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Archiv => Archiv => Pressemeldungen Januar 2020 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 24. Januar 2020, 06:42

Titel: rbb-Intendantin Schlesinger: "Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"
Beitrag von: ChrisLPZ am 24. Januar 2020, 06:42
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DWDL, 24.01.2020

Der RBB rüstet sich für die Zukunft
"Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"

Mit deutlichen Worten hat RBB-Intendantin Patricia Schlesinger ihr Haus auf weitgehende Veränderungen in der Zukunft eingestellt. Man werde auch am Programm sparen müssen, sagte sie - und stellt den Erfolg im Netz über die klassische TV-Quote.

von Alexander Krei 

Zitat
Der RBB hat jetzt einen Zuschauerbeauftragten. Kein Geringerer als Kurt Krömer beantwortet künftig an unterschiedlichen Stellen im Programm die bisweilen skurrilen Fragen des Publikums. Das passt gut, immerhin verkörpert Krömer wie kein Zweiter das, was man beim RBB gerne häufiger erreichen würde: Seine Shows sind nämlich längst nicht nur im Fernsehen beliebt, sondern auch auf den digitalen Plattformen. Mehr als 1,8 Millionen Mal wurde die erste Staffel von "Chez Krömer" im Netz abgerufen, jubelt der RBB – kein Wunder, dass der Sender ab dem 11. Februar sechs neue Folgen des für den Grimme-Preis nominierten Formats hinterherschieben wird.

Die Realität besteht allerdings nicht nur aus Krömer. Und so trug RBB-Intendantin Patricia Schlesinger am Mittwoch bei einem Pressegespräch in Berlin eine erstaunlich kritische Analyse vor. Ihr Haus stehe vor der "größten Herausforderung seit der Gründung" und habe einen langen, mühevollen Weg vor sich, "aber er ist alternativlos". "Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus. Wir müssen uns mittelfristig komplett neu aufstellen, was Formatierung, Inhalte und Produktion betrifft", so Schlesinger, die vor fast vier Jahren vom NDR in die Hauptstadt kam und zusammen mit Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus bereits einige Veränderungen angestoßen hat.
[…]

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https://www.dwdl.de/magazin/75888/kosmetische_anpassungen_reichen_nicht_mehr_aus/ (https://www.dwdl.de/magazin/75888/kosmetische_anpassungen_reichen_nicht_mehr_aus/)
Titel: Re: rbb-Intendantin Schlesinger: "Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"
Beitrag von: ope23 am 24. Januar 2020, 11:48
Ihr Haus stehe vor der "größten Herausforderung seit der Gründung" und habe einen langen, mühevollen Weg vor sich, "aber er ist alternativlos". "Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus. Wir müssen uns mittelfristig komplett neu aufstellen, was Formatierung, Inhalte und Produktion betrifft", so Schlesinger

Wo sie recht hat, hat sie recht.  ::)

Die größte Herausforderung seit der Gründung kann gut der eigene Kampf gegen die Auflösung durch die beteiligten Länder sein. (Insolvenz eines Senders geht ja nicht, aber Auflösen eines Senders geht - und das wäre auch gut so, um mit Wowi zu sprechen.)

Die mittelfristig komplette Neuaufstellung wird ein Ausfluss dessen sein, dass die "Grundversorgung" neu definiert werden wird. Shows und Filmchen sind keine Grundversorgung mehr, die gibt's überall. Was aber noch am ehesten not täte, ist eine gute Berichtserstattung - und dafür sollten echte Journalisten arbeiten, die auch in Kriegsgebiete reisen - Leute wie Scholl-Latour. Kriegsjournalismus wird in Deutschland nur von Printmedien geleistet (z.B. vom st*rn). In Sachen internationale Politik werfe ich dem deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk Totalversagen vor.

Für eine komplette Neuaufstellung möge Frau Schlesinger ihre Einrichtung sehr gerne an der klassischen Rn. 80 orientieren (eine der ganz wenigen guten Rn. im Urteil des BVerfG):

Zitat aus Rn. 80
BVerfG, Urteil des Ersten Senats vom 18. Juli 2018
- 1 BvR 1675/16 -, Rn. (1-157),
http://www.bverfg.de/e/rs20180718_1bvr167516.html
Zitat
Dies alles führt zu schwieriger werdender Trennbarkeit zwischen Fakten und Meinung, Inhalt und Werbung sowie zu neuen Unsicherheiten hinsichtlich Glaubwürdigkeit von Quellen und Wertungen. Der einzelne Nutzer muss die Verarbeitung und die massenmediale Bewertung übernehmen, die herkömmlich durch den Filter professioneller Selektionen und durch verantwortliches journalistisches Handeln erfolgt. Angesichts dieser Entwicklung wächst die Bedeutung der dem beitragsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk obliegenden Aufgabe, durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen, die Fakten und Meinungen auseinanderhalten, die Wirklichkeit nicht verzerrt darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zurücken, vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes Gegengewicht zu bilden (vgl. dazu Brinkmann, ZUM 2013, S. 193 <195, 198>; Dörr/Holznagel/Picot, ZUM 2016, S. 920 <936 f., 940 f.>; Drexl, ZUM 2017, S. 529 <530 ff.>; Langbauer/Ripel, MMR 2015, S. 572 <573>; Milker, ZUM 2017, S. 216 <221>).
Titel: Re: rbb-Intendantin Schlesinger: "Kosmische Anpassungen reichen nicht mehr aus"
Beitrag von: Mork vom Ork am 24. Januar 2020, 13:39
"Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"

oder auch

"Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"
Titel: Re: rbb-Intendantin Schlesinger: "Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"
Beitrag von: drboe am 24. Januar 2020, 15:20
"Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus. Wir müssen uns mittelfristig komplett neu aufstellen, was Formatierung, Inhalte und Produktion betrifft", so Schlesinger, die vor fast vier Jahren vom NDR in die Hauptstadt kam und zusammen mit Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus bereits einige Veränderungen angestoßen hat.
Frau Schlesinger gibt also mittelbar zu, dass sämtliche "Anpassungen" der Vergangenheit, die angeblichen Einsparungen und Kürzungen in der Verwaltung der Sender usw., nur Gerede über "kosmetische Anpassungen" waren, blauer Dunst, heiße Luft, kurz: gelogen.

M. Boettcher
Titel: Re: rbb-Intendantin Schlesinger: "Kosmetische Anpassungen reichen nicht mehr aus"
Beitrag von: Winkelmann am 24. Januar 2020, 21:23
Chez Krömer (wikipedia)
https://de.wikipedia.org/wiki/Chez_Kr%C3%B6mer (https://de.wikipedia.org/wiki/Chez_Kr%C3%B6mer)
Zitat
In jeder Ausgabe begrüßt Kurt Krömer einen Gast, das Gespräch gleicht dabei einer Art Verhör.[1] Die Bühne ist passend dazu im Stil einer abgewetzten Amtsstube gestaltet und beinhaltet eine abschließbare Tür, die am Anfang der Sendung erst unter größerem Aufwand geöffnet wird, um zum Gast zu gelangen.
Das, bzw. er, wurde als Aushängeschild für diese Anstalt gewählt. Passt nur zu gut.  :-X