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Aktuelles => Aktuelles => Thema gestartet von: noTV am 31. Mai 2015, 07:10

Titel: Wenn Satire den Journalismus ersetzt - Kulturzeit 29.05.2015 - Bananenrepubilk
Beitrag von: noTV am 31. Mai 2015, 07:10
Kulturzeit-Interview mit den Machern von "Die Anstalt": Was, wenn der Satiriker den Journalisten ersetzt? Wir haben "Die Anstalt"-Moderatoren Max Uthoff und Claus von Wagner und den Autor Dietrich Krauß und Serdar Somuncu gefragt.

Wenn Satire den Journalismus ersetzt - Kulturzeit 29.05.2015 - Bananenrepubilk
https://www.youtube.com/watch?v=onIBrPEKTVY
Titel: Re: Wenn Satire den Journalismus ersetzt - Kulturzeit 29.05.2015 - Bananenrepubilk
Beitrag von: seppl am 31. Mai 2015, 11:58
Meine feste Überzeugung ist, dass sowohl die Anstalt als auch die Heute Show die Alibi-kritischen Sendungen der ÖRR sind. Sie behandeln exakt die gleichen Themen , die in den Nachrichtensendungen wiedergegeben werden. Es werden keine grundsätzlich anderen Fragestellungen aufgeworfen oder Blickwinkel dargestellt. Die Sendungen bewirken politisch und gesellschaftlich NICHTS. Es wird kritisiert, was nach ÖR Auffassung kritisiert werden darf. Es ist z.B. allgemein bekannt, dass der Rundfunkbeitrag verfassungsrechtliche (und andere interessante) Fragen aufwirft. Wo wird/ wurde das jemals sachgerecht thematisiert? Man beisst nicht die Hand, die einen füttert. (Heisst: Man beisst nicht die Hand, die einem das Futter gibt, das sie jemand anderem vorher weggenommen hat.)

...und 3sat macht hier Werbung für die hauseigenen "Kritiker", um das künstlich erzeugte Bild von gesteuertem Journalismus vs. investigativen Journalismus ("Wir decken auf, was die Nachrichten nicht zeigen") bei den Zuschauern zu verfestigen.
Titel: Re: Wenn Satire den Journalismus ersetzt - Kulturzeit 29.05.2015 - Bananenrepubilk
Beitrag von: Totalverweigerer am 31. Mai 2015, 12:37
Ein weiterer Beitrag zu diesem Thema:

Staatsfunk in Erklärungsnöten – Wenn Systemkritik nur noch in Satire und Comedy erlaubt ist

https://propagandaschau.wordpress.com/2015/05/30/staatsfunk-in-erklarungsnoten-wenn-systemkritik-nur-noch-in-satire-und-comedy-erlaubt-ist/ (https://propagandaschau.wordpress.com/2015/05/30/staatsfunk-in-erklarungsnoten-wenn-systemkritik-nur-noch-in-satire-und-comedy-erlaubt-ist/)
Titel: Re: Wenn Satire den Journalismus ersetzt - Kulturzeit 29.05.2015 - Bananenrepubilk
Beitrag von: Bürger am 31. Mai 2015, 14:30
Man kennt es noch aus der DDR.
Da gab es Kabarett.
Das durfte "sogar" auch... ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Kabarett#Deutschland
Zitat
Die Programme dieser Kabarettisten der 1950er Jahre wurden durch die Entdeckung der Satire als kabarettistisches Stilmittel erstmals große Publikumserfolge, die sich auch im jungen deutschen Fernsehen fortsetzten. 1953 wurde in Berlin-Ost „Die Distel“ als erstes staatliches Kabarett der DDR eröffnet – zensiert und ohne staatskritische Themen. Weitere ostdeutsche Kabaretts wie die „Kneifzange“ und die „Leipziger Pfeffermühle“ folgten, hatten aber beim Wortwitz stets auf die besonderen Gäste im Publikum zu achten, die man, so Peter Ensikat, sofort daran erkannte, „… dass sie erst dann zu lachen anfingen, wenn der dienstvorgesetzte Nebenmann dies ebenfalls tat.“ Das DDR-Kabarett wird in die staatlichen Theater-Strukturen eingebunden und muss den „scharfen Grat zwischen Anpassung und verschlüsselter Kritik“ begehen, wo es „zuweilen virtuos die Quadratur des Kreises seilzutanzen hat“ (Volker Kühn).[7]