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Archiv => Archiv => Pressemeldungen Oktober 2017 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 19. Oktober 2017, 20:08
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Süddeutsche Zeitung, 19.10.2017
"Wie ein Gag aus der 'Heute-Show'"
Interview von Caspar Busse mit Conrad Albert, 49, Vorstand bei Pro Sieben Sat 1 und dort unter anderem für Medienpolitik und Recht zuständig
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Was fordern Sie?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sich nachhaltig reformieren, von den acht Milliarden Euro jährlichem Gebührenaufkommen geht weniger als die Hälfte in Informationsinhalte. Dazu frage ich: Brauchen wir wirklich zwei Anstalten, also ARD und ZDF? Brauchen wir wirklich jede einzelne ARD-Anstalt, sei sie noch so klein? Brauchen wir zwei sich überlappende Korrespondentennetzwerke? Brauchen wir mehr als 200 öffentlich-rechtliche TV-, Radio- und Digitalangebote?
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ARD und ZDF haben doch angekündigt, dass sie sparen wollen.
Das sind doch nur Reförmchen. Das Problem ist, dass ARD und ZDF selbst die Vorschläge für Einsparungen und Reformen ausarbeiten sollen. Das ist in etwa so, als ob ich den Frosch bitte, den eigenen Sumpf trockenzulegen. ARD und ZDF argumentieren, die Gebühren müssen weiter steigen, damit sie später besser sparen können. Klingt für mich fast wie ein Gag aus der Heute-Show. Wenn man das in Relation zu den Gebühren rechnet, sind das Einsparungen von etwa einem Prozent pro Jahr über die nächsten zehn Jahre. Da fehlt für mich die Ernsthaftigkeit und echtes Problembewusstsein.
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Weiterlesen auf:
http://www.sueddeutsche.de/medien/prosiebensat-wie-ein-gag-aus-der-heute-show-1.3715350 (http://www.sueddeutsche.de/medien/prosiebensat-wie-ein-gag-aus-der-heute-show-1.3715350)
DWDL:
https://www.dwdl.de/nachrichten/63942/prosiebensat1vorstand_wirft_ard__zdf_refrmchen_vor/
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Brauchen wir wirklich zwei Anstalten, also ARD und ZDF?
Das ZDF ist eigenständig, die ARD nicht; den LRA kann nicht verwehrt werden, sich punktuell zusammenzuschließen, wie es nun einmal im Wettbewerbsrecht auch andere Unternehmen tun.
Brauchen wir wirklich jede einzelne ARD-Anstalt, sei sie noch so klein?
Jedes Land hat das Recht auf eine eigene LRA, wie es auch das Recht hat, sich mit anderen Ländern auf eine gemeinsame LRA zu verständigen; daran sollte nicht gerüttelt werden.
Brauchen wir zwei sich überlappende Korrespondentennetzwerke?
Nein; aber mehrere, die nebeneinander und unabhängig voneinander agieren, hätte man sonst doch quer über alle LRA "Einheitsbrei" im Angebot. Journalistische Vielfalt zeichnet sich aber auch dadurch aus, daß sie mehrere Meinungen zuläßt, bzw. abbildet.
Brauchen wir mehr als 200 öffentlich-rechtliche TV-, Radio- und Digitalangebote?
Ja, wenn die Einschaltquote dem entspricht.
Da brauchen wir uns auch alle gar nix vormachen; der ÖRR hechelt genauso nach Quote, wie alle Unternehmen der Branche.