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Allgemeines => Archiv => Pressemeldungen Oktober 2018 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 11. Oktober 2018, 18:08

Titel: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: ChrisLPZ am 11. Oktober 2018, 18:08
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Tagesspiegel, 11.10.2018

Danmarks Radio muss massiv sparen
Sparliste der Rechtspopulisten

Das öffentlich-rechtliche Danmarks Radio muss Stellen und Programme streichen - weil es die rechtspopulistische Dänische Volkspartei so will

Von Joachim Huber

Zitat
Bei Danmarks Radio (DR) lässt sich studieren, was dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland blühen könnte, wenn die Alternative für Deutschland über Finanzierung und Programmauftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio mitbestimmen könnte. […]

Weiterlesen auf:
https://www.tagesspiegel.de/medien/danmarks-radio-muss-massiv-sparen-sparliste-der-rechtspopulisten/23171624.html (https://www.tagesspiegel.de/medien/danmarks-radio-muss-massiv-sparen-sparliste-der-rechtspopulisten/23171624.html)

siehe auch:
Ein bürgerliches Massaker - Dänemark kürzt massiv Gelder für ö.r. Sender
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28896.msg181435.html#msg181435

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk Dänemarks reduziert Programmangebot und Personal
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28805.msg180924.html#msg180924 ff.

Rundfunkbeitrag: Weniger ist mehr bei ARD und ZDF
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,26724.msg167833.html#msg167833
Zitat
Wie die Schweizer Rundfunkanstalt sich reformiert
Einsparungen von 100 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet 86 Millionen Euro), allerdings ausdrücklich nicht im Programm (Anm.: bisher 1,2 Milliarden Schweizer Franken [~1,05 Milliarden Euro] aus Gebührengeldern**)
- Fokussierung auf relevante und ausgewogene journalistische Inhalte – die Hälfte der Gebühreneinnahmen soll für die „Information“ verwendet werden
- Abkehr vom Quotendenken und vom Marktanteil als häufig vorherrschendes Kriterium für den Erfolg eines Programmangebots
- Verzicht auf Werbeblöcke in Spielfilmen – sowie mehr Schweizer Serien, um die Vielfalt des Landes besser abzubilden
- Weitgehende Beschränkung auf Video- und Audioinhalte in den Internetangeboten, um sich von den Online-Angeboten privater, Abo- und werbefinanzierter Zeitungen zu unterscheiden und diesen nicht unfaire Konkurrenz zu machen.
** https://www.srgd.ch/de/aktuelles/news/2017/07/04/srg-finanzierung-woher-wie-viel-wofur/
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: cook am 11. Oktober 2018, 21:46
Man könnte auch sagen: "weil es der dänische Wähler so will."

Und was dem ÖRR blühen würde, wenn der deutsche Wähler mitbestimmen dürfte?

*Testbild*

 >:D

Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: Bürger am 12. Oktober 2018, 13:28
Danmarks Radio muss massiv sparen
Sparliste der Rechtspopulisten

[...]
Zitat
Bei Danmarks Radio (DR) lässt sich studieren, was dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland blühen könnte, wenn die Alternative für Deutschland der Bürger über Finanzierung und Programmauftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio mitbestimmen könnte. […]
https://www.tagesspiegel.de/medien/danmarks-radio-muss-massiv-sparen-sparliste-der-rechtspopulisten/23171624.html (https://www.tagesspiegel.de/medien/danmarks-radio-muss-massiv-sparen-sparliste-der-rechtspopulisten/23171624.html)

Also wenn Danmarks Radio 20% sparen muss - "that's life"...
Muss Bürger schließlich auch hin und wieder.

Wenn ARD-ZDF-GEZ 20% sparen müssten, dann wären das von reichlich 8,5 Milliarden Euro rund 1,7 Milliarden Euro.

Das wäre schon mal nicht schlecht.

Vor allem möge man sich dabei vor Augen halten, dass allein von diesen 20% = 1,7 Milliarden Euro des deutschen ö.r. Rundfunk-Jahres-Etats Danmarks Radio reichlich 4 Jahre(!!!) den Sendebetrieb bei seinem jetzigen Jahres-Etat von umgerechnet offenkundig 420 Mio Euro (3,2 Mrd Kronen, Umrechnungskurs 1 Euro = 7,46 Dänischen Kronen) aufrecht erhalten könnte - siehe nochmals "Zahlenspiele" unter
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk Dänemarks reduziert Programmangebot & Personal
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,28805.msg180986.html#msg180986

Das sprengt wohl die Vorstellungskraft so mancher Journalisten, wie es scheint.
Deswegen erwähnen und vergleichen die das nicht.
Was insofern jedoch die Botschaft und die Wahrnehmung verzerrt.
Was aber wiederum symptomatisch zu sein scheint.

Den deutschen Milliarden-Etat, notfalls zwangsbeigetrieben selbst von nicht-nutzenden Gering- und Geringstverdienern, und das damit befeuerte Ausweitungs- und Selbstbehauptungsbestreben von ARD-ZDF-GEZ einhergehend mit allerlei "Plänen" und (krank- bzw. wahnhaften) "Visionen" kann man unter diesen Umständen nur als
Zitat
Wunschliste der Medienpopulisten
bezeichnen... ::) >:(
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: art18GG am 12. Oktober 2018, 14:45
Ich ärgere mich wiedereinmal maßlos über die erneute Verunglimpfung von Menschen, die Rundfunk und Fernsehen nicht nutzen wollen, als Rechtspopulisten. Die Anhänger von öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gehen hier nach meiner Ansicht zu weit. Mit einer solchen Hetze gegen Menschen, die nur eine andere Weltsicht haben, machen sich diese Fanatiker letztendlich nur selbst unglaubwürdig und helfen nur denen, die sie angeblich bekämpfen wollen.
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: linkER am 12. Oktober 2018, 16:20
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djv.de        11.10.2018
Ein Kommentar von Hendrik Zörner

Dänemark
Populisten vernichten Jobs

Die Abschaffung des Rundfunkbeitrags in Dänemark zugunsten einer Steuerfinanzierung kostet Hunderte Rundfunkjournalisten den Arbeitsplatz. Angestellte anderer Branchen legten aus Solidarität die Arbeit nieder.
Zitat
Die Auswirkungen sind dramatisch: 382 Stellen müssen abgebaut werden, gestern erhielten 205 Rundfunkmitarbeiter die Kündigung. 64 weitere Beschäftigte gehen mit Abfindungen, und, wen wundert's, Zeitverträge werden nicht verlängert. Der Dänische Rundfunk will so jährlich 56 Millionen Euro einsparen. Dass ein solcher Aderlass nicht ohne Auswirkungen auf das Programm bleiben wird, weiß jeder. Die Populisten haben damit ihr Ziel erreicht, die wichtigste kritische Stimme in der dänischen Medienlandschaft zu zügeln.
Weiterlesen auf :
https://www.djv.de/en/startseite/service/news-kalender/detail/article/populisten-vernichten-jobs.html (https://www.djv.de/en/startseite/service/news-kalender/detail/article/populisten-vernichten-jobs.html)



Siehe auch :
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk Dänemarks reduziert Programmangebot & Personal
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=28805.0 (https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=28805.0)

Dänemark schafft Rundfunkgebühr ab
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=28792.0 (https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=28792.0)

Dänemark: Bei TV2 funktioniert öffentlich-rechtliches TV ohne Gebühren
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=27916.0 (https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=27916.0)

Dänemark: Frontalangriff auf Dänemarks Service public?
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=27877.0 (https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=27877.0)
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: faust am 12. Oktober 2018, 17:13
... was für ein Stuss:

Es gibt keinen  notwendigen  Zusammenhang zwischen Unabhängigkeit  :police: , Kritikfähigkeit  8) , Qualität und Mitarbeiterzahl  (#) (#) (#) !
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: drboe am 12. Oktober 2018, 18:17
Man sollte sich beim Vergleich der Etats stets auch vor Augen halten, dass die Produktionskosten eines Films für das Fernsehen, einer Sendeminute, eigentlich egal welchen Programms nicht von der Zahl der potentiellen bzw. tatsächlichen Zuschauer abhängen. Ob 10.000 Menschen die Tagesschau oder eine Quizsendung sehen oder mehrere Millionen, die Kosten der Produktion sind davon unabhängig. Auch die Qualität von Serien/Filmen hat erkennbar nur bedingt etwas mit den Budgets zu tun. So war z. B. die Serie "Borgen" (Dänemark) international sehr erfolgreich. Vergleichbares aus deutscher Produktion dürfte recht rar sein. M. E. gibt es keinen Grund dafür anzunehmen, dass in Deutschland tatsächlich 8 und mehr Milliarden Euro jährlich nötigt sind. Schon knapp die Hälfte der derzeitigen Summe würde vermutlich völlig ausreichen, ein sehr gutes Programm zu machen.

M. Boettcher
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: observer am 12. Oktober 2018, 19:27
Zitat von: djv
Die Populisten haben damit ihr Ziel erreicht, die wichtigste kritische Stimme in der dänischen Medienlandschaft zu zügeln.
Fake-News! Der Deutsche Journalisten-Verband hätte vielleicht erst einmal gründlich recherchieren sollen. Die Sparmaßnahmen betreffen vor allem ausländische Spielfilme, Fernsehserien, Unterhaltung, Lifestyle und Sport.
Konkret auf Journalismus und Nachrichten bezogen: Eine Nachrichtensendung und zwei Kurzausgaben der dänischen Tagesschau entfallen und dies sind auch noch Sendungen welche nicht sehr Quotenstark waren. Diese Informationen lassen sich problemlos im Internet recherchieren. Ob nun Kultur und Sport auch relevante Themengebiete für einen kritischen Journalismus sind, darüber lässt sich streiten.

Dass bei Sparmaßnahmen letztlich auch Mitarbeiter entlassen werden, ist üblich. Ob dies nun Journalisten oder Produktionsarbeiter trifft, macht keinen Unterschied. Dies mag für die Entlassenen eine schwere Situation sein, die Mehrheit wird aber mit Sicherheit einen neuen Arbeitgeber finden.

In Dänemark wird gespart, indem das Programm reduziert wird. In der Schweiz wird gespart, indem man sich wieder dem ursprünglichen Auftrag annimmt. Das Programm wird nicht beschnitten, es herrscht aber Konsens, dass Sparmaßnahmen notwendig sind. Und hier in Deutschland, verkündet der örR, dass weitere Sparmaßnahmen nicht möglich sind und der Rundfunkbeitrag zwangsläufig steigen muss.
Versteht das jemand?
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: art18GG am 15. Oktober 2018, 14:11
Was ist eigentlich mit Populismus gemeint?
Wenn man die Verwendung des Wortes betrachtet, hat man den Eindruck, dass dieses Wort immer dann verwendet wird, wenn jemand nicht in der Meinung übereinstimmt, die seiner eigenen entspricht. Der andere ist dann immer ein Populist. Diese Erklärung erschien mir jedoch zu einfach, weshalb ich in einem Lexikon nachgeschaut habe. Dort habe ich dann folgende Erklärung gefunden:
Zitat
 
Populist (abwertend): politischer Führer, der (ohne ein festes Programm zu vertreten) seine Handlungen und Forderungen opportunistisch nach den Ängsten und Bedürfnissen breiter Bevölkerungsschichten ausrichtet, um sich beliebt zu machen und sich die Unterstützung der Wähler zu sichern (Wahrig: Illustriertes Wörterbuch).

Da ich mich nicht zur Wahl stelle und auch kein Politiker bin, kann ich also damit nicht gemeint sein. Dennoch werde ich von Freunden und Bekannten immer wieder wegen meines Widerstandes gegen den Rundfunkbeitrag mit diesem Vorwurf konfrontiert. Wie kommt es also dazu?

Nach der Auffassung der beiden Autoren der Artikel regieren in Dänemark und in der Schweiz also zur Zeit Parteien ohne ein festes Programm, was ich durchaus beunruhigend finde. Leider geht aus den beiden Artikeln nicht hervor, wie es dazu gekommen ist.
Titel: Re: Danmarks Radio muss massiv sparen: Sparliste der Rechtspopulisten
Beitrag von: ope23 am 15. Oktober 2018, 14:36
Ich sehe es so, dass das Wortfeld "Populismus" völlig verdorben ist.

Heutzutage wird Populismus mit Rechtspopulismus gleichgesetzt, und dem "Volk" anscheinend unterstellt, ohne politische "Erziehung" automatisch zu "rechten Anschauungen" zu neigen. Im Zusammenhang mit linker Agenda höre ich selten "Populismus", und nach "Linkspopulismus" muss man schon kugeln, um zu erfahren, dass es wohl doch in Gebrauch ist...

Vom Wörtlichen her hätte "Populismus" eine ganz große Schnittmenge mit Demokratie, womöglich sogar mit (modern verstanden:) direkter Demokratie

populus (lateinisch) = demos (griechisch) = Volk (deutsch)
 - ohne vordergründig irgendwelche Nebenbedeutungen.

(Kann natürlich sein, dass in der antiken Politik die ersten beiden Wörter Schlagwörter für bestimmte Intentionen waren - aber heute dürfte davon nicht viel übrig geblieben sein.)

Also, ich für meinen Teil finde den Vorwurf "Populismus" schon immer irgendwie merkwürdig.