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Archiv => Archiv => Pressemeldungen April 2016 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 10. April 2016, 18:55
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Die Welt, 10.04.2016
Meinung: "Die strenge Stausberg"
Der WDR verschleudert seine Kunstschätze
von Hildegard Stausberg
Auch der Westdeutsche Rundfunk ist ein Kulturträger oder versucht es zu sein. Derzeit aber befindet er sich im Niedergang. Er versteigert seine wertvollsten Gemälde – und das noch nicht mal in Köln.
Seit Kurzem ist es amtlich: Die Landesregierung Düsseldorf erlaubt dem WDR den Verkauf der wichtigsten Stücke aus seinem Kunstfundus, einen Max Beckmann und einen Ernst-Ludwig Kirchner. Damit ist der Weg frei für die Versteigerung des wichtigsten Teils der Sammlung – und zwar bei Sotheby's in London im Juni. [..]
Warum nach London?
[..]Die am Stammsitz des WDR in Köln ansässigen Auktionshäuser sind überhaupt nicht gefragt worden. Allerdings fiele hier auch eine höhere Mehrwertsteuer an. Oder gibt es für das Ausweichen dorthin noch andere Gründe? Vielleicht den geheimnisvollen "Schwund" der Sammlung, aus der sich manche "bedient" haben sollen? Vielleicht glaubt man, dass das in Köln eher auffallen könnte als in London.
Weiterlesen auf:
http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article154185378/Der-WDR-verschleudert-seine-Kunstschaetze.html (http://www.welt.de/debatte/kolumnen/die-strenge-stausberg/article154185378/Der-WDR-verschleudert-seine-Kunstschaetze.html)
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Funktionsnotwendige Finanzausstattung...
...zur Ansammlung von Kunstschätzen.
- Keine weiteren Fragen.
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Die Kunstschätze wurden eigentlich nur aus dem Grund angeschafft, Kunst zu bewahren, nicht damit zu handeln.
Kunsthandel hat nichts mit Kulturpolitik zu tun, ist teilweise sogar das genaue Gegenteil, da nicht der innere Wert/ die Aussage der Werke im Vordergrund steht, wofür Kunstwerke ja erschaffen worden sind, sondern man schielt auf den monetären Wert.
Im Kunsthandel können auch schlechte Werke, die gerade einem angesagten Künstler entstammen, hohe Preise erzielen. Reine Marktwirtschaft.
mit Hinweis auf das tolle Interview von Bazon Brock mit detektor.fm
https://www.youtube.com/watch?v=80OJU594qFw
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Funktionsnotwendige Finanzausstattung...
...zur Ansammlung von Kunstschätzen.
Natürlich funktionsnotwendig. Die Kunstschätze braucht der Rundfunk, um in schwierigen Zeiten die exorbitanten Zusatzrenten der Rundfunkfunktionäre, die sogenannte Grundversorgung, zu sichern.
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Die Kunstschätze wurden eigentlich nur aus dem Grund angeschafft, Kunst zu bewahren, nicht damit zu handeln.
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Ist die Aufgabe des örR Kunst zu bewahren noch Grundversorgung oder schon Kür? Entscheidet der Rundfunkrat dann über "bewahrenswert" oder "entartet"? Wird der Kriterienkatalog vllt. von der KEF geprüft und/oder festgelegt?
- ich glaube, ich hätte da doch einige Fragen...
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Dazu auch der Hinweis auf den folgenden Forumsthread:
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,18237.0.html (http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,18237.0.html)
Aus dem Artikel:
Der ehemalige NRW-Innenminister und jetzige Präsident der Kunststiftung NRW, Fritz Behrens, sagte gestern: "Der Verkauf wird den WDR auch nicht retten." Es sei "immer bedauerlich, wenn Kunst aus öffentlichen Sammlungen verkauft werden muss. Ich finde das nicht sehr schön." Der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Oliver Keymis, sagte hingegen: "Der WDR hat den Auftrag, ein relevantes Programm anzubieten. Kunst zu sammeln ist nicht seine erste Aufgabe."
Und ich frage mich, warum es bei den Rundfunkanstalten sogar hauptberufliche Kunstbeauftragte gegeben hat (und noch gibt)? Gehört das zur Grundversorgung?