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Archiv => Archiv => Pressemeldungen September 2020 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 09. September 2020, 09:41
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Welt, 09.09.2020
Hörfunkdirektorin Katja Marx
So will sie den NDR neu ordnen
Von Stefan Grund
In Zeiten von Sparzwängen und sinkender Akzeptanz für die Höhe der Rundfunkgebühren hat Katja Marx, neue Hörfunkdirektorin des NDR, ihr Amt angetreten. Nun muss sie das Programm modernisieren und Strukturen reformieren.
[…]
NDR: Öffentlich-rechtlicher Sender unter Rechtfertigungsdruck
[…] Der NDR ist deutlich zu groß geworden für die künftige Finanzausstattung, harte Einschnitte auch im Personalbereich sind unausweichlich. Der Vierländeranstalt geht es da nicht anders als anderen Sendern im ARD-Verbund oder im ganzen öffentlich-rechtlichen Segment – die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Höhe der Beiträge sinkt, das ganze Modell ist in einem Rechtfertigungszwang. […]
Von weiteren staatlichen Zuschüssen jenseits des Gebührensystems hält die Hörfunkdirektorin nichts. Sie will mit guten Argumenten für „das Finanzierungssystem eintreten, das von einer demokratischen Gemeinschaft getragen wird, weil das Menschenrecht auf freie Information und Kultur, der Wert der Meinungsfreiheit ganz oben steht.“ Die hohe Glaubwürdigkeit bei den Hörern sei hart erarbeitet, die Hörer dürften aber für ihre Beiträge auch etwas Kostbares erwarten.
[…]
Weiterlesen auf:
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article215189802/Hoerfunkdirektorin-Katja-Marx-So-will-sie-den-NDR-neu-ordnen.html (https://www.welt.de/regionales/hamburg/article215189802/Hoerfunkdirektorin-Katja-Marx-So-will-sie-den-NDR-neu-ordnen.html)
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(...) Der Vierländeranstalt geht es da nicht anders als anderen Sendern im ARD-Verbund oder im ganzen öffentlich-rechtlichen Segment – die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Höhe der Beiträge sinkt, das ganze Modell ist in einem Rechtfertigungszwang. (...) Die hohe Glaubwürdigkeit bei den Hörern sei hart erarbeitet, die Hörer dürften aber für ihre Beiträge auch etwas Kostbares erwarten. (...) ::)
Hervorhebungen nicht im Original!
Hier etwas OT, aber passt zum Foto des Beitrages ...
(...) Immer nur lächeln und immer vergnügt, immer zufrieden, wie´s immer sich fügt ... Lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen,
Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand etwas an. (...) >:D
Quelle: Richard Tauber Immer nur lächeln Songtext
https://www.lyrix.at/t/richard-tauber-immer-nur-lacheln-f5c
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... , weil das Menschenrecht auf freie Information und Kultur, der Wert der Meinungsfreiheit ganz oben steht.“
1) Die Menschenrechte haben ihren Geltungsbereich im Verhältnis zwischen Staat und Bürger. Nicht zwischen einem Medienanbieter und Zuhörern bzw. Nichtzuhörern.
2) Informationsfreiheit bezieht sich auf Informationen, die dem Bürger vom Staat nicht vorenthalten werden dürfen, damit er sich auf Augenhöhe verteidigen können soll. Es betrifft da dann eigentlich auch nur Informationen der Verwaltung.
Der NDR ist hingegen nach eigener Erfahrung der Erste, einem Informationen zur Verwaltung (Rundfunkbeitrag) vorzuenthalten mit der Berufung auf das Landestransparenzgesetz, das für ihn nicht gelten soll.
Der NDR interpretiert die Informationsfreiheit als Freiheit, nur Informationen, die ihm genehm sind, freigeben zu müssen. Das erlaubt ihm - ironischerweise - gerade die vor langer Zeit und unter anderen Gegebenheiten blauäugig erschaffene "Staatsferne". Und das im allgemeinen Programm wie auch in der Verwaltung des Rundfunkbeitrags. Mit den Menschenrechten hat er nichts am Hut, außer sie kommen ihm als Wirtschaftsunternehmen günstig entgegen und er kann damit werben.
Wenn einem Menschen ohne Rücksicht auf Vermögen und Willen Geld für das bloße Wohnen als Existenznotwendigkeit abgeknöpft wird, dann ist das ein Menschenrechtsbruch (Der Körper, der zum Existenzerhalt geschützt werden muss, wird schuldauslösender Moment). Das interessiert aber beim NDR keinen, weils eben Geld bringt.
Von einem Menschenrecht auf "Tagesschau", "Tatort" und "Rote Rosen" ist mir bisher nichts bekannt.