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Archiv => Archiv => Pressemeldungen August 2016 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 03. August 2016, 18:59
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Kress News, 03.08.2016
HR-Intendant Manfred Krupp warnt:
"Wettlauf mit sozialen Netzen können wir nicht gewinnen"
von Bülend Ürük
Erstmals äußert mit Manfred Krupp ein Intendant massive Kritik an der Krisenberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks der vergangenen Wochen. "Einen Wettlauf mit sozialen Netzen können wir nicht gewinnen", sagte Krupp, Intendant des Hessischen Rundfunks, dem "Wiesbadener Kurier".
Im Gespräch mit Chefredakteur Stefan Schröder und Christian Stang, dem Landeskorrespondenten der Zeitung, geht HR-Intendant Manfred Krupp auf die Nachrichtenlage der vergangenen Wochen ein - Gewaltexzesse, rassistisch motivierte Amokläufe, Terroranschläge, Putschversuch in der Türkei.
Für Krupp, seit mehr als 30 Jahren beim Hessischen Rundfunk und seit März dieses Jahres Intendant des Senders, steht fest, wie die Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks arbeiten sollten: "Unsere Aufgabe muss es sein, die richtigen Fragen zu stellen, und nicht, die schnellen Antworten zu geben. Es wäre fatal, wenn wir uns in einen Wettlauf mit den sozialen Medien begeben würden. Den können wir nicht gewinnen. Die sozialen Netze reagieren extrem schnell und pointiert und liegen häufig völlig daneben. In München gab es das Gerücht von drei Männern mit Langwaffen. Nichts davon hat gestimmt. Unsere Verantwortung ist es, Quellen zu überprüfen und Zusammenhänge herzustellen. Im Zweifel muss man auch bekennen: "Ich weiß es nicht."
Weiterlesen auf:
https://kress.de/news/detail/beitrag/135597-hr-intendant-manfred-krupp-warnt-wettlauf-mit-sozialen-netzen-koennen-wir-nicht-gewinnen.html (https://kress.de/news/detail/beitrag/135597-hr-intendant-manfred-krupp-warnt-wettlauf-mit-sozialen-netzen-koennen-wir-nicht-gewinnen.html)
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Die sozialen Netze reagieren extrem schnell und pointiert und liegen häufig völlig daneben. In München gab es das Gerücht von drei Männern mit Langwaffen. Nichts davon hat gestimmt. Unsere Verantwortung ist es, Quellen zu überprüfen und Zusammenhänge herzustellen. Im Zweifel muss man auch bekennen: "Ich weiß es nicht."
Ja wirklich - die ÖRR überprüfen die Quellen ganz genau und stellen die Zusammenhänge her. Wer etwas anderes behauptet, der lügt.
Hier der Beweis:
Terroranschlag Würzburg: "Ich zitiere nur die Personen, die ich in der Tankstelle belauscht habe"
Moderator Roth muss intervenieren und klärt den stummgeschalteten Reporter darüber auf, dass der Täter wohl bei dem Einsatz erschossen worden sei. Es folgt der Höhepunkt des Debakels: Denn Wolfgang Jandl enthüllt seine doch recht ungewöhnliche Quelle: "Ich zitiere nur die Personen, die ich in der Tankstelle belauscht habe", sagt er und berichtet ungerührt weiter von einer möglichen Verhaftung, obwohl der Moderator ihn bereits auf den neuesten Stand gebracht hat.
Weiterlesen auf:
http://www.merkur.de/tv/terroranschlag-wuerzburg-zug-tagesthemen-reporter-blamiert-sich-live-schalte-6593663.html
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Im Zweifel muss man auch bekennen: "Ich weiß es nicht."
Damit hat die ARD 4 Stunden lang versucht, die Zuschauer davon abzuhalten, sich aus anderen Quellen zu informieren, was beim Münchener Amoklauf passiert ist. So kann ich jedenfalls die Meinung von Rundfunkteilnehmern interpretieren. Und ja, Rundfunkteilnehmer sind davon überzeugt, dass in der Sondersendung ja wohl noch über alles berichtet wird, was vorgefallen ist.
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Unsere Verantwortung ist es, Quellen zu überprüfen und Zusammenhänge herzustellen. Im Zweifel muss man auch bekennen: "Ich weiß es nicht."
Ja und, deswegen kann man trotzdem schneller als die sozialen Netze sein. Die Informationen hat man als örR-Medienmonster garantiert genauso schnell. Zumindest könnte bei aktuell wichtigen Ereignissen eine Laufschrift unter das laufende Programm den Erfordernissen vorerst genüge tun.
Es erwartet doch auch keiner eine sofortige hintergründige Berichterstattung.
Der örR sollte jedoch wenn auch als ungekrönter König als erster solche brisanten Informationen präsentieren. Wer dann aus Neugierde zu den Privaten weiterzappt oder schnell ins Netz geht, naja was solls.
Auf jeden Fall darf der örR als vom Bürger subventioniertes Medienmonster nicht stundenlang hinterher gammeln, bevor dort überhaupt erst mal was durch den Äther sickert...
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Natürlich können die den Wettlauf nicht gewinnen, schliesslich kann man Live-Schaltungen ja auch nichts zensieren. Gerade deswegen werden Nachrichten ja auch etwas zeitversetzt und bereits nach "Wahrheitsgehalt" gefiltert gesendet. Alles klar?
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Wie verlogen und billig! Das suggeriert, dass die öffentlich-rechtlichen Medien die alleinige Wahrheit haben. Das stimmt zum Glück nicht und wir sind intelligent genug, um die sozialen Medien so zu benutzen, dass wir uns selbst ein Bild über die Geschehnisse machen können.
Man schaut nicht einfach kurz in Twitter rein, um es sich mit der ersten Nachricht zufrieden zu geben – man beobachtet die Entwicklung; man schaut sich immer wieder die unterschiedlichen Tweets an und verfolgt deren Verlinkungen. Das ist ein dynamischer Prozess, den der verkrustete, fettleibige, lineare öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht verstehen kann: Man ist sein eigener Programmdirektor, man interagiert mit den Medien und anderen Leuten, man benutzt sein Hirn anstelle vorgekauten Einheitsbrei zu konsumieren.
Je höher diese Damen und Herren schweben, umso imposanter wird deren Landung sein...
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Unsere Verantwortung ist es, Quellen zu überprüfen und Zusammenhänge herzustellen. Im Zweifel muss man auch bekennen: "Ich weiß es nicht."
Das beschreibt die Einstellung, die wohl schon Dieter Hildebrandt mit "Betreutes Denken" bezeichnet hat.
EIGENTLICH soll DER MÜNDIGE MEDIENKONSUMENT durch die Vielfalt der Medienlandschaft auf seine persönliche Art und Weise
QUELLEN ÜBERPRÜFEN UND ZUSAMMENHÄNGE HERSTELLEN. Und sich nicht vorgaukeln lassen, dass ihm dies als "Service" abgenommen werden kann.
Es herrscht immer noch das nach WK2 eingeführte (Um)erziehungs/(Um)orientierungsparadigma. Das ist das Selbstverständnis der ÖRRen und aus deren Köpfen auch nicht rauszuoperieren, ohne das System zu zerstören.
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Man kann es auch als heuchlerisch ansehen, daß (so wurde einer fiktiven Person von einem Rundfunkteilnehmer zugetragen) zwar die Öffentlich-Rechtlichen im Fernsehen dazu aufgefordert haben sollen, jegliche selbstgedrehten Videos nicht im Interneht zu veröffentlichen, selbst aber einen solchen Beitrag gezeigt haben.
Schlussfolgerung: Die Öffentlich-Rechtlichen versuchen mit aller Gewalt auf ihrem Thron sitzen zu bleiben, obwohl sie sich darüber im Klaren sind, daß die Bürger sich durchaus auch selbst und aus vielfältigen Quellen unterrichten können. Eine Garantie für objektive Berichterstattung und Wahrheit ist weder bei öffentlich-rechtlichen noch bei sozialen Netzwerken gegeben.