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Archiv => Archiv => Pressemeldungen Januar 2020 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 06. Januar 2020, 21:01
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Süddeutsche Zeitung, 06.01.2020
Der Hass und die Hürden
Von Wolfgang Janisch
Selten ist die irrwitzige Dynamik, die soziale Medien auch ohne nachvollziehbaren Anlass entfalten können, so zutage getreten wie in den vergangenen Tagen. Der Journalist Richard Gutjahr hat in einem offenen Brief an den Intendanten des Bayerischen Rundfunks noch einmal auf das kaum fassbare Maß an Hetze hingewiesen, dem er ausgesetzt ist, seit der Zufall ihn im Juli 2016 zu den beiden aufeinanderfolgenden Anschlägen in Nizza und in München geführt hat - für manche im Netz war das offenbar Anlass genug, um Verschwörungstheorien zu konstruieren. Ähnlich bizarr sind die Reaktionen auf den sicherlich missglückten, aber letztlich harmlosen "Umweltsau-Song" eines Kinderchors im WDR. Auch er zog Morddrohungen gegen Mitarbeiter des Senders nach sich. Intern wird um den Umgang mit dem Vorfall gestritten. WDR-Intendant Tom Buhrow steht in der Kritik, sich nicht entschieden genug gegen die Hetze positioniert zu haben, an diesem Dienstag ist daher eine außerordentliche Redaktionsversammlung angesetzt.
[…]
Bei offenkundig organisierten Hetzkampagnen liege die Strafverfolgung im öffentlichen Interesse. Gleiches gelte, wenn es um Personen des öffentlichen Lebens gehe, sagt Christoph Hebbecker, Sprecher der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime in Köln. Zu den aktuellen Fällen bei WDR und BR wollte er sich nicht äußern. Aber generell gelte: "Wird ein Journalist im Zuge seiner Tätigkeit beleidigt, ist es schwer vorstellbar, dass kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung vorliegt."
Weiterlesen auf:
https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr-br-hass-im-netz-gutjahr-journalisten-juristische-aufarbeitung-1.4744201 (https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr-br-hass-im-netz-gutjahr-journalisten-juristische-aufarbeitung-1.4744201)
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Vielleicht ist das Wiki auch ungenau
https://de.wikipedia.org/wiki/Journalist (https://de.wikipedia.org/wiki/Journalist)
Ein Journalist [...] beteiligt sich „hauptberuflich an der Verbreitung und Veröffentlichung von , Meinungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Meinung) und Unterhaltung durch Massenmedien (https://de.wikipedia.org/wiki/Massenmedien)“ (Definition des Deutschen Journalisten-Verbandes (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Journalisten-Verband)). Die Berufsbezeichnung (https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsbezeichnung) Journalist ist in Deutschland rechtlich nicht geschützt (https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsbezeichnung#Geschützte_Berufsbezeichnungen). Es gilt der freie Zugang zum Journalismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Journalismus) aufgrund der Meinungs- (https://de.wikipedia.org/wiki/Meinungsfreiheit) und Pressefreiheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Pressefreiheit) nach Artikel 5 des Grundgesetzes (https://de.wikipedia.org/wiki/Artikel_5_des_Grundgesetzes_f%C3%BCr_die_Bundesrepublik_Deutschland).
[…] Wird ein Journalist im Zuge seiner Tätigkeit beleidigt, ist es schwer vorstellbar, dass kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung vorliegt. […]
https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr-br-hass-im-netz-gutjahr-journalisten-juristische-aufarbeitung-1.4744201
In Anbetracht, dass die Berufsbezeichnung Journalist keine geschützte Bezeichnung in Deutschland ist, wegen dem Zugang nach Art 5. GG. Ein jedermann Recht, schön, dann ist die Aussage natürlich klar richtig. Jeder, der sich als Journalist bezeichnet und das darf jeder nach Art 5. GG, darf öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung erwarten, wenn er bei der Ausübung der Tätigkeit nach Art. 5 GG beleidigt wird.
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Journalisten bezeichnen Kritik an ihnen und ihren medialen Ergüssen gerne als "Hetze".
Wer austeilt, muss auch einstecken können. Das müssen die Journalisten noch lernen.
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vielleicht ist das Wiki auch ungenau [...]
Gerne dazu auch mal die englische Wikipedia lesen, die im Wesentlichen damit beginnt:
A journalist is a person who collects, writes, or distributes news or other current information to the public.
Weiterlesen auf (english):
https://en.wikipedia.org/wiki/Journalist (https://en.wikipedia.org/wiki/Journalist)
(Fällt dabei etwas auf? Außer, dass u.a. das Wort "opinion" (auch Sinnverwandtes) hier nicht auftaucht?)
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Es fehlt das Wort Massenmedien, mal abgesehen von Meinungen. Dennoch wahrscheinlich verstehe ich es gerade nicht, was genau soll auffällig sein, dass keine Definition nach einem Verband angegeben ist und auch das hauptberufliche irgendwie fehlt?
Edit "Bürger" @alle:
Bitte hier keine weitere vertiefende Diskussion zum vom eigentlichen Kern-Thema dieses Threads abschweifenden bzw. darüber hinausgehenden eigenständigen Thema "Definition Journalist/ Journalismus", sondern wenn, dann in gut aufbereitetem eigenständige Thread mit aussagekräftigem Thread-Betreff.
Danke für allerseitiges Verständnis und die Berücksichtigung.
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Zitat Eingangsartikel der Süddeutschen Zeitung:
[...] Aber generell gelte: "Wird ein Journalist im Zuge seiner Tätigkeit beleidigt, ist es schwer vorstellbar, dass kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung vorliegt."[...]
https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr-br-hass-im-netz-gutjahr-journalisten-juristische-aufarbeitung-1.4744201
Wenn ein Journalist und Mitarbeiter einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt im Zuge seiner Tätigkeit eine ganze Generation von Frauen pauschal als "Nazisau" diffamiert, ist es nur schwer vorstellbar, dass kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung vorliegt. Oder zumindest an eindeutigen Konsequenzen.
Es geht nicht lediglich um einen "Dummenjungenstreich". Hier handelt es sich um eine Verleumdung und ich sehe darin auch Artikel 1 Abs. 1 des Grundgesetzes berührt.
Ferner wird die Ehre von Millionen deutscher Familien massiv verletzt.
Es ist schon bemerkenswert, wie von fast allen Presseberichten, die ich bisher gesehen habe, beinahe krampfhaft versucht wird, die Aussage von Herrn Hollek unter den Teppich zu kehren. Ja, sie wird geradezu unterschlagen. So, als hätte sie nie stattgefunden. Aber ich habe diese Aussage gesehen, und ich werde sie niemals vergessen.
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Es ist schon bemerkenswert, wie von fast allen Presseberichten, die ich bisher gesehen habe, beinahe krampfhaft versucht wird, die Aussage von Herrn Hollek unter den Teppich zu kehren. Ja, sie wird geradezu unterschlagen. So, als hätte sie nie stattgefunden. Aber ich habe diese Aussage gesehen, und ich werde sie niemals vergessen.
Die beim WDR arbeiten nach einem berühmten Buch ;)
Winston Smith (Hauptperson in Orwells Werk 1984) :
Das Schrecklichste war, daß einfach alles wahr oder falsch sein konnte, wenn die Partei sich so in die Vergangenheit einmischen und von diesem oder jenem Ereignis behaupten konnte, es habe nie stattgefunden - war das nicht furchtbarer als Folter und Tod?" Winston arbeitet sogar in einer staatlichen Abteilung, die solche Manipulationen gezielt vornehmen: "Die Vergangenheit war ausradiert, und dann war sogar die Tatsache des Radierens vergessen, die Lüge war zur Wahrheit geworden.
Noch Fragen?
mfg
ticuta