gez-boykott.de::Forum
Allgemeines => Dies und Das! => Thema gestartet von: NichtzahlerKa am 06. Februar 2019, 06:19
-
Ausgangspunke:
Es gibt eine Studie, die nachgemessen hat, dass Facebook weit mehr informiert als desinformiert.
https://www.welt.de/kmpkt/article188097465/Goldstandard-Studie-Das-passiert-mit-dir-wenn-du-Facebook-loeschst.html
Im Original heißt es
Our results on news consumption and knowledge suggest that Facebook plays an important role
as a source of (real) news and information.
We find that while deactivation makes people less informed, it also makes them less polarized by at least some measures,
consistent with the concern that social media have played some role in the recent rise of polarization
in the US.
Ich halte es für erstrebenswert die Behauptung des Zahlfunks man "informiere" und sei "demokratisch notwendig" mal exakt mit so einer Vergleichsstudie festzustellen. Das würde die Behauptung zumindest mal (mit gewissen Einschränkungen) überprüfbar machen.
Ich halte es auch für ein gerichtswertes Argument, dass das zu geschehen hat, bevor man zwangsbeglückt wird.
Außerdem möchte ich auf eine Initiative aufmerksam machen die beweist, dass eine Demokratie überhaupt keine informierten Bürger braucht (Recht auf Ruhe vor Politik). Wenn man die Macht nämlich keinen "selbstsüchtigen" Parteien gibt, dann braucht man sich auch keine großen Gedanken um Machtmissbrauch zu machen. Dieses "Volkslager" kann man als überzeugter Demokrat wählen, völlig egal ob man links, rechts, unten oder oben steht, ob man eigene Überzeugungen hat oder nicht.
die-repräsentativen.de
Man muss allerdings auf die Mündigkeit der Menschen vertrauen, zumindest im Falle, dass sie Verantwortung zugewiesen bekommen. Momentan scheint die Vereinigung sich eher an den Mühlen der Demokratiejustiz abzukämpfen, aber konzeptuell ist sie auf jeden Fall interessant.
Das sind zwei Denkansätze, die ich für erwähnenswert halte. Gern könnt ihr noch weitere nennen oder mit überlegen, wie man sich diese Entwicklungen im Verfahren zu Nutze machen kann. Ich würde sagen derart: Es gibt keine Studie die belegt, dass die öffis irgendwen informieren und überhaupt: Die demokratische Notwendigkeit dafür ist inzwischen auch widerlegt.
-
(...) Ich halte es für erstrebenswert die Behauptung des Zahlfunks man "informiere" und sei "demokratisch notwendig" mal exakt mit so einer Vergleichsstudie festzustellen. Das würde die Behauptung zumindest mal (mit gewissen Einschränkungen) überprüfbar machen. (...)
Guggst Du bitte hier, z. B. auf Seite 6 der Studie,
Die Rolle des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in der heutigen Medienlandschaft, McKinsey&Company, September 2017
Bis heute unterliegt das Angebot des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland 3 wesentlichen Grundaufträgen
Gesetzlich definierter Programmauftrag
Sicherstellung eines vielfältigen, umfassenden und ausgewogenen medialen Angebots im Interesse von Informationsfreiheit und Demokratie (...) ::)
Hervorhebungen nicht im Original!
(...) Bei der Erstellung hat sich McKinsey ausschließlich auf öffentlich zugängliche Informationen aus zuverlässigen Quellen gestützt, diese aber nicht gesondert überprüft.
::)
Diese Studie ist abrufbar.
Quelle: https://www.mckinsey.de/~/media/McKinsey/Locations/Europe%20and%20Middle%20East/Deutschland/Publikationen/Die%20Rolle%20des%20Offentlich%20rechtlichen%20Rundfunks%20in%20der%20heutigen%20Medienlandschaft/die_rolle_des_oerr_in_der_heutigen_medienlandschaft.ashx (https://www.mckinsey.de/~/media/McKinsey/Locations/Europe%20and%20Middle%20East/Deutschland/Publikationen/Die%20Rolle%20des%20Offentlich%20rechtlichen%20Rundfunks%20in%20der%20heutigen%20Medienlandschaft/die_rolle_des_oerr_in_der_heutigen_medienlandschaft.ashx)
-
Guggst Du bitte hier, z. B. auf Seite 6 der Studie,
Die Rolle des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in der heutigen Medienlandschaft, McKinsey&Company, September 2017
Sicherstellung eines vielfältigen, umfassenden und ausgewogenen medialen Angebots im Interesse von Informationsfreiheit und Demokratie (...) ::)
Äh ja... vielleicht hätte ich nicht sagen sollen "keine Studie" sondern "keine wissenschaftliche Studie". (In der Machart der von mir zitierten Studie mit Doppelblindtest etc.). Diese sogenannte "Studie" ist bloß eine Ansammlung von Statistiken, die irgendein Praktikant aus Statista zusammengeklickt hat.
Was mir fehlt ist einfach mal eine Post-Analyse, ob es denn tatsächlich die Demokratie gerettet hat. Alle mal melden, die glauben ohne Öffis würden wir heute in einer super heftigen Diktatur leben. Den Auftrag auf "Argumenten" aufzubauen ist ja schon schlimm genug, aber sie einer realen Prüfung zu entziehen, spätestens nachdem man die Argumente ein paarmal auswechseln musste (so hat es nämlich gar nicht angefangen!) ist doch eine Farce.
-
Es gibt zwei Möglichkeiten der Argumentation:
1. sie sind unnötig, da sie ihren (gesetzlichen) Auftrag nicht wahrnehmen (Sicht der Bürger)
2. sie sind nötig, weil sie ihren Auftrag nicht wahrnehmen (Sicht der Politik)
Die Herren Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam zeigen immer wieder sehr eindrucksvoll, wie das Propaganda-Instrument der Machthaber funktioniert. Aktuell z.B. hier zum Thema Venezuela:
publikumskonferenz.de, 04.02.2019
Untergehen mit Mann und Maas – Per Völkerrechtsbruch soll Venezuela „demokratisiert“ werden
https://publikumskonferenz.de/blog/2019/02/04/untergehen-mit-mann-und-maas-per-voelkerrechtsbruch-soll-venezuela-demokratisiert-werden/
Öffrech in D ist und bleibt Opium für's Volk. Nicht mehr und nicht weniger. Je nachdem, in welchem Lager man sich befindet, kann man das als notwendig erachten oder eben nicht.
Einen Öffrech, der tatsächlich seinen Auftrag wahrnimmt und wirklich umfassend informiert, hätten wir nötiger den je - werden wir mit der derzeitigen Konstruktion aber niemals bekommen. Der Michel wird wohl frühestens erwachen, wenn die Kanonen donnern.
-
Es gibt zwei Möglichkeiten der Argumentation:
1. sie sind unnötig, da sie ihren (gesetzlichen) Auftrag nicht wahrnehmen (Sicht der Bürger)
2. sie sind nötig, weil sie ihren Auftrag nicht wahrnehmen (Sicht der Politik)
Naja, das sind zunächst nur zwei Behauptungen. Beide mögen wahr sein, aber 1. kann man durch eine Studie wie die von mir zitierte belegen. 2. kann man durch Indizien plausibel machen, aber auch durch den Denkansatz ersetzen, dass es für die Demokratie schlicht nicht notwendig ist Menschen durch einen Monolithen politisch zu informieren, weil die Gefahren größer sind als der Nutzen, wenn man auch komplett ohne Infos eine durchschnittliche Entscheidung treffen könnte.
-
(...) Was mir fehlt ist einfach mal eine Post-Analyse, ob es denn tatsächlich die Demokratie gerettet hat. (...)
Ne eine Rettung der Demokratie kann durch die LRAn absolut nicht erfolgt sein.
Dazu wurde schon im Jahre 2004 (man(n) Frau rechne genau nach = vor 15 Jahren!)) folgendes veröffentlicht:
Zu den Selbsttäuschungen im dualen System
Die fünf Lebenslügen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
Autor Wolfgang Donsbach.
(1) Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist normativ-rechtlich grundsätzlich anders zu behandeln als die Presse;
(2) er ist staatsfern und gehört der Allgemeinheit;
(3) sein Programm ist ausgewogen und überparteilich;
(4) er stellt eine Insel der (weitgehenden) Werbefreiheit dar;
(5) er orientiert sich bei seiner Programmgestaltung am Gemeinwohl und an Qualität und nicht am Massengeschmack.
:o
noch ein "Leckerchen":
Was wir Studenten der Kommunikationswissenschaft und ausländischen Gästen auf diese Weise klarzumachen versuchen, ist die normative Seite, eine PR-Kosmetik, die die Wirklichkeit übertünchen soll. >:D
Hervorhebungen nicht im Original!
Quelle: Zu den Selbsttäuschungen im dualen System
Die fünf Lebenslügen des öffentlich-rechtlichenRundfunks von Wolfgang Donsbach
https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=66427cd4-9a2b-a38b-7e7d-d91420e66481&groupId=252038 (https://www.kas.de/c/document_library/get_file?uuid=66427cd4-9a2b-a38b-7e7d-d91420e66481&groupId=252038)
Ein sehr lesenswerter Beitrag über:
Verfassungsrechtliche Sonderbehandlung?
Angebliche Staatsferne
Ausgewogenheit?
Insel der Werbefreiheit?
Gemeinwohl und Qualitätsorientierung?
PS: Fazit:
Schließlich sollten sich der Gesetzgeber und die handelnden Politiker Gedanken machen, wie sie sich langfristig von dem falschen Bewusstsein des Rundfunks als hoheitlicher Aufgabe befreien.
Dazu bedarf es Strukturveränderungen, die Personal- und Programmentscheidungen frei machen von parteipolitischen Erwägungen und Raum schaffen für mehr journalistische Professionalität.
Dass es dazu auch einer entsprechenden professionellen Orientierung und Kompetenz statt politischer Ambitionen auf Seiten des Personals bedarf, ist klar.
;)