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Allgemeines => Dies und Das! => Thema gestartet von: seppl am 13. Oktober 2015, 10:09

Titel: Geschäftsführung des Beitragsservice kritisiert ÖR-Berichterstattung
Beitrag von: seppl am 13. Oktober 2015, 10:09
Auf der Seite

https://vrff.de/die-maer-vom-boesen-claus-und-seinen-gdlern-geht-ab-den-medien-ein-kommentar-von-anke-ben-rejeb/

kritisiert Frau B.-R. (Geschäftsführung Beitragsservice und 1. stellvertretende Bundesvorsitzende des VRFF https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigung_der_Rundfunk-,_Film-_und_Fernsehschaffenden ) die Berichterstattung der Tagesschau zum GDL-Streik:

Zitat
Zitat: Viel bedenklicher in diesem Zusammenhang ist allerdings, dass sich offensichtlich auch die Öffentlich-Rechtlichen an dieser Propaganda beteiligen, denn für sie gelten nun einmal andere Maßstäbe. Die Öffentlich-Rechtlichen sind an die Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages gebunden.  Der Rundfunkstaatsvertrag (RStV) enthält bereits in seiner Präambel einen sehr wichtigen Hinweis auf die Aufgaben insbesondere auch des ÖRR:

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und privater Rundfunk sind der freien individuellen und öffentlichen Meinungsbildung sowie der Meinungsvielfalt verpflichtet.

Existenziell ist diesbezüglich insbesondere § 10 des RStV, der sich in Absatz 1 mit Berichterstattung und Informationssendungen befasst:

Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen.

Von „unabhängig und sachlich“ kann hier zum Teil aber nicht mehr wirklich die Rede sein, wenn der Streik selbst in der Tagesschau-Anmoderation zu einem dahingehenden Bericht mit „wahnwitzig“ tituliert wird. Die Veröffentlichung von fast ausschließlich negativen Äußerungen von Fahrgästen und anderen Menschen, die sich berufen fühlen, ohne jegliches Hintergrundwissen ein Statement zum Streik abzugeben, führt doch besonders dazu, dass ein hässliches Bild von Weselsky und den GDLern entsteht. Untermalt wird das Ganze dann in der ARD noch von Statistiken, die ebenfalls natürlich gaaaanz knapp zu Ungunsten des Streiks ausfallen, obwohl beim ZDF online eine Umfrage gestartet wurde, die fast von Anfang an ein deutliches Bild der Zustimmung zum Streik zeichnet.

Veröffentlicht wurden die ZDF-Ergebnisse natürlich bis dato nicht, passen sie doch nicht zur eigentlichen Absicht, die GDL als die „root of all evil“ darzustellen, die sowieso niemand mag und deren Forderungen so ziemlich jeder für total überzogen und unverhältnismäßig hält.

Unterstützt wird diese Taktik dann noch dadurch, dass eine Demonstration des dbb und dessen Fachgewerkschaften gegen ein mögliches Gesetz zur Zwangstarifeinheit in der Tagesschau in einen Bericht zum 4-tägigen Streik der GDL hineingeschnitten wird – was vermittelt das dem Einen oder der Anderen?!? Wer eine rosarote Brille trägt, würde daraus schließen, dass da ganz viele Gleichgesinnte zusammenstanden, um die GDL zu unterstützen – allerdings handelte es sich bei der Demo aber eben nicht um eine Demo zur Solidarität mit der GDL, sondern um eine Demo gegen ein Gesetz, das alle Fach- und Spartengewerkschaften tendenziell betrifft und nicht nur die GDL! Wer wiederum Böses denkt, würde aus der Berichterstattung schließen, dass alle dbb-Gewerkschaften nebst GDL in die gleiche Tonne gehören: Spartengewerkschaften sind halt doof, wollen nur Macht (sie haben ja schließlich Minderwertigkeitskomplexe wegen ihrer Größe…) und streiken deshalb fast ständig und ununterbrochen (die Statistiken zum Streik in Deutschland stehen hierzu absolut konträr), weil sie es total toll finden, den vom Streik betroffenen Menschen so richtig schön auf die Nerven zu gehen!!!

Natürlich läuft die Meinungsmache in den Öffentlich-Rechtlichen sehr viel perfider ab, als in den Printmedien und im Privatfernsehen (Holzhammertaktik) und wird dadurch auch sehr viel schwerer durchschaubar für den in der Regel mit maximal gefährlichem Halbwissen ausgestatteten Ottonormalbürger. Dass die Art der Berichterstattung der GroKo in die Hände spielt, die bei großer Unterstützung aus der breiten Masse natürlich ganz besonders motiviert, wenn nicht sogar gezwungen ist, dieses unsägliche Gesetz durchzubringen, merken am Ende die Wenigsten… Aber genau das darf der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk eben nicht! DAS ist bewusste Manipulation in Richtung der hierzu herrschenden Meinung in Politik (GroKo) und Wirtschaft (DB AG und BDA) und genau DAS widerspricht dem Gebot von Staatsferne und Unabhängigkeit, das für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk eben gilt!
Titel: Re: Geschäftsführung des Beitragsservice kritisiert ÖR-Berichterstattung
Beitrag von: ChrisLPZ am 13. Oktober 2015, 10:24
Der letzte Absatz bringt es, und das gilt auch für viele weitere Themenbereiche,  auf den Punkt.
Titel: Re: Geschäftsführung des Beitragsservice kritisiert ÖR-Berichterstattung
Beitrag von: pinguin am 13. Oktober 2015, 13:40
Merken die verantwortlichen Leute vom BS etwa, daß sie für die ÖRR-Anstalten Prügelknabe spielen? Kann es sein, daß dieses Anfänge von Zoff zwischen BS und ÖRR sind? Kann es sein, daß sich die verantwortlichen Leute vom BS an geltendes nationales wie europäisches Recht halten würden, wenn sie denn so könnten, wie sie wollten?
Titel: Re: Geschäftsführung des Beitragsservice kritisiert ÖR-Berichterstattung
Beitrag von: Viktor7 am 13. Oktober 2015, 13:57
Zur Person des Kommentators:

https://vrff.de/•gestatten-anke-ben-rejeb-ich-bin-neu-hier-zumindest-in-dieser-position/ (https://vrff.de/•gestatten-anke-ben-rejeb-ich-bin-neu-hier-zumindest-in-dieser-position/)

Zitat
In 2009 wurde ich stellvertretende Vorsitzende (anscheinend liegt mir das mit den Stellvertretungen) der Betriebsgruppe GEZ, die seit dem 01.01.2013 Betriebs- gruppe Beitragsservice heißt. Seit dem Jahr 2008 gehöre ich außerdem der Tarifkommission WDR/GEZ bzw. Beitragsservice an und bin als Tarifbeauftragte meiner Betriebsgruppe auch Mitglied der Bundestarifkommission (BTK) der VRFF.

Wie sich vermuten lässt, bin ich beim Beitragsservice von ARD ZDF und Deutschlandradio (vormals GEZ) in Köln, wo ich auch wohne, beschäftigt. Dort arbeite ich als Referentin im Bereich Zentrale Eingaben und Beschwerden.
Titel: Re: Geschäftsführung des Beitragsservice kritisiert ÖR-Berichterstattung
Beitrag von: nexus77 am 13. Oktober 2015, 14:46
Zitat
der Betriebsgruppe GEZ,
 Betriebs- gruppe Beitragsservice .

Da haben wir es ja.... LOL
Die sagen es sogar selber.  :)

Schnell mal screenshot davon machen.