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Allgemeines => Dies und Das! => Thema gestartet von: Viktor7 am 15. Juli 2011, 20:42

Titel: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 15. Juli 2011, 20:42
Szenen aus Karlsruhe – da fragt man sich, wieso wir noch nicht alle gemeinsam Seite an Seite auf der Straße sind:
http://www.dr-hankel.de/2011/07/15/schaubles-waterloo-in-der-jungen-freiheit/

Zitat
„Schäuble betreibt mit Steuergeldern, was privatrechtlich unter Strafe steht: Konkursverschleppung in Griechenland und anderen Defizitländern der Euro-Zone. Und was noch schwerer wiegt: Er geht über „das Königsrecht des Parlaments“ (so einer der Verfassungsrichter) hinweg und verpfändet eine dreistellige Milliardensumme fast in der Größenordnung des Bundeshaushaltes auf Jahre hinaus für Hilfsaktionen, von denen er noch nicht einmal darlegen kann, ob diese Reparaturen am Haus Europa überhaupt notwendig sind und wem sie nützen: Griechenland, dem Finanzsektor, der sein in Griechenland verzocktes Geld dadurch wieder erhält, oder dem Euro.“
….
Zitat
„Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht – denn es geht nicht nur um die Zahlungs- und Funktionsfähigkeit des Staates, sondern das Einkommen aller Bürger „nach Steuerabzug“. Dieser Staat dürfte nach Erfüllung der für Europa eingegangenen Verpflichtungen noch weniger „netto“ von „brutto“ übrig lassen als bisher. Wolfgang Schäuble weiß, warum er die Steuersenkungspläne seines FDP-Kollegen Philipp Rösler aus dem Wirtschaftsressort und seiner Kanzlerin für „Träumereien“ hält.“


Zitat
„Wie auch immer man es dreht und wendet: Ein Finanzminister, der seinen Haushalt sprengt, Deutschlands Rolle als Finanzier konkursreifer Staaten in Europa unbegrenzt festschreibt, seine Mitbürger um den Gegenwert ihrer hart verdienten und erbrachten Steuerleistungen prellt, indem er es ermöglicht, daß europäische Pleitestaaten die eigene Steuerleistung durch Kredite und Hilfszahlungen aus der EU „ersetzen“ können und diese Generation und die folgenden aufs Schwerste mit untragbaren Steuerhypotheken belastet – ein solcher Finanzminister wäre in jedem anderen Land politisch ein toter Mann.“

Ganzer Artikel unter:
http://www.dr-hankel.de/2011/07/15/schaubles-waterloo-in-der-jungen-freiheit/
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Zasz am 16. Juli 2011, 00:42
Ich wünschte auftragskiller wären so leicht anzuheuern wie in vielen filmen...
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Taucherle am 16. Juli 2011, 06:11
Wenn man dann so liest,dass nun auch die Italiener und die Iren Geld-Probleme haben,können wir uns doch an unseren 10 fingern abzählen,wer denen wieder Gelf zuwirft,nämlich WIR....

Wenn irgendwas ist,egal was,ob es Reparationszahlungen oder sonstwas sind,diese Bettler wissen eines ganz genau: Man muß nur zu den Deutschen gehen,denen irgendeinen Schei** vorlabern von wegen man sei arm dran und schon füllen die -weil sie ja alles ungesehen glauben- ihre Spendenchecks aus.....

Also meinetwegen können wir folgendes tun:

WEG mit dem Euro,und zwar umgehend!
Her mit der guten alten Deutschen Mark,allerdings ist es hier wichtig,dass wir denselben Umrechnungsfaktor erhalten wie damals bei der Umstellung auf Euro.
RAUS aus der EU,denn aus Brüssel kommt sowieso nur stinkende braune Masse (Schei**e)
Wiedereinführun von Grenzkontrollen (machen wirs erstmal wie die Dänen,die vorgeben,den illegalen Schmuggelhandel zu bekämpfen)
Und vor allem: Bekämpfung der illegalen Zuwanderung
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Speedy am 16. Juli 2011, 09:58
Die DM kommt volkswirtschaftlich gesehen nicht in Frage, es stellt sich vielmehr die Möglichkeit einer kleinen EU mit dem Euro als Währung.

Hatten wir ja schon unter Helmut Schmidt mit dem Ecu.

Mitgliedsländer wären dann z.B. Deutschland, Frankreich, Ösiland.

Griechenland, Italien, Spanien und Portugal sollten abgewertet werden (mit eigener Währung) damit sie wieder billiger und damit konkurrenzfähiger an den Markt können.

Mit bereitet die Situation der USA eher Sorgen.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 16. Juli 2011, 10:30
Die Länder, die die Hilfskredite bekommen haben, werden weder entschuldet noch wird sich an ihrer Schuldenlage viel ändern. Die nächste Ratenzahlung fällt noch größer aus. Die Lage dort wird sich noch mehr zuspitzen.

Dazu fließt das Steuerzahlergeld nicht den Ländern zu, sondern an die  Banken und Investoren die Ihr quasi verzocktes Geld über die „Rettungsschirme“ mit Zinseszins zurückbekommen.

Deutschland, Frankreich und paar andere noch liquide Länder der Eurozone zahlen in ein Fass ohne Boden. Unser Geld für die Zukunft geht den Bach runter. Die EZB ist bereits jetzt wie die USA pleite und druckt nur noch Geld für die Raten und Zinseszinsen nach, Die Folge - Alles wird teuer.

Je früher die PIGS aus der Eurozone raus sind, umso besser, auch für die betreffenden Länder. Da bin ich mit Dir Thomas einer Meinung.

In den USA wird gerade Poker mit den Menschen deren Konten vor Reichtum überquellen gegen den Rest der Welt gespielt. Auch diese wollen nicht, dass Ihr angehäuftes Geld durch Inflation entwertet wird. Am Ende sollten diese jedoch einknicken (mit Sparauflagen für die Anderen), weil sie noch mehr verlieren könnten.


Die Antworten bleiben noch spannend - Was macht Karlsruhe? - Ab wann sind wir bereit, auf die Straße zu gehen?
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: René am 16. Juli 2011, 11:25
Leute, der Artikel legt dem Leser eindeutig nahe, dass ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone (nicht EU!) die bessere Lösung gewesen wäre. An keiner Stelle wird vom Austritt Deutschlands sowohl aus der Eurozone wie aus der EU mit Wiedereinführung von Grenzkontrollen geschrieben.

Man muss auch bei solchen Berichten aufpassen, dass man nicht emotionell vom Verfasser mitgenommen wird – wir haben 2011 und der Autor schreibt über Entscheidungen, die 2010 unter ganz anderen Voraussetzungen und Kenntnis der Sachlage getroffen wurden. Es ist einfach im Nachhinein den Finger in die Wunden anderer zu stecken und darin herumzuwühlen, während selbst keine Blessuren davon trug, da man selbst nicht im Krieg war. – Nach dem Krieg sind alle Generäle oder einfach gesagt, danach ist man immer schlauer...

Ich bin kein Ökonom, obwohl ich arbeitsbedingt von Betriebswirtschaft eine gewisse Ahnung habe und kann daher mich nicht als Experte in so einer Diskussion beteiligen – das Thema ist mir zu komplex. Ich kann nicht nur ein Teilproblem betrachten und alles andere ausblenden. Was wäre heute aus Deutschland ohne den Euro? Was wäre heute aus Deutschland ohne die EU? Und was hat z. B. die Zuwanderung mit der Rettung Griechenlands zu tun?

Passt auf, dass ihr nicht alles in einen Topf werft und daraus eine dunkle und stinkende Brühe kocht. Die Welt, wie die älteren unter uns kannten, gibt es nicht mehr. Globalisierung ist kein Modewort mehr, sondern eine Realität. Die jüngeren sind damit groß geworden und tun sich schwer, die Betrachtungsweisen einiger aus dem letzten Jahrhundert zu verstehen.

Die Eurokrise ist ein ernstes Problem und wir können uns gerne darüber unterhalten. Aber bleiben wir mit beiden Füßen auf dem Boden und lassen uns nicht instrumentalisieren. Das hatten wir schon vor vielen Jahren und es war nicht gut.

Schaut euch den Globus an und zeigt mit dem Finger auf Deutschland – ein Mückenschiss! Und wir leben vom ganzen Rest. Denkt bitte darüber nach.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 16. Juli 2011, 11:57
...
Man muss auch bei solchen Berichten aufpassen, dass man nicht emotionell vom Verfasser mitgenommen wird – wir haben 2011 und der Autor schreibt über Entscheidungen, die 2010 unter ganz anderen Voraussetzungen und Kenntnis der Sachlage getroffen wurden. Es ist einfach im Nachhinein den Finger in die Wunden anderer zu stecken und darin herumzuwühlen, während selbst keine Blessuren davon trug, da man selbst nicht im Krieg war. – Nach dem Krieg sind alle Generäle oder einfach gesagt, danach ist man immer schlauer...
...


Zum zeitlichen Ablauf:

Erster Brief vom 27.03.2010
http://www.dr-hankel.de/erster-brief-an-die-bundesregierung/

„Griechenland- Hilfe- Gesetz” vom 7. Mai 2010, wie auch das spätere „Rettungsschirm – Gesetz” vom 10. Mai 2010,

Zweiter Brief vom 18. August 2010
http://www.dr-hankel.de/zweiter-brief-an-die-bundesregierung/

Die Mühlen/Ohren der Politik und der Justiz sind so langsam/taub, dass erst jetzt darüber vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt wird. Die Politik wurde schon recht früh gewarnt, was welche Folgen haben wird. Sie handelt jedoch immer im Sinne des Großkapitals, nicht zum Wohle der Bürger, daher auch die Bankenrettung mit Steuergeld.

Mit der Angst, was angeblich Schlimmes passieren wird, wenn wir es nicht so wie die Regierung es will machen, werden wir Tag ein Tag aus instrumentalisiert – nur merken das sehr viele nicht.

Wer ein wenig mehr hinter die Kulissen schauen möchte, empfehle ich z.B. diesen Artikel „Die Mär vom gefährdeten Euro“ (http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2010/17.html) vom vom 29. April 2010
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: René am 16. Juli 2011, 12:09
Wie bereits geschrieben, wir können uns gerne darüber unterhalten – mit Fakten. Stammtischparolen aus dem letzten Jahrhundert à la DM wieder einführen, Grenzen dicht, Zuwanderung stoppen (eleganter als Ausländer raus!), raus aus der EU usw. kommen wir jedoch nicht weiter.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 16. Juli 2011, 12:27
Damit wir uns nicht missverstehen - Grenzen dicht, Zuwanderung stoppen , raus aus der EU - halte ich auch für Quatsch.
In dem Top-beitrag geht es um die Beachtung geltender Gesetze / EU-Verträge.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Taucherle am 16. Juli 2011, 12:43
@Rene,
die
Zitat
dunkle und stinkende Brühe kocht
  jemand ganz anderes,nämlich die hohen Politiker und Staatsoberhäupter.

Ich kann mich noch erinnern,als das mit Griechenland in den Medien kam,dass man sie um jeden Preis der Welt mit ins Boot haben wollte,gibt genügend Politiker,die damals dafür waren,die allerdings zum jetzigen Zeitpunkt genau dagegen sind!
Damals und Heute wissen alle,dass Griechenland ein Land der Korruption ist und dort Gelder verschwinden in unabsehbarer Höhe,aber es ist ja auch kein Wunder,wie da manche Leute so "bezahlt" werden....haben wir schon genug von gelesen.
Was den Euro angeht,so hat uns doch damals keine Sau gefragt,ob wir den haben wollen,das hat Helmut Kohl sozusagen im Alleingang durchgeboxt,hätte man damals eine Volksabstimmung durchgeführt,wäre die Lage sicherlich anders als heute.
Dänemark ist damals und heute schlau gewesen und haben den Euro abgelehnt!
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: René am 16. Juli 2011, 13:05
Damit wir uns nicht missverstehen - Grenzen dicht, Zuwanderung stoppen , raus aus der EU - halte ich auch für Quatsch.
In dem Top-beitrag geht es um die Beachtung geltender Gesetze / EU-Verträge.

Verstanden. Danke! Ich möchte nur vermeiden, dass eine Diskussion aus dem Ruder gerät.

Nun haben wir das Problem, dass der Patient um sein Leben ringt. Klar können wir uns darüber unterhalten, wie wäre es gewesen, wenn er früher die richtige Medizin in der richtigen Dosis erhalten hätte. Die Diskussion kann sich selbstverständlich in dieser Richtung entwickeln. Man kann aber auch argumentieren, was können wir jetzt machen, damit der Patient nicht wegstirbt.

Auf jeden Fall ist das Thema für mich sehr komplex, um zu behaupten, den richtigen Weg zu kennen. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung im Leben argumentieren, ob das aber allgemein gültig ist, weiß ich nicht.

Meine persönliche Meinung:

Der erste Fehler war, Griechenland in die Eurozone mit rein zunehmen. Die Griechen haben einerseits betrogen – reden wir im Klartext – und wir haben uns betrügen lassen. Wir haben es gewusst und trotzdem das hingenommen. Die Hintergründe sind sicher verschieden und heute nicht mehr wichtig, denn der Scherbenhaufen ist schon längst da.

Und was wäre das richtige gewesen? Klar, Griechenland nicht in die Eurozone zu nehmen. Aber das ist Geschichte. Jetzt hätten wir das machen müssen, was man mit Betrügern macht: Das betrügerisch Erschlichene wieder wegzunehmen – man kann einen Staat nicht in den Knast stecken, das kommt daher nicht in Frage –, also aus der Eurozone hinaus katapultieren. Da bin ich mit dem Autor einer Meinung.

Aber alle diese Betrachtungen sind im Nachhinein leicht zu machen. Wenn man jedoch mitten im Problem steckt, versucht man natürlich in erster Linie andere Wege aus der Misere – etwas Solidarität kann nicht schaden. Aber wo zieht man die Grenze in der Hitze des Gefechts? Schwer zu sagen, wenn das Ende noch offe ist. Danach, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wissen wir alle, was das richtige gewesen wäre.

Und was kann man jetzt – heute – machen? Keine Ahnung! Mein Gefühl sagt mir, Griechenland pleite gehen lassen und raus aus der Eurozone. Aber was passiert danach? Griechenland ist nicht der einzige Wackelkandidat – Portugal, Spanien, Irland und neuerdings Italien. Sollen wir alle diese Volkswirtschaften aus der Eurozone hinauskomplimentieren und ihrem Schicksal überlassen? Als Exportweltmeister brauchen wir die anderen Volkswirtschaften und wir sollten auch die Solidarität nicht vergessen.

Ich sage es nochmals, ich weiß nicht, was hier richtig ist, denn zu allen Problemen haben wir den Finanzsektor mit ihren Finanzheien, die die ganze Problematik noch weiter anheizen, um Profit daraus zu ziehen. Hier, genau an dieser Stelle, sollte die Politik ansetzen. Es kann nicht sein, dass solche Leute/Institutionen sich jeglicher Regulierung entziehen und ganze Volkswirtschaften in den Ruin treiben.

Und so könnte man sich stundenlang darüber unterhalten...
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: René am 16. Juli 2011, 13:12
@Taaucherle
Was Griechenland und die Korruption angeht, ist richtig. Ich glaube, da müssen wir uns nicht darüber unterhalten.

Was den Euro angeht, weiß ich nicht, wie es damals bei einer Befragung ausgegangen wäre, denn diese hat niemals stattgefunden. Daher wäre das nach 10 Jahren Euro nur Spekulation. Und ob die kleine Republik Dänemark schlauer war, steht auch in den Sternen, denn wir können die Volkswirtschaften beider Länder nicht miteinander vergleichen. Ich behaupte sogar, dass Deutschland bisher vom Euro wie kein anderes Land profitiert hat – so schlecht geht uns eigentlich nicht, verglichen mit dem Rest der Welt..., oder?
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Hailender am 16. Juli 2011, 14:35
Sollen wir alle diese Volkswirtschaften aus der Eurozone hinauskomplimentieren und ihrem Schicksal überlassen?

Wenn das passiert dauert es nicht mehr lange und wir ziehen die Stiefel wieder an.
Wie Thomas das schon richtig angemerkt hat - nicht die Eurozone ist das Hauptproblem, sondern ist besonderes Augenmerk auf die amerikanische Finanzkrise zu legen. Hier droht viel größeres und nachhaltigeres Unheil als uns allen lieb sein kann.
Möge dieser Kelch an uns vorüberziehen...
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Speedy am 16. Juli 2011, 16:33
Der Euro war doch bereits unter Helmut Schmidt geplante Sache, wurde in gewisser Weise damals praktiziert und nach der Kunstwährung Ecu letztlich 2003 als Euro eingeführt.

Der wirkliche Vorteil des Euro ist der direkt mögliche Vergleich der Waren und Dienstleistungen innerhalb der Eurozone.

Problematisch wird es allerdings, wenn man die verschiedenen Länder mit unterschiedlichen Volkswirtschaften sozusagen in einen Topf wirft und die jeweilige Produktivität des Landes außer Acht lässt. Mit Gefälle von Nord nach Süd.

Früher (90er Jahre) war es für uns Deutsche billig bzw. günstig in Südeuropa Urlaub zu machen etc., der Warenkorb spiegelte die tatsächliche Produktivität der jeweiligen Volkswirtschaft und wenn der Warenkorb von Italien 78% des Warenkorbs von Deutschland betrug war Urlaub finanziell tragbar.
Unter dem Euro wurde versucht Löhne und Gehälter aneinander anzupassen was einerseits die Fluktuation zwischen armen und reichen Mitgliedsländern stoppt, andererseits die Netto-Kreditaufnahme der ärmeren Länder unnötig anheizte.

Dies ist ein Problem der Globalisierung und ich fürchte, dass man möglicherweise erst nach dem Scherenschnitt, aber garantiert irgendwann, den Schritt zurück machen muss.

Deutschland beschreitet einerseits den richtigen Schritt mit Absenkung der Neuverschuldung bis 2013 auf Null, andererseits könnte eine tatsächliche Pleite von Griechenland unüberschaubare Folgen für die europäische Wirtschaft (wir sind immer noch Exportland!) haben.

Eine Abwertung bzw. Rückschritt zur Drachme, Teilerlass der Schulden und Stoppen der Neuverschuldung von Griechenland machen schon Sinn.

Die Situation von Griechenland ist vergleichbar mit einem Schuldner der in der Insolvenz ist und nach Erteilung der Restschuldbefreiung durch seinen nicht geänderten Lebensstil schon wieder neue Schulden angehäuft hat.
Hier sind Lebensstil (Schuldner) und tatsächliche Wirtschaftskraft (Griechenland) direkt vergleichbar.

Auch in D kann nicht jeder ein eigenes Haus, Neuwagen, Plasma-TV, Designerkleidung etc. haben.
Man kann nur soviel ausgeben wie man einnimmt. Meinte jedenfalls meine Großmutter .....

Zu den USA: Da ist unter den beiden Bush's viel schief gegangen. Krieg spielen ist teuer, und wenn der Besiegte (Angegriffene) keine Reparationen leisten kann und wird geht das Spielchen nicht gut.
Bush's Familie war ja auch im Waffenhandel mit tätig gewesen, für die Familie hat es sich allemal gelohnt. (Vater von George W. Bush)




Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 16. Juli 2011, 16:41
Liest Euch bitte den Beitrag „Des Junckers unheimliche Macht“ vom 4. Juli 2011 auf http://www.egon-w-kreutzer.de/
(einfach nach dem Titel auf der Seite suchen)

Mit Solidarität, wie das uns gerne verkauft wird, hat die angebliche Finanzhilfe für Griechenland nichts zu tun. Lass Euch nicht an der Nase führen. Griechenland bekommt die Schulden auf das Konto, das Geld wandert an die Investoren weiter.  In ein paar Monaten muss Griechenland noch mehr zurückzahlen – wovon denn?

http://www.egon-w-kreutzer.de/
„Athen sollte spätestens jetzt beginnen, "Neue Drachmen" zu drucken“ vom 20. Juni 2011
Zitat

„Die Idee Europa ist in einer Kommissars-Diktatur untergegangen, es gilt das Recht des Stärkeren, da sollte man sich als Schwächerer mit einer neuen Währung in eine neue Souveränität davonmachen dürfen. Es gibt auf dieser Welt vermutlich mindestens 100 Länder, die wirtschaftlich schlechter dastehen als Griechenland. Da spricht aber niemand von Chaos, Staatsbankrott, Rettungspaketen und Kaputtsparauflagen - die dürfen einfach so sein, wie sie sind.

Da fragt man sich schon, wer da eigentlich welches Interesse woran hat.“

Wer ein wenig mehr hinter die Kulissen schauen möchte, empfehle ich z.B. diesen Artikel „Die Mär vom gefährdeten Euro“ vom vom 29. April 2010
http://www.egon-w-kreutzer.de/0PaD2010/17.html

oder „Rettung einer Illusion“
http://www.egon-w-kreutzer.de/Ressourcen/012011D.pdf
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Speedy am 16. Juli 2011, 16:42
Man darf noch eines nicht verglessen, vor allem die Häuslebauer und -besitzer:

1923 und 1948 geb es verfassungsrechtilich abgedeckte Zwangshypotheken mit Wohl für die Allgemeinheit.
Bei einer staatlichen Zwangshypothek wird eine Grundschuld zugunsten des Staates in die Grundbücher eingetragen. Immobilienbesitzer werden somit zwangsweise verschuldet und müssen diese Zwangsschuld abzahlen.
Die Immobilienwirtschaft hat das deutsche Immobilienvermögen im Januar 2009 auf knapp 9 Billionen Euro geschätzt. Bei einer Zwangshypothek über 10 Prozent könnte sich der Staat 900 Mrd. Euro beschaffen, die er mit den Grundschulden besichern könnte.

(Hierzu gibt es auch Diskussionen im Netz)

Speziell die Hausbesitzer die sich in den letzten Jahren mit billigen Bauzinsen zwische 2 und 3% verschuldet hatten leben aktuell "auf der letzten Rille" und werden ein Problem haben diese Zwangshypothek zu bedienen.
Dies betrifft in jedem Fall die Bauherren mit einem Eigenkapital von weniger als 30% ..... im Moment haben wir steigende Zinsen und die 10% wirken dann wie 15 - 20% "Zuschlag".
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Hailender am 16. Juli 2011, 20:17
Ist hier auch gut nachzulesen --> Zwangshypothek im Anmarsch (http://www.bankingportal24.de/finanzredaktion/759/zwangshypothek-im-anmarsch-wozu-der-zensus-2011-wirklich-dient/)
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 16. Juli 2011, 20:38
Ist hier auch gut nachzulesen --> Zwangshypothek im Anmarsch (http://www.bankingportal24.de/finanzredaktion/759/zwangshypothek-im-anmarsch-wozu-der-zensus-2011-wirklich-dient/)

Ich frage mich dann doch nun wieder: Ab wieviel % Abgaben/Steuern die Menschen in Deutschland "Nein, nicht mit uns" sagen können. Die Schwelle, ab der die Angst nicht mehr lähmt,  scheint sehr hoch zu sein. Die Investoren/Großvermögende werden sich rechtzeitig mit dem Geld, einige mit den Rettungsschirmen, in bessere Gegenden abgesetzt haben.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 17. Juli 2011, 09:28
Das Erste Kommentar unter dem Artikel „Zwangshypothek im Anmarsch“ (http://www.bankingportal24.de/finanzredaktion/759/zwangshypothek-im-anmarsch-wozu-der-zensus-2011-wirklich-dient/) von Schliessmuskelfaserriss lässt hoffen, dass die %-Schwelle für Steuern/Abgaben,… ab wann es gilt:  "Nein, nicht mit uns"  bald erreicht ist:
Zitat

„Wer zieht die verantwortlichen Politiker zur Rechenschaft? Wer setzt die eventuellen Konsequenzen durch? Ich denke das 600 überbezahlte Orgelpfeiffen im Bundestag einfach zu viel sind. Da würden es auch 60 tun.“
...
Zitat

„Ich denke solche eventuellen Aktionen sind daran eher Schuld. Jemand baut sich ein Haus als Altersvorsorge und bezahlt für sein Eigentum nochmal. Da dreht jeder durch.
 Sollte dieser Zustand bei mir eintreffen kann ich auch nicht garantieren das ich nicht freidrehe. Nur das ich nicht in eine Schule gehe, sondern versuche die Verantwortlichen Verbrecher zu erwischen.
 Mal sehen wie weit ich dann mit Unterstützung Anderer komme.“
...
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Speedy am 25. Juli 2011, 21:19
Interessanterweise könnte Deutschland in den nächsten 3 Jahren den Sprung aus der Neuverschuldung schaffen.

Kann mal jemand ausrechnen wie hoch die EU-Konvergenzkriterien für die USA wären?

Faktor der Neuverschuldung <= 3
Schuldenstand <=60% BIP
Die Zinssätze lasse ich mal außen vor.

Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 26. Juli 2011, 13:41
Da wollen wohl andere an die Macht, koste es sogar fast das ganze Volk als Geisel zu nehmen.
Hoffentlich gelingt es Barack Obama mit Hilfe der Brüger.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Hailender am 26. Juli 2011, 15:05
Dies stellt die einfachste und sicherste Methode dar einen unbequemen Präsidenten los zu werden - koste es was es wolle.
Egal was dabei raus kommt, verlieren tut eh nur der kleine Mann.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Speedy am 26. Juli 2011, 23:52
Ich denke dass Obama im Amt bleibt. Er hat starken Rückhalt und bringt die USA möglicherweise auf Gegenkurs.

Nur, den Schulden stehen theoretisch in gleicher Höhe Guthaben gegenüber.

Wer verliert die?
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Hailender am 29. Juli 2011, 13:06
China verfolgt damit nur seine eigenen Interessen. Schneller und einfacher kann man sich neue Wirtschaftsräume nicht erschließen.
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: René am 29. Juli 2011, 13:20
<Ironie>
</Ironie>

Wie Irre ist das denn? Aber die Zahlen lügen nicht. Wer ist dabei und kauft ein Stück Griechenland?
Titel: Re: Szenen aus Karlsruhe - Jetzt wäre Unruhe allererste Bürgerpflicht
Beitrag von: Viktor7 am 31. Juli 2011, 15:03
„US-Schuldenstreit: Die Tea-Party und das Ende der nichtrepräsentativen Demokratie - Politiker, die Versprechen halten, gelten in der herrschenden Klasse als verrückt“ [auf ef-magazin.de] (http://www.ef-magazin.de/2011/07/29/3114-us-schuldenstreit-die-tea-party-und-das-ende-der-nichtrepraesentativen-demokratie)


Interessant ist auch der Schlusssatz über den Einfluss des Internets auf die Politik:

Zitat
„Der Grund für diese außergewöhnliche Standhaftigkeit, wie auch für den Erdrutsch-Wahlerfolg der Tea-Party, ist in der Existenz des Internet zu finden. Dieses Kommunikationswerkzeug ermöglicht effektive Kampagnen und effiziente Informationsverbreitung zu extrem niedrigen Kosten. Etwa öffentliche Listen über das Abstimmungsverhalten einzelner Abgeordneter. Oder die Organisation von Demonstrationen, Kundgebungen und Konferenzen. Selbst die Raummiete kann wegfallen, wenn diese online stattfinden. Anders gesagt: Mit dem Internet hält Volkes Stimme Einzug in die Politik. Nicht nur die Schuldenmacherei trifft daher allmählich auf eine echte Grenze, sondern auch die derzeitige, nichtrepräsentative Demokratie.“