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Archiv => Archiv => Pressemeldungen November 2019 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 11. November 2019, 12:44
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Süddeutsche Zeitung, 10.11.2019
"Meinungsfreiheit muss man benutzen"
Der ZDF-Journalist Claus Kleber über die Aggressivität in der Debatte um freie Meinungsäußerung und die Freude, die man beim Anstacheln von Streit haben sollte.
Interview von Theresa Hein
Claus Kleber, 64, ist Redaktionsleiter des heute-journals im ZDF. In Dokumentarfilmen widmet er sich der Frage, wie es im 21. Jahrhundert um Menschenwürde, Presse- und Meinungsfreiheit bestellt ist. Am Dienstag spricht er bei der Veranstaltung "Wem gehört die Wahrheit?" an der Ludwig-Maximilians-Universität München über Journalismus in Zeiten von Klimakrise, Brexit und Polarisierung - und die Frage, wie man Menschen erreichen kann, die das Vertrauen in die freie Presse verloren haben. Vorab spricht der Anchorman über Meinungsfreiheit in Deutschland und darüber, worin die Agressivität in der Debatte begründet sein könnte.
SZ: Herr Kleber, zwei Drittel der Deutschen glauben laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, man müsse heutzutage "sehr aufpassen", zu welchen Themen man sich wie äußert. Wie sehen Sie das?
Claus Kleber: Insgesamt sind die Dialoge aggressiver und auch verletzender geworden. Das ist nicht gut. Aber mich stört auch auf der anderen Seite die Weinerlichkeit der Debatte, besonders bei denen, die selbst heftig austeilen. Und: Man darf nicht behaupten, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt sei, nur weil man keinen Widerspruch erträgt.
[…]
Wem gehört die Wahrheit? Dienstag, 19 Uhr, Ludwig-Maximilians-Universität München, Große Aula, Geschwister-Scholl-Platz. Eintritt frei.
Weiterlesen auf:
https://www.sueddeutsche.de/medien/claus-kleber-interview-meinungsfreiheit-1.4673468 (https://www.sueddeutsche.de/medien/claus-kleber-interview-meinungsfreiheit-1.4673468)
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"Meinungsfreiheit muss man benutzen"
Sicher. Wenn "man" seine Meinung zufällig gegen den ÖR richtet, hat "man" nie Recht aber ist immer gleich rechts :(.
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Claus Kleber: Insgesamt sind die Dialoge aggressiver und auch verletzender geworden. Das ist nicht gut. Aber mich stört auch auf der anderen Seite die Weinerlichkeit der Debatte, besonders bei denen, die selbst heftig austeilen. Und: Man darf nicht behaupten, dass die Meinungsfreiheit eingeschränkt sei, nur weil man keinen Widerspruch erträgt.
Original Merkel-Sprech (fehlt nur noch Salz und Pfeffer):
Merkel: "Aber die Debatte läuft ja so, dass ein sogenannter Mainstream definiert wird, der angeblich der Meinungsfreiheit Grenzen setzt. Doch das stimmt einfach nicht." Man müsse "damit rechnen, Gegenwind und gepfefferte Gegenargumente zu bekommen", so die CDU-Politikerin.
"Meinungsfreiheit schließt Widerspruchsfreiheit ein. Ich ermuntere jeden, seine oder ihre Meinung zu sagen, Nachfragen muss man dann aber auch aushalten. Und gegebenenfalls sogar einen sogenannten Shitstorm."
Und da sage mir noch einer, es gäbe keinen "Regierungsrundfunk" ...
Die Charakteristika des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind Staatsferne, interne gesellschaftliche Kontrolle durch weitgehend ständisch besetzte Aufsichtsgremien (Binnenpluralität), inhaltliche Vielfalt im Sinne eines die Grundversorgung umfassenden Programmangebots, ...
etc. pp.
Nachweise:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/angela-merkel-sieht-meinungsfreiheit-nicht-in-gefahr-a-1294966.html
http://www.ard.de/home/die-ard/fakten/Oeffentlich_rechtlicher_Rundfunk/458368/index.html
https://www.tagesspiegel.de/politik/wieder-aerger-in-der-linken-wagenknechts-sammlungsbewegung-poltert-gegen-regierungsrundfunk/23835026.html
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Süddeutsche Zeitung, 13.11.2019
Claus Kleber an der LMU
Seine Mission ist, keine Mission zu haben
Klare journalistische Kriterien verfolgen statt die eigene Meinung dem Publikum überstülpen: Der "Heute-Journal"-Moderator spricht über Ansprüche an Journalisten und Wahrheit in der Berichterstattung.
Von Ekaterina Kel
Die Frage, die Claus Kleber umhaut, ist simpel. So simpel, dass sich der Mann mit der akkuraten Scheitelfrisur, der seit 16 Jahren im ZDF das "Heute-Journal" moderiert, demonstrativ auf dem Stuhl ausbreitet und die Arme zu beiden Seiten baumeln lässt: "Schreiben Sie Ihre Texte selbst?", hat ihn die Moderatorin gefragt. Nun fragt Kleber zurück: "Wofür bekomme ich denn sonst mein Geld?" Es ist ein Moment, der am Dienstagabend in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität viele Lacher und einen langen Applaus hervorruft.
[…]
Die Diskussion mit dem ZDF-Moderator ist eine Veranstaltung des Instituts für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung und jetzt, dem jungen Magazin der SZ, unterstützt von der Mediaschool Bayern.
Weiterlesen auf:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-claus-kleber-lmu-wahrheit-journalismus-1.4679984 (https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-claus-kleber-lmu-wahrheit-journalismus-1.4679984)