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Archiv => Archiv => Pressemeldungen August 2022 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 19. August 2022, 06:39
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nzz.ch, 19.08.2022
Der andere Blick
Selbstbedienungsladen ARD: Der Skandal sind nicht die Auswüchse des Systems, der Skandal ist das System selbst
Im öffentlichrechtlichen Rundfunk herrscht eine Selbstbedienungsmentalität. Das ist kein Wunder, denn die intransparente Finanzierung lädt zum Missbrauch ein. Über die Höhe der Gebühren muss endlich demokratisch entschieden werden.
Von Eric Gujer, Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung».
Beginnen wir bei den Kleinigkeiten der jüngsten Affäre im öffentlichrechtlichen Rundfunk. Der dicke Dienstwagen der abberufenen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger, der Beratervertrag für ihren Mann, der sündhaft teure Umbau der Chefetage oder die auf Spesen abgerechneten privaten Einladungen: Das sind alles nur Peanuts für eine mit über acht Milliarden Euro dotierte öffentlichrechtliche Radio- und Fernsehbürokratie.
Wer Gebühren mit der Androhung von Beugehaft eintreiben kann und daher keinen Druck des Marktes spürt, schaut verständlicherweise nicht so aufs Geld. Schlesinger hat über die Stränge geschlagen, aber sie ging wohl nicht zu Unrecht davon aus, sich gemäss den allgemeinen Gepflogenheiten zu verhalten. Bis zum Nachweis des Gegenteils muss die Öffentlichkeit also vermuten, dass die beim Rundfunk Berlin-Brandenburg aufgedeckten Zustände überall in der ARD anzutreffen sind.
Der Skandal sind nicht die Auswüchse des Systems, der Skandal ist das System selbst.
Karlsruhe urteilt einseitig zugunsten des öffentlichrechtlichen Rundfunks
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Die Finanzierung der Sender muss endlich demokratisch kontrolliert werden
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Eine Schweizer Initiative will die Gebühren halbieren
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https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/der-fall-schlesinger-das-system-ard-ist-der-skandal-ld.1698567 (https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/der-fall-schlesinger-das-system-ard-ist-der-skandal-ld.1698567)
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Ein absolut lesenswerter Artikel, der schonungslos die Missstände und seine Ursachen auf den Punkt bringt.
Wie es auch schon Herr Siebenhaar kürzlich in einem Interview getan hat.
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Der Schweizer Journalist macht das Bundesverfassungsgericht gerade so als willfähriges Gericht nieder, wie man es hier mit dem polnischen Verfassungsgericht tut.
Ob das die Senatsmitglieder in Karlsruhe begreifen, bezweifele ich - sind sie doch auch nur von der Exekutive entsendet worden.
Vom "Wunder von Karlsruhe" schreibt übrigens schon lange keiner mehr.