gez-boykott.de::Forum
"Beitragsservice" (vormals GEZ) => Widerspruchs-/Klagebegründungen => Thema gestartet von: noGez99 am 24. Februar 2019, 18:02
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Das Framingmanual ist ja der Supergau für den ÖRR, er wird seinem Auftrag nicht gerecht und betreibe Manipulation:
Zur Erinnerung, der Auftrag ist:
(...)
BVerfG v. 18.7.2018, Rn 80 f.
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"In der Möglichkeit, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Funktion
– durch authentische, sorgfältig recherchierte Informationen (die Fakten
und Meinungen auseinanderhalten) die Wirklichkeit nicht verzerrt
darzustellen und das Sensationelle nicht in den Vordergrund zu rücken,
vielmehr ein vielfaltssicherndes und Orientierungshilfe bietendes
Gegengewicht zu bilden –
zu nutzen, liegt der die Erhebung des Rundfunkbeitrags rechtfertigende
individuelle Vorteil."
Der Rundfunk müsste also genau umgekehrt Framing sichtbar machen, anstatt es selbst zu verwenden.
Hier soll ein Sammelthread entstehen, der die Verwendung von Framing im ÖRR aufdeckt.
Eine Tabelle mit einigen Framing-Vokabeln, die in den Nachrichten häufig vorkommen:
positiv | negativ |
Freihteitskämpfer | Terrorist |
Gerechtigkeitslücke | Neiddebatte |
warnen | drohen |
Aufklärung | Propaganda |
Populismus | unsere Werte |
Annexion | Sezession |
Revolution | Rebellion, Putsch |
Fluchthelfer | Schleuser |
Siehe dazu auch
Gerechtigkeitslücke – Neiddebatte
http://www.danisch.de/blog/2016/06/29/gerechtigkeitsluecke-neiddebatte/
Weiterhin das Framing-Handbuch der ARD.
Wo werden die Frames angewendet?
Hier ein Beispiel:
"Wir sind deins": ARD startet Public Value-Aktion
http://www.ard.de/home/die-ard/presse-kontakt/pressearchiv/_Wir_sind_deins___ARD_startet_Public_Value_Aktion/4875762/index.html
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Solidarität
Framing vom Intendanten:
T.Buhrow: „Wenn nur noch bestimmte Worte benutzt werden sollen, mache ich ..."
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,30266.msg189576.html#msg189576
"Man kann doch nicht sagen: Für Altersheime gibt man kein Geld, weil man selbst nicht alt werden will. Eine Gesellschaft fällt ohne solidarische Modelle auseinander."
Quelle: im Einstiegsbeitrag verlinkter Artikell
Man kann aber sagen: Für Millionenpensionen gibt man kein Geld, weil man selbst nur eine sehr geringe Rente hat.
Wenn das ein solidarisches Modell sein soll, ist es ein sehr anschauliches Beispiel für Manipulation durch Sprache, also Framing.
Orginal Interview:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/wdr-intendant-tom-buhrow-wenn-nur-noch-bestimmte-worte-benutzt-werden-sollen-mache-ich-nicht-mehr-mit/24027550.html
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Kleiner Unterabschnitt: Framing im RBStV:
§2 (1)Im privaten Bereich ist für jede Wohnung von deren Inhaber (Beitragsschuldner) ein Rundfunkbeitrag zu entrichten
Frame : Es wird von den Inhabern einer Sache für etwas bezahlt: Für die Wohnung - weil es als ausgeschlossen angesehen wird, dass sich in der Wohnung kein Empfangsgerät befindet.
Unframed: Der Schuldner zahlt nur, weil er wohnt, also einem Grundbedürfnis folgt.
§2 (3)Mehrere Beitragsschuldner (§2 (1)Im privaten Bereich ist für jede Wohnung von deren Inhaber (Beitragsschuldner) ein Rundfunkbeitrag zu entrichten.) haften als Gesamtschuldner
Frame: Zusammenwohnende sind ja irgendwie "von Natur aus" rechtlich/familiär/finanziell verbunden und können daher ohne Überprüfung gemeinsam zur Kasse gebeten werden.
Unframed: Eine bunte Mischung von autonomen natürlichen Personen, die nur die Gemeinsamkeit des Aufenthalts an einem Ort haben, (keinen Ehestatus, keine Bedarfsgemeinschaft, keine willentliche Vertragspartnerschaft, auch nicht durch konkludentes Handeln) werden ohne bundesgesetzliche Grundlage zur Zusammenveranlagung ohne Splittingmöglichkeit gezwungen.
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Wird die Kapazität des Forums ausreichen, wenn wir anfangen, die Framing-Beispiele zu sammeln?
Das ganze Zwangsfinanzierungskonstrukt basiert doch ausschließlich auf Framing. Von A-Z!
Es beginnt mit dem Wort Beitrag, Beitrag zahle ich, wo ich dazu gehören will,
wird fortgeführt mit dem Beitragsservice, was noch gesteigert wird mit
„Ihr Betragsservice“. Ich habe niemanden beauftragt, also ist es nicht mein Service, es ist kein Dienstleister für mich.
Mit diesem Framing wird jeder, dessen Einzugsermächtigung nach der Neuregelung nicht automatisch weiterlief, schon im ersten Schreiben konfrontiert.
„Für alle-von allen: Der Rundfunkbeitrag“
Es gab sicher eine Menge Zurückweisungen dieser Sinnentstellung ( jetzt Framing).
Meine war: „Das trifft auf mich nicht zu... Also nicht für alle.“ „Rundfunk und Fernsehen brauchen keine monatliche Spende von mir.“
Beitragsschuldner:
Ich leiste mir schon seit Jahren den Luxus des Verzichts, nicht ahnend, dass Verzicht ab 2013 in der Bundesrepublik Deutschland plötzlich beitragspfichtig ist, das ich durch Verzicht zu einer Beitragsschudnerin werde, deren Schuldenberg durch Verzicht von Monat zu Monat anwächst.
(Meine Antwort an die Inkassofirma, für Gerichte, in Schreiben an die Bundeskanzlerin, den Bundespräsidenten, Fraktionsvorsitzende und sonstwen und auch in einer gedruckten Buchausgabe. - Das Spiel mit dem Framing spielen alle mit. Schön, dass das „Manual“ dem Thema endlich Öffentlichkeit verschafft!.)
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Olle Kamellen:
"Unser gemeinsamer freier Rundfunk leistet einen wichtigen Beitrag für unser Gemeinwesen und unsere Demokratie. Genau darüber wollen wir mit den Menschen, die unseren Rundfunk solidarisch finanzieren, ins Gespräch kommen", so MDR-Intendantin Karola Wille, die die Aktion in ihrem ARD-Vorsitz vergangenes Jahr ins Leben gerufen hatte.
Quelle: https://www.presseportal.de/pm/29876/3967732 11.06.2018 – 15:24
hier im Forum unter
ARD startet Public Value-Aktion
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,27770.0.html
Man sieht, dass das "Handbuch für Framing" von der ARD eben doch aktiv genutzt wird.
Auf der Seite https://www1.ard.de/intern/wir-sind-deins/t/diskussion versucht man dann noch, sich mit Videos und Sprüchen an die Bürgern ran zu wanzen. Z. B. mit
- Wir vertrauen, weil uns die Hintergründe verständlich vermittelt werden.
- Wir diskutieren, weil uns jede Meinung weiter bringt.
- Wir erleben, weil es im Bauch auch mal kribbeln muss.
- Wir sind dein Team.
Glaubwürdig wirken eigentlich nur die Auftritte Linda Zervakis und Jan Hofer im Video unter https://www1.ard.de/intern/wir-sind-deins/m/ard-diskussion , wenn sie erläutern, warum sie sich zum Spruch "Die ARD ist meins, weil ..." bekennen. Klar doch, weil man mit der Bezahlung und der Zusatzrente mehr als zufrieden sein kann. 8)
M. Boettcher
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In der KenFM-Sendung ZUR SACHE: Hetzen ist gut für das Geschäft! sprechen der Journalist Paul Schreyer und der Vorsitzende des Freidenker-Verbandes Klaus Hartmann u.a. folgende Punkte an:
- ~ 18min: Bei der ARD-Tagesschau-Nachrichtenredaktion gäbe es tatsächlich Sprachregelungen. Das merke man, wenn man sie einfach nur schaut, aber die gäbe es tatsächlich schriftlich. [...] Das hätte der Kai Gniffke, der Chefredakteur der ARD-Tagesschau und Tagesthemen, in einem Gespräch einmal nebenbei fallen lassen. [...] Das wäre nur für den internen Gebrauch.
- ~ 50min: Wenn wir eine vernünftige, ernsthafte politische Debatte haben wollen, dann brauchen wir Vielfalt in den Sendungen.
- ~ 56min: Die Völkerverständigung stünde im Grundgesetz. Wer das zu einem Schimpfwort erkläre, stünde nicht auf dem Boden des Grundgesetzes.
Quelle:
ZUR SACHE: Hetzen ist gut für das Geschäft!
youtu.be/xwyDXgcRjJ0 (https://youtu.be/xwyDXgcRjJ0)
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"Solidarmodell"
Gemeinsam den öffentlich-rechtlichen Rundfunk finanzieren
https://www.rundfunkbeitrag.de/der_rundfunkbeitrag/solidarmodell/index_ger.html
Das ist doch dieses Framing ziemlich exakt umgesetzt
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Das Framing hat auch seinen Niederschlag in den Broschüren des BR gefunden, die man hier (https://www.br.de/unternehmen/inhalt/organisation/br-broschueren102.html) herunterladen kann.
Der BR auf einen Blick
S. 58: Wir sind deins. ARD.
Anmerkung: Überschrift
Aber fragen wir uns doch einmal: Wozu eigentlich das Framing?
"Rundfunkbeitrag" oder "Beitragsservice". Wieso muß bei diesen Begriffen gerahmt werden, wenn die ö.-r. R. doch ohnehin alles bekommen, was sie wollen? Warum muß man das beim "Beitragsschuldner" (nicht beim Nutzer selbstverständlich) schönreden?
Vielleicht, weil man genau weiß, daß der Geldfluß eben doch vom Volk bestimmt wird und nicht von den Regierenden. Und das Volk kann auch irgendwann mal die Nase voll haben und den Geldhahn abdrehen.
Wenn man 120.000 € für ein "Manual" und dazugehörige Workshops ausgibt, wenn man seine Broschüren und seinen Internetauftritt daran anpaßt, wenn man die Politiker ebenfalls zum Schön-Sprech bringt, dann zeigt das, daß der ö.-r. R.-Kahn ein Leck hat. Man versucht nun dieses Leck zu verbergen in der Hoffnung, daß man den Kahn reparieren kann, bevor er tatsächlich sinkt. Ob man merkt, daß der Kahn gesunken ist, bevor man von den Fischen geküsst wird, ist natürlich eine andere Frage.
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Und auch dies möchte ich Euch nicht vorenthalten (unsolidarischer Querulant, der ich bin):
Kolumne: Gute Gründe für den Rundfunkbeitrag
Von: Dr. Susanne Pfab, ARD-Generalsekretärin. Stand: 05.03.2018
ARD-Generalsekretärin Dr. Susanne Pfab gibt in einer neuen Kolumne Antworten auf Fragen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Zum Auftakt geht es um die Frage, warum es einen solidarischen Rundfunkbeitrag in unserer Gesellschaft gibt.
Weil nur durch den Beitrag von jedem ein Gut für alle entstehen kann. Es ist ein Grundprinzip unserer Gemeinschaft: Überall dort, wo es die Kraft und die Ressourcen des Einzelnen übersteigt, wichtige Grundlagen des eigenen und des gemeinschaftlichen Wohlergehens alleine zu organisieren, sorgen wir gemeinsam für verlässliche Strukturen. Dies gilt für Bibliotheken, Schwimmbäder, Kitas, aber auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der dazu da ist, sicherzustellen, dass alle Menschen freien Zugang zu Angeboten aus Information, Bildung, Wissen, Unterhaltung und Kultur haben - auch die Menschen, die sich eine finanzielle Beteiligung nicht leisten können und daher vom Beitrag befreit sind.1
[...]
Quelle: https://www.br.de/unternehmen/service/rundfunkbeitrag/kolumne-ard-generalsekretaerin-pfab-rundfunkbeitrag-100.html
1 Davon wissen die Rentner, Geringverdiener und Studenten aber nichts, oder? Auch die Gerichte wissen das nicht. Irgendwie funktioniert die Kommunikation in diesem Punkt nicht wirklich gut. Oder ist die Sendereichweite doch begrenzt?
Weitere Schmankerl:
Solidarisch ist hier auch inhaltlich gemeint. Mir muss etwas nicht gefallen, um es für wertvoll zu halten. Es liegt in meinem ureigenen Interesse, dass alle in meinem Umfeld sich informieren, bilden, unterhalten, eine Meinung bilden können - wenn sie wollen. Und dass ich weiß, dass dies auf der Grundlage von Angeboten möglich ist, die sich an hohen journalistischen Standards orientieren, vertrauenswürdig sind und unsere Kultur und unseren Alltag spiegeln.
Da kann ich nur zustimmen. Es liegt in meinem Interesse, daß mein Umfeld sich frei und aufgrund objektiver Berichterstattung bilden kann. Leider wird das zunehmend erschwert. 1. weil immer weniger Leute Geld haben, sich eine Zeitung zu kaufen und 2. weil die meisten Meldungen aus derselben Quelle stammen. Die Art, wie dann diese Meldungen "meinungsbildend" vermittelt werden, unterscheidet sich dann natürlich nach Quelle. Wenn aber diese Quellen wenigstens ehrlich angeben würden, welche politischen Interessen verfolgt werden, könnte man entsprechend die Quellen auswählen. Wird aber natürlich nicht gemacht in unserer freien Demokratie.
Das Vertrauen in einer Gesellschaft ist höher in Ländern mit starkem öffentlich-rechtlichem Rundfunk - das Vertrauen ineinander, in die Medien und die Institutionen insgesamt. Das heißt, es profitieren nicht nur die Nutzer, sondern auch die Nichtnutzer.
Sehr viel Vertrauen scheint unsere Gesellschaft nicht mehr zu haben, weder in Mitbürger noch in die Politik.2 Insofern begreife ich noch immer nicht, wovon genau ich als bewußter Rundfunkfreier einen Nutzen haben soll?
Ich bin mir sicher, daß es mir von erheblich größerem Nutzen wäre, wenn mehr Leute lesen und selbständig denken würden.
2In Bayern stieg die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl im Vergleich zur vorherigen Wahl (Merkur: "Landtagswahl am 14. Oktober 2018: Wahlbeteiligung von 72,5 Prozent".
https://www.merkur.de/politik/landtagswahl-2018-in-bayern-hoehere-wahlbeteiligung-als-vor-fuenf-jahren-zr-10326756.html)
"in Hessen sank die Wahlbeteiligung von 73,2 auf 67,3 Prozent"
(https://www.welt.de/politik/deutschland/article182879746/Landtagswahl-Hessen-2018-Das-ehrliche-Wahlergebnis-inklusive-Nichtwaehler.html).
In mehreren Artikeln war nachzulesen, daß die Nichtwähler (nicht nur in Hessen, sondern auch in Bayern), wären sie zur Wahl gegangen und hätten eine einzige Partei gewählt, die stärkste Partei hätten wählen können.
Mir scheinen da doch einige kein Vertrauen in die Politik zu haben. Vielleicht haben sie zu wenig ferngesehen?
[Werbung für's eigene Programm.] Unser Publikum findet Hintergrundwissen, Spezialistentum und Kurioses genauso wie Unterhaltung, aktuelle Ereignisse und Informationen. Damit erreichen wir im Radio täglich mehr als jeden Zweiten (53 %) und im Fernsehen fast jeden Zweiten (46 %) in Deutschland (ab 14 Jahre). Darunter sind vermutlich sogar viele (gerade im Netz), die meinen, sie nutzen die ARD nicht.
Ich meine nicht nur, ich nutze nicht.
Und: Wir schaffen für die Gemeinschaft über das Programm hinaus Public Value - durch Klangkörper, Filmförderung, Kultur-Events, Schülerangebote, Medienkompetenzvermittlung und technische Innovationen.
Ist das vom Rundfunkauftrag gedeckt? Kein Wunder, wenn das Geld nicht reicht.
Dass wir maßgeblich selbst produzieren bzw. bei der deutschen Kreativwirtschaft in Auftrag geben (und nicht etwa in Hollywood einkaufen: nur 7,7% des Ersten sind Lizenzware), hat also neben dem inhaltlichen Public Value eines unverwechselbaren Programms auch noch einen nachhaltigen Economic Value - für alle und dank aller, die Beitrag zahlen, unabhängig davon, ob sie unser Angebot nutzen oder nicht.
Das entbehrt jetzt tatsächlich nicht einer gewissen Ironie:
Eigene Orchester zu beschäftigt: BR lässt Jingle in L.A. aufnehmen
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,30368.0.html