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Aktuelles => Aktuelles => Thema gestartet von: Speedy am 18. Oktober 2010, 19:38

Titel: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: Speedy am 18. Oktober 2010, 19:38
http://computer.t-online.de/gez-reform-thueringen-lehnt-haushaltsabgabe-ab/id_43162086/index

(als Vollzitat)


Die als Nachfolger der Rundfunkgebühren  geplante Haushaltsabgabe steht kurz vor dem Aus, bevor sie überhaupt beschlossen worden ist. Die Thüringische Landesregierung will der Reform nicht zustimmen und könnte damit das gesamte Modell kippen, da für die Entscheidung alle Vertreter der Bundesländer zustimmen müssen. Das Land hat gegen den geplanten GEZ-Nachfolger verfassungsrechtliche Bedenken. Stattdessen favorisiert Thüringen ein steuerfinanziertes Modell, berichtet das Handelsblatt.

Die Haushaltsabgabe ist als Nachfolger der bisher von der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) eingezogenen Rundfunkgebühr geplant. Sie soll wie die Rundfunkgebühr 17,98 Euro betragen, aber für jeden Haushalt gelten und ab 2013 das bisherige Modell der Gerätegebühr ersetzen. Sozialschwache können sich von der Abgabe befreien lassen. Die Thüringische Landesregierung zweifele an der verfassungsrechtlichen Tauglichkeit der neuen Abgabe, Staatssekretär Peter Zimmermann fürchte die "problematische Nähe des geplanten Wohnungs-/Betriebsstättenbeitrags zu einer Steuer", schreibt das Handelsblatt, dem ein Schreiben an die Staatskanzleien der Bundesländer vorliegt. Probleme könnten sich beispielsweise bei Unternehmen ergeben, da die Abgabenhöhe nach Mitarbeiterzahl gestaffelt erhoben werden soll, schreibt der Medienblog Carta. Streitfragen zur Abgabenhöhe bei Zweitwohnungen seien dagegen entschärft, die Gebühr solle auf ein Drittel des Regelsatzes fallen.
Steuern statt Haushaltsabgabe

Thüringen favorisiere stattdessen eine Finanzierung von ARD und ZDF über Steuern. Steuern hätten den großen Vorteil, dass sie nach Einkommen erhoben würden und damit sozial gerechter seien. Wer mehr verdient, würde entsprechend mehr bezahlen. Dagegen sei eine Staffelung nach Höhe der Einkommen beim Abgabenmodell nicht möglich und daher "strukturell unsozial", so der Staatsrechtler Christian Waldhoff. Thüringen beruft sich auf ein 110-seitiges Gutachten von Waldhoff.
Verfassungsklagen drohen

Der geplanten Finanzierung von ARD und ZDF in Form einer Haushaltsabgabe drohen Verfassungsklagen, der Autovermieter Sixt ist der Ansicht, dass die Haushaltsabgabe verfassungswidrig ist. Auch die Spitzenverbände der Wirtschaft sind gegen die Abgabe, weil dadurch Unternehmen stärker belastet würden. Eine Verfassungsklage droht auch von Teilen der FDP, weil sie eine Mehrbelastung der Haushalte befürchten. Hatte eine Klage vor dem Verfassungsgericht Erfolg, müsste sich die Rundfunkkommission der Länder ein neues Modell ausdenken. Die Länderchefs treffen sich am heutigen Montag zu Beratungen.

Christian Fenselau   
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: René am 18. Oktober 2010, 23:29
Es ist zwar schön, dass auch ein Bundesland Bedenken äußert und Bewegung in die Sache bringt. Allerdings ändert die Finanzierungsform überhaupt nichts am Grundübel – Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sind in der jetzigen Form ein Auslaufmodell aus dem letzten Jahrtausend. Kein Mensch in diesem Lande benötigt die verordnete „Vielfalt“ aus 23 Fernseh- und 69 Radiosendern. Dieser Groteske muss ein Ende bereitet werden!

Thüringen favorisiere stattdessen eine Finanzierung von ARD und ZDF über Steuern. Steuern hätten den großen Vorteil, dass sie nach Einkommen erhoben würden und damit sozial gerechter seien. Wer mehr verdient, würde entsprechend mehr bezahlen.

Auch hier will meine Galle auswandern! Wir reden hier vom Radiohören und Fernsehglotzen. Ich will einfach mit meinen Steuern diese „Vielfalt“ nicht mitfinanzieren, damit andere in ihrer Freizeit Musikantensadl und Lindenstraße genießen, während ich mir den Allerwertesten abschufte, um die Steuern zu bezahlen. Ich bezahle gerne Steuern, wenn es um wichtige Sachen geht und diese Bedürftigen zu Gute kommen – Wir leben nun in einer Solidargemeischaft und ich bin stolz darauf, Teil davon zu sein. Ich bin jedoch nicht einverstanden, dass Nebensächlichkeiten wie Fersehglotzen mit meinem Geld finanziert werden. Als krasses Beispiel könnte man Kaviar für alle fordern – steuerfinanziert.

Nein, irgendwo muss eine Grenze gezogen werden und Sachen, die nicht mit der Solidargemeinschaft zu tun haben und abseits dessen liegen, was man zum Leben benötigt, dürfen nicht steuerfinanziert werden. Derjenige, der „neo“ oder den Infokanal sehen möchte, möge ihn abonnieren und für ihn bezahlen. Derjenige, der das nicht macht, schaut in die (leere) Röhre... oder abonniert RTL und Co.
Titel: Kaviar für alle!
Beitrag von: Wolfman am 19. Oktober 2010, 08:30
René hat mal wieder ins Schwarze getroffen (Schwarz wie Kaviar)!

7,3 Mrd. (mit Haushaltsabgabe evtl. 8,5 Mrd) jedes Jahr verheizen und das als "Grundversorgung" zu bezeichnen ist schon eine Frechheit, dann die verschlossene Auster spielen, und uns Zwangszahlern keine bzw. nur unzureichend Rechenschaft ablegen ist der Gipfel!

Mein Vorschlag: Dass jetzt ein Bundesland Bedenken anmeldet, sollten wir nutzen!

Lasst uns an die anderen 15 Bundesländer schreiben.

Wir fordern darin, das bisherige Modell durch ein Steuerfinanziertes zu ersetzen, mit einer Kostenbegrenzung (mein Vorschlag: 750 Millionen) und Rechenschaft über jeden Cent..

Da ich in Düsseldorf lebe, wäre ich bereit, mir zugesandte Briefe an Ministerpräsidentin Hannelore Kraft zu übergeben.

Andere Mitglieder hier sollten sich bereit erklären, gleichlautende Schreiben an ihre Ministerpräsidenten zu überreichen.

Dazu die Presse einladen.

Wer fängt an, zu formulieren?
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 20. Oktober 2010, 15:09
Ich finde es gut, daß hier etwas passiert.
Besser wäre jedoch, daß Information/Kultur/Wissen mit einer Grundgebühr abgedeckt würden,
Spocht & Shows durch Werbung finanziert.

Das Grundangebot müsste über die billigste Zugangsart zu empfangen sein,
also DVB-T und Kabel.

Aktuell würde ich als Grundversorgung die Sender 3sat, Arte, Phoenix, Einsplus, EinsExtra,
ZDFInfo, und die Dritten sehen, vielleicht etwas verdichtet,
also schmonzettenfrei und weniger Kanäle, der Rest, wie gesagt, werbefinanziert.

Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: René am 20. Oktober 2010, 17:02
Ich finde es gut, daß hier etwas passiert.
Besser wäre jedoch, daß Information/Kultur/Wissen mit einer Grundgebühr abgedeckt würden,
Spocht & Shows durch Werbung finanziert.

Das Grundangebot müsste über die billigste Zugangsart zu empfangen sein,
also DVB-T und Kabel.

Aktuell würde ich als Grundversorgung die Sender 3sat, Arte, Phoenix, Einsplus, EinsExtra,
ZDFInfo, und die Dritten sehen, vielleicht etwas verdichtet,
also schmonzettenfrei und weniger Kanäle, der Rest, wie gesagt, werbefinanziert.

Das ist m. E. der falsche Ansatz. Wenn jeder damit beginnt, seine persönlichen Wünsche zu äußern, bleibt alles beim alten und gibt man dem System Recht.

Die Grundversorgung wird bereits durch die Printmedien, die privaten Radio- und Fernsehsender und im größten Maße durch das Internet gewährleistet. Wozu braucht man noch die ÖR, wenn diese Entwicklung nicht mehr aufzuhalten ist? Deswegen ist m. M. n. die Unterhaltung eines oder maximal zweier TV-Sender für das ganze Bundesgebiet mehr als ausreichend. Die anderen können bleiben, aber bitteschön werbefinanziert oder durch Decoder geschützt. Was Radiosender angeht, reicht einer je Bundesland vollkommen aus. Alle anderen ebenfalls gegen Entgelt empfangbar.

Mehr Grundversorgung braucht kein Mensch!
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 20. Oktober 2010, 17:48
Wenn alles beim Alten bleibt, habe und hatte ich damit auch kein Problem.
Ich zahle nicht und das ist gut so.


Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: René am 20. Oktober 2010, 18:16
Wenn alles beim Alten bleibt, habe und hatte ich damit auch kein Problem.
Ich zahle nicht und das ist gut so.

Beim Alten bezieht sich auf die Rechtfertigung der ÖRR.

Ansonsten ist deine Haltung nicht gerade solidarisch...  :'(
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 20. Oktober 2010, 19:20
Jetzt hör bloß auf zu weinen  :-\

Unser GEZ-Schutzbeauftragter hilft den Leuten beim Abmelden und das ist gut so.

Ich wäre sehr für eine Verschlankung bis auf den Bildungsauftrag,
doch den Tag werden wir nicht erleben.
Denen das Geld entziehen, scheint aus meiner Sicht das einzig Vernünftige zu sein.
Meld' Deinen Kram ebenfalls ab, mußt es ja nicht im Forum breittreten  ;)

Sollte die Haushaltsabgabe dennoch kommen, zahle ich trotzdem nicht,
egal, auch wenn das dann mehr als eine Ordnungswidrigkeit ist.
Mein Anwalt wird's schon richten und ich wohne in meiner eigenen Wohnung.
Für das aufgeblähte Programm gibt das keinen müden Cent von mir, basta.
Ich mach mich nicht bekloppt deswegen und das würde ich den anderen auch empfehlen,
sofern die Möglichkeiten das zulassen.

Ich zeichne alle Petitionen, bzw. gehe zum Volksentscheid, wenn denn einer kommt,
das ist doch klar.

Was soll ich sonst noch tun?


Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: Wolfman am 21. Oktober 2010, 14:51
Ansonsten ist deine Haltung nicht gerade solidarisch...

Einem Unrechtssystem Geld zu entziehen, finde ich nicht nur legitim, ich sehe auch nicht, warum das unsolidarisch sein soll.

Im Falle von Rundfunkgebühren: Wer sich die abzocken lässt, obwohl

a) das Programm für 10 X mehr als für Grundversorgung nötig Geld verbrennt

b) niemand von uns je die Chance hatte, sich legal abzumelden

c) dieser finstere Verein es nicht für nötig hält, Rechenschaft für UNSER Geld abzulegen

d) diese Arschlöcher so tun, als wären wir unmündige Trottel, die nicht wissen, für welche Art Kultur wir unser Geld ausgeben sollen, so das die Herren Intendanten es für uns tun müssen...

...dem ist nicht zu helfen!

Weg mit dem Zwangsbezahlfernsehen!

Her mit einem öffentlichen Kanal, der nichtkomerzielle Qualität produziert - und das mit Augenmaß (soll heißen, nicht mehr als 750 Mio im Jahr) und Steuerfinanziert, damit die Last gerecht verteilt wird und die GEZ überflüssig!
Titel: Thüringen begrüßt neues Rundfunkfinanzierungsmodell
Beitrag von: Spock am 27. Oktober 2010, 14:21

http://www.thueringen.de/de/homepage/presse/50884/uindex.html (http://www.thueringen.de/de/homepage/presse/50884/uindex.html)

Satz mit x: War wohl nix!


Gruss
Spock
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: Taucherle am 27. Oktober 2010, 15:26
Auch die Thüringer sind nicht standhaft,einmal kurz anpusten,schon fallen se der Reihe nach um.....war aber auch nicht anders zu erwarten,man stellt sich ja nicht gegenseitig ein Bein unter den Ministerpräsidenten-Kollegen.....
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: Generale am 27. Oktober 2010, 16:00
Solange unsere Politiker in den Vorständen dieser Mafia sitzen werden wir glaube langsam sowieso keinen erfolg mehr erzielen, wird Zeit das die Petitionen eingereicht werden...
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 28. Oktober 2010, 10:39
Das ist kein Trost für diese Sauerei,
aber so wird das bei den Nachbarn geregelt:

In der Schweiz zahlt man pro Haushalt
https://www.billag.com/web/de/fragen_und_antworten

in Österreich bei bereitgehaltenen Geräten
http://www.orf-gis.at/index.php?kategorie=info&thema=melden

Wer also auswandern will, sollte Schweiz und Österreich meiden  :-\
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: MadmaXwe am 08. November 2010, 02:00
@3Land und speziell auch @Wolfman (bin ansonsten hochwertigere Beiträge von dir gewohnt)

René meint mit unsolidarisch deine "sollen die anderen sehen wo sie bleiben//ich koch mein süppchen" Einstellung.

Ich seh das genauso. Wenn wir was erreichen wollen brauchen wir auch die verängstigten Zahler. Aufklärungsarbeit! Das zur Durchsetzung unserer Forderungen benötigte Volk lässt sich nun mal abzocken. Man wird ja auch kriminalisiert wenn man sich wehrt! Wir müssen sie aufrütteln, ihnen erklären warum man sich legitim gegen dieses System auflehnen muss. Wir wissen das die ÖRRA ihre Daseinsberechtigung verloren haben, aber wir allein stemmen nicht die notwendigen Stimmenmengen.
Ich bin überzeugt das ein Großteil der Abgezockten sich nach Vernunftapell mit entsprechender Erklärung auf unsere Seite schlägt
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 08. November 2010, 05:55
Das meine Haltung abgeblich unsolidarisch ist, hat Rene bereits erklärt.
Und jetzt? Willst Du mich volltexten?

Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: cebu am 08. November 2010, 15:00
Na über Steuern die Blindenstrasse oder sonstwas fürn TV-Schwachsinn zu finanzieren, das ist ja nun total ungerecht. Dann zahlen ja die die meisten Gebühren oder dann die Steuern, die es sich erst recht nicht angucken diesen Unfug. Dann würde ich ja praktisch das Verdummungsprogramm für dumme Penner auch noch finanzieren.
cebu
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: syna am 09. November 2010, 02:43
Her mit einem öffentlichen Kanal, der nichtkomerzielle Qualität produziert - und das mit Augenmaß (soll heißen, nicht mehr als 750 Mio im Jahr) und Steuerfinanziert, damit die Last gerecht verteilt wird und die GEZ überflüssig!

Gutes Ziel - das scheint mir auch die richtige Lösung bzw. Zielperspektive zu sein!

Die Steuerfinanzierung hat auch den Vorteil, dass das Budget jährlich überprüft wird, ggf. der gesamtwirtschafltichen Leistung angepasst wird - es also keine Fass ohne Boden ist, das weit über die Inflationsrate hinaus immer weiterwächst. 
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: syna am 13. November 2010, 02:04
... Ich will einfach mit meinen Steuern diese „Vielfalt“ nicht mitfinanzieren, damit andere in ihrer Freizeit Musikantensadl und Lindenstraße genießen, während ich mir den Allerwertesten abschufte, um die Steuern zu bezahlen. Ich bezahle gerne Steuern, wenn es um wichtige Sachen geht und diese Bedürftigen zu Gute kommen – Wir leben nun in einer Solidargemeischaft und ich bin stolz darauf, Teil davon zu sein. Ich bin jedoch nicht einverstanden, dass Nebensächlichkeiten wie Fersehglotzen mit meinem Geld finanziert werden. Als krasses Beispiel könnte man Kaviar für alle fordern – steuerfinanziert.

Na, der Vorteil der Steuerfinanzierung ist ja nicht nur, dass sie sozial ausgewogener ist.

Bei der Steuerfinanzierung wird das Budget für die ÖR in jedem Haushaltsjahr erneut überprüft und neu festgelegt. So wie auch die Finanzierung von Bücherhallen, Museen oder Theatern. Wenn dann gespart werden soll, wird soviel Spardruck aufgebaut, dass verzichtbare Teile des ÖR - also Musikantenstadl oder Fussballübertragungen usw. - schnell eingestellt werden werden.

Zur Zeit schöpfen die ÖR aus dem Vollen - müssen ihr Budget (7,3 Milliarden €!) vor Niemanden rechtfertigen. Und haben sogar erreicht, dass Gutachter und Länderkonferenz einer Änderung (Haushaltsabgabe mit Verbreiterung der Erhebungsbasis) zugestimmt haben, die das Budget weit überproportional (verglichen mit den Nettoeinkommen) anhebt.

Eine Steuerfinanzierung würde diese Situation komplett ändern. Denn dann müssten auch die ÖR ihr Budget rechtfertigen, müssten gegen Sparzwang kämpfen - und würden wohl eher mit viel niedrigerem Budget auskommen müssen.

Nein, irgendwo muss eine Grenze gezogen werden und Sachen, die nicht mit der Solidargemeinschaft zu tun haben und abseits dessen liegen, was man zum Leben benötigt, dürfen nicht steuerfinanziert werden. Derjenige, der „neo“ oder den Infokanal sehen möchte, möge ihn abonnieren und für ihn bezahlen. Derjenige, der das nicht macht, schaut in die (leere) Röhre... oder abonniert RTL und Co.

Auch das wäre prinzipiell eine Lösung. Was viele Politiker und Strategen in dieser Lösung als Negativum sehen: Sie würde nicht funktionieren. Denn es gäbe für Neo oder den Infokanal wohl zuwenig Abonennten - und der Sender könnte seine relativ teuren Inhalte nicht finanzieren.

Schon das kommerzielle Bezahlfernsehen kam nie so richtig in die schwarzen Zahlen, bei Nischensendern wie Neo usw. wird das wohl erst recht nicht der Fall sein.
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 13. November 2010, 16:09
Na über Steuern die Blindenstrasse oder sonstwas fürn TV-Schwachsinn zu finanzieren, das ist ja nun total ungerecht. Dann zahlen ja die die meisten Gebühren oder dann die Steuern, die es sich erst recht nicht angucken diesen Unfug. Dann würde ich ja praktisch das Verdummungsprogramm für dumme Penner auch noch finanzieren.
cebu

Blindenstraße, Mutantenstadl, Wetten daß und Spocht aller Art ist in meinen Augen keine
Grundversorgung. Da stimme ich Dir zu, ein solch' hirnlose Kacke darf nicht über
Zuschauergelder finanziert werden. Das Zauberwort hierfür heißt Werbung.

Wegen Neo und anderen Nischenprogrammen:
Das läßt sich gut und gerne in ein bis zwei Programmen unterbringen,
die Nachrichten, Kultur, Wissenschaft Politik und Talk enthalten.
Das wäre  in meinen Augen eine Grundversorgung und kostet nur den schmalten Taler,
verglichen mit dem ganzen Show-Gedöns inkl. der fetten Gagen für Harald Schmidt oder
demnächst Günther Jauch und all die Anderen...

Und wenn PCs (ohne DVB-T-Karte) gebührenpflichtig sein sollen,
dann bitte nur, wenn zu diesen Programmen ein durchgehender Live-Stream
in hoher Auflösung angeboten wird.


Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: René am 13. November 2010, 21:55
Und wenn PCs (ohne DVB-T-Karte) gebührenpflichtig sein sollen,
dann bitte nur, wenn zu diesen Programmen ein durchgehender Live-Stream
in hoher Auflösung angeboten wird.


Vorsicht! Genau das wollten die ÖRR, aber weil außer Radio es noch nicht möglich ist, kommt die Haushaltsabgabe ab 2013. Nach den Wünschen der ÖRR sollten wir uns weiterhin über diese Nebensächlichkeiten unterhalten/streiten, Hauptsache wir werden von der geplanten Haushaltsabgabe abgelenkt.

Wir sollten selbstverständlich Hilfesuchenden hier wie bisher helfen, ansonsten aber unsere Kräfte gegen 2013 lenken. Lassen wir uns nicht über den Tisch ziehen und machen gegen 2013 mobil: Reden wir mit unseren Freunden darüber, mit dem Nachbar, mit den Arbeitskollegen usw. Ein mühseliges Unterfangen, aber irgendwo und irgendwann muss man damit anfangen.
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: 3Land am 14. November 2010, 17:17
OK, vergessen wir mein Kleingedrucktes.  :-X

Wenn ich den Vorschlag machen darf,
das Thema Haushaltsabgabe besser an promineter Stelle
zu plazieren, dort wo jetzt das SWR-Thema steht,
damit es jedem Forumsneuling gleich ins Auge springt.  :o

Und dann sollten wir uns auf eine Version
für die Petition / Volksentscheid einigen.
Meine Vorstellung dazu habe ich ja geschreiben,
also Unterhaltungssendungen mittels Werbung zu finanzieren.

Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: banner am 27. November 2010, 21:50
Wenn wir auf die jetzige Situation eingehen wollen, so gibt es überhaupt keine gesetzliche Grundlage Rundfunkgebühren zu zahlen. Eine Grundversorgung ist sowieso Pflicht. Und alles andere interessiert nicht. Ich zahle schon lange keine GEZ mehr. Abmelden und dann alles was von der GEZ kommt ungeöffnet zurückschicken. Das sind 2-3 Briefe und dann ist Ruhe. Sollte dann vielleicht in einem Jahr der Gerichtsvollzieher kommen, zeigt Ihr ihm die Abmeldung und er ist zufrieden. Wenn Ihr Fragen habt wegen eines Musterbriefes schickt mir eine private Nachricht. Irgendwelchen Gebührenbeauftragten braucht Ihr keine Auskunft zu geben. Gebt Ihnen Hausverbot.
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: syna am 30. November 2010, 04:41
@banner:

Jaaa, banner, das ist ja alles richtig.

Aber in diesem Thread geht es ja um die ab 2013 - oder sogar schon früher - anstehende "Haushaltsabgabe".

Was machst Du dann? Dann wird sich niemand mehr gegen die GEZ-Abgabe wehren können, denn sie wird pro Haushalt erhoben - egal ob Du irgendetwas "bereit hältst" oder nicht.
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: helm am 30. November 2010, 18:31
Zitat
Dann wird sich niemand mehr gegen die GEZ-Abgabe wehren können, denn sie wird pro Haushalt erhoben

Wenn der Haushalt bzw. die Wohnung oder die Schlafgelegenheit künftig gebührenpflichtig ist, wird's sicherlich wieder viele beknackte Konstellationen geben, wo die Streiterei losgeht ... ich denke da z.B. an's Kinderzimmer

Sicherlich wird die LRA wie bisher im Katja-Günther-Stil für jeden ergatterten Datensatz Gebühren/Abgaben für nix und wieder nix fordern.

Dazu eine denkbare Vorgehensweise:

Dabei gehe ich davon aus, dass die Landesrundfunkanstalt -wie bisher- in der Beweislast steht ... da ich keine weiteren Auskünfte gebe, soll der ÖRR mal nachweisen, wer mit wem in welchem Haushalt wohnt, wer schon "gesamtschuldnerisch" bezahlt hat und wer noch zahlen muss ... In einem Mehrfamilienhaus schon ein Problem für den ÖRR ...

Die Frage wird sein, wie die Gerichte damit umgehen.
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: René am 30. November 2010, 19:34
@helm
Nun hast du zwar Recht, aber die meisten Leute werden ohne Aufklärung sogar denken, dass das System ab 2013 sogar gerechter wird. Da sie weiterhin denselben Betrag von 17,98 EUR/Monat bezahlen werden, werden sie sich keine größeren Gedanken machen und das Thema ad acta legen. Diejenigen, die bisher für nur ein Radio (oder einen Computer) zahlen mussten, werden sie sich aber sehr wundern dürfen. Ein gelungener Schachzug der ÖR, wie ich meine – mehr Geld bei weniger Gegenwehr...

Darüber hinaus soll die Beweislastumkehr eingeführt werden: Gebührenpflichtige müssen dann nachweisen, dass sie kein TV, Radio, PC oder Smartphone besitzen – und nicht mehr die GEZ wie bisher.

Und hier ergibt sich folgende Frage, die ich im GEZ-eigenen Forum gepostet hatte, aber bis auf dumme und sinnfreie Bemerkungen eines nicht richtig tickenden Zeitgenossen, unbeantwortet blieb:

Zitat
Was passiert ab 2013, wenn ich eine eidesstattliche Erklärung abgebe, dass ich keinerlei Empfangsgeräte besitze? Keine Glotze, kein Radio, kein Handy, kein Computer, rein gar nichts. Kommt der Staatsanwalt alle zwei Monate und bricht bei mir ein, um eine Hausdurchsuchung vorzunehmen?
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: helm am 01. Dezember 2010, 18:10
Darüber hinaus soll die Beweislastumkehr eingeführt werden: Gebührenpflichtige müssen dann nachweisen, dass sie kein TV, Radio, PC oder Smartphone besitzen – und nicht mehr die GEZ wie bisher.
Die Sache mit der Beiweislastumkehr hat sich der Kurt B. mal gewünscht; Politiker eben. Sowas stellt aber - für mein Empfinden - die gesamte Rechtstaatlichkeit auf den Kopf. Die LRA fordert mit "Katja-Günther-Nichtwissen" Geld, schreibt nen Bescheid, lehnt alle Widersprüche reflexmäßig ab und soll dann nicht mal vor Gericht einen tatsächlichen Anhaltspunkt liefern? Vielmehr soll der Kläger vorm Verwaltungsgericht seine "Unschuld" oder besser seine Nicht-Abgabepflichtigkeit beweisen? Das hätte ich dann aber gern nochmal ausprobiert ... und selber gesehen.

Zitat
Was passiert ab 2013, wenn ich eine eidesstattliche Erklärung abgebe, dass ich keinerlei Empfangsgeräte besitze? Keine Glotze, kein Radio, kein Handy, kein Computer, rein gar nichts. Kommt der Staatsanwalt alle zwei Monate und bricht bei mir ein, um eine Hausdurchsuchung vorzunehmen?
Antwort: Geräteerklärungen sind ab 2013 sowieso ohne jede Bedeutung, denn die Abgabe ist dann ja nicht mehr geräteabhängig. Da dürfte sich wohl niemand zu so einer Erklärung hinreißen lassen.
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: René am 01. Dezember 2010, 18:17
Zitat
Was passiert ab 2013, wenn ich eine eidesstattliche Erklärung abgebe, dass ich keinerlei Empfangsgeräte besitze? Keine Glotze, kein Radio, kein Handy, kein Computer, rein gar nichts. Kommt der Staatsanwalt alle zwei Monate und bricht bei mir ein, um eine Hausdurchsuchung vorzunehmen?
Antwort: Geräteerklärungen sind ab 2013 sowieso ohne jede Bedeutung, denn die Abgabe ist dann ja nicht mehr geräteabhängig. Da dürfte sich wohl niemand zu so einer Erklärung hinreißen lassen.

Wenn man sich ab 2013 passiv verhält, flattert der Gebührenbescheid ins Haus – Jeder Haushalt bezahlt. Punkt! Nun soll es Leute geben, die wirklich NICHTS haben. Was machen sie? Eine eidesstattliche Erklärung muss her. Werden solche Leute dann immer wieder kontrolliert?
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: helm am 01. Dezember 2010, 18:36
Wenn ich nicht bereit bin, eine eidesstattliche Versicherung abzugeben, wird die LRA doch sicher wieder diese tollen Auskunftserzwingungsverfahren einleiten ... da werd ich ja sicher die Möglichkeit bekommen zu klagen ...
Zitat
Werden solche Leute dann immer wieder kontrolliert?
Warum sollte ich solche Kontrolleure rein lassen? Ohne gerichtlichen Beschluss kommt bei mir keiner rein ... und ein Ermittlungsrichter wird doch sicher nicht auf Basis einer Ordnungswidrigkeit einen Durchsuchungsbeschluss fassen ...

Zitat
Nun soll es Leute geben, die wirklich NICHTS haben.
Ja, es gibt Leute, die haben nicht mal nen Dach über'm Kopf. Die lassen sich aber auch nicht mit Verwaltungsunfug überziehen, weil man Obdachlose nicht wirklich anschreiben kann. Bei der GEZ ist das natürlich kein Hindernis, Abzock-Gebühren/Abgaben auch nachträglich zu fordern, sobald wieder die Gelegenheit dazu besteht.

Edit:
Zitat
Wenn man sich ab 2013 passiv verhält, flattert der Gebührenbescheid ins Haus
... kann einem heute auch schon passieren ...
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: Speedy am 02. Dezember 2010, 08:13

Wenn man sich ab 2013 passiv verhält, flattert der Gebührenbescheid ins Haus – Jeder Haushalt bezahlt. Punkt! Nun soll es Leute geben, die wirklich NICHTS haben. Was machen sie? Eine eidesstattliche Erklärung muss her. Werden solche Leute dann immer wieder kontrolliert?

Da es sich um eine Haushaltsabgabe und nicht um eine Gerätegebühr handelt sehe ich keinerlei Handhabe dagegen etwas tun zu wollen.

Die Abgabe ist ja eine leistungsunabhängige Geldzahlung des Bürgers an den Staat, hier an die öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten.

Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: helm am 03. Dezember 2010, 21:57
Zitat
sehe ich keinerlei Handhabe dagegen
in einem Mehrfamilienhaus sehe ich die schon: Widerspruch + Klage gegen Abgaben/Beitragsbescheide
(negative) Auskunft (ohne eidesstattliche Versicherung) nur bei Bescheid mit tatsächlichen Anhaltspunkten. Sonst: Widerspruch + Klage

Zwar ist wohl eine Haftung als Gesamtschuldner vorgesehen, aber wer mit wem in einem Mehrfamilienhaus in einer Wohnung wohnt und wie viele Rundfunkgebuehren geschuldet werden ... sollte doch bitte von der LRA nachgewiesen werden. Insofern sind die Kontrollen, die Rene angesprochen hat, wohl auch künftig erforderlich.

Momentan gehe ich beim neuen Modell davon aus, dass man die tägliche "Jeder-hat-ein-Gerät"-Abzock-Praxis in einem Staatsvertrag verpackt ... die übliche Gebührenerhöhung nennt man dann natürlich Vereinfachung oder "Abschaffung von Sondervergünstigungen für die Gerechtigkeit".
Titel: Re: Thüringen lehnt Haushaltsabgabe ab
Beitrag von: Speedy am 03. Dezember 2010, 23:00
Ich sehe nach wie vor keine Handhabe.

Auszug:

Zitat
§ 2 Rundfunkbeitrag im privaten Bereich
(1)
Im privaten Bereich ist für jede Wohnung von deren Inhaber (Beitragsschuldner) ein Rundfunkbeitrag
zu entrichten.
(2)
Inhaber der Wohnung ist die volljährige Person, die die Wohnung selbst bewohnt. Als Inhaber wird die
Person vermutet, die
1. dort nach dem Melderecht gemeldet ist
oder
2. im Mietvertrag für die Wohnung als Mieter genannt ist.
Mehrere Beitragsschuldner haften als Gesamtschuldner entsprechend § 44 AO.

Man könnte allenfalls die Verfassungsmäßigkeit der Neufassung in Frage stellen.

Welcher Interessenverband macht das?

Die Kosten und Aufwand sind nicht unerheblich.

--Thomas