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Aktuelles => Aktuelles => Thema gestartet von: volkuhl am 05. Oktober 2017, 09:38

Titel: Wie Politik und Medien durch Sprache die Wirklichkeit verschleiern
Beitrag von: volkuhl am 05. Oktober 2017, 09:38
(http://www.nachdenkseiten.de/wp-content/themes/nds2012/images/nds_logo_neu.png)

nachdenkseiten.de, 04.10.2017

Über „fühlen“ und „mitnehmen“: Wie Politik und Medien durch Sprache die Wirklichkeit verschleiern

Zitat
Sprache ist verräterisch. Zwei Floskeln und Aussagen, die immer wieder auftauchen, wenn Politiker und Journalisten über diejenigen reden, die ihr Vertrauen in die etablierten Parteien verloren haben, fallen seit geraumer Zeit besonders auf. Wann immer Politiker und Medienvertreter davon sprechen, dass sich Menschen „abgehängt fühlen“ oder dass man sie „mitnehmen“ müsse, kommen zwei Formulierungen zum Ausdruck, die beispielhaft dokumentieren: Die herrschende Sprache wirkt oft harmlos, aber sie vermag es, ganze Diskurse zu sabotieren. Eine Analyse von Marcus Klöckner
...
Diese Formulierungen sind ein Musterbeispiel dafür, wie Politiker und Journalisten nicht nur Sprache nutzen, um die Realität zu verschleiern, sie zeigen auch auf, wie man Diskurse sabotiert, Menschen abwertet und ihre Positionen und Anliegen auf subtile Weise delegitimiert.

Zunächst das Offensichtliche: Menschen, die von Transferleistungen leben, fühlen sich nicht abgehängt – sie sind abgehängt. Kinder, die in einem Hartz-IV-Haushalt leben, fühlen sich nicht benachteiligt – sie sind benachteiligt. Menschen, die für einen Mindestlohn arbeiten, fühlen sich nicht an den Rand gedrängt – sie sind es.
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http://www.nachdenkseiten.de/?p=40414
Titel: Re: Wie Politik und Medien durch Sprache die Wirklichkeit verschleiern
Beitrag von: noGez99 am 06. Oktober 2017, 16:51
”There’s class warfare, all right, […] but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.” – im Interview mit Ben Stein in New York Times, 26. Novemberr 2006

(„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“)

Warren Buffett


Und um diesen Krieg zu gewinnen braucht die Klasse der Reichen die Meinungshoheit, kurz den Rundfunk und die Presse.

Wir würden den Rundfunk dazu brauchen diese Sprache zu entlarven, aber das tut er nicht:
Zitat
Festzustellen ist: Journalisten, die allesamt über die entsprechenden akademischen Hintergründe verfügen, um die Sprache der Herrschaft zu dekonstruieren und zu entlarven, übernehmen diese Sprache und verbreiten sie mit (man denke nur an all die neoliberalen Wortschöpfungen und Formeln, die Medien hoch und runter beten, wie etwa „Verschlankung“, „Rettungsschirm“, „Eigeninitiative“ usw.).

Diese Analyse der Nachdenkseiten erwarte ich vom Rundfunk oder Presse. Dafür würde ich gerne bezahlen.
Titel: Re: Wie Politik und Medien durch Sprache die Wirklichkeit verschleiern
Beitrag von: volkuhl am 06. Oktober 2017, 20:15
...
Diese Analyse der Nachdenkseiten erwarte ich vom Rundfunk oder Presse. Dafür würde ich gerne bezahlen.

und solange solche Analysen nicht vom Öffrech geliefert werden, hat dieser keinerlei Existenzberechtigung. Grundproblem des Öffrech ist ja, dass er seine Konsumenten für wesentlich dümmer hält, als sie tatsächlich sind.

Wie wär's mal am Sonntagabend mit einem Vortrag von Prof. Dr. Mausfeld, statt den 1869. Tatort - DAS wäre konkrete Sparpolitik mit Zusatznutzen durch Erfüllung des Bildungsauftrags. Dann würde ich evtl. auch mal darüber nachdenken, mir eine Flimmerkiste zuzulegen.  ::)
Titel: Re: Wie Politik und Medien durch Sprache die Wirklichkeit verschleiern
Beitrag von: noGez99 am 06. Oktober 2017, 22:23
Zitat
Wie wär's mal am Sonntagabend mit einem Vortrag von Prof. Dr. Mausfeld,
++++++++++++++++++++++++++++   Super Vorschlag !!!!! Genial !