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Aktuelles => Aktuelles => Thema gestartet von: mickschecker am 24. Februar 2016, 22:56
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Peter Lustig, bekannt als Moderator der einstigen Kinderbildungssendung -Löwenzahn- beim ZDF ist nicht mehr.
Leider, er war tatsächlich noch ein echtes Stück Bildungsfernsehen beim ZDF, für Kinder.
Viele Eltern hatten diese Sendung selbst gern und gemeinsam mit ihrem Nachwuchs angeschaut.
Man kann dies halten wie man will, es war auf jeden Fall ein Stück von dem wie es eigentlich noch immer sein sollte.
Ist es aber nicht, der Rotstift hatte wohl keinen würdigen Nachfolger zugelassen...
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Traurig, in der Tat.
...eine der wenigen bescheidenen Koriphäen eines lange schon verschwundenen öffentlich-rechtlichen Ideals :-[
Es wäre durchaus angemessen, selbst - oder gerade eben - in diesem Forum, einen Nachruf zu verfassen.
Allein - mir fehlten die Worte, die Zeit, die Kraft - vielleicht auch der Mut.
In "Vertretung" dafür ein paar wohlige Worte aus anderer Quelle...
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Quelle: http://marktplatz.zeit.de/urlaubsziele/wp-content/uploads/2014/10/ZEIT-ONLINE-logo.jpg
Zeit online
Peter Lustig:
Er hasste Kinder nicht
Dem "Löwenzahn"-Moderator hing der Ruf an, Kinder nicht ausstehen zu können.
Unserem Autor tut das furchtbar leid, er hat das Gerücht versehentlich verursacht.
Von Kai Biermann
http://www.zeit.de/kultur/film/2016-02/peter-lustig-kinder-geruecht
Vielleicht erhören es die damaligen Schreiberlinge.
Und vielleicht erhört es auch der Peter...
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FAZ, 24.02.2016
„Löwenzahn“-Moderator
Peter Lustig ist tot
Mit Latzhose und Nickelbrille hat er Generationen von Kindern die Welt erklärt. Dabei war er eigentlich nur für einen Gag mit einem rohen Ei vor die Kamera gekommen: Der langjährige „Löwenzahn“-Moderator Peter Lustig ist gestorben.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/loewenzahn-moderator-peter-lustig-ist-tot-14087948.html
FAZ, 24.02.2016
Peter Lustig gestorben
Sein Bauwagen war unser Sehnsuchtsort
Für viele gehörte seine Sendung zur Kindheit, wie die Biene Maja oder die Sendung mit der Maus, doch einer wie er wird nicht mehr kommen: Zum Tod des Fernsehmoderators Peter Lustig.
von Jörg Thomann
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/peter-lustig-gestorben-sein-bauwagen-war-unser-sehnsuchtsort-14088577.html
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Seine Sendungen wären heutzutage vermutlich auch auf einen der Spartensender der ÖRR ausgelagert. Sie sind einfach zu inhaltsvoll, um es ins 1. und 2. zu schaffen.
Ich habe ihn auch gerne gesehen, auch als ich die 30 schon überschritten hatte.
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Auch dafür braucht man keine 80+ Sender...
Seine Sendungen wären heutzutage vermutlich auch auf einen der Spartensender der ÖRR ausgelagert. Sie sind einfach zu inhaltsvoll, um es ins 1. und 2. zu schaffen.
Ich habe ihn auch gerne gesehen, auch als ich die 30 schon überschritten hatte.
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ein Typ mit Lila-Latzhose dessen Drehbuchautoren dem jungen und alten Publikum schon vor dreißig Jahren das zukünftige genderlose Familienmodell
nahegebracht hat.
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Scheinbar nutzen die Programmverantwortlichen des ZDF das Ableben des Herrn Lustig um seine (schönen) Kindersendungen den Kindern von heute, die sich gewöhnlich am Wochenende die Nacht um die Ohren hauen, nochmal zu zeigen. Somit können zumindest ein paar hunderttausend Euro der gesparten Programmkosten in die eigene Rentenkasse wandern. (s.Anhang).
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Das ist Bildungsfernsehen für die H4-Empfänger. Personen die beim Jobcenter am Tage auf Grund von Müdligkeit die Termine versäumen und dann nachts nicht Wissen was Sie tun sollen. Das ZDF zeigt Einsicht, denn es ist für alle da und besonders jene die vom Jobcenter die Befreiung haben, können kostenloses Bildungsfernsehen mit der Nostalgie von vor 20 oder 30 Jahren in Erinnerung bringen. Da sag ja keiner es würde nicht Typisiert werden. Die Macher des ÖrR denken an alles, was den Schein von Notwendigkeit aufzeigt. Natürlich auch an sein überleben und die Macher an Ihre Renten am meisten.
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Mal ehrlich, habe Löwenzahn auch gerne gesehen, nun gehe ich genauso wie sehr viele andere in diesem Land von Morgens bis Abends Arbeiten...soll ich mich nach einem 10 Stunden Tag noch um 1:15 Uhr vor die Glotze setzen um Löwenzahn zu gucken, nur weil ich dafür zahlen muss? wieso kommt so was nicht Nachmittags, wo die kleinen aus der Schule kommen?
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Das ist Privatfernsehen-Niveau.
Ich meine nicht die Sendung selber. Habe früher auch viele Löwenzahnfolgen gesehen.
Aber die Art wie es gesendet wird gleicht den Privaten.
Wer setzt sich schon von 00:50 bis um 06:15 hin nur um nochmal Löwenzahn zu schauen? Von der eigentlichen Zielgruppe dieser Sendung dürften das sowieso nicht sehr viele sein.
Wie mir scheint, hat sich in den letztzen 16 Jahren beim Fernsehen nicht sehr viel getan. Im Gegenteil, es scheint sogar noch schlimmer geworden zu sein, als es eh schon war. Also ich habe es bis heute noch nicht bereut, daß ich mich damals von diesem ganzen Rundfunk Gedöns getrennt habe.
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FAZ, 29.02.2016
Kindersendungen
Als das Fernsehen noch zur Familie gehörte
Kulturpessimistische Gedanken zum Tode von Peter Lustig:
Wir haben nicht nur einen Helden der Kindheit verloren.
von Jörg Thomann
Ein prominenter Mann ist gestorben, ein Mann, der viele Jahre im Fernsehen aufgetreten ist, dort seit langem aber nicht mehr zu sehen war; ein klassischer Fall, sollte man meinen, aus der „Was macht eigentlich . . . ?“-Rubrik.
[...]
Natürlich haben wir es hier einmal mit der leidenschaftlich zelebrierten Nostalgie einer Generation zu tun, die in ihrer Kindheit noch televisionäre Kollektiverfahrungen machen durfte: Wer heute zwischen 25 und 45 ist, der weiß mit ziemlicher Sicherheit mit dem Namen Peter Lustig etwas anzufangen. Jemand, der ein gutes Vierteljahrhundert lang Woche für Woche im Kinderfernsehen zu sehen war und dessen Karriere in einer Zeit begann, als es nur drei Kanäle gab, der wird fast zwangsläufig zum guten Bekannten.
Das ganze Ausmaß der Trauer, die zahllosen Kondolenz-Tweets und Facebook-Nachrufe, erklärt das allein nicht. Es scheint, als sei all dies auch mit der Ahnung verbunden, dass wir uns nicht nur vom vertrauten Gesicht einer Person verabschieden müssen, die die allermeisten privat ja gar nicht kannten, sondern dass mit den Jahren noch viel mehr verlorengegangen ist. Im Kinderfernsehen, im Fernsehen und womöglich auch im Leben allgemein. [...]
[...] Einer von denen, die ihm nachgefolgt sind, hat hingegen bereits im Vorspann verloren. Tobias Krell ist gewiss ein netter junger Mann, und er kann nichts dafür, dass er in seiner Sendung als „Checker Tobi“ firmieren muss. Wenn man dann aber im Eingangslied die Zeile hören muss: „Der ist cool, ey, ziemlich groovy“, dann möchte man als „Löwenzahn“-sozialisierter Elternteil gleich wieder abschalten.
[...]
Die Kinderfernsehmoderatoren von heute, ob im Kika oder bei Super RTL und Nickelodeon, wollen den Zuschauern allesamt große Brüder oder Schwestern sein, und die Schlimmsten unter ihnen moderieren wie auf Partydrogen: Sie reißen die Augen weit auf, sie quieken und kreischen, sie stellen sich dümmer, als sie – hoffentlich – sind. Alles ist grell, alles ist schnell, aber cool ist es nicht. Cool war Peter Lustig.
Einspruch, könnte man uns Nostalgikern nun entgegenhalten: Die alten „Löwenzahn“-Folgen seien heutigen Kindern viel zu langsam; es hätten sich nun mal die Sehgewohnheiten verändert. Auch vor den klassischen „Star Wars“-Filmen würden sie sich heute langweilen, da sie eine verdoppelte Schrittfrequenz gewohnt seien. Da mag etwas dran sein, und auch die Kinder von damals holen heute ja gern ihr Smartphone heraus, wenn sich die zwanzig Sekunden Wartezeit an der roten Ampel allzu quälend hinziehen.
Und doch ist die Entwicklung verhängnisvoll. In der Natur, die Peter Lustig so am Herzen lag, gibt es keine Schnitte; wer sie verstehen will, der muss genau hinsehen und sich gedulden können. Kleine Kinder können das, ihnen ist die Gabe der selbstvergessenen Beobachtung in die Wiege gelegt. Ein Stein, ein Blatt, ein Käfer vermag sie zu fesseln. Mit dem modernen Kinderprogramm, und nicht nur damit, gewöhnen wir ihnen dieses Talent jedoch ab. [...]
[...] Am Sonntag versuchte das ZDF den alten Zauber noch einmal wiederherzustellen: Der Sender zeigte zu Peter Lustigs Ehren siebzehn „Löwenzahn“-Folgen und einen Film am Stück – acht Stunden zwischen, kein Witz, 0.50 und 8.59 Uhr. Für die Erwachsenen und die Kinder, die, wie das ZDF kühn twittert, vielleicht mal „ausnahmsweise aufbleiben dürfen“. Dass sich eine andere Lösung im durchformatierten Programm offensichtlich nicht finden ließ, ist ein letztes Indiz dafür, dass einer wie Peter Lustig nicht mehr in unsere Zeit passt.
weiterlesen unter
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/peter-lustig-im-alter-von-78-jahren-gestorben-14094648.html
(3 Seiten)
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Wie sagte er doch immer so schön...."Also, abschalten, ne?!"
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Die alten „Löwenzahn“-Folgen seien heutigen Kindern viel zu langsam; es hätten sich nun mal die Sehgewohnheiten verändert.
Nein, nicht die Sehgewohnheiten haben sich geändert, sondern das Sehangebot wurde verändert. Und ganz bestimmt nicht zum Guten.
Und doch ist die Entwicklung verhängnisvoll. In der Natur, die Peter Lustig so am Herzen lag, gibt es keine Schnitte; wer sie verstehen will, der muss genau hinsehen und sich gedulden können. Kleine Kinder können das, ihnen ist die Gabe der selbstvergessenen Beobachtung in die Wiege gelegt. Ein Stein, ein Blatt, ein Käfer vermag sie zu fesseln. Mit dem modernen Kinderprogramm, und nicht nur damit, gewöhnen wir ihnen dieses Talent jedoch ab.
Und da soll noch jemand die Schädlichkeit des heutigen Fernsehens ernsthaft anzweifeln.