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Allgemeines => Archiv => Pressemeldungen Mai 2018 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 11. Mai 2018, 05:43

Titel: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: ChrisLPZ am 11. Mai 2018, 05:43
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Süddeutsche Zeitung, 10.05.2018

Streamingdienste
Fernsehen à la carte

(Ein Kommentar) von Jürgen Schmieder **

Zitat
Einer der beliebtesten Sprüche in Deutschland, nach "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" natürlich, das ist dieser hier: "Und dafür zahle ich Gebühren!" Der Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat ist so beliebt wie eine Wurzelbehandlung, und es wird ja gerne mal darüber debattiert, ob das Ende des Abendlandes bevorstünde, würde er abgeschafft. In den USA probieren sie das gerade aus, wobei man sagen muss, dass es den Beitrag dort gar nicht gibt. Die meisten Amerikaner bezahlen freiwillig für TV-Pakete mit mehr als 300 Sendern, von denen einige derart schreckliche Inhalte anbieten, dass sie an eine Wurzelbehandlung erinnern. Die meisten dieser Pakete kosten umgerechnet etwa 60 Euro pro Monat, es gibt aber auch welche für mehr als 100 Euro.
[…]

Wer bis hierhin noch nicht verrückt geworden ist, der bemerkt, dass allein Live-Sport locker mehr als 60 Dollar pro Monat kostet; über Serien, Nachrichten und Filme haben wir noch gar nicht geredet. Es mag verlockend klingen, im Supermarkt nur für das zu bezahlen, was man wirklich haben will. Es kann allerdings unübersichtlich und teuer werden - viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.


Weiterlesen auf:
http://www.sueddeutsche.de/medien/streamingdienste-fernsehen-la-carte-1.3974039 (http://www.sueddeutsche.de/medien/streamingdienste-fernsehen-la-carte-1.3974039)

** Jürgen Schmieder
https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCrgen_Schmieder_(Autor)
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Markus KA am 11. Mai 2018, 07:18
Zitat
"In den USA zahlen viele Zuschauer nur noch für die Sender und TV-Programme, die sie wirklich sehen wollen. Billiger macht es das nicht. "

Aber es macht freier, keine Zwangsanmeldung, keine Zwangsabgabe, keine Zwangsvollstreckung und keine Zwangshaft.
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Viktor7 am 11. Mai 2018, 08:28
Warum sollte man die ÖRR Nase anstarren
und mit Geld füttern, wenn sie einem persönlich gar nicht passt?

Beim Wegelassen der Berichterstattung, der Auswahl und Umformulierung von Inhalten gehören die öffentlich-rechtlichen Anstalten in meinen Augen zur Weltspitze.

ÖRR kostet ca. 21 Mio. € pro Tag, Euronews dagegen nur 100 Mio. € pro Jahr. Netflix ist schon für ca. 10 € pro Monat in Deutschland zu haben.
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: r66 am 11. Mai 2018, 09:21
Ich habe in den USA 10 Jahre gelebt und gearbeitet. Abgesehen vom ersten Jahr waren meine Ausgaben für Fernsehen: $0,00.

Genutzt habe ich Netflix für $6 oder $7 im Monat. Das war damals noch ein reiner DVD-Versand, den man monatsweise auch abbuchen konnte.
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Besucher am 11. Mai 2018, 12:02
Vor ein paar Wochen hatte doch schon so eine ominöse hochgebildete Tante moralinsauer in der SZ mit ihrem sinngemässen Tralala von der moralischen Pflicht zur Gemeinschaftlichkeit (aber selbstredend nur auf den ÖRR mit seinen Sonnenkönigen an der Spitze bezogen -  sonst gehen "wir" natürlich stramm neoliberal zu Werke) den Leser bearbeitet.

Nach meinem Dafürhalten nun ein wenig überzeugender, zumindest bezogen auf Dumme aber durchaus manipulativer Nachfolger. Möchte der Verfasser auch gern zum ÖRR mit seinen derzeitigen Traumgehältern? Oder ist er sogar schon dabei - vielleicht im Rahmen des inzwischen berühmten sogenannten "Rechercheverbunds" (wo gewiss die Frage aufgeworfen werden könnte, ob bzw. welcher Tatbestand mglw. anhängig wäre, würden von ÖRR - "Anstalten" dafür Zwangsgebühren verbraten?

Aber zum eigentlichen Kommentar: Erst wird besagte "Wurzelbehandlung" im Zusammenhang mit dem sogenannten Rundfunkbeitrag als Vergleich ins Spiel gebracht. Mit einer solchen - jedenfalls wenn man sozusagen kein Gebiss will - assoziiert da als erstes natürlich jeder Leser neben der Unannehmlichkeit insbesondere die Unvermeidlichkeit bzw. Notwendigkeit bzw. bekommt sie mit Bezug auf den ÖRR "nahegebracht", also um dies Etikett dann - von hinten rum - auch dem ÖRR "angepappt" zu sehen oder unbewusst selbst anzupappen.

Dann findet man den selben Begriff - hier via der Formulierungskünste des Autors mit dem Ekelfaktor in den Vordergrund gestellt - auf US-Filme des dortigen Pay-TV angewandt (die Aussage bzgl. deren Ekelhaftigkeit für sich genommen mag ja durchaus angebracht sein), nachdem der Leser vmtl. bereits vergessen hat, was er zuerst gelesen hat.

Die Assoziationsbrücke (ÖRR - Notwendigkeit) längst verankert, bleibt manchem Leser nur die abwertende Benennung des US-Film-Trashs und insgesamt ein dumpfes "Unangenehm"  im Gedächtnis, ohne noch zu merken, wie schön er vorher die "vorteilhafte Notwendigkeit" des deutschen ÖRR vom Verfasser "verkauft" bekommen hat. Nebenbei - wenn er nicht aufpasst - lässt er sich auch noch einreden, dass der deutsche ÖRR doch mit seinen Siebzehnfuffzich eigentlich ein sensationelles Sonderangebot darstelle, obwohl er der teuerste der Welt ist.

Irgendwie könnte einem (spez. Pkt. "Wurzelbehandlung") schon der Begriff der "Schwarzen Rhetorik" in den Sinn kommen.
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Nevrion am 11. Mai 2018, 13:15
Hm, zahle ich lieber unter Zwang 17,50 Euro für etwas das ich nicht nutze oder lieber freiwillig 60 Dollar für etwas das ich nutze? Hmmm .... mal überlegen .... O_o
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Kurt am 11. Mai 2018, 13:55
...das ist leider etwas "kurzsichtig" gedacht: sollte es nur noch (verschlüsseltes?) "Pay-TV" geben gibt es sicherlich (minderbemittelte) Mitbürger die sich das schlicht und ergreifen nicht leisten können. (Unterstellt dass ein "Abo" mehrerer Genre-Anbieter die Summe des ÖRR - als Anbieter aller Genres - übersteigt.)
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Nevrion am 11. Mai 2018, 14:55
@Kurt

Schon heute ist es ja so, dass das Fernsehen für Arme, ja im Grunde fremdfinanziert ist, denn Hartz IVler sind ja im Normalfall vom Rundfunkbeitrag befreit. Welche Lösung man für diese Leute anstrebt, darf aber kein Kriterium für eine Gerechtigkeitsdiskussion sein.
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: Kunibert am 11. Mai 2018, 19:09
Zitat
Wer bis hierhin noch nicht verrückt geworden ist, der bemerkt, dass allein Live-Sport locker mehr als 60 Dollar pro Monat kostet; über Serien, Nachrichten und Filme haben wir noch gar nicht geredet.

War es nicht so, dass man anspruchsvoll sein soll?

Live-Sport: Aha, ich werde mich umstellen müssen.

Serien: Klar. Unverzichtbar, wenn man anspruchsvoll ist.

Nachrichten werden in einen Atemzug mit Filmen genannt.
Scheint ja kein großer Unterschied mehr zu sein.
 
Vielleicht schaffe ich es ja auch mal anspruchsvoll zu sein.
Spätestens wenn ich mal richtig alt bin und meine geistigen Kräfte nachlassen.
Versprochen.
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: maikl_nait am 12. Mai 2018, 16:18
Hallo!

Ja, in manchen Gegenden der USA gibt es so viel Kanäle, daß man zum Komplett-Durch-Zappen ein-, zweimal neue Batterien in die Fernbedienung einlegen muß.  (#)

Allerdings: die Entschlüsselung der Pakete erfolgt bei freiwilliger Zahlung. Oder anders ausgedrückt, es kommt schon mal vor, daß jemand die Tür eintritt um was abzugreifen -- allerdings scheint es bisher keine Fälle zu geben, wo der Eindringling behauptet, das wäre rechtens und für die Pension seines Intendanten.  >:D

MfG
Michael
Titel: Re: USA: "viel teurer als der deutsche Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat"
Beitrag von: faust am 12. Mai 2018, 16:25
... es gereicht einem guten Demagogen zur Ehre, wenn er Dinge zusammenbringt, die nix oder nicht viel miteinander gemein haben und wenn dann immer doch noch etwas wahres dran ist ... der Dank der Rundfunkheinis dürfte diesem Herren sicher sein !