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Archiv => Archiv => Pressemeldungen November 2017 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 13. November 2017, 21:00
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Cicero, 13.11.2017
Reform der ARD
„Die Öffentlich-Rechtlichen haben ein Legitimationsproblem“
Der Minister für Europa- und Medienangelegenheiten des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, hat ein Konzept zur Reform der ARD vorgelegt. Darin fordert er nicht nur eine Neuausrichtung des Programms, sondern auch eine deutliche Verringerung der Kosten
INTERVIEW MIT RAINER ROBRA
[…]
Sie sehen einen akuten Handlungsbedarf zur Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Worin besteht der?
Welche Aufgabe ARD, ZDF und Deutschlandradio als Grundversorgung erfüllen sollen, diskutiert die Medienpolitik seit Jahren, ohne bisher eine überzeugende Antwort gefunden zu haben. Die Einführung des Rundfunkbeitrags im Jahr 2013 als Abgabe für alle Wohnungen und Betriebe löste grundsätzliche Fragen der Legitimation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks aus, die bis heute nicht befriedigend beantwortet sind. Die Grenzen der Belastbarkeit des Beitragszahlers sind erreicht. […]
Worauf stützt sich Ihr Befund, dass die „Akzeptanz für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“ in der Bevölkerung schwindet?
Für mich sind die kritischen Hinweise wichtig, die die Abgeordneten in ihren Wahlkreisen erhalten und im Landtag zur Sprache bringen. Hier spürt man die sich verfestigenden Vorbehalte gegen ein weiteres Wachstum der Angebote und die Entwicklung der Personalkosten in den Anstalten. Die Anstalten haben wenig dagegen getan. Sie vertrauen darauf, dass die Landtage jeden Beitragsstaatsvertrag widerspruchslos abnicken. Das kann aber zukünftig nicht mehr erwartet werden.[…]
Weiterlesen auf:
https://www.cicero.de/kultur/ARD-oeffentlich-rechtliches-Fernsehen-Reform-Rainer-Robra (https://www.cicero.de/kultur/ARD-oeffentlich-rechtliches-Fernsehen-Reform-Rainer-Robra)
Danke an User Inge für den Hinweis.
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(Alle Antworten von Rainer Robra, der Interviewer ist Dr. Klaus-Rüdiger Mai)
Gleichzeitig geht es darum, die Anstalten auch im Internet für die Zukunft fit zu machen.
Warum?
Ich wünsche mir auch für das viele Geld, das die ARD aus guten Gründen für den volkswirtschaftlich wichtigen Faktor Kreativwirtschaft weiterhin einsetzen sollte, mehr deutsche Auftragsproduktionen und weniger internationale Aufkäufe.
Um weiterhin im Produktionsbereich die Kontrollmechanismen durch den staatsnahen Staatsfunk zu verfestigen, anstatt diese zunehmend zu beseitigen (Stichwort: Filmförderung in Deutschland)?
Das Internet hat sich inzwischen für alle Medienunternehmen zur wichtigsten Plattform entwickelt. Die herkömmlichen Formen der Informationsvermittlung müssen sich dem anpassen. Daher können wir es ARD und ZDF schon von Verfassungs wegen nicht verwehren, auch dort in zeitgemäßer Weise mitzumischen.
Warum lässt sich "Informationsvermittlung" nicht klar vom "Verbreitungsweg" trennen?
Wie war das mit dem (nicht näher spezifierten) "Auftrag" und der unnötigen "Quotenhascherei"?
Ist "Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk..." (Art. 5, (1), Satz 2) = "Allgegenwärtigkeit und Unvermeidbarkeit" = "Grenzenlose Allmächigkeit"?
Und was ist das mit dem "Mischmasch" ("Funk" diene hier als das m.E. abschreckendste Bsp.), der sich jetzt auch noch im Internet - unnötigerweise und kostenintensiv - verbreiten soll?
Was geschieht, wenn sich Ihre Sicht der Dinge nicht durchsetzt oder aus der Reform ein Reförmchen oder das Gegenteil von dem, was Sie vorgeschlagen haben, wird?
Dann stehen ARD und ZDF am Abgrund, denn sie werden ihre laufenden Ausgaben mit den Einnahmen nicht mehr decken können.
Ist das jetzt als versteckte Drohung gegenüber dem staatsnahen Staatsfunk zu verstehen, oder hat die Politik etwa doch einen (finanziellen) "Einfluss" auf ihn?
Meine abschließende Frage wäre daher:
Ist die von Ihnen, Herr Robra, hier angebotene "Alternative" vielleicht gar keine?
Zur Person Rainer Robras:
Seit dem 21. Juni 2002 gehört der CDU-Politiker dem ZDF-Fernsehrat an. [...] Robra wurde 2012 vom ZDF in den 18-köpfigen Programmbeirat der Arte Deutschland TV GmbH entsandt.
Weiterlesen auf:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Robra
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Der Minister für Europa- und Medienangelegenheiten des Landes Sachsen-Anhalt, Rainer Robra, hat ein Konzept zur Reform der ARD vorgelegt. Darin fordert er nicht nur eine Neuausrichtung des Programms, sondern auch eine deutliche Verringerung der Kosten
WIR wollen keine Verringerung der Kosten, WIR wollen einfach für etwas nicht gewüschtes nicht bezahlen.
Ob die Kosten reduziert werden, interessiert mich herzlich wenig. Zumal eine Reduzierung der Kosten nicht gleichbedeutend mit einer Reduzierung des zwangserpressten Rundfunkbeitrages gleichzusetzen ist.
Grüße
Adonis