gewohnheitsformende Drogen arbeiten in ähnlicher Weise. Ein Beruhigungsmittel, das der Körper schnell wieder aussscheidet, verursacht viel wahrscheinlicher eine Abhängigkeit als eines, das der Körper langsam ausscheidet, da der Betroffene sich über das Nachlassen der medikamentösen Wir-kungen viel bewusster wird. In ähnlicher Weise spüren aufgrund unterschwelliger Erfahrungen nach Beendigung des jeweiligen Fernsehens, daß sie weniger entspannt sein werden, was dazu geführt hat, daß dies ein signifikanter Grund dafür sein mag, den Fernsehapparat nicht auszuschalten. Fernsehen erzeugt mehr Fernsehen.

Deshalb die Ironie des Fernsehens: die Leute schauen viel länger, als sie dies beabsichtigen, obwohl längeres Schauen sich eigentlich nicht lohnt. In unseren ESM-Studien äußerten die Befragten dahin-gehend, daß je länger sie vor dem Fernseher saßen, er ihnen umso weniger Befriedigung vermittelte. Wenn angepiept tendierten die Fernsehkonsumenten mit hoher Fernsehzeitdauer (jene, die ständig mehr als vier Stunden pro Tag fernsehen) auf ihrem ESM-Fragebogen von weniger Genuß während des Fernsehkonsums zu berichten als Zuschauer mit niedriger Fernsehzeitdauer. Gewissensbisse, Unbehangen und Schuldgefühle darüber, daß sie sich nicht produktiver betätigen würden, begleiten und beeinträchtigen einige bei längerem Fernsehkonsum. Forscher aus Japan, dem Vereinigten Kö-nigreich und den USA fanden heraus, daß dieses Schuldgefühl viel mehr unter Zuschauern aus der Mittelklasse als unter weniger Wohlhabenden verbreitet ist.


Ihre Aufmerksamkeit im Griff

Was ist das beim Fernsehen, was uns so in seinen Bann zieht? Zum Teil scheint die Anziehungs-kraft daraus zu erwachsen, daß sie Teil unserer biologischen 'orientierenden Reaktion' berührt. Als erstes bei Ivan Pavlov im Jahre 1927 beschrieben bildet sich aufgrund eines plötzlichen oder neuen Reizes die 'orientierende Reaktion' in Form einer instinktiven visuellen oder Hörreaktion ab. Sie ist Teil unseres evolutionären Erbes, eine eingebaute Sensibilität gegenüber Bewegung sowie poten-tiellen Bedrohungen durch Raubtiere. Typische 'orientierende Reaktionen' sind die Erweiterung der Blutgefäße zum Gehirn, die Verlangsamung der Herzschlagfrequenz sowie die Verengung der Blutgefäße in den wichtigsten Muskelgruppen. Alpha-Wellen werden für einige Sekunden blockiert, bevor sie zu den Werten ihrer Grundlinie des allgemeinen Erregungszustands zurückkehren. Das Gehirn fokussiert seine Aufmerksamkeit auf das Sammeln von mehr Informationen, während der restliche Körper ruht.

1986 begannen Byron Reeves von der Stanford-Universität, Esther Thorson von der Universität des Bundesstaates Missouri und ihre Kollegen eine Studie, bei der die einfachen formalen Merkmale des Fernsehverlaufs – Bildschnitte, Bildbearbeitungen, Zooms, Kameraschwenks, plötzliche Ge-räusche – die 'orientierende Reaktion' mit der Reaktionsform der Aufmerksamkeit gegenüber dem Bildschirm korrelierten. Durch die Beobachtung des Einflusses dieser einfachen formalen Merkma-le auf das Hirnwellenmuster schlossen die Forscher, daß stilistische Kniffe unwillkürliche Reak-tionen auslösen können und 'ihr Aufmerksamkeitsimpetus aus der evolutionären Bedeutung der Bewegungssuche entstammt (...) Es ist die Form, nicht der Inhalt, die Fernsehen einzigartig macht'.

Die 'orientierende Reaktion' erklärt die Bemerkungen normaler Zuschauer wie 'Wenn Fernsehen an ist, kann ich meinen Blick darauf nicht lassen.', 'Ich will nicht soviel fernsehen, wie ich es tue, aber ich kann nicht anders.' und 'Ich fühl mich hypnotisiert, wenn ich fernsehe.' teilweise. In den Jahren nach der Veröffentlichung der Pionierarbeit von Reeves und Thorson haben Forscher noch tiefer ge-graben. Annie Lang's Forscherteam von der Universität des Bundesstaates Indiana haben ein Absin-ken der Herzschlagfrequenz nach vier bis sechs Sekunden bei einem die 'orientierende Reaktion' auslösenden Reiz nachgewiesen. Im Verlauf von Fernsehwerbungen kommen die einfachen forma-len Merkmale in Bewegungssequenzen und Musikvideos regelmäßig jede Sekunde, so daß die 'orientierende Reaktion' kontinuierlich angesprochen wird.

Lang und ihre Kollegen haben auch untersucht, wie die einfachen formalen Merkmale die Gedächtniskapazität darüber, was sie gesehen haben, beeinflussen. In einer ihrer Studien schauten Teilnehmer ein Fernsehprogramm und füllten danach einen Fragebogen aus. Mit steigender Frequenz des einfachen formalen Merkmals 'Bildbearbeitung' - hier definiert während derselben visuellen Szene als einen Wechsel von einem Kamerawinkel zum anderen – verbesserte sich das Erinnerungsvermögen, mutmaßlich aufgrund der stärkeren Konzentration auf den Bildschirm, der zu einer größeren Aufmerksamkeit führte. Die Frequenzerhöhung der Bildschnitte – Wechsel zu ei-ner neuen visuellen Szene – hatte bis zu einem gewissen Punkt einen ähnliche Wirkung. Wenn die Zahl der Schnitte zehn innerhalb von zwei Minuten überschritten wurde, sank die Erinnerungsfähig-keit drastisch ab.

Produzenten des Bildungsfernsehens für Kinder fanden heraus, daß formale Merkmale den Lernvor-gang beeinflussten. Durch Erhöhung der Bildschnitte und -bearbeitungen wird das Gehirn schließ-lich überlastet. Musikvideos und Fernsehwerbungen, die rasch wechselnde beziehungslose Szenen zusammenschneiden, werden mit dem Ziel entworfen, die Aufmerksamkeit mehr zu fesseln als dies jeweils Informationen vermitteln können. Die Leute können den Namen des Produkts oder der Band erinnern, aber die Details der Fernsehsendung selbst geht in das eine Ohr rein und aus dem anderen wieder raus.

Die 'orientierende Reaktion' ist überreizt. Zuschauer gucken trotzdem auf den Bildschirm, fühlen sich aufgrund geringer psychologischer Belohnung jedoch müde und ausgewrungen. Unsere ESM-Ergebnisse zeigen denselben Umstand.

Manchmal ist die Erinnerung an das Produkt sehr subtil. Viele Fernsehwerbungen sind heutzutage mit Bedacht verdeckt: sie haben eine fesselnde Dramaturgie, aber es ist schwierig festzustellen, was sie zu verkaufen suchen. Danach kann man sich an das Produkt bewußt nicht erinnern. Trotzdem glaubt die Werbeindustrie, daß, wenn sie unsere Aufmerksamkeit erheischt hat, wir uns beim La-denbesuch besser oder wohler gegenüber dem beworbenen Produkt fühlen, da wir eine vage Wie-dererinnerung über das Wahrgenommene gespeichert haben.

Die natürliche Anziehungskraft zum Fernsehgeräusch und -licht beginnt früh im Leben. Dafna Le-mish von der Universität von Tel Aviv hat Säuglinge im Alter von sechs bis acht Wochen bei der Wahrnehmung von Fernsehen beschrieben. Unsere Forschungsgruppe hat ein wenig ältere Säuglin-ge dabei beobachtet, wie sie auf dem Boden auf dem Rücken liegend ihren Kopf um ungefähr 180 Grad reckten, um mitzubekommen, welches Licht durch ein ganz weitentferntes Fenster flimmerte. Diese Neigung zeigt, wie tiefverwurzelt die 'orientierende Reaktion' verankert ist.
Leserbrief zehn (!) Jahre nach Veröffentlichung des Artikels: Also nach wie vor aktuell.
"killtv2012          April 25, 2012, 5:51 AM
I'm in the exact situation as you are. Me and my spouse have moved in together for almost one year and television is literally controlling my spouse's life. I can talk to him (thanks to the PVR recorder)..I have the ''honour'' of speaking to him while it's on ''pause''...He even defends his tv, giving all the excuses that I know by heart. After one year of living together, we haven't been able to decorate/renovate our apartment... I do it by myself...I remember when I was younger and scientists said that too much tv watching was harmful...but people don't care...an article I read said that doing nothing and staring at a wall was better for your brain than watching tv (meaning that being passive is better than having images shoved in your brain)...I'm sure there will come a day very soon that psychiatrists and psychologists will have a new very hip diagnosis after depression ...it WILL be tv addiction...Because basically, for so many people it is much easier to watch other people's lives, strangers, living THEIR lives, than actually moving their butts from the tube and living their own."
http://www.scientificamerican.com/article/television-addiction-is-n-2002-02/#comments

Übersetzung aus dem Englischen (keine Gewähr):
"Ich bin in genau derselben Situation, wie Sie es sind. Mein Ehemann und ich sind seit fast einem Jahr zusammengezogen und das Fernsehen kontrolliert sprichwörtlich das Leben meines Mannes. Ich darf mit ihm sprechen (dank dem PVR-Rekorder)... Ich habe die 'Ehre' mit ihm zu sprechen während es "pausiert"... Er verteidigt sogar sein Gerät, wobei er sich alle möglichen Entschuldigungen ausdenkt, die ich jemals gehört habe. Nach einem Jahr des Zusammenlebens waren wir nicht in der Lage, unsere Wohnung auszustatten und zu renovieren.... Das mache ich selbst... Ich erinnere mich, als ich jünger war und Wissenschaftler sagten, daß zuviel Fernsehen schädlich sei... aber Leute ist dies egal... ein Artikel, den ich las, besagte, daß Nichtstun und das Starren an die Wand besser für das Gehirn wäre als fernzusehen (was bedeutet, daß Passivsein besser sei als Bilder in das Gehirn hineingeschoben zu bekommen)....Ich bin mir sicher, daß sehr bald eines Tages Psychiater und Psychologen eine neue Modediagnose nach der Depression haben werden... es wird die Fernsehabhängigkeit sein... denn im Grunde genommen ist es für so viele Leute viel leichter das Leben anderer Leute, Fremde, zu beobachten, als das eigene Leben zu leben, als den eigenen Hintern von der Glotze wegzubewegen und zu leben."
Die Diagnoseform ist im Jahr 2014 vorhanden.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 07. Februar 2014, 18:50
Guten Abend.

Sehr, sehr gut!

Weiter oben finde ich das Zitat:
"Es ist in gewisser Hinsicht eine Fortführung des Gedankens aus der Zwangsmitgliedschaft zu einer Krankenkasse,
die ja auch Angst und Schrecken verbreitet.(...)"

Sehe ich ganz genauso!
(Ist ein weiteres Thema, ebenso relevant, da es die zunehmende Entmündigung der/des Einzelnen
sehr deutlich vor Augen führt, und mich und viele weitere Menschen stark beschäftigt.
Stichwort "Solidargemeinschaft versus GKV")-

Zum "eigentlichen" Thema "Gesundheitsschädlichkeit des TV" möchte ich hinzufügen:
Aus meiner Sicht, die eine komplementärmedizinisch-therapeutische ist,
werde ich dann auch meine Klag'schrift verfassen.
Aktuell steht bei mir der sog. "Beitragsbescheid" kurz bevor.
In den nächsten Tagen  -so plane ich- will ich mich mit der Ausformulierung des Schriftsatzes befassen.
Wenn ich's fertig haben werde, stelle ich das Ding gerne hier rein -denn nachdem ich den Widerspruch
gegen den "Beitragsbescheid" abgeschickt haben werde, ist ja meine Anonymität aufgehoben.
(Stichwort: "Feind liest [hier im Forum] mit".)

Ich habe auch den kompletten Anhang zur Literatur aus M. Spitzers Buch editiert; der wird dann  zur Verfügung stehen bald hier.
Auch das Buch von Rainer Patzlaff: "Der gläserne Blick" wäre sehr zu empfehlen;
es bezieht das Phänomen der Computer mit ein.

Dasjenige, was in ersten Linie unseren Kindern während ihrer ersten Lebensjahre durch Fernsehen
und auch Computer angetan wird, (denn es sind die Erwachsenen, die die Kinder diesem Einfluß mutwillig aussetzen!),
stellt gemäß der umfassendem Fachliteratur "Fahrlässige Körperverletzung" dar.

Überdies:
Auf jeder Zigarettenschachtel stehen drastische Warnhinweise in Bezug auf Gesundheitschädlichheit und Drogenrelevanz.
Komplett ignoriert/ausgeblendet -nein: Bewußt verschwiegen wird diese Tatsache in Bezug auf Fernsehen.
Fernsehen ist die Sucht Nr.1, danach kommen Tabak und Alkohol!
Die "eigentlichen"  als sog. "Drogen" anerkannte Stoffe stehen  davon weit abgeschlagen,
und werden dann gerne und mit voller Gesetzeskraft illegalisiert und öffentlich an den Pranger gestellt.

Wenn ich nachts durch's Dorf oder die "normale" Stadt laufe, und das charakteristische bläuliche Flimmern in den Fenstern sehe,
sehe ich im Geiste Menschen dahinter, die an der Nadel hängen.
Und dann fühle ich: Die armen Kinder!
Es wäre ein allerkleinster Fortschritt, wenn die Fernsehanstalten nach dem Prinzip "Werbung" alle paar Minuten einen wespenartig-gelb-schwarzen Warnhinweis aufflammen lassen MÜßTEN (!):

"Sie beschädigen aktuell nicht nur Ihre Gesundheit, sondern auch die der Ihnen anvertrauten Kinder!"

"Jetzt sind grade weitere 1000 Gehirnzellen Ihrem Zugriff entschwunden!"

"Im Moment sind die sozialen und Zukunftsfähigkeiten sowie die Integrität des Immunsystems Ihres Kindes
um weitere 5% erloschen!"
(...oder so ähnlich, zum Beispiel.)

weiter, nur immer weiter...-

Ich melde mich wieder, wenn ich was haben werde.
Liebe Grüße,
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 08. Februar 2014, 01:36
Wenn ich nachts durch's Dorf oder die "normale" Stadt laufe, und das charakteristische bläuliche Flimmern in den Fenstern sehe,
sehe ich im Geiste Menschen dahinter, die an der Nadel hängen.
Ja, das ist mir vor Jahren aufgefallen.  Es ist der Wahnsinn. Leere Straßen. Und das ist der Grund, warum der ÖR geschützt wird.  Und gleichzeitig wird ständig irgendetwas von Sicherheit geredet und man selbst hat Angst, in diesen leeren Straßen zu laufen.

Vor ca. einem Monat hörte ich eine Satire auf Antenne Bayern: Es gäbe eine Studie, die nachweist, daß man beim Fernsehen dadurch abnimmt, daß man sich Sport ansieht. Die beobachteten Sportübungen sollten dazu führen. Ich habe dann verzweifelt versucht, diese Studie ausfindig zu machen: Es wäre doch so einfach!

Überdies:
Auf jeder Zigarettenschachtel stehen drastische Warnhinweise in Bezug auf Gesundheitschädlichheit und Drogenrelevanz.
Komplett ignoriert/ausgeblendet -nein: Bewußt verschwiegen wird diese Tatsache in Bezug auf Fernsehen.
Fernsehen ist die Sucht Nr.1, danach kommen Tabak und Alkohol!
Die "eigentlichen"  als sog. "Drogen" anerkannte Stoffe stehen  davon weit abgeschlagen,
und werden dann gerne und mit voller Gesetzeskraft illegalisiert und öffentlich an den Pranger gestellt.
Ja, welche Gründe wird es wohl geben, warum auf der Zigarettenschachtel so etwas draufsteht, aber im Fernsehen keine Warnung erfolgt?

Auch das Buch von Rainer Patzlaff: "Der gläserne Blick" wäre sehr zu empfehlen;
es bezieht das Phänomen der Computer mit ein.

Dasjenige, was in ersten Linie unseren Kindern während ihrer ersten Lebensjahre durch Fernsehen
und auch Computer angetan wird, (denn es sind die Erwachsenen, die die Kinder diesem Einfluß mutwillig aussetzen!),
stellt gemäß der umfassendem Fachliteratur "Fahrlässige Körperverletzung" dar.
Mit dem Computer ist das so eine Sache, da er vielseitig einsetzbar ist. Wenn aber die Gaming-Industrie mittlerweile einen höheren Umsatz macht als die Hollywood-Branche - und das ganz ohne Glamour -, dann läßt sich erkennen, wie der "gläserne Blick" anerzogen wird. Auch die sogenannte "Cloud" verheißt nichts Gutes, da Emotionen externalisiert werden.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 08. Februar 2014, 11:42
Moin.

"...dann läßt sich erkennen, wie der "gläserne Blick" anerzogen wird. Auch die sogenannte "Cloud" verheißt nichts Gutes,
da Emotionen externalisiert werden...."

(Ich weiß grade nicht, was "Cloud" ist...), aber es ist ziemlich dramatisch, wenn Menschen "fühlen" und dann auch "handeln",
was aber andere für sie "denken" (oder gedacht haben).
(Paradebeispiel von solch' einer Konstellation war u.a. das sog. "Dritte Reich".):

Das Auseinanderdriften der drei Grundprizipien 'Denken-Fühlen-Wollen" ist heutzutage bereits stark manifest geworden.
Die Situation bei und mit verhaltensoriginellen Kindern und Jugendlichen ist hochpathologisch geworden.

Es wird 'ne Menge Arbeit werden, solche Zusammenhänge wenigstens einigermaßen in einer Klageschrift zusammenzufassen- wobei ich befürchte, daß eher kaum ein Richter oder Richterin sich dann auch damit beschäftigen wird.
(Aber es mag sinnvoll sein, es wenigstens versucht zu haben. )

...danke.
Viele Grüße,
Gerhard.-




Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 08. Februar 2014, 14:58
Moin.

"...dann läßt sich erkennen, wie der "gläserne Blick" anerzogen wird. Auch die sogenannte "Cloud" verheißt nichts Gutes,
da Emotionen externalisiert werden...."

(Ich weiß grade nicht, was "Cloud" ist...), aber es ist ziemlich dramatisch, wenn Menschen "fühlen" und dann auch "handeln",
was aber andere für sie "denken" (oder gedacht haben).
(Paradebeispiel von solch' einer Konstellation war u.a. das sog. "Dritte Reich".):
Gerade letzte Analyse zeigt, wie die Entwicklung HEUTE nicht politik-, sondern technologiegetrieben ist. Es geht schlicht um die Kolonisierung innerer Welten, so daß sie ausgebeutet werden können. Technologie ist Mittel zum Zweck.

Ja, bei der "Cloud" handelt sich darum, daß die Internetverbindungen dazu gebraucht werden, persönliche Sachen von der Festplatte des eigenen Computers in Rechenzentren physisch zu verlagern, wozu "logisch" (nicht im Sinne von Mathematik, sondern im Sinne von Informatik) das Konstrukt der "Cloud" herhalten muß. "Logisch" wird das dann physisch in Computerprogramme manifestiert. D.h. die "physischen" Programmierbefehlen führen zum "logischen" Konstrukt namens "Cloud", welche direkt übersetzt "Wolke" heißt. Diese Begriffsfindung ist gesellschaftspolitisch auch deshalb von Interesse, weil mit diesem Begriff auch das gleichzeitig stattfindende Geo-Engineering medial noch um ein weiteres Stück intensiver verschleiert wird. Durch diese Art der Begriffsbesetzung wird quasi die manipulative Handhabung der Atmosphäre in den eigenen Alltag integriert, ohne daß dies so wahrgenommen wird. "Physisch" führt dies dazu, daß die Daten von der Festplatte des eigenen Computers auf die Rechenzentren verlagert werden, so daß die eigenen physischen Kapazitäten im Rechenbereich langfristig verkümmern sollen und dadurch das Abkassieren im Internetbereich richtig in Gang kommen kann. Durch Windows 8.1 bin ich in der Lage, die Situation in den USA zu beobachten, wo beispielsweise der PDF-Anbieter Adobe nicht mehr umsonst den PDF-Reader zur Verfügung stellt, sondern "Studenten"-Preise für die "Cloud" anbietet. Kann man also nicht mehr zahlen, ist man wie ein Junkie beim eigenen Leben auf Entzug, weil ein Teil der "Persönlichkeit" sich in der "Cloud" befindet.

Da man bei Windows 8.1 auch noch die Einstellungen von Windows XP vornehmen kann, werde ich wohl in diesen Modus umschalten. Wenn man aber bedenkt, daß die Jugend in dieses neue System hineindressiert wird, wird dadurch deutlich, daß erneut ein weiteres Stück Freiheit gestohlen wird.

Das Auseinanderdriften der drei Grundprizipien 'Denken-Fühlen-Wollen" ist heutzutage bereits stark manifest geworden.
Die Situation bei und mit verhaltensoriginellen Kindern und Jugendlichen ist hochpathologisch geworden.
Ja, es scheint sich tatsächlich um eine Entwicklung zu handeln, wo der politisch interessierte Bürger hochaufmerksam sein muß. Ein extrem schwieriges Unterfangen, da ja so viele Entwicklungen gleichzeitig stattfinden.

Man mag ja von Seehofer vielleicht nicht viel halten, aber immerhin hat er mehrfach darauf aufmerksam gemacht, daß nicht er regiert. Das ist insofern eine Leistung heutzutage, als daß man entsprechende Kritik an der Wirtschaft und den Finanzmärkten von anderen - außer vielleicht von den Linken, die ja Opposition zu ihrem Beruf gemacht haben - nicht vernehmen kann. Es gibt eine horrende Angst unter Politikern vor Streßkampagnen gegen sie.

Das beschriebene Auseinanderdriften von 'Denken-Fühlen-Wollen" führt zu einer Reduzierung selbstbestimmten Lebens. Es wächst ein Markt"teilnehmer" heran, der zu funktionieren hat. Wer nicht funktioniert, wird repariert.
Beim Drucker ist dies besonders krass klargeworden. Der Drucker hat nicht mehr funktioniert. Statt ihn zu reparieren, bekam man einen neuen.
Überträgt man diese Praxis auf das zwischenmenschliche Dasein....

Es wird 'ne Menge Arbeit werden, solche Zusammenhänge wenigstens einigermaßen in einer Klageschrift zusammenzufassen- wobei ich befürchte, daß eher kaum ein Richter oder Richterin sich dann auch damit beschäftigen wird.
(Aber es mag sinnvoll sein, es wenigstens versucht zu haben. )
Ich fürchte, daß so etwas kaum von einem einzelnen Richter zu bewältigen ist. Der hat seine Fallzahlen. Zudem mögen Richter nicht, wenn ihre Urteile aufgehoben werden. Das ist auch nachvollziehbar, weil das natürlich Stress bedeutet.  Außerdem versucht er oder sie, ihre oder seine Verantwortung auf "Gutachter" zu verlagern. Wenn man nun den Besuch von Helmut Enz beim Verwaltungsgericht Karlsruhe analysiert, kann man auch feststellen, daß der dortige Richter sich auf einen Fachaufsatz beruft. ( http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,7709.msg58887.html#msg58887 ) Zum einen spürt er den öffentlichen Druck, zum anderen versucht er, seiner Rolle als Richter gerecht zu werden. Irgendjemand unter den Richtern muß aber "dranglauben" und Position beziehen - wohlwissend, daß dann die nächste Instanz das eigene Urteil verändern wird - in die eine oder andere Richtung. Es ist also nicht verwunderlich, daß man versuchte, Zeit zu schinden - in der Hoffnung, daß andere Richter aus anderen Bundesländern die Richtung vorgeben - wie z.B. das Verwaltungsgericht Bremen. Zudem haben die Karlsruher Verwaltungsrichter das Problem in der Hauptstadt des Bundesverfassungsgerichts zu sitzen, so daß auch solche Motive wohl eine Rolle spielen.
Aber es ist auch so, daß Richter verpflichtet sind, Tatsachen zu würdigen. Was man nicht vorträgt, auf das kann man sich auch nicht hinterher berufen. Die Verwaltungsgerichte sind sogenannte "Tatsachengerichte". Das unterscheidet sie von höheren Instanzen. Sie prüfen also nicht nur selbst, was Recht ist, sondern sind auch die Instanz, bei der die Beteiligten Tatsachen auch "kreieren" können. Und das geht nur, indem man sie vorträgt. Wenn es also in die höheren Instanzen geht, wird man prüfen müssen, inwieweit der Richter der unteren Gerichtsebene fehlerhaft seinen Beurteilungsspielraum angewandt hat. D.h. wenn man also eigene Meinungen gerichtsrelevant durchgesetzt haben möchte, muß man darauf achten, einen Bezug zwischen der eigenen Meinung und vorhandenen Rechtsvorschriften herzustellen. In dem vorliegenden Fall ist es deshalb sinnvoll, sich die Verfassungsmaterie der Rundfunkfreiheit "rein"zuziehen. Der ÖR gibt sich ja immer selbstsicher. Aber letztendlich kolonisiert er die Grundrechte natürlicher und juristischer Personen.
Solange die Beweisaufnahme läuft, kann man noch Sachen nachschieben, die man zwischenzeitlich noch für nachtragenswert hält.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 24. Februar 2014, 17:59
Guten Abend.

Tut mir leid, hat eine Weile gedauert, bis ich Kraft fand, wieder hier zu schreiben.
Ich danke Dir sehr für die hervorragenden Ausführungen und die Info über "Cloud":

Ja, ich verstehe. Und es handelt sich dabei ganz eindeutig um eine jener "Kräfte",
die sich aufgerufen haben, die Freiheit und die Mündigkeit -ja, die Individualität des einzelnen Menschen
zu untergraben und zu schwächen.

Ja, wir müssen wachsam sein.

Und aber ich erlebe es auch ganz deutlich so, daß ich meine  Kräfte dorthin hinein geben will,
wo das Positive, somit das in die Zukunft weisende und gesundende erkennbar wird.
Dieses will ich ernähren durch meine Aufmerksamkeit:
Wachsen tut dasjenige, wohin ein Mensch seine Aufmerksamkeit lenkt -das  Heilsame, wie aber auch das Destruktive.
Ich will mich demnach auch vor gewissen Einflüssen schützen -das hat nichts mit Verdrängung oder Abspaltung zu tun,
sondern mit Seelenhygiene und Kräftehaushalt -und eben damit, das Negative, Destuktive nicht durch meine Aufmerksamkeit zu sehr zu ernähren.

Danke für jenen Hinweis:
"...Die Verwaltungsgerichte sind sogenannte "Tatsachengerichte". Das unterscheidet sie von höheren Instanzen.
Sie prüfen also nicht nur selbst, was Recht ist,
sondern sind auch die Instanz, bei der die Beteiligten Tatsachen auch "kreieren" können.
Und das geht nur, indem man sie vorträgt. Wenn es also in die höheren Instanzen geht, wird man prüfen müssen,
inwieweit der Richter der unteren Gerichtsebene fehlerhaft seinen Beurteilungsspielraum angewandt hat.
D.h. wenn man also eigene Meinungen gerichtsrelevant durchgesetzt haben möchte, muß man darauf achten,
einen Bezug zwischen der eigenen Meinung und vorhandenen Rechtsvorschriften herzustellen...."

Demnach werde ich auch in dieser Weise vorgehen:
Ich selbst fühle mich betroffen von den Entwicklungen bzw. von der thematisierten Zwangssteuer.
Es verhält sich eigentlich ganz ähnlich wie vor vielen Jahren, wo es das sog. "Zivildienstverfahren" gab:
Wer "den Dienst mit der Waffe" aus Gewissensgründen nicht tun wollte, mußte ein mündliches "Verfahren" durchlaufen.

Ich sehe und erlebe es in der Tat so, daß TV und so weiter eine "fahrlässige Körperverletzung in Verbindung mit öffentlich legitimierter Drogendealerei" darstellt -
vor allem, was die Kinder betrifft.
Die Untersuchungen in dieser Hinsicht sind von erdrückender Anzahl.
Innerhalb der Kompelentärmedizin ist es klar, daß die Einflüsse aus dem Umfeld, die ein Kind bis zu einem gewissen Alter erlebt,
sich in dessen Organbildung niederschlägt.

Ja, es gibt viel zu tun.

Danke, und gute Wege,
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 25. Februar 2014, 11:22

Ich sehe und erlebe es in der Tat so, daß TV und so weiter eine "fahrlässige Körperverletzung in Verbindung mit öffentlich legitimierter Drogendealerei" darstellt -
vor allem, was die Kinder betrifft.
Die Untersuchungen in dieser Hinsicht sind von erdrückender Anzahl.
Innerhalb der Kompelentärmedizin ist es klar, daß die Einflüsse aus dem Umfeld, die ein Kind bis zu einem gewissen Alter erlebt,
sich in dessen Organbildung niederschlägt.

Ja, es gibt viel zu tun.

Danke, und gute Wege,
Gerhard.-
Es betrifft alle, aber Kinder in einem viel starkeren Maße. Zum einen fehlt ihnen die Lebenserfahrung, zum anderen entwickelt sich alles.

Der Niederschlag in der Organbildung war mir nicht bekannt. Vielleicht gibt es dafür Fachliteratur, um den Punkt der Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens nochmals zu untermauern?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 02. März 2014, 10:38
Icke Berlin -  der erste bekannte Fall von ÖR-Burnout?  :o

Diagnose:
starke psychische Belastung schon bei kurzzeitigem Einfluss von ÖR Programmen
mit einhergehenden Schmerz- und Übelkeitsanfällen
vorhergehende traumatische Erlebnisse
vergewaltigungsähnliches Empfinden bei Zahlung der Beiträge.

Typische Symptome sind auch:
Sinnlosigkeitsempfinden  ("Dann hat sich unsere Gegenwehr doch eigentlich erledigt")
Eindruck von Übermächtigkeit der Probleme ("Die sind zu groß, zu mächtig und zu arrogant!")

Sofort kompletten Rundfunkkonsum einstellen! Frische Luft und Bewegung! ;)
Suggestivkraft von positiven Gedanken erkennen (Unrecht kann auf Dauer nicht zu Recht werden; Nur wenn ich mich wehre, kann sich etwas ändern; Ich stehe nicht alleine da, etc...) 

Gute Besserung!
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,8312.0.html?PHPSESSID=co1s40ih4lmhtmpv1n9o8uugu1
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: tex am 02. März 2014, 12:55
Hallo.
Einmal mehr die Gewissheit der Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens!

Ab Seite 2 "Die beste Therapie: Ein geregelter Alltag ohne Fernsehen."

www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/ein-arzt-empoert-sich-lasst-die-kinder-in-ruhe-12815971.html (http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/ein-arzt-empoert-sich-lasst-die-kinder-in-ruhe-12815971.html)

mfg  ;D
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 18. März 2014, 15:22
"Das Leben ohne Therapie wird mehr und mehr zur Ausnahme"

"(...) Alle Kinder sind mehr oder weniger krank und kommen als „Leistungsempfänger“ des Gesundheitssystems in Frage. Ihre Chance, sich als gesund zu erleben, Stärken und Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren oder daran zu arbeiten, Verantwortung für ihr Gesundsein zu lernen, sozial handlungsfähig zu werden, all dies wird mit dieser Medikalisierung verhindert. (...)"

und jetzt der Hammer:

"(...)Aber auch bei diesen Kindern muss man vor der Illusion warnen, eine Therapie könne ein Kind reparieren und optimieren. Eine Therapie kann in einigen Fällen Kindern helfen, einen Entwicklungsrückstand aufzuholen. (...)"

Und dafür sollen dann fast EUR 18,00 pro Monat für "FreeTV" gezahlt werden. Wer das nicht gut findet, braucht halt eine Therapie.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Viktor7 am 18. März 2014, 17:09
Zitat
Bei den meisten auffälligen oder gestörten Kindern fehlt es an ausreichender Anregung in den Familien. Wo - möglichst noch im Kinderzimmer - von morgens bis abends der Fernseher oder die Spielkonsole läuft, wo es keine gemeinsamen Mahlzeiten gibt, kein Vorlesen, keine Spiele, dort verkümmern die geistigen und körperlichen Anlagen, mit denen Kinder auf die Welt kommen. Dass dies überwiegend in ...

Wie gesagt, die Gespräche mit den Eltern kosten mich Zeit und Energie. Aber die Rückmeldungen, die mir die Väter und Mütter von John, Martin und Max geben, sind positiv. Ihre Eltern sind gestärkt und erleichtert, dass ihr Kind nicht krank ist, und dankbar, dass sie selbst und ihr Kind etwas tun können. Manchmal kann ich schon beim nächsten Besuch mit dem Kind in der Praxis einen Entwicklungssprung erkennen. Oft läuft es in der Schule und zu Hause besser.

Ein Wunder? Nur Ausnahmen? Keineswegs. Solche Reaktionen von Eltern sind der Beweis, dass sich die meisten Kinder mit einem geregelten Alltag, genug Zuwendung und Zeit auch ohne Therapie gesund entwickeln.
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/ein-arzt-empoert-sich-lasst-die-kinder-in-ruhe-12815971-p3.html

Sind deswegen die 54 Euro/Quartal nicht deutlich besser in Bücher, Hörbücher und die gemeinsame Freizeit mit dem Kind investiert als in 90 öffentlich-rechtliche Programme für 21 Mio. pro Tag? Dies wäre mal eine nette Frage an Frau Abgeordnete Katharina Schulze:
http://www.abgeordnetenwatch.de/katharina_schulze-1480-77926--f416175.html#q416175
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 19. März 2014, 20:21
Danke für Nachfrage...Nun melde ich mich hier wieder (sorry, soviele Baustellen...)

>Hm, Fachliteratur ...sehr wohl und zahlreich, nur fürchte ich, daß dieselbe im aktuellen reduktionistisch veranlagten maisstream/Paradigma
kaum verstanden werden will (!), da es sich um sog. "geisteswissenschaftliche" Fachliteratur handelt.
Ich nenne da z.B. "Die Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik I", "Grundlagen der Waldorfpädagogik",
"Geisteswissenschaft und Medizin" -alles Werke aus der Forschung von Rudolf Steiner.
Aber natürlich auch aktuelle Literatur:
Lothar Vogel: "Der dreigliedrige Mensch, Verlag am Goetheanum; Michaela Glöckler: "Gesundheit und Schule", Persephone 11;
Micghaele Glöckler: Die Würde des kleinen Kindes", Verlag am Goetheanum;....-uvm.

"Fernsehen" und dergleichen gab es damals ja noch nicht, aber es geht -grob beschrieben um die Zusammenhänge,
daß die soziale, gefühlsmäßige (nonverbale) Umgebung eines Kindes bis ca. zum 7. Lebensjahr sich in dessen Organ (aus-)Bildung niederschlägt.
Danach ist die Organbildung -eben auch in ihrer Feinstofflichkeit- einigermaßen abgeschlossen.
(Das äußert sich dann u.a. darin, daß die eigenen Zähne ausgebildet werden:
Form entsteht zum Abschluß des Bildeprozesses.)
Grade deswegen ist eben inert der ersten 7 Jahre die Sache mit dem TV (und PC) so gefährlich.
Kinder ahmen nach -daß ist ihr Wesen, und auf diese Weise wachsen sie sich langsam in diese Welt hinein.
Erwachsene stellen ein Vor-Bild dar -ob es nun ein ein krankes oder schädigendes, oder aber ein freilassendes
und die Potentiale des werdenden Kindes willkommen heißendes Vorbild ist:
Es wird nachgeahmt. Das Kind kann noch nicht beurteilen, das kommt erst später.

In der Embryonalzeit ist die Situation auch der Schulmedizin einsichtig:
Die Organe werden noch direkt von der Mutter ernährt.
Nach der Geburt verschiebt sich sozusagen diese Ernährung, und ALLES, was sich im Umfeld des Kindes befindet,
"ernährt" und "bildet" ("Bilden" ist ein aktiver Prozeß; die "Bildung" ist nicht ein statischer Zustand,
sondern ein im Jetzt sich vollziehender Prozeß....-

Nein, ich glaube nicht, daß es heutzutage schon möglich sein wird, in diesem kranken System mit solcherlei Argumenten
zu kommen; die nehmen solche Leute wie Richter nicht ernst, und damit können sich jene auch nicht beschäftigen.

Aber in der aktuellen komplementärmedizinischen Arbeit wird das sehr ernst genommen....-

Danke.-
Liebe Grüße,
Gerhard.-



Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 21. März 2014, 11:10

Nein, ich glaube nicht, daß es heutzutage schon möglich sein wird, in diesem kranken System mit solcherlei Argumenten
zu kommen; die nehmen solche Leute wie Richter nicht ernst, und damit können sich jene auch nicht beschäftigen.

Aber in der aktuellen komplementärmedizinischen Arbeit wird das sehr ernst genommen....-

Danke.-
Liebe Grüße,
Gerhard.-
Ist in Ordnung.

Das Rechtssystem ist so aufgebaut, daß Richter - auch wenn sie privat vielleicht so denken würden - keine Chance hätten, solche Argumente gelten zu lassen. In Stuttgart gab es beim Landgericht mal einen Richter, der der "schwarz-gelben Regierung" in einem Urteil die Leviten las. Klar, daß der isoliert war.

Das Problem mit der Schulmedizin ist aber, daß es sich um eine "Schule" handelt. Deren Auffassung hängt vom jeweiligen Lehrer ab, so daß erst einer anderer Lehrer eine andere "Schule" vertreten kann.

Und beim Richter ist dies eben die Zusammensetzung des Bundesverfassungsgerichts. Deshalb gibt es auch immer wieder neue Anläufe, wenn sich die Zusammensetzung des Bundesverfassungsgerichts ändert. Dieses legt letztendlich die Qualität des  "Beurteilungsspielraums" der Richter fest.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 23. März 2014, 11:02
Ist das ein Satirebeitrag, dessen Witz ich nicht verstehe oder muss ich mir um den geistigen Gesundheitszustand der Autorin Sorgen machen?  :-\
In gewisser Sichtweise schon Satire , aber gemischt mit bitterem Ernst der Realität. Sorgen um den geistigen Gesundheitszustand sollte man sich eher bei den dafür verantwortlichen bei ARD und ZDF machen. Der neue Jugendwahn in Gestalt eines geplanten neuen gemeinsamen Jugendsenders wurde wohlweislich von etwas intelligenteren Leuten wieder abgeblasen. Die Jugend von heute ist eine ganz andere , als wie die vor 40 Jahren zu Zeiten des Medien-und Meinungsmonopols vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Heute lässt sich kein Heranwachsender mehr vom dummen Geschwätz der Unverzichtbarkeit von ARD und ZDF einlullen. Da hilft auch kein Heranführen durch ein entsprechend verjüngtes Programmangebot. Der Zug ist für ARD und ZDF schon lange abgefahren , da war man auf privater Ebene schneller und hat sich die wichtigen Marktanteile gesichert.
Die Verjüngungsfalle ist daher eher als eine Zahlungsfalle zu verstehen. Der Anteil der älteren überzeugten Zahlungswilligen verringert sich unaufhaltsam auf natürliche Weise. Die nachfolgend Älteren werden zunehmend kritischer im Verhältnis zur bereitwilligen Zahlung des Rundfunkbeitrages. Das Risiko des Zahlungsausfalls durch immer mehr Hinterfragung des zwanghaften Zahlungsmodells nimmt ständig zu.
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,8782.msg61674/topicseen.html?PHPSESSID=crq91onrfnlemcvh2efv0ju0r3#msg61674
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 04. April 2014, 20:57
Guten Abend allerseits.

Noch 'ne kurze Notiz zu dem, was Bedrängter oben noch schrieb:
"...Das Problem mit der Schulmedizin ist aber, daß es sich um eine "Schule" handelt. Deren Auffassung hängt vom jeweiligen Lehrer ab, so daß erst einer anderer Lehrer eine andere "Schule" vertreten kann...."

>Ja, sehe ich ähnlich.
 Das erinnert mich an eine Aussage eines der Quantenphysiker / aus der Kopenhagener Gruppe einer / weiß grade nicht genau,
der sagte sinngemäß :
'Wir können nicht erwarten, daß die Träger des bestehenden,  aktuellen Paradigmas selbsttätig sich weiterentwickeln und lernen werden;
jene können nur aussterben, um jenen Platz zu machen, die eine erweiterete Sichtweise von sich heraus bereits mitbringen.'-

Und deshalb ist es so von eminenter Bedeutung, nicht müde zu werden, die aus der Zukunft kommenden Erkenntnisse (also wo es weitergehen kann) auszusprechen, und auf Resonanz im richtigen Augenblick zu hoffen.

...-Ich habe noch immer keinen "Beitragsbescheid" erhalten.
hm...-

Seid alle lieb gegrüßt,
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Viktor7 am 11. April 2014, 11:43
Zitat
Quelle: Zeitschrift, "welt der wunder" 3/14

VISUELLE QUAL
Jeder Dritte erlebt Gewalt beim bloßen Zusehen wie eine persönliche Folter

Kann man Schmerzen vom Zusehen bekommen?

Das tut schon beim Hinschauen weh - bei einem Drittel aller Menschen löst das Leid von anderen tatsächlich körperliche Schmerzen aus. Eine Gewalt im Fernsehen verursacht bei ihnen ähnliche körperliche Empfindungen, als würden sie die gleiche Tortur wie auf dem Bildschirm erleben. Wissenschaftler der University of Birmingham wiesen nach, dass im Gehirn dieser Menschen neben dem Bereich für Mitleid auch der sogenannte somatosensorische Cortex aktiviert wird. Der Hirnbereich verarbeitet Sinneseindrücke wie Berührungen und Schmerzen.


Gesundheitsaspekte gehören in die Klage!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Totalverweigerer am 11. April 2014, 12:11
Ich brauche schon beim Lesen des Fernsehprogramms einen Brechbeutel.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Helmut Enz am 11. April 2014, 16:17
Zitat
Quelle: Zeitschrift, "welt der wunder" 3/14

VISUELLE QUAL
Jeder Dritte erlebt Gewalt beim bloßen Zusehen wie eine persönliche Folter

Kann man Schmerzen vom Zusehen bekommen?

Das tut schon beim Hinschauen weh - bei einem Drittel aller Menschen löst das Leid von anderen tatsächlich körperliche Schmerzen aus. Eine Gewalt im Fernsehen verursacht bei ihnen ähnliche körperliche Empfindungen, als würden sie die gleiche Tortur wie auf dem Bildschirm erleben. Wissenschaftler der University of Birmingham wiesen nach, dass im Gehirn dieser Menschen neben dem Bereich für Mitleid auch der sogenannte somatosensorische Cortex aktiviert wird. Der Hirnbereich verarbeitet Sinneseindrücke wie Berührungen und Schmerzen.


Gesundheitsaspekte gehören in die Klage!

Ich habe vor einigen Tagen den handschriftlichen Brief einer Frau erhalten, die ohne Radio, Fernsehen und PC lebt.
Sie hat einen Härtefallantrag aus Gewissensgründen gestellt und jetzt dem ablehnenden Bescheid widersprochen.

Sie wurde als Kind unter anderem durch Fernsehen traumatisiert und hat sich das durch ein fachärztliches Attest bescheinigen lassen,
das sie ihrem Widerspruch beigefügt hat.
Also wenn das kein Härtefall ist?????????
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Viktor7 am 11. April 2014, 16:29
Hallo Helmut,

es wäre für alle wichtig zu erfahren, wie sich der Fall weiter entwickelt. Ich denke, sie kann nur vor dem Gericht Recht bekommen. Wird sie es darauf ankommen lassen?
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Helmut Enz am 11. April 2014, 16:47
Hallo Helmut,

es wäre für alle wichtig zu erfahren, wie sich der Fall weiter entwickelt. Ich denke, sie kann nur vor dem Gericht Recht bekommen. Wird sie es darauf ankommen lassen?

Ich werde sie auf jeden Fall dazu ermutigen und auch sonst Unterstützung geben.
Wir sind in Brief- und Telefonkontakt.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Anti am 16. April 2014, 06:56
Fernsehsüchtige werden immer weniger - Internet/PC Süchtige immer mehr!
Ist die Frage was "besser" ist....

Kommen wir aus dem ganzen Technikschlamassel eigentlich wieder raus?

LG
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: itsfivetotwelve am 16. April 2014, 07:25
Man kann nur froh sein, daß das Internet sich immer mehr durchsetzt. Es ist eher so, daß die Menschen am Arbeitsplatz kaum noch Kontakte zu den Kollegen pflegen können. Die Internetforen bieten die Möglichkeit sich mit gleichgesinnten zu treffen und Themen zu diskutieren. Der Schlüssel für die Regenten, die Kommunikation zwischen den Bürgern zu unterbinden entfällt dadurch. Der Bürger ist erstmals in der Lage sich schnell und unabhängig zu informieren. Und daher auch die Zwangsglotze mit der ständigen Berieselung aus allen Kanälen, denn so werden Meinungen wirklich manipuliert. Der augeklärte Bürger ist trotz allen Kirchenpredikten am Sonntag --- nicht gewollt!!!
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 17. April 2014, 23:40
Fernsehsüchtige werden immer weniger - Internet/PC Süchtige immer mehr!

LG

Ja, kann man so sehen. Das Internet/PC ist aber vielseitiger. Es kommt also darauf an, was der "Süchtige" am PC und im Internet macht. Interaktiv ist es auf jeden Fall sozialer, wobei das Wort "Sozial" ja auch durch die sogenannten "sozialen Netzwerke" deformiert - manche können auch sagen: weiterentwickelt - wird. Das "Soziale" findet sowohl interaktiv als auch weiterentwickelt statt. Das "Soziale" reduziert zum einen die Wahrnehmungsmöglichkeit durch die Nichtanwesenheit der teilnehmenden Personen, die sich nur auf das beim sozialen Austausch konzentrieren, was sie wahrnehmen können, zum anderen gelingt Zugang zu Informationen, die so zuvor nicht zugänglich waren - jedenfalls nicht im Wege des Fernsehens oder Radios - zumeist individueller Natur, aber auch um Gruppen zu organisieren und zu motivieren. Es findet eine Entmachtung der Redakteure der Massenmedien statt, da stattdessen jeder Redakteur von Informationen sein kann. Bei dem Thema "Sucht" geht es also nicht nur um Krankheit, sondern auch um Macht über die Deutungshoheit, was "krank" ist.
Guckt man jüngeren Generationen zu, so kann man erkennen, daß sie zusammenklucken und gemeinsam in ihr jeweiliges Smart-Phone starren, dabei spielt aber das Fernsehen mittels Smart-Phone keine Rolle, da sie ununterbrochen irgendetwas reintippen. Das Internet scheint in ihren Alltag integriert zu sein. Damit ist das Internet eine Erweiterung ihrer persönlichen Welt.
Das "Soziale" wird somit von den Inhalten der PC- und Internet-Welt bedingt. Und die Inhalte konstruieren dementsprechend die soziale Wirklichkeit und die sozialen Fähigkeiten der Süchtigen - süchtig weil der Entzug zum Entzug aus dieser entstandenen Wirklichkeit mit entsprechenden Entzugserscheinungen führen würde. Während das Fernsehen einem Massenpublikum eine soziale Wirklichkeit vorgaukelt, die bei Absetzen zu ca. einwöchigen Entzugserscheinungen führt, schätze ich das Suchtpotential der konstruierten sozialen Wirklichkeit im Internet-Alltag für größer ein, weil es interaktiv stattfindet. Die Scheinwelt der Spiele ist natürlich gefährlicher als die erweiterte Welt der sozialen Netzwerke, die sich mehr an der Realität orientieren, die aber einen Zugang zu einer Realität vorgaukeln, die bei Entzug wegfällt. Mit Wegfall dieser Realität fallen natürlich auch die gefundenen sozialen Partner weg, die nicht ohne weiteres ersetzbar sind und daher individuelle Leere aufgrund der verlorengegangenen Bindungen verursachen. Die sozialen Netzwerken begünstigen also eine Situation, in der man sich weniger persönlich zu verantworten hat als im tristen Alltag, was natürlich dazu führt, daß man solche Situationen eher sucht als Situationen des komplizierten Miteinander im Nahbereich.
Man könnte es auch so formulieren: Das Fernsehen schaltet die Masse stumm. Das Internet dagegen fördert die Bedürfnisse nach Nähe, ohne zum Zwang zur Verantwortung aufgrund der Nähe wie im Nahbereich zu führen.

Ist die Frage was "besser" ist....

LG
Diese Frage stellt sich tatsächlich.

Ich für meinen Teil halte das Internet für "besser", da es zumindest soziale Basiskompetenzen nicht verkümmern läßt. Das gilt natürlich nicht für Spiele oder so etwas wie virtuelle Welten wie "Second Life". Es sollten schon reale Personen hinter dem sozialen Austausch im Internet stecken.

Ob dies nun "psychisch" gesund ist, ist eine andere Frage. Es kann sich nur um einen Vergleich mit der Kunstwelt des Fernsehens in diesem Kontext hier handeln. Und dabei ist es ziemlich eindeutig, daß die soziale Stummschaltung der Fernsehkonsumenten bei gleichzeitiger sozialer Höherstellung der medial Produzierenden "sozial" deaktiviert, wie ja auch in zahlreichen Studien (s.o.) nachgewiesen wurde. Fernsehen wäre demnach im Vergleich zur Nutzung des Internets "psychisch" ungesünder. Es wird somit deutlich, daß es bei der Analyse der Verhältnisse nicht nur um die Diagnose von psychischen Abhängigkeitsverhalten einzelner Medienwege, sondern auch um die qualitativen Strukturen der jeweiligen Süchte geht, die psychisch unterschiedlich auf die Betroffenen wirken. Im Falle des Fernsehens wird das psychische Erleben der Betroffenen gelenkt und auf "Wiederholung" geimpft, im Falle des Internets hängt es von den sozialen Partnern ab, wie das Internet sich auf den Alltag der Betroffenen auswirkt.

Interessant dabei: Das sich bedroht fühlende Fernsehen lenkt die Aufmerksamkeit für das Problemverhalten "Sucht" auf das Internet im Allgemeinen, während es selbst zuvor fleißig das Internet propagiert hat. Auch war im Nachtmagazin der ARD immer wieder von sogenannten "Freunden" bei Facebook & Co. die Rede, wobei man sich schon als Normalo fragte, was können das für "Freunde" sein, wenn man 1000 davon hat. Das ist so ungefähr wie mit dem "Lieblingsnachbar" bei DHL. Manager-Speak - mehr nicht. Also: Das Fernsehen behauptet eine Meinungsmacht zum Thema "Mediensucht" - ohne sich selbst unter die Lupe zu nehmen.

Ja - da würde ich mal sagen: Das ist krank!


Hinzu kommt, daß am Arbeitsplatz die Nutzung des Internets eine völlig normale Angelegenheit geworden ist, während es im privaten Bereich eine Sucht sein soll? Da wird ein wenig verquer argumentiert. Man könnte genausogut sagen, die Arbeitswelt produziert haufenweise Internet-Süchtige!

Kommen wir aus dem ganzen Technikschlamassel eigentlich wieder raus?

LG
Das würde ich mal ganz klar verneinen! Es ist ein Dilemma.

Ich würde sogar nicht nur vom Technikschlamassel reden, sondern klipp und klar vom TechnikSCHEISS!

Es kann doch sein, daß man für eine Technik zahlen soll, weil sie da ist. Das ist so ungefähr, wie die Möglichkeit zum Telefonanschluß. Wenn man keinen hat, dann zahlt man auch nicht, aber beim Fernsehen soll man das?



Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: itsfivetotwelve am 18. April 2014, 08:46
Gewollt von der Wirtschaft und den Regenten:
Facebook, Online-Shopping und die Internetseiten der Staatsfernsehsender. Warum ich hier Facebook erwähne: Dort steht inzwischen schon mehr die gezielte Vermarktung von Produkten im Vordergrund. Eine sogenannte Datenkrake: Besonders gut für die Wirtschaft.

Nicht gewollt sind aber:
Themenbezogene Internetforen und die Internetseiten neuer Parteien, wie AfD und Piratenpartei.
Denn die Schein-Eliten fühlen sich sehr wohl im jetzigen Übergangssystem. Kritik am System und Handeln ist nicht gewollt.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 20. April 2014, 12:21
"Trotzdem herrscht zumindest in Deutschland eine lähmende Gleichgültigkeit gegenüber dem systematischen Abbau des demokratischen Sozialstaats, der Prekarisierung der gesamten Gesellschaft. 'Jeder Einzelne von uns weiß, fühlt, begreift sich als potentiell arbeitslos, potentiell prekär beschäftigt, potentiell auf Teilzeit-, Termin- oder Gelegenheitsjobs angewiesen.' Das schrieb bereits im Jahr 2000 der französische Sozialphilosoph André Gorz. 'Aber was jeder und jede Einzelne weiß, wird noch lange nicht zum allgemeinen Wissen über unsere gemeinsame Lage. Vielmehr setzt der herrschende öffentliche Diskurs alles ein, um uns unsere gemeinsame Lage zu verschleiern, zu verhindern, dass wir die Prekarisierung unserer Erwerbsverläufe als ein gesellschaftlich verursachtes Risiko erkennen, das uns alle als Angehörige dieser Gesellschaft betrifft.' (9) Man sollte doch endlich einmal begreifen, sagt Professor Oliver Marchart, dass 'Prekarisierung nicht eine kleine Gruppe von Abgehängten oder Ausgeschlossenen betrifft, sondern nahezu alle. Das heißt: Prekarisierung ist ein Phänomen von gesamtgesellschaftlicher Tragweite.' (10)"
Roth, Jürgen, Der stille Putsch, München 2014, S. 15f

Dies bedeutet, daß der Zwangsbeitrag dazu beiträgt, diese Verschleierung auch noch mitzubezahlen.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 21. April 2014, 11:22
Guten Tag.
Kurze Notizen, und Grüße.

"Gesundheitsaspekte gehören in die Klage!"
>Ja, sehe ich ganz genauso!

Zitat von "Bedrängter":
"Bei dem Thema "Sucht" geht es also nicht nur um Krankheit, sondern auch um Macht über die Deutungshoheit, was "krank" ist.

>Seht zutreffende Aussage.
Diese Deutungshoheit, also die Selbstermächtigung der zuständigen (eben auch Wirtschafts-)Instanzen, finde ich überall wieder.
Wenn die Pharmaindustrie festsetzt, welche physiologischen Werte nun auf einmal "Standart" zu sein haben,
und danach alle davon abweichenden individuellen Werte als pathologisch definiert -um ihre chemischen Produkte legitimieren zu können.
Beispiel: Neuer "Standart" ist, daß nahezu überall in "Lebens"-mitteln Jodsalz sich befindet.
oder wenn  "der Gesetzgeber"  -die reale gelebte, menschliche Wirklichkeit umfassend ignorierend - festsetzt,
ein "Selbstständiger" hat ein Einkommen von rund 4000.-Euro im Monat zu haben.
(und entsprechend berechnet eine gesetzliche Kranke Kasse ihren Beitragssatz.)-

Irgendwo las ich mal die Aussage innerhalb einer Studie, wonach junge Menschen -befragt zum Thema "facebook"- davon sprachen,
daß (sinngemäß) der  "soziale Kontakt"  bei "facebook" eine Art von "seelischer Leere" hinterlassen würde,
ganz im Unterschied zu realen menschlichen Kontakten, und eben: Realen Freundschaften mit realen Menschen.
(Stichwort: Entfremdung, Dissoziation.)

Beim Fernsehen kommt -so sehe ich es jedenfalls -die Gefahr einer konkreten Schädigung und Konditionierung hinzu,
v.a. was Kinder anbelangt  (siehe oben).
In einer Klinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie, wo ich neulich dabei war, war es offenkundig,
wie umfassend prägend (und krankmachend) der Einfluß respektive die Nachahmung einer Fülle von virtuellen Erlebnissen
aus TV und PC (Spiele) mittlerweile geworden ist.

Es gibt Computer"spiele", deren Erlernung und Ausübung ganz klar zum Töten von Menschen konditionieren.-
Das oben erwähnte eigene Mitleiden, das entstehen kann beim Anblick entsprechender Gewaltszenen,
wird bestätigt durch die Studien  von Tania Singer et al:
http://www.compassion-training.org/?lang=de&page=home
(Stichwort: Spiegelneurone).-

Die neue Diktatur:
1) der Ökonomen
2) der Technokraten
(Menschen werden mittlerweile von Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Programmen gesteuert)
Der amerikan. Philosoph und Wirtschaftexperte Charles Eisenstein ist dennoch optimistisch:
"Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich", so der Titel seines neuen Buches.

Liebe Grüße,
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 21. April 2014, 14:20
oder wenn  "der Gesetzgeber"  -die reale gelebte, menschliche Wirklichkeit umfassend ignorierend - festsetzt,
ein "Selbstständiger" hat ein Einkommen von rund 4000.-Euro im Monat zu haben.
(und entsprechend berechnet eine gesetzliche Kranke Kasse ihren Beitragssatz.)-


Liebe Grüße,
Gerhard.-

Was damit quasi einem Berufsverbot gleichkommt.
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 22. April 2014, 09:53
Zitat:
"
Was damit quasi einem Berufsverbot gleichkommt...."

>Richtig.
Womit sich die Untersuchungen der o.g.Soziologen bestätigt:
"Prekarisierung ".-

Ich bemühe mich (mehr oder weniger erfolgreich), diese ganzen pathologischen Zustände
irgendwie auch "positiv" zu interpretieren:
Frei nach dem Motto: "getroffene Hunde bellen und beißen",  könnten diese ganzen Schlimmheiten
auch den Hinweis beinhalten, daß der Weg der Aufsässigkeit, des umfassenden
und aber auch (wichtigst!) bewußten Widerstandes eben richtig ist.-
Bin sehr gespannt, was bei der Urteilsverkündung nächsten Monat rauskommt.-

Allein schon in diesem thread "Gesundheitsschädlichkeit..." steht bereits eine derartige Ansammlung
von Beiträgen voller Weisheit, daß "man" (wer? wie?) eigentlich mal ein Buch draus machen könnte oder sollte.
(Titel in Etwa: Tagebuch eines Widerstandes, o.ä.)...
Danke.-

Liebe Grüße, und Kraft an alle.
Gerhard.-
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Bedrängter am 19. Mai 2014, 15:43
Zitat
Der Pawlow'sche Hund freute sich aufs Essen, sobald die Glocke erklang. Bei meinen Kindern ist das anders: Sie rennen dann zum Fernseher. Und eigentlich sind wir daran schuld


........Wenn die Kirchenglocken läutet, ist's Zeit, den Fernseher einzuschalten, findet die zweijährige Tochter von Carsten Heidböhmer.........

http://www.stern.de/familie/familienbande/familienzeit/serie-rabenmuetter-rabenvaeter-aufs-fernsehen-konditioniert-2072763.html

So werden neue Fernsehzuschauer gezüchtet  :(

Dazu gibt es ein interessantes Buch:

Marie Winn

Die Droge im Wohnzimmer.
Für die kindliche Psyche ist Fernsehen Gift.
Es gibt nur ein Gegenmittel: Abschalten!

Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuchverlag, März 1984
1280-ISBN 3 499 17866 4

Ebenfalls sehr lesenswert und noch aktueller:

Prof. Spitzer: "Vorsicht Bildschirm"

Neben Hans Peter Siebenhaars "Die Nimmersatten" war das in letzter Zeit meine Lieblingslektüre. Vor allem sein Hinweis auf die Warnaufdrucke auf Zigarettenschachteln. Da jedoch die bei den Couch-Potatoes um sich greifenden Kreislauferkrankungen häufiger zum Tode führen, verursacht durch das stundenlange regungslose In-die-Glotze-schauen, als es beim Missbrauch von Nikotin der Fall ist, fehtl seiner Ansicht nach eine entsprechende Kenntlichmachung der Fernsehprogramme. Sinngemäßt etwa so: Durch den Konsum dieser Sendung werden sie fett und faul. Das kann zu Bluthochdruck etc führen....usw. usw.

beides aus dem Thema: Aufs Fernsehen konditioniert  (http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,9483.msg66150/topicseen.html?PHPSESSID=0geuj9t42jappco46bctj19jl5)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: Fritzi am 19. Mai 2014, 17:04
Auf jeden Fall kann der Nachwuchs des Herrn Heidböhmer glücklich sein, dass sie sich nicht mit den Namen Casseiopeia und Ipigeniea oder so ähnlich durchs Leben schlagen müssen.  ;)
Titel: Re: Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens
Beitrag von: gerhard am 19. Mai 2014, 18:09
Guten Abend.

Wie versprochen habe ich hier die komplette Liste der Literaturhinweise
aus dem so wichtigen Buch von M.Spitzer, "Vorsicht,Bildschirm!" editiert, und auch schon als .pdf konvertiert.

Dazuhin habe ich alle die hervorragenden Internet-Links hier aus diesem thread "Gesundheitsschädlichkeit..."
ebenfalls editiert.

Hier die 3 Dokumente als PDF Datei

Internetadressen Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens (http://online-boykott.de/ablage2/public/mitgliederbeitraege/20140521-gerhard/Internetadressen-GdF.pdf)

Literaturhinweise zum Thema Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens-1 (http://online-boykott.de/ablage2/public/mitgliederbeitraege/20140521-gerhard/Literaturhinweise-zum-Thema-GdF.pdf)

Seiten aus Literaturhinweise zum Thema Gesundheitsschädlichkeit des Fernsehens-2 (http://online-boykott.de/ablage2/public/mitgliederbeitraege/20140521-gerhard/Seiten-aus-Literaturhinweise-zum-Thema-GdF.pdf)

Liebe Grüße,
Gerhard.

PS: Es wird ein "Runder Tisch" in Stralsund oder Rügen ins Auge gefaßt, vielleicht erstmalig im Juni.
Steht bis dahin auch im Kalender.)