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Archiv => Archiv => Diskussion mit dem SWR => Thema gestartet von: Daniel am 01. Juli 2009, 20:56

Titel: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Daniel am 01. Juli 2009, 20:56
Die hier angelegten Threads sind bitte nur für die Diskussion mit dem SWR zu verwenden!

Das Thema hier:

Alternative Gebührenmodelle
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Andreas am 29. Juli 2009, 16:23

Hallo zusammen,

statt nach einer Alternative zu suchen, würde ich lieber die Diskussion auf folgendes Gedankenexperiment lenken:

Was würde passieren, wenn es keinen ÖR mehr gäbe, sondern nur noch Privatrundfunk? Hätte das negative Auswirkungen auf die Meinungsbildung des Volkes? Würden die Privaten ihr Programm je nach "Sponsor" allmählich einseitig ausrichten und damit unsere Wahrnehmung beeinflussen? Oder regelt sich das ganze je nach Nachfrage von selbst?

Der SWR ist zur Diskussion ausdrücklich mit eingeladen.

Gruß, Andreas


Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 30. Juli 2009, 17:08
Hallo Andreas,

wir glauben, dass die komplette Abschaffung des Ö-R Rundfunks negative Folgen für die gesamte Medienlandschaft und vor allem für die "Medien-Konsumenten" (Zuschauer, Zuhörer, Nutzer) hätte. Wir befürchten, dass ohne den Ö-R Rundfunk z.B. die Qualität von Nachrichten- und Informationssendungen leiden würde, denn hier (aber auch sonst) zahlt sich der publizistische Wettbewerb in unseren Augen wirklich aus. Sendungen wie die "Tagesschau" oder "heute" sind ein Maßstab, der auch für die privaten Sender gilt, wenn sie in diesem Bereich überzeugen wollen.

Ob sich die Privaten absolut einseitig ausrichten würden, wenn es den ÖRR nicht mehr gäbe, können wir nicht abschließend bewerten. Schließlich sitzen da auch Leute, die an gutem Programm und Qualitäts-Journalismus interessiert sind und sich nicht ohne weiteres für rein finanzielle Interessen hergeben. Aber man muss vielleicht im Auge behalten, dass die privaten Sender von vorneherein eine ganz andere Ausrichtung verfolgen als der ÖRR. Die dürfen nämlich eindeutiges "Zielgruppen-Programm" anbieten, also z.B. bei Pro 7 andere Menschen mit anderen Interessen im Blick haben als bei RTL oder z.B. bei DMAX. Die ÖRR müssen hingegen versuchen, ein so vielfältiges Programmangebot zusammenzustellen, dass für alle etwas dabei ist - von  der Schunkelmusik bis zur Auslandsreportage. Das ist einfach ein ganz anderer Ansatz und es würde den Privaten ggf. gar nicht so leicht fallen, in ihrer internen Sendungsstruktur vielfältiger zu werden, weil das ja auch immer gleich mit Finanzierungsfragen (also Werbeeinnahmen) verknüpft ist. Außerdem sind wir uns ziemlich sicher, dass gerade die regionale Berichterstattung sehr leiden würde, denn damit macht man bekanntlich wenig Quote, ergo wenig Werbeeinnahmen. Klar, viele von Euch in diesem Forum halten gerade die regionale Berichterstattung für "Überversorgung", aber wir können versichern, dass es andere Leute gibt, die es z.B. unheimlich motiviert, wenn der regional zuständige Fernsehsender über den Spendenlauf der örtlichen Grundschule berichtet. Das gehört vielleicht nicht gleich in die "Tagesschau", aber ist der Alltag direkt vor der Haustür, der unser aller Leben vielleicht manchmal mehr prägt, als zunächst abstrakte politische Groß-Entscheidungen.

Soweit unsere Sicht der Dinge. Zum Abschluss noch der Link zu einem Artikel, auf den wir neulich schon mal hingewiesen haben (http://www.medien-monitor.com/News-Single.20.0.html?&cHash=a8fc82081e&tx_ttnews%5BbackPid%5D=1433&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1755 (http://www.medien-monitor.com/News-Single.20.0.html?&cHash=a8fc82081e&tx_ttnews%5BbackPid%5D=1433&tx_ttnews%5Btt_news%5D=1755)). Darin wird die Programmentwicklung bei den Privaten durch den Medienrat der Landesmedienanstalt des Saarlandes (die für die Betreuung der privaten Sender zuständig ist!) kritisiert. Wie gesagt: die Privaten machen sicherlich an vielen Stellen sehr gutes Programm, aber wir finden es schon bedenklich, wenn der Nachrichtenanteil in einem sog. Vollprogramm immer weiter abnimmt . Wir denken, dass solche Entwicklungen bei den Privaten ein ganz klares Zeichen dafür sind, dass der ÖRR noch längst nicht ausgedient hat, sondern dass wir weiterhin einen publizistischen Wettbewerb brauchen!
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 30. Juli 2009, 18:58
Zitat
Zum Abschluss
kann ich dann jedenfalls sagen, dass ich Ihnen viel Spaß dabei wünsche, den ganzen Schrott auszustrahlen. Ich werde es nämlich nicht mehr bezahlen, solange mich kein Richter dazu verurteilt. Der ÖRR kann seinen tollen Maßstab ja sicher auch ohne Gebührenmilliarden setzen; die Mitarbeiter beim ÖRR sind ja sicher alles Idealisten, die auch ohne Gehalt arbeiten - nur damit das journalistische Niveau nicht absackt und der "publizistische Wettbewerb" erhalten bleibt.

Für mich stellt sich das so dar: Hartz-IV-Empfängern wird Geld aus der Grundsicherungsleistung der Solidargemeinschaft gepresst, damit Fussballmillionäre & Co. die x.te Luxuskarre kaufen können. - Umverteilung mal ganz anders ... Daneben sind die eigenen asozialen Besitzstände der einzige Maßstab, den der ÖRR kennt. Und die sagenumwobenen Kenner/Experten der Gebührenmaterie beim ÖRR wissen das. Sonst würden die ihre tollen Erkenntnisse ja nicht geheim halten.

Gruß Helm
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Spock am 31. Juli 2009, 00:03
Wir befürchten, dass ohne den Ö-R Rundfunk z.B. die Qualität von Nachrichten- und Informationssendungen leiden würde, denn hier (aber auch sonst) zahlt sich der publizistische Wettbewerb in unseren Augen wirklich aus. Sendungen wie die "Tagesschau" oder "heute" sind ein Maßstab, der auch für die privaten Sender gilt, wenn sie in diesem Bereich überzeugen wollen.

Dem kann ich zustimmen und gehört auch unabdingbar zur Grundversorgung

Die dürfen nämlich eindeutiges "Zielgruppen-Programm" anbieten, also z.B. bei Pro 7 andere Menschen mit anderen Interessen im Blick haben als bei RTL oder z.B. bei DMAX.

Und was ist mit solchen Spartensendern wie BR-alpha, Eins Extra, Eins Festival, Eins Plus, ZDF Theaterkanal, ZDF Dokukanal und ZDF Infokanal?

Wird hier kein Zielgruppen-Programm gemacht?


Die ÖRR müssen hingegen versuchen, ein so vielfältiges Programmangebot zusammenzustellen, dass für alle etwas dabei ist - von  der Schunkelmusik bis zur Auslandsreportage.

Genau das muss der ÖRR eben nicht machen. Hört jetzt endlich mal auf die gestrigen Parolen aus der Nachkriegszeit zu skandieren, als es keinen privaten Rundfunk gab. Es kauft euch keiner ab!


Gruss
Spock
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Andreas am 31. Juli 2009, 09:38

Die ÖRR müssen hingegen versuchen, ein so vielfältiges Programmangebot zusammenzustellen, dass für alle etwas dabei ist - von  der Schunkelmusik bis zur Auslandsreportage.

Nennt mir doch mal bitte die Gesetzesstelle, die euch dazu verpflichtet. Und bitte kein Gesetz, das mit dem Buchstaben "R" beginnt. Denn diese sind ja streitgegenständlich.


Wir befürchten, dass ohne den Ö-R Rundfunk z.B. die Qualität von Nachrichten- und Informationssendungen leiden würde, denn hier (aber auch sonst) zahlt sich der publizistische Wettbewerb in unseren Augen wirklich aus. Sendungen wie die "Tagesschau" oder "heute" sind ein Maßstab, der auch für die privaten Sender gilt, wenn sie in diesem Bereich überzeugen wollen.

Dem kann ich zustimmen und gehört auch unabdingbar zur Grundversorgung

Richtig, Nachrichten sind Grundversorgung und ich möchte betonen, dass auch ich die Tagesschau bzw. die Tagesthemen für das Maß aller Dinge halte. Dennoch bin ich überzeugt davon, dass auch bei den Privaten studierte Journalisten mit einem gewissen Anspruch an sich selbst und an die Qualität ihren Dienst tun. Vielleicht bin ich blind aber ich kann bei den Nachrichten auf N24 oder NTV keine Abhängigkeit von "Sponsoren" erkennen.


Gruß, Andreas
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 07. August 2009, 16:33
Hallo miteinander,

nachdem ich mich mit der Hilfe eines Kollegen aus der Abteilung von "EinsPlus" ein bisschen schlau gemacht habe, würde ich gerne ein paar Infos an Spock loswerden, der Folgendes gefragt hat:

Zitat
Und was ist mit solchen Spartensendern wie BR-alpha, Eins Extra, Eins Festival, Eins Plus, ZDF Theaterkanal, ZDF Dokukanal und ZDF Infokanal?

Wird hier kein Zielgruppen-Programm gemacht?

In den Kanälen des sog digitalen Bouquets der ARD und des ZDF sind viele Angebote zu den Bereichen Information und Kultur zu finden. Richtig ist, dass sich die einzelnen digitalen Kanäle nach bestimmten Schwerpunkten aufteilen. EinsPlus bündelt z.B. die gesamten ARD-Angebote aus den Bereichen Service, Ratgeber und Wissen. Trotzdem besteht ein großer Unterschied zu den privaten Sendern, denn die versuchen durch die Bestimmung ihrer Zielgruppen und der daraus folgenden Zusammenstellung ihres Programmangebots ja nicht, einem öffentlichen Auftrag nachzukommen, sondern für möglichst viele Werbepartner interessant zu sein. Das ist ihr gutes Recht, denn so funktioniert privates Fernsehen, aber es ist nicht mit unseren digitalen Kanälen zu vergleichen. Dort wird häufig Programm angeboten, das in den privaten Sendern mangels großem Quotenerfolg gar nicht ohne weiteres laufen könnte. Insofern ist das ö-r digitale Fernsehen auch keine Konkurrenz für die privaten Sender.

Das Ziel der digitalen ö-r digitalen Kanäle ist also nicht, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen, sondern es handelt sich dabei primär um ein technisches Pilotprojekt, das dazu dient, den gesamten Rundfunk in das digitale Zeitalter zu transportieren. Hier werden technische Neuerungen entwickelt und ausprobiert, denn von der Aufnahmekamera bis zum Studio ist eben alles digital oder wird es nach und nach. Solche technischen Neuerungen können wir nicht einfach im "normalen" Programm mitentwickeln, dafür ist es viel zu aufwendig und auch zu unsicher, falls etwas nicht gleich funktioniert. Daher hat der Gesetzgeber sechs digitale ö-r Kanäle vorgesehen, in denen dieses spezielle technische Know-How überhaupt vorangetrieben werden kann. Das machen wir nicht alles alleine, sondern vergeben dazu auch Aufträge an die Industrie, so dass die allgemeine Medienwirtschaft ebenfalls profitiert. Von den einmal erreichten Ergebnissen profitieren im übrigen auch die privaten Sender, denn wir testen bereits jetzt, was zukünftig allgemeiner Standard werden soll. In den ö-r digitalen Kanälen wird übrigens sehr viel bereits vorhandenes Programm verwertet bzw. nach bestimmtem Themenbereichen gebündelt und lediglich digital ausgestrahlt, aber nicht extra produziert.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 07. August 2009, 21:21
Hallo SWR,
Natürlich bringen die Digital Kanäle ein Programm für bestimmte Zielgruppen. Das haben sie auch nicht widerlegt. Sie haben nur Argumentiert das die Digitalkanäle kein Quoten Programm machen würden und keine sogenantes werberelevante Zielgruppe anspricht aber das hat auch niemand gesagt. Die Digital Kanäle machen ein Zielgruppenprogramm aber eben andere Zielgruppen als die Privaten. Mit einem Theaterkanal wird doch ein Programm für eine ganz bestimmte Zielgruppe gemacht! Das diese Zielgruppe nicht für die Werbewirtschaft interessant ist hat niemand bestritten.
Wenn man sich dann noch ansieht das der Durschnittszuschauer über 60 ist dann kann man auch sagen das die ÖFR ein Programm hauptsächlich für die älteren machen. (wieder Zielgruppenfernsehen)

Das die ÖFR SECHS Programme brauchen um neue technische neuerungen zu testen ist wieder ein Zeugniss des unwirtschaftlichen Handelns. Natürlich könnte man mit einem Programm technische Neuerungen austesten... dazu brauch man niemals SECHS Programme!
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 08. August 2009, 12:11
Zitat
es handelt sich dabei primär um ein technisches Pilotprojekt
schon klasse, wie dehnbar so'n Grundversorgungsauftrag sein kann. :D
Merke: Technische Entwicklung gehört also auch zur Grundversorgung
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 08. August 2009, 12:21
Zitat
es handelt sich dabei primär um ein technisches Pilotprojekt
schon klasse, wie dehnbar so'n Grundversorgungsauftrag sein kann. :D
Merke: Technische Entwicklung gehört also auch zur Grundversorgung

Und das mit 6 Vollprogrammen!
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 08. August 2009, 14:48
Zitat von: rkk
Und das mit 6 Vollprogrammen!
Für die es nach eigenem Befinden des ÖRR überhaupt gar keine Zielgruppe gibt. - Reiner "Elektrosmog"?!?
Zitat von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren
Das Ziel der digitalen ö-r digitalen Kanäle ist also nicht, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Florian am 08. August 2009, 23:21
Hallo miteinander,Das Ziel der digitalen ö-r digitalen Kanäle ist also nicht, eine bestimmte Zielgruppe zu erreichen, sondern es handelt sich dabei primär um ein technisches Pilotprojekt, das dazu dient, den gesamten Rundfunk in das digitale Zeitalter zu transportieren. Hier werden technische Neuerungen entwickelt und ausprobiert, denn von der Aufnahmekamera bis zum Studio ist eben alles digital oder wird es nach und nach. Solche technischen Neuerungen können wir nicht einfach im "normalen" Programm mitentwickeln, dafür ist es viel zu aufwendig und auch zu unsicher, falls etwas nicht gleich funktioniert.

D'accord, aber kann man sowas nicht testen, ohne sich 6 neue Senderbudgets genehmigen zu lassen?
Man könnte es ja mal mit einem Sender testen, oder?
...zumindest macht man das m.W. (bin kein Experte was Übertragungstechnik angeht) in der marktwirtschaftlichen Welt der "endlichen Budgets" so.

Grüße,
Flo
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 09. August 2009, 11:31
...zumindest macht man das m.W. (bin kein Experte was Übertragungstechnik angeht) in der marktwirtschaftlichen Welt der "endlichen Budgets" so.

Grüße,
Flo

Hallo Florian,

berufsbedingt kenne ich mich ein Bisschen mit solchen Sachen aus. Um die unverständlicherweise schon seit vielen Jahren laufenden Tests durchzuführen, braucht man eigentlich kein einziges Programm, so wie die hier genannten.

Ich komme mir mittlerweile von diesen SWR-Mitarbeitern verschaukelt vor: Nicht nur dass sie immer wieder an den Haaren herbeigezogenen Rechtfertigungen neu erfinden oder definieren oder auf wichtige Fragen erst gar nicht eingehen. Was für ein Dialog soll stattfinden, wenn man lediglich (vorgefertigte) Antworten nur auf die für sie passenden Fragen wiederholt bekommt? Nein, dass ist einfach die Leute für dumm verkaufen.  Das ist dem Gesprächspartner gegenüber respektlos. Vernebelungstaktik.

Was glauben diese Leute nur? Dass sie es mit intellektuell Unterbemittelten zu tun haben und daher diese jegliche neu erfundene Story einfach herunterschlucken, ohne davor das eigene Hirn eingeschaltet zu haben? Für mich grenzt diese Haltung mittlerweile an Zumutung. Ich hatte ursprünglich gehofft, es könnte doch ein Dialog entstehen. Habe mich aber geirrt. Leider.

Grüßt dich aus dem sonnigen Südwesten

René
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 09. August 2009, 21:49
Ich habe mal nachgesehen was uns Gebührenzahler dieses "technisches Pilotprojekt" von sechs digital Kanälen kostet. 120 Millionen haben die Digialtkanäle zwischen 2005 und 2008 uns gekostet.
 Für ein technisches Pilotprojekt sehr viel.
Die Kosten-Plannung für 2009 bis 2012 belaufen sich dann schon auf 190 Millionen Euro. Ich frage mich was für neue technische Neuerungen dann dort getestet werden. Schließlich werden ja erst seit 1997 dort technische Neuerungen getestet. Bei den ÖFR brauch es halt seine Zeit.

Übrigens schaffen es die Privaten.. (ohne auf sechs Kanäle 10 Jahre lang zu testen)... die gleichen technischen Neuerung einzuführen.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 09. August 2009, 22:50
Also ca. 310 Mio für 7 Jahre. In anderen Worten könnte man ca. 5.000 Familien mit 750 EUR/Monat 7 Jahre lang damit helfen. Nur so ein Rechenbeispiel...
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Florian am 11. August 2009, 01:40
@ rkk,  KanarZkun:

Ja, das ist die andere Frage:
Testen, schön und gut... aber nach zehn Jahren sollte doch irgendwann mal ein Ergebnis zustandekommen, oder? Ausser, der Sinn des Tests besteht darin, die Zielgruppe ca. 100 Jahre lang unter die Lupe zu nehmen.  ;)

...nönö, ich hab da ne andere Vermutung, so trivial sie auch sein mag: Wenn das Geld vorhanden ist, muss es halt ausgegeben werden, für was auch immer.
Von dieser These werde ich dann offiziell Abstand nehmen, wenn die ÖR anfangen, nicht benötigte Rundfunkgebühren wieder zurückzuerstatten.

Allerdings werde ich dann vermutlich nichts mehr davon mitbekommen, weil ich mein Dasein dann schon seit 20.000 Jahren in der zugefrorenen Hölle friste, hehe...

- Flo
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 16. August 2009, 15:10
@SWR  Abt. Rundfunkgebühren

Die steigende Zahl der Abmeldungen und Forderungsausfälle sind progressiv am steigen. In diesen Zusammenhang stellen sich eine Reihe von Fragen.

Wie wollen Sie Menschen am öffentlich-rechtlichen Rundfunk teilhaben lassen, wenn sie sich die Gebühren nicht leisten können?

Die Pfändungsfreigrenze für Erwerbstätige  beschreibt ein gesetzliches Minimum für das Einkommen von Erwerbstätigen. Diese Norm wird in der Praxis zwar nur auf überschuldete Personen angewendet, deren Einkommen gepfändet wird. Diese Definition eines unteren Limits ist im Grundsatz aber für alle Erwerbstätigen gültig. Befreiungstatbestände gibt es aber für viele Betroffene nicht. In der Folge kommt es aber zu Vermeidungsstrategien, wie abmelden, aber auch als eine Art Notwehrakt zum Schwarzsehen. Eine Durchsetzung auf Zahlung der Gebühren ist aber aussichtslos und hat wieder Forderungsausfälle mit entsprechenden Kosten zur Folge.

Ich weiß, es ist Aufgabe des Gesetzgebers zu handeln, aber Sie können meine subjektive Meinung durch Ihren objektiven Blickwinkel der Gebührengerechtigkeit erweitern!

Die Auswirkungen auf den übrig bleibenden Rundfunkgebührenpflichtigen werden in den nächsten Jahren erhebliche  Ausmaße  annehmen. Durch sinkende Gebührenzahler, Forderungsausfällen und steigenden Befreiungen, werden in der Folge die Gebühren für den Normalbürger unbezahlbar. Steigende Kosten z.B. in den Pensionsverpflichtungen in den Rundfunkanstalten tun ein Übriges. Rationalmaßnahmen wirken nur zögerlich, sprich gar nicht, siehe dazu Ihre Outsourcingbemühungen.

Wie sieht Ihr Konzept aus, um eine Grundversorgung in der weiterenZukunft  zu gewährleisten, wenn auch in reduzierter Form?
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 18. August 2009, 22:12
@ Team24

Erneut sind wir beim Thema der Grundversorgung angelangt. Grundsätzlich besteht hier die Auffassung, der ö-r Rundfunk bietet eine Überversorgung an und keine Grundversorgung.
Es ist schade, dass nicht geschätzt wird, dass das duale Mediensystem in Deutschland dazu beigetragen hat, dass sich bisher keine vorherrrschende Meinungsmacht etablieren konnte. Wir alle profitieren von dem hohen und vielfältigen Niveau unserer Nachrichten. Das ist meiner Meinung nach der Grundstein der Grundversorgung und eine Bestätigung für den Erfolg des bestehenden Rundfunkmodells.
Ganz ehrlich, ich möchte es nicht anders haben.

Hier ein link der darlegt, dass sich die Nachrichten zwischen öffentlichen und privaten Anbietern durchaus unterscheiden, auch wenn immer wieder angeführt wird, dass die ö-r-Nachrichten überflüssig geworden sind, weil die privaten Sender diese Aufgabe ganz ausfüllen. http://www.ard.de/intern/presseservice/-/id=8058/nid=8058/did=1033758/1u6fwsj/index.html
Die Studie "Die Qualität von Fernsehnachrichten" von Prof. Gregor Daschmann von der Universität Mainz kommt zu dem Ergebnis, dass die Öffentlich-Rechtlichen nach wie vor die seriösesten Fernsehnachrichten machen. Vor allem die "Tagesschau" sei Vorreiter im politischen Themenbereich.

Die Qualität der Nachrichten wird aber u.a. auch durch das Korrespondentennetz der ARD gewährleistet. Kostspielig aber wertvoll...
Heute beobachten Reporter von 26 Studios aus die Geschehnisse auf der Welt.
Das ARD-Korrespondentennetz gehört zu den größten weltweit. In Südamerika, Afrika und Asien sind die Berichtsgebiete jedoch so riesig, dass die Reporter ständig auf Achse sein müssen: für einen Sechsminuten-Beitrag sind sie schon mal eine Woche lang unterwegs.
Die Korrespondenten sind Fachleute für Ihre Bereiche, können politsche Entwicklungen einschätzen und Hintergründe erklären, eben wertvolle Nachrichten produzieren.
http://intern.tagesschau.de/flash/index.php?c=cGFnZT1Lb3JyZXNwb25kZW50ZW4=&h=0f51

Dass unsere Nachrichten so erfolgreich sind darf sich auf keinen Fall ändern, auch nicht durch eine schwierigere finanzielle Situation.
Was ich mit den Beispielen zeigen möchte ist, dass eine Grundversorgung, wie ich sie schätze, eben Elemente wie ein Korrespondentennetz, regionale Studios,...braucht. Dinge, die Aussenstehende vielleicht übersehen, und in einer "Der-Ö-R-Rundfunk-Ist-Zu-Teuer"-Argumentation vergessen werden.

Dass Systeme sich verändern müssen und sich anderen Zeiten anpassen müssen ist aber auch klar. Natürlich wird immer wieder überprüft, wie das Programmangebot verändert werden kann oder muß und wie und wo eingespart werden kann.
Oft finden solche Veränderungen statt, ohne dass sie in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Ein Beispiel: die Selbstfahrerstudios. Hier "fahren" Hörfunkmoderatoren ihre Sendung selbst, d.h. die Moderatoren spielen die Programmelemente einer Hörfunksendung selbst ein, ohne Techniker. Einer übernimmt den Job von mehreren. Ähnliche Entwicklungen und Veränderungen gibt es in allen Bereichen. Sie tragen sicher zu einer zukunftsorientierten Ausrichtung bei. 
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 19. August 2009, 19:37
Zitat
Tagesschau
Mir ist nicht bekannt, dass dafür ein Betrag in Eur und Cent aufgewendet wird. Also gehe ich davon aus, dass die Tagesschau auch nichts kostet. Ergo zahl ich dafür auch nix.

Zitat
26 Studios
Mir ist nicht bekannt, dass dafür ein Betrag in Eur und Cent aufgewendet wird. Also gehe ich davon aus, dass die 26 Studios auch nichts kosten. Ergo zahl ich dafür auch nix.

Zitat
Korrespondentennetz, regionale Studios,...
Mir ist nicht bekannt, dass dafür ein Betrag in Eur und Cent aufgewendet wird. Also gehe ich davon aus, dass das alles nichts kostet. Ergo zahl ich dafür auch nix.

... also kann das ganze Programm doch auch kostenlos gemacht werden. Ganz einfach.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 19. August 2009, 20:21
@ SWR
Hier hat glaube ich keiner die Überversorgung an den Nachrichten oder dem Korrespondentennetz festgemacht. Die Kritik der Überversorgung war eine andere. Ich spare mir hier die ganze Kritik nocheinmal aufzuschreiben... die ist in diesem Thread oder im Grundversorgungsthread nachzulesen. (aber auf diese Fragen wird nicht eingegangen)
Es gab doch hier keine Kritik wegen den Nachrichten oder dem Korrespondentennetz... die Kritik der Überversorgung hat sich an andere Themen festgemacht und diese werden nicht beantwortet.

Nocheinmal unsere ÖFR System ist zu teuer!
Über 7 Milliarden Euro für eine GRUNDVERSORGUNG ist zu teuer.
Die BBC macht mit Milliarden weniger auch eine Grundversorgung mit guten Nachrichten und einem großen Korrespondentennetz.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 19. August 2009, 22:16
@SWR
Es wird immer argumentiert das unser ÖFR System so teuer ist wegen z.B. dem teueren Korrespondentennetz oder den Nachrichten. Wieviel von den 7 Milliarden wird den für das Korrespondentennetz ausgegeben? Wenn sie keine Zahlen nennen können ist ihr Argument einfach nicht sehr überzeugend.
 Ich glaube das die Nachrichten und das Korrespondentennetz nur einen sehr kleinen Teil der 7 Milliarden Euro ausmachen.
 Damit kann man die hohen kosten unseres Systems nicht rechtfertigen. (Besonders wenn man sich andere ÖFR Systeme und deren Ausgaben ansieht)
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Florian am 20. August 2009, 01:30
Es ist schade, dass nicht geschätzt wird, dass das duale Mediensystem in Deutschland dazu beigetragen hat, dass sich bisher keine vorherrrschende Meinungsmacht etablieren konnte. Wir alle profitieren von dem hohen und vielfältigen Niveau unserer Nachrichten. Das ist meiner Meinung nach der Grundstein der Grundversorgung und eine Bestätigung für den Erfolg des bestehenden Rundfunkmodells.
Ganz ehrlich, ich möchte es nicht anders haben.

@SWR: Sorry, aber das ist dann immer das Totschlag-Argument, mit dem versucht wird, jegliche Mittelverschwendung zu rechtfertigen.
Ich bringe dann immer gerne den Vergleich mit den (privaten) Printmedien: Man kann sich auf diesem Markt mit Informationen versorgen, und es gibt für jeden Geldbeutel und für jede politische Ideologie immer noch genügend Auswahl.
Die ÖR malen seit Jahrzehnten ein Horrorszenario von gleichgeschalteten Medien im Falle einer Privatisierung an die Wand. Das ist eine These, die weder national, im Vergleich zu anderen Medienmärkten, noch international im Vergleich zu den selben Märkten auch nur halbwegs haltbar wäre.

Btw: Wenn uns die Geschichte Deutschlands der letzten hundert Jahre eines gelehrt hat, dann doch die Tatsache, dass Medien nicht in politischer Hand sein sollten, oder?

Grüße,
-Flo
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 20. August 2009, 20:19
@SWR  Abt. Rundfunkgebühren

Vielen Dank für Ihre umfangreiche Antwort. Meinen Ansprüchen genügt dies aber nicht.  Siehe dazu meinen Eintrag  http://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=1199.0 (http://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=1199.0) unter den Thread -Umfrage zur Antwortqualität des SWR -). Ich muss zu meinen Fragen noch einmal nachhaken:

1.   Wie wollen Sie Menschen am öffentlich-rechtlichen Rundfunk teilhaben lassen, wenn sie sich die Gebühren nicht leisten können?
2.   Wie sieht Ihr Konzept aus, um eine Grundversorgung in der weiteren Zukunft  zu gewährleisten? (Oder besser wie sieht Ihr Gebührenmodell aus?)

Zugegeben Sie haben es in diesen Forum mit der Wertschätzung des dualen Mediensystem nicht leicht.  Mir ist es durchaus bewusst, dass es Wechselwirkungen zwischen Qualität/Grundversorgung und der finanziellen Situation gibt.

Zunächst lasse ich auch das "Der-Ö-R-Rundfunk-Ist-Zu-Teuer“ Argument außen vor. Daran haben sich schon hochkarätige Institutionen, wie  Landesrechnungshöfe beschäftigt.

Zurück zu meinen Anliegen,  dass viele Menschen es sich nicht leisten können, um am öffentlich-rechtlichen Rundfunk teilzuhaben. Zumindest dann nicht, wenn das schuldrechtliche Existenzminimum als Maßstab genommen wird.

Die Gesetzeslage und die aktuelle Rechtssprechung sehen Tatbestände von Befreiungen vor. Wenn Sie sich die Einkommensverhältnisse dieses Personenkreises anschauen, so werden Sie feststellen, dass diese lediglich über ein sozialkulturelles Existenzminimum verfügen. Unter Berücksichtigung der Gebote, ungehinderten Zugang nach Informationen,  Sicherung des Existenzminimums und der horizontalen Gleichberechtigung sind wir beim untersten Limit angekommen. Die vertikale Gleichberichtigung möchte ich erst mal außer Acht lassen, weil ich in den bisherigen Urteilen darüber nichts gefunden habe.  Im Grunde kommen Sie in dieser Hinsicht Ihren Auftrag nur mit einen Minimum nach.

Haben Sie zumindest Verständnis für das Anliegen, weitere wirtschaftlich schwache Gruppen mit in den „Befreiungskatalog“ aufzunehmen?

Finanzierbarkeiten und Umsetzungsstrategien können wir gemeinsam prüfen, um auf ein Alternatives Gebührenmodell (Frage 2) als Ziel zu kommen.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Brunoxl am 21. August 2009, 08:59
 Die Höhe der GEZ-Gebühren ist Verfassungswidrig.
Bei aller diskutiererei sollte die Verfassung nicht vergessen werden.
In der Verfassung, ist das Recht auf "politische" Information verankert.
In Deutschland gibt es noch keine Pflicht auf Unterhaltung.
Genau das passiert aber derzeit in Deutschland.
Und die Regierung sieht tatenlos zu. Die Regierung weiß, das die GEZ verfassungswidrig handelt, verdient aber selber zuviel daran um einzuschreiten.
Ein alternatives Gebührenmodell, wäre also, 1-2€ für einen Sender, der das Recht auf Information beward. Und die restlichen Sender verschlüsseln.
Wer diese Sender sehen möchte zahlt dann auch dafür.
Ansonste kann nur eine bundesweite Verfassungsklage, gegen diese Abzocke helfen.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 21. August 2009, 17:31
Hallo zusammen,

ich würde gerne auf folgende Frage von Team24 eingehen:

Zitat
Die Gesetzeslage und die aktuelle Rechtssprechung sehen Tatbestände von Befreiungen vor. Wenn Sie sich die Einkommensverhältnisse dieses Personenkreises anschauen, so werden Sie feststellen, dass diese lediglich über ein sozialkulturelles Existenzminimum verfügen. Unter Berücksichtigung der Gebote, ungehinderten Zugang nach Informationen,  Sicherung des Existenzminimums und der horizontalen Gleichberechtigung sind wir beim untersten Limit angekommen. Die vertikale Gleichberichtigung möchte ich erst mal außer Acht lassen, weil ich in den bisherigen Urteilen darüber nichts gefunden habe.  Im Grunde kommen Sie in dieser Hinsicht Ihren Auftrag nur mit einen Minimum nach.

Haben Sie zumindest Verständnis für das Anliegen, weitere wirtschaftlich schwache Gruppen mit in den „Befreiungskatalog“ aufzunehmen?

Von unserer und auch meiner Seite besteht durchaus Verständnis, dass sich manche Menschen, deren spezielle Konstellation derzeit nicht im "Befreiungskatalog" aufgenommen ist, eine Erweiterung der Befreiungstatbestände wünschen. Unter der alten Befreiungsverordnung, die bis 2005 galt, war es ja auch noch so, dass die Rundfunkanstalten selbst individuelle Berechnungen durchgeführt haben, ob jemand über so ein geringes Einkommen verfügt, dass eine Befreiung von der Gebührenpflicht greifen konnte. Allerdings waren diese individuellen Berechnungen mit sehr hohem Verwaltungsaufwand verbunden und letztlich mehrfach durchzuführen, wenn es z.B. auch bei anderen Ämtern und Behörden um die Zuteilung von sozialen Leistungen ging. Aus diesem Grund hat sich der Gesetzgeber dazu entschlossen, keine Mehrfachberechnungen mehr durchführen zu lassen, sondern  die Entscheidung über Befreiungen ganz streng daran zu knüpfen , ob andere Behörden, welche die soziale Bedürftigkeit bereits umfassend prüfen, Leistungsbescheide (z.B. über Arbeitslosengeld II ohne Zuschläge oder BaföG) erteilen. Nur wenn dies der Fall ist, können wir auf Antrag eine entsprechende Befreiung aussprechen.

Im gesamten Befreiungsverfahren haben die Landesrundfunkanstalten keine Möglichkeit, Ermessensentscheidungen zu treffen, so dass wir den Katalog der Befreiungstatbestände nicht intern erweitern können. Hier kann höchstens der Gesetzgeber handeln, indem die Länder neue Tatbestände in den Katalog aufnehmen.

Insgesamt wurde das Ziel der Verwaltungsvereinfachung durch dieses strenge Befreiungsverfahren ohne Ermessensspielraum für die Rundfunkanstalten sicherlich erreicht und die meisten Fälle werden nach unserem Eindruck auch zutreffend erfasst und geregelt. Aber wie immer bei Typisierungen kann es passieren, dass Einzelfälle eben nicht unter die eher pauschalen Regelungen passen und hinten runter fallen. Sofern es Konstellationen sind, die der Gesetzgeber nur versehentlich nicht als ausdrücklichen Befreiungstatbestand geregelt hat, die aber zu den vorhandenen Tatbeständen vergleichbar sind, bietet das Gesetz eine sog. Härtefallklausel an, über die eine Befreiung dann doch möglich ist. Hat der Gesetzgeber aber bestimmte Einzelfälle zu Gunsten der allgemeinen Gebührengerechtigkeit bewusst nicht geregelt, sondern es bei der eher pauschalen Vorgabe belassen, ist kein sog. Härtefall gegeben und wir haben keine Möglichkeit, darüber eine Befreiung auszusprechen.

Die Länder bzw. die dortigen Staatskanzleien und -ministerien kriegen aber ziemlich gut mit, an welcher Stelle der "Befreiungs-Schuh" immer wieder drückt, denn zum Teil reichen die Betroffenen offizielle Beschwerden in Form von Petitionen ein. Sofern sich die Problemfälle immer wiederholen, werden die Leute in den zuständigen Ministerien also schon darauf aufmerksam und können sich Gedanken zu möglichen Gesetzesänderungen machen bzw. diese im Kreis der Bundesländer anregen.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Brunoxl am 21. August 2009, 18:38
Man muß sich mal auf der Zunge zergehenlassen um wieviel Geld es bei den Zwangsgebühren geht. Über 7 Mrd €. Moderatoren sind mehr als überbezahlt.
Azrtserien werden bis zum erbrechen wiederholt. Und dafür zahle ich.
Ich ein EU-Rentner, der bis 2007 noch befreit war. Der keine ÖR-Sender sieht.
ich muß mit 670 € im Monat auskommen. Keine sozialen Zuschüße mehr.Praxisgebühr u.s.w. Ich war noch nie im Urlaub (auch nicht in Deutschland).
Und diese Verbrecher vom SWR, wollen mir erzählen, daß das rechtens ist?
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 21. August 2009, 20:46
@SWR  Abt. Rundfunkgebühren

Die von Ihnen erwähnten Petitionen zum Thema Rundfunk befinden sich in steigender Zahl. Es ist so, das sich immer mehr Länderparlamente und Parteien sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Leider sind viele davon unzureichend vorbereitet und begründet.

Stellen Sie sich bitte folgende theoretische Sachlage vor.

Die Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht ist eigentlich eine soziale Aufgabe. Bisher trägt diese Last ausschließlich der verbleibende Rest der Gebührenzahler, obwohl es eine gemeinschaftliche Angelegenheit aller ist. Wie beurteilen Sie einen finanziellen Zuschuss des Staates direkt an den ÖR für diesen Personenkreis?

Damit die Forumsgemüter sich beruhigen, natürlich nur bei Senkung der Rundfunkgebühren.

Sehen Sie für diesen Fall die Staatsferne des ÖR gefährdet? Oder einen Einstieg in ein steuerfinanziertes Modell?
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 21. August 2009, 21:22
@SWR, Abt.Rundfunkgebühren
Sie haben die Frage nicht beantwortet!

Wer hindert denn den ÖRR daran,
Zitat
weitere wirtschaftlich schwache Gruppen mit in den „Befreiungskatalog“ aufzunehmen?
Die Antwort lautet: KEINER!
Aus meiner Sicht hat der ÖRR gar keinen Bock darauf, die mit der Gebührenabwicklung anfallenden hoheitlichen Aufgaben angemessen zu erledigen. Motto: "Fair ist nur, wenn jeder zahlt" (im Sinne irgendeiner an den Haaren herbeigezogenen Gebührengerechtigkeit)

Wenn's anders wäre, hätte der ÖRR doch wohl zu den "bedauerlicherweise hinten runtergefallenen Einzelfällen" schon längst hausinterne Härtefallunterscheidungen vorgenommen (Härtefallklausel).

Der ÖRR verschärft die ohnehin schon finanziell prekäre Situation der Betroffenen. Und dann auch noch zu sagen:
Zitat
haben keine Möglichkeit
finde ich (mit Verlaub) ziemlich asozial. - Sorry, da habe ich leider keine Möglichkeit, das anders zu formulieren.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 22. August 2009, 19:40
Kurz zu der Argumentation des SWR dass die Digitalkanäle kein Zielgruppensender sind und sich "nur" um ein technisches Pilotprojekt handelt.
http://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=1262.0
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Florian am 24. August 2009, 02:27
@ SWR:

Eine Frage meinserseits, welche vermutlich auf ein Thema abzielt, das ihre Kompetenzen überschreitet; allerdings wäre eine Antwort/Einschätzung ihrerseits trotzdem interessant:

Wir haben hier regelmäßig Problemschilderungen von ALG II-Empfängern, die ja (rein theoretisch) befreit sind, dummerweise aber dadurch, dass sie vergessen, ein Formular zu beantragen/verschicken automatisch gebührenpflichtig werden...
...ist das nicht irgendwie, ähm, krank?

Letztendlich geht's um Menschen, die hier mit zwei Behörden kommunizieren müssen. Wenn das nicht klappt, freut sich Behörde B über die Rundfunkgebühren eines Menschen, der sein zum leben nötiges Einkommen von Behörde A erhält.
Sehr sinnvoll. Verbesserungsvorschläge?

Nein? Dacht ich mir.

- Flo
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 26. August 2009, 13:58
@Florian:
Letztendlich geht's um Menschen, die hier mit zwei Behörden kommunizieren müssen. Wenn das nicht klappt, freut sich Behörde B über die Rundfunkgebühren eines Menschen, der sein zum leben nötiges Einkommen von Behörde A erhält.
Sehr sinnvoll. Verbesserungsvorschläge?
Nein? Dacht ich mir.

Behörde B freut sich eben nicht über Rundfunkgebühren, wenn der Rundfunkteilnehmer sie
eigentlich nicht zahlen müsste. Ist es nicht so, dass natürlich der Betroffene auch
dafür Sorge tragen muß, dass er seine Anträge richtig stellt und damit von den Gebühren befreit werden kann? Wie sollte man denn sonst erkennen, dass ein Befreiungstatbestand vorliegt?
Ein Verbesserungsvorschlag könnte natürlich sein:
Grundsätzlich muß keiner Gebühren zahlen und es wird dann jeder Einzelfall von Mitarbeitern geprüft, ob eine Zahlungsverpflichtung besteht.
Gute Idee, die Arbeitslosenzahlen sinken durch den enormen Personalbedarf sicher drastisch ab, im Gegenzug werden die Verwaltungsausgaben unendlich teuer.
Schwarzweißmalerei ist immer einfach.
Dass es sich um Menschen handelt und oft um schwierige Lebenssituationen ist allen bewußt und ich kann aus meiner Erfahrung mit den Kollegen sagen, dass diese immer bemüht sind gerechte Regelungen zu finden und nicht wie die Geier darauf warten wieder einem Bürger das letzte Geld zum Leben aus der Tasche zu ziehen.

@Team24:
Wie beurteilen Sie einen finanziellen Zuschuss des Staates direkt an den ÖR für diesen Personenkreis?
Damit die Forumsgemüter sich beruhigen, natürlich nur bei Senkung der Rundfunkgebühren.
Sehen Sie für diesen Fall die Staatsferne des ÖR gefährdet? Oder einen Einstieg in ein steuerfinanziertes Modell?

Ja, ich sehe die Staatsferne dadurch nicht mehr gewährleistet. Im Übrigen halte ich es auch für keine effektive Lösung. Die Einnahmen des Staates finanzieren alle Bürger über Steuern. Wenn nun Mehrausgaben durch den finanziellen Zuschuß an den ö-r-Rundfunk entstehen, geht es doch zu Lasten den Allgemeinheit, auch wenn diese im Umkehrschluß eine Rundfunkgebührensenkung erhalten würde. Der finanzielle Aufwand bliebe gleich, nur der Weg würde sich ändern. Was hätten die Bürger und Bürgerinnen davon?

Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Maiglöckchen am 26. August 2009, 16:53
Behörde B freut sich eben nicht über Rundfunkgebühren, wenn der Rundfunkteilnehmer sie
eigentlich nicht zahlen müsste. Ist es nicht so, dass natürlich der Betroffene auch
dafür Sorge tragen muß, dass er seine Anträge richtig stellt und damit von den Gebühren befreit werden kann? Wie sollte man denn sonst erkennen, dass ein Befreiungstatbestand vorliegt?

Keiner erwartet, dass ständig von sich aus überprüft wird, ob jeder einzelne Teilnehmer noch gebührenpflichtig ist. Aber vielleicht hilft Ihnen folgendes Zitat die Ihnen fremde Problematik besser zu verstehen:

Zitat von: FAZ
In der Folge müssen die Antragsteller das Original oder eine komplette beglaubigte Kopie ihres Sozialbescheids an die GEZ schicken. Eine mitunter teure Praxis für Geringverdienende, die sie jedes halbe Jahr wiederholen müssen. Die Kopie des Sozialbescheids erlaubt der GEZ mehr Einblick in die Lebensverhältnisse des Antragsstellers, als für ihre Belange nötig wäre. Eingescannt und zu den Verwaltungsdaten hinzugefügt, bleiben diese intimen Auskünfte dem Datenarchiv der GEZ erhalten - ein von Datenschützern als rechtswidrig betrachtetes Verfahren, das sich leicht ändern ließe, wenn, so die Argumentation der GEZ, dies nicht mit einem hohen Verwaltungsaufwand verbunden wäre.
Quelle: http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E5FFAF6E579274D36A98B6B258AC4255A~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Desweiteren hört man auch immer wieder, dass bezahlte Gebühren nicht zurückerstattet werden, selbst wenn man nachträglich Gebührenbefreiung nachweisen kann. Ich nehme an, dies wollen Sie auch mit dem verbundenen Verwaltungsaufwand begründen. Nachzahlen ist aber natürlich vollkommen okay und bedeutet keine Mehrarbeit für Sie!
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 26. August 2009, 20:28
SWR, Abt.Rundfunkgebühren

Hoppla, solche oberflächlichen Antworten bin ich von Ihnen nicht gewohnt. Was ist passiert?

Die Allgemeinheit ist nicht nur der Bürger allein. Steuern zahlen auch z.B. Unternehmen. Sie gehen in Ihrer Frage von falschen Tatsachen aus und erübrigt sich damit. Es geht hier um die Lenkungsfunktion des Staates für eine bestimmte wirtschaftlich schwache Gruppe , ein bischen soziale Gerechtigkeit herzustellen.

Nun gut, also zurück zur Staatsferne, die Sie dadurch nicht mehr gewährleistet sehen. Ich sehe es in diesen Punkt ein wenig  anders. Zumindest dann, weil Sie Gebühren bereits aus den Steueraufkommen erhalten. Schönes Beispiel sind die Rundfunkgebühren für staatliche Universitäten. Sie  müssten, dann aus der Sichtweise der Staatsferne, dafür eintreten, darauf zu verzichten. Vielleicht können Sie  diesen Knoten auflösen .

Erklären Sie mir bitte den Unterschied von beiden Fällen?
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 27. August 2009, 14:20
Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass würde ich gerne nochmal ein paar Informationen zum Thema "Befreiung von der Rundfunkgebühr" loswerden.

1. Befreit werden kann nur, wer sich aktiv meldet, also einen Antrag stellt. Die gesetzlichen Voraussetzungen für eine Befreiung müssen erfüllt sein, d.h. die Angabe "geringes Einkommen" reicht allein nicht aus, sondern es müssen Leistungsbescheide über den Bezug von Arbeitslosengeld II ohne Zuschläge,  den Empfang von BaföG oder ein anderer Bescheid, der zur Befreiung berechtigt, vorgelegt werden.

2. Wir können den Katalog der Befreiungstatbestände von uns aus NICHT erweitern. Nicht weil wir persönlich kein Einsehen haben, wenn Einzelfälle nicht unter die gesetzlichen Vorgaben passen, sondern weil uns zur Schaffung neuer Befreiungstatbestände schlicht die Kompetenz fehlt. Das hatte ich ja bereits im Beitrag vom 21.08.09 erwähnt:
Zitat
Im gesamten Befreiungsverfahren haben die Landesrundfunkanstalten keine Möglichkeit, Ermessensentscheidungen zu treffen, so dass wir den Katalog der Befreiungstatbestände nicht intern erweitern können. Hier kann höchstens der Gesetzgeber handeln, indem die Länder neue Tatbestände in den Katalog aufnehmen.

Insofern bringt es irgendwie wenig, unser Verhalten als "asozial" zu bezeichnen. Das würde höchstens zutreffen, wenn wir zu Gunsten der Antragsteller entscheiden könnten, es aber einfach nicht tun. Aber wir haben diese Möglichkeit nicht. Natürlich kann man jetzt wieder argumentieren, dass wir uns nur hinter den geltenden Gesetzen verstecken und nichts Neues bringen. Aber so ist das mit der Bindung an das Gesetz: es besteht, es ist rechtmäßig und entfaltet verpflichtende Bindungswirkung, die wir nicht ignorieren können.

3. Der Gesetzgeber hat außerdem geregelt, dass Befreiungen für die Vergangenheit nicht möglich sind. Das führt in manchen Fällen zu Problemen, z.B. wenn es längere Zeit dauert, den ALG-II- oder BaföG-Bescheid zu bekommen. Diese Bescheide gelten dann zwar rückwirkend, aber nach dem Gesetz könnte damit trotzdem keine Befreiung von der Rundfunkgebührenpflicht für die Vergangenheit mehr erlangt werden. Weil man auf die Bearbeitungszeit der Leistungsbescheide aber persönlich meistens keinen Einfluss hat, gibt es auf dem Antragsformular für Befreiungen der GEZ das Kästchen "vorsorgliche Antragstellung". Das kann man ankreuzen, wenn der ALG-II oder sonstige Bescheid bereits beantragt ist, aber sich die Entscheidung darüber noch hinzieht. Bekommt man dann den Leistungsbescheid, muss er einfach bei der GEZ (im Original oder beglaubigter Kopie) nachgereicht werden und die Befreiung von den Rundfunk gebühren wird trotzdem ab dem in der Vergangenheit liegenden Zeitpunkt des Leistungsempfangs ausgesprochen - so als ob alles rechtzeitig bei der GEZ vorgelegen hätte.

Übrigens kommen von der GEZ vor Ablauf einer aktuellen Befreiung Erinnerungsschreiben, damit man daran denkt, sich rechtzeitig um einen neuen Antrag und die notwendigen Leistungsbescheide zu kümmern. Auf solche Erinnerungen besteht kein Anspruch, das ist eine reine Serviceleistung der GEZ. Damit soll vermieden werden, dass Menschen, die sich eigentlich befreien lassen könnten, nur  wegen vergessener  oder verspäteter Anträge doch zahlen müssen, denn nachträglich befreien geht eben mangels entsprechender Rechtsgrundlage nicht.

4. Zum Thema Kosten bei der Übersendung der Anträge und Bescheide an die GEZ (zu Nachweiszwecken):
Grundsätzlich ist niemand verpflichtet, etwas per Einschreiben an die GEZ zu schicken, sondern es reicht ein normaler Brief. Seitens der GEZ gibt es außerdem das Angebot, dass die Ämter in den Städten und Kommunen Freiumschläge bekommen, mit denen sie alle Anträge und erforderlichen Nachweise gesammelt an die GEZ schicken können. Dann entstehen für die Antragsteller überhaupt keine eigenen Kosten. Allerdings hängt es allein von den Ämtern ab, ob sie das Angebot mit den kostenfreien Sammelumschlägen zu Gunsten ihrer Kunden nutzen oder nicht. Aber man kann weder uns noch der GEZ vorwerfen, dass wir an die Problematik der wiederholten Briefsendungen - gerade im Hinblick auf einkommensschwache Menschen - nicht gedacht haben.
Übrigens bekommen diese Infos natürlich auch Zeitungen wie die FAZ,  denn die fragen ja meistens bei uns nach, bevor sie etwas schreiben. Aber welche Infos dann in den Artikel einfließen und welche nicht, liegt außerhalb unserer Einflussmöglichkeiten.

5. Zum Thema Datenübermittlung bei Befreiungsanträgen:
Es stimmt, dass wir in der Vergangenheit manchmal mehr Informationen erhalten haben, als wir sie für die Frage der Befreiung gebraucht hätten. Weder wir noch die GEZ haben und hatten Interesse an diesen Informationen, sondern das lag schlicht daran, dass Leistungsbescheide von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich aufgebaut sind. In manchen Fällen ergaben sich die für die Befreiung notwendigen Infos bereits aus der ersten Seite. Die hat uns dann völlig ausgereicht. In anderen Fällen waren die Infos aber auf mehrere Seiten verteilt, mussten dort also zusammengesucht werden und waren inmitten von anderen Dingen, die für uns bzw. die GEZ nicht erheblich sind. Daher haben wir schon lange darum gebeten, dass ein einheitliches Formular entwickelt wird, aus dem in allen Bundesländern auf einer Seite die notwendigen Angaben hervorgehen. Bis alles Länder zugestimmt haben und dort die notwendigen technische Umsetzungen gemacht wurden, hat es leider eine ganze Weile gedauert. Aber jetzt ist es so weit und es gibt überall sog. Drittbescheinigungen, auf denen die Ämter und Behörden alle notwendigen Infos gebündelt zusammen packen können. Die vielseitigen Bescheide brauchen wir also nicht mehr, was übrigens auch für uns bzw. die GEZ eine Arbeitserleichterung ist und schon allein deshalb von Anfang an in unserem Interesse lag.

Abschließend zum Kommentar/Frage von Maiglöckchen:

Zitat
Desweiteren hört man auch immer wieder, dass bezahlte Gebühren nicht zurückerstattet werden, selbst wenn man nachträglich Gebührenbefreiung nachweisen kann. Ich nehme an, dies wollen Sie auch mit dem verbundenen Verwaltungsaufwand begründen.

Richtig ist, dass nachträgliche Befreiungen nicht möglich sind, auch wenn im Nachhinein klar wird, dass die Voraussetzungen dafür vorgelegen haben. In der Praxis heisst das schlicht, dass sich zunächst mal jeder selbst darum kümmern muss, seine Dinge rechtzeitig zu regeln, was auch gar nicht anders machbar und in meinen Augen völlig richtig ist (nicht nur in Bezug auf die Rundfunkgebühren, sondern ganz generell). Aber unter Punkt 3 habe ich ja beschrieben, dass es eigentlich nicht nötig ist, überhaupt in diese Situation ( = verspäteter Befreiungsantrag) zu kommen. Es gibt die Möglichkeit, einen vorsorglichen Antrag zu stellen und als reine Serviceleistung wird man von der GEZ vor Ablauf der aktuellen Befreiung sogar daran erinnert, sich rechtzeitig um die Fortsetzung der Befreiung zu kümmern.

Die Fälle, von denen man "immer wieder" hört, sind also in der Praxis fast immer die, in denen der rechtzeitige Antrag trotzdem vergessen wird. Das Ergebnis (= keine Befreiung bzw. erst zu einem späteren Zeitpunkt)  ist dann aber nicht ungerecht, sondern hängt ausschließlich mit dem eigenen Verhalten zusammen.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 27. August 2009, 15:05
Ich klinke mich nur kurz ein, um einfach darzulegen, warum ich in letzter Zeit an diesem "Dialog" nicht mehr teilgenommen habe: Alle wichtigen Punkte und Fragen, auch viele von mir, welche den Missstand offensichtlich machen, werden von Ihnen einfach übersehen und bleiben unbeantwortet. Allerdings können Sie seitenlange Texte schreiben, wenn Sie diese mit einem geltenden Gesetz untermauern können. Für mich ist jedoch ein Dialog keine Einbahnstraße und daher helfe ich lieber in der mir kurz zur Verfügung stehenden Zeit Leuten, die vom System geprellt und überfahren werden.

Sie haben einen Staat im Staate geschaffen, aus dem Sie nur profitieren können. Es ist daher verständlich, dass man so einen Besitzstand verteidigt. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass es bei Ihnen sogar Mitarbeiter gibt, die sich im Recht fühlen. Die irren aber.

Der gesamte Rundfunkladen ist eine Selbstbedienungsinstitution, die schleichend und fast unbemerkt zu dem Monstrum wurde, das es heute ist. Und heute haben wir den Käse: 23 Fernseh- und 69 Radioprogramme. Die meisten Länder dieser Erde können von solchen Zahlen, egal ob öffentich-rechtlich, privat oder beides zusammen, nur träumen. Und uns wird das als GRUNDVERSORGUNG verkauft.

GRUNDVERSORGUNG ist ein Fernsehkanal und ein Radiosender. Punkt. Nichts mehr. Kein Tatort, kein Marienhof oder Musikantenstadl. Keine 1000 Programme für jede erdenkliche und kleine Bevölkerungsschicht bzw. -gruppe.

GRUNDVERSORGUNG soll nur die notwendigsten, eben ausschließlich die grundlegendsten Bedürfnissen an Information und Kultur abdecken. Nichts mehr.

Wir leben in einem der reichsten Länder dieser Erde und jeder kann sich für wenig Geld informations- und medientechnisch selbst grundversorgen. Und derjenige, der mehr hat, kann sich eben auch mehr leisten als der, der weniger hat. So ist es auch im richtigen Leben: Manche Leute fahren Porsche und Ferrari, andere Mercedes, BMW und Audi. Es gibt den Polo- und auch den Radfahrer und viele laufen zu Fuß oder sind mit dem Tram unterwegs. Jeder wie er innerhalb seiner Möglichkeiten will oder kann.

Natürlich kann man dieses Beispiel auf alle Lebensbereiche ausweiten. Große Häuser, kleine Häuser, keine Häuser, unter der Brücke. Schöne und teure Klamotten, normale Klamotten, H&M, C&A, Rotes Kreuz usw.

Und jetzt die Gewinnfrage: Warum muss es beim Rundfunk anders sein? Warum muss man jedem ein Vollprogramm anbieten?

Nach Ihrer Logik beantrage ich als Hartz-IV-Satz 2.260 EUR, denn so hoch ist in etwa das Durchnittseinkommen in Deutschland. Werden Sie langsam wach? Jeder würde mir sagen, "René, du hast einen Vogel.", und das mit Recht.

Grundversorgung auf 1 Fernseh- und 1 Radioprogramm reduzieren. Dann kämen wir mit maximal 250 Mio. EUR aus. Die restlichen 7 Milliarden wären in Schulen und Universitäten, in das Gesundheitswesen und in sonstige Infrastrukturprojekte viel besser investiert. Und das Jahr für Jahr. Um es polemischer zu machen, man könnte Opel mit links retten...

Und jetzt verstehen Sie, warum ich die Lust verloren habe, mich mit Ihnen weiter zu unterhalten.

Beantworten Sie zunächst die grundlegenden Fragen und wir können dann die Unterhaltung fortsetzen. Ansonsten verkommt dies zu einer reinen Werbeveranstaltung und Selbstdarstellung.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 27. August 2009, 19:27
Es ist schon hochinteressant, was die Sachbearbeiter des ÖRR so alles nicht können und nicht wissen, wenn irgendwo ein Kreuz oder eine Unterschrift fehlt - oder am Ende noch irgendwo ein Schreibfehler drinsteckt.
Anders verhält es sich bei Pflicht- oder Zwangsanmeldung ... da kennen die sonst so unwissenden Sachbearbeiter komischerweise immer alle Tatsachen ganz genau.

Bei so einer Vorgehensweise muss sich der ÖRR auch nicht über "Abmeldebestrafungen" wundern. Der ÖRR muss sich auch nicht wundern, wenn die geprellten Bürger der Rundfunkgebührenabwicklung in gleicher Weise begegnen: "Hab ich nich, kann ich nich, mach ich nich, weiß ich nicht ...."

Zitat
Ist es nicht so, dass natürlich der Betroffene auch
dafür Sorge tragen muß, dass er seine Anträge richtig stellt und damit von den Gebühren befreit werden kann?
hier mal mein Verständnis:
Ich bin nicht verpflichtet der Rundfunkgebührenabwicklung "hinterherzulaufen". Wenn der ÖRR die mit den Gebühren anfallenden Arbeiten nicht machen will, bekommt er von mir halt kein Geld - abmelden und fertig, Gebühren abgewickelt. Gegenüber einem "begriffsstutzigen" Sachbearbeiter muss ich mich jedenfalls nicht erklären/rechtfertigen.
Zitat
es wird dann jeder Einzelfall von Mitarbeitern geprüft, ob eine Zahlungsverpflichtung besteht.
Finde ich wirklich eine klasse Idee. Vor'm Verwaltungsgericht trägt der ÖRR ja auch im Einzelfall die Beweislast.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 27. August 2009, 21:05
@SWR, Abt.Rundfunkgebühren

Ok, Ich habe verstanden! Ich glaube, wir können den ganzen Thread SWR schließen.

@rkk
Meine Meinung wollte ich eigentlich erst am Ende direkt dem SWR mitteilen. Ich hätte es nicht  besser beschreiben können.

 Meine Auffassung hat sich im Wesentlichen aus vielen Arbeitsberichten  des  Institut für Rundfunkökonomie (http://www.rundfunk-institut.uni-koeln.de/institut/ ) gebildet. Im Wesentlichen wirst du dort (falls dir diese Site nicht ohnehin bekannt ist) die wissenschaftliche Bestätigung deiner Meinung erhalten.

Ein zweites waren es die Berichte der Landesrechnungshöfe, die voller Kritik sind. Ein beliebtes Spiel ist es, ganze kostenkritische Bereiche der Rundfunkanstalten outzusourcen, um sich der Kostenkontrolle der Rechnungshöfe zu entgehen.

Ohnmächtig sind wir nicht, wer z.b. die Kosten der Talkrunde von Anne Will wissen will, ganz einfach, die gibt es hier:       http://www.bundesanzeiger-datenservice.de/ (http://www.bundesanzeiger-datenservice.de/)

Dann Will Media eingeben. Los geht’s

Wer möchte kann sich auch andere Sendungen heraussuchen. Viel Spaß beim suchen, die Auswahl ist groß.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Spock am 28. August 2009, 13:14
Ich klinke mich nur kurz ein, um einfach darzulegen, warum ich in letzter Zeit an diesem "Dialog" nicht mehr teilgenommen habe: Alle wichtigen Punkte und Fragen, auch viele von mir, welche den Missstand offensichtlich machen, werden von Ihnen einfach übersehen und bleiben unbeantwortet. Allerdings können Sie seitenlange Texte schreiben, wenn Sie diese mit einem geltenden Gesetz untermauern können.

Genau so ist es und habe ich auch so vorausgesagt. Hirn ist eben nur in der freien Wirtschaft gefragt.

Ich schliesse mich Team24 an und denke dass man das ganze Unterforum zum SWR schliessen kann. Die Parolen der ewig Gestrigen müssen wir uns nicht antun.


Gruss
Spock
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 28. August 2009, 13:54
Ich muß mich meinen Vorrednern anschließen.
Der SWR beantwortet kritische Fragen nicht und beantwortet nur Fragen die sie mit irgendwelchen Gesetzte beantworten können. Eine echte Diskussion ist das nicht!
Natürlich geht es hier um kontroverse Themen... aber gerade deswegen sind Diskussionen und Argumente austauschen doch wichtig. Themen einfach zu ignorieren zeigt doch nur das man keine Argumente hat um das System zu verteidigen.

Wenn man das Selbstbild der ÖFR sieht das sie immer wieder versuchen zu verkaufen... sie wären eine Säule der Demokratie, wären so wichtig für Meinungsfreiheit, usw.... die Wirklichkeit sieht leider anders aus.
 Kritische Diskussionen geht man aus dem weg, Demokratie und Bürgerrechte sind bei den ÖFR Fremdwörter (wenn es um ihre eigenen Angelegenheiten geht). Der einfache Bürger hat nichts zu sagen.
Der ÖFR Rundfunk ist nur für den ÖFR Rundfunk da... der Bürger oder das Ziel der Grundversorgung zählt nicht mehr. Das sieht man auch an den Antworten des SWR. Es wird oft nur das System und der Bestand des Systems verteidigt. Ob das noch im Sinne des einfachen Bürgers ist oder nicht zählt nicht mehr.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Deali am 29. August 2009, 11:40
Ich klinke mich nur kurz ein, um einfach darzulegen, warum ich in letzter Zeit an diesem "Dialog" nicht mehr teilgenommen habe: Alle wichtigen Punkte und Fragen, auch viele von mir, welche den Missstand offensichtlich machen, werden von Ihnen einfach übersehen und bleiben unbeantwortet................

@rkk: Du sprichst mir aus der Seele

Also, die einzige Möglichkeit ist abmelden oder nicht anmelden!

Deali
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 31. August 2009, 15:06
Hallo zusammen,

heute muss ich einfach mal persönlich werden: Ich habe allmählich den Eindruck, dass so mancher sich nur in der bereits vor langer Zeit gefassten Meinung bestätigt sehen will.
Was heißt hier "der SWR beantwortet kritische Fragen nicht"? Darf ich mal lachen? Wir antworten sehr wohl. Wenn wir uns Zeit nehmen, einzelne Fragen sorgfältig zu beantworten, heißt es, wir schrieben "seitenlange Texte"; antworten wir kurz und allgemeiner, "gehen (wir) der Diskussion aus dem Weg". 'Wie man’s macht', kann ich da nur sagen. Liegt das jetzt an uns? An Euch? Am Bloggen? Wenn das Bild des pedantischen Sachbearbeiters bemüht wird, der "irgendwo ein Kreuz" sucht, dann kann ich nur sagen: Selbstverständlich! Und unbedingt! Sorgfalt gehört bei uns nämlich dazu. Dass andere Jobs bisweilen besseres Image haben, muss uns offen gestanden egal sein. Mir ist es das auch. Auf die Inhalte kommt es an. Und - um beim Bild zu bleiben - bei Anträgen zur Befreiung von der Rundfunkgebühr sind Kreuze, gelinde gesagt, entscheidend.

Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 31. August 2009, 17:05
@SWR
Nach meiner Einschätzung gehen sie hier schon Fragen und Diskussionen aus dem Weg.
Ein Beispiel ist z.B. das Thema der Überversorgung. Auf die Frage wie sie eine Überversorgung definieren antworten sie auch nach mehrmaligen Fragen nicht obwohl sie den Begriff der Überversorgung selber gerne in ihren Antworten benutzen.

Auch wurde von ihnen die Kritik der Überversorgung ausführlich mit den Nachrichten und dem Korrespondentennetz  "begründet"/ widersprochen. Nur die Kritik der Überversorgung wurde hier nie an dem Korrespondentennetz festgemacht. Die wirklich gennanten Kritikpunte der Überversorgung wie z.B. das man über 20 TV Kanäle braucht oder dass man 7 Soap Sendungen zeigen muss,... bleiben unbeantwortet.
Ebenso wie z.B. die Diskussion um die Digitalkanäle. Sie begründen die Digitalkanäle damit dass sie nur zu Testzwecken das sind und dass sie keine Ziegruppensender seien. An der darauf folgenen Diskussion das es natürlich Quatsch ist 6 Kanäle 10 Jahre lang zu Testzwecken zu betreiben beteiligen sie sich wieder nicht.
Genauso wie an der Diskusison das die Digitalkanäle eben doch Zielgruppensender sind (wie das ZDF mit ihren Familienkanal doch deutlich zeigt).
Eine Diskussion ist das auf jeden Fall nicht.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: helm am 31. August 2009, 20:18
Hallo liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom SWR,

regelmäßig entsteht der Eindruck, dass immer nur dann "Sachbearbeitung" stattfindet, wenn der Bürger zahlen soll. - Ich habe jedenfalls den Eindruck dass Tatsächliches überhaupt nicht zählt; nur gesetzliches, wegen der tollen Verwaltungsvereinfachung. Und da führt halt zwangsläufig jeder Fehler sofort zum Nachteil des Bürgers.
Aus Fehlern kann man jedoch lernen: Es sind die Gebühren des ÖRR! Wenn er die Gebühren haben will, soll er mal schön hinter mir herlaufen ... nicht ich hinter dem ÖRR. Ich werde mich in gleicher Weise um einen Nachteil des ÖRR bemühen.

Zum Thema ordentliche Sachbearbeitung noch was: Wäre schön, wenn die pedantische Vorgehensweise auch bei Anmeldungen gelten würde. Wie ist dass denn jetzt mit Pflichtanmeldungen? Sind die nun von den Betroffenen immer höchstpersönlich unterfertigt, oder nicht? Oder unterschreibt das immer "Frau Telefonnotiz" oder "Herr Besuchsbericht"? Oder wird von irgendeinem Sachbearbeiter einfach so in den Daten rumgefuhrwerkt?

BTW: Schon mal drüber nachgedacht, warum der Gesetzgeber keine Pflicht-/Zwangsanmeldung vorgesehen hat? Vielleicht damit Leute, die die Rundfunkgebühr nicht zahlen wollen, nicht dazu verpflichtet werden können. Wer weiß das schon? Kann man sich bei der Gelegenheit auch mal fragen, oder?

Gruss Helm
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 31. August 2009, 20:24
@SWR, Abt.Rundfunkgebühren

Wer in die Arena voller hungriger Löwen geht, muss damit rechnen, dass es blutig werden kann.

Mal in Ernst, was ist so furchtbar eine gefasste Meinung zu haben? Nur durch Kommunikation kann sich diese verändern. Die Argumente von RKK überzeugen mich mehr als Ihre. Ok, Sie haben eine andere Meinung, aber das wäre nichts Ungewöhnliches. Ich persönlich war auf den Weg ein gemeinsames Interesse zu finden. Leider ist dies mir misslungen.

ihre Beiträge sind formal schon in Ordnung. Aber bei meiner ersten schwierigen Frage sind Sie in einer Art Angststarre verfallen. Dabei wäre Sie so leicht zu lösen gewesen. Ich hätte es zumindest gekonnt. Stattdessen hauen wir uns gegenseitig ein gemeinsames Interesse um die Ohren.

Ich verstehe Sie einen reibungslosen Ablauf für die Befreiungen zu sorgen. Das Sie auf wenig Gegenliebe stoßen hat einen einfachen Grund. Es wird den wirtschaftlich schwachen Bürger die ganze Last, in bürokratischer und finanzieller Sicht, auferlegt. Freunde werden Sie nicht gewinnen, sei es noch so schöne Erklärungen und Worte.
  
Verstehen Sie die Ursache und Wirkung?  Verstehen Sie unsere Gemeinsamkeit?

Um deutlicher zu werden, können Sie auch einen Vorteil für den Rundfunk erkennen, wenn Sie sich mit der Problematik der Befreiungen aus der Sicht des Bürgers auseinandersetzen?

Sie machen alles richtig, ich mache lieber die richtigen Dinge
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: mlarue am 01. September 2009, 10:23
Hallo zusammen,

heute muss ich einfach mal persönlich werden: Ich habe allmählich den Eindruck, dass so mancher sich nur in der

bereits vor langer Zeit gefassten Meinung bestätigt sehen will.
Was heißt hier "der SWR beantwortet kritische Fragen nicht"? Darf ich mal lachen? Wir antworten sehr wohl. ...



Hallo,

wir (oder besser gesagt ich) haben erwartet, dass ihr vom SWR hier konstruktiv über die Vorgaben des ÖR hinausgehen und auf Logik basierte Meinung äußert, stattdessen zitiert ihr hier "Gesetze" die vor dutzenden von Jahren erlassne wurden, und seitdem lediglich zugunstgen des ÖR modifziert werden, ihr erzählt uns Sachen, die wir so schon wissen, nämlich das was der ÖR ständig predigt, und ihr gebt eure subjektive Meinung zu Besten (sicher, das kann man euch

nicht verübeln, ihr habt einen festen Job und werdet hervorragend bezahlt, ich wette, dass so ein Hausmeister oder Pförtner beim SWR, oder sogar MDR und RBB, mehr im Monat kreigt, als ich als studierter Informatiker in Sachsen). Sowas muss man natürlich verteidigen).

Ihr seid hier nuneinmal in einem Forum, in dem das System der ÖR angeprangert wird, hier ist kein Blumentopf zu gewinnen mit platitüdenhaften Äußerungen. Ihr müsst euch kritisch mit der Sachlage auseinandersetzen, a) ihr müsst solche Argumente vorbringen, die man nicht mehr aushebeln kann und b) ihr müsst mit logichem Sachverstand mitreden, dass es ggf. gegen ein vorliegendes Gesetz geht, Vorlagen des ÖR oder eure eigene (subjektive) Meinung geht, ist kaum zu vermeiden, aber das ist ja der Sinn der Sache.

Beispiele:
ihr spricht über, und verteidigt, die Programmsparte des "digitalen Bouqets". Mit welchem Recht, kommt da vielelicht ein Argument, das wie eine Bombe einschlägt, so nach dem Motto: uff nun bin ich aber platt, also da kann ich nichts dagegen sagen? Wohl eher nicht. Mal eine Geschichte dazu, meine Eltern zahlen seit Menschengedenken brav und pflichtbewusst ihre Rundfunkgebühren, diese digitalen Programm sind seit Jahren im Äther, doch analog waren sie nie zu empfangen, eine Sat Schüssel war keine Option (wie sie evtl wissen, oder auch nicht, verbietet der Gesetzgeber vielerorts das Anbringen von Sat Schüsseln an die Häuserwände). Dann haben sie sich Kabel besorgt und nichts (natürlich kann der ÖR jetzt sagen "ja dann wechselt, wir sind doch nicht Schuld). Ja Sicher, weil man auch so einfach wechseln konnte vor noch ein paar Jahren, selbst heute noch gibts oft keine Alternativen, 1 Anbieter -> Sense. Der ÖRR hat viel Macht, ihr hättet euch, wenn ihr gewolltet hätte, mit den Kabelanbietern auseinandersetzen können und dafür sorgen, dass diese digitalen Spartenkanäle eingespeist werden, ihr habt aber nicht und habt es dem Bürger überlassen, dass der Nichts erreicht, war klar. Zum Schluss besorgten sich meine Eltern Premiere und siehe da, mit der Digitalbox waren die digitalen Sender des ÖRR da, wobei, 50% davon ist immernoch "nicht zu entschlüsseln". Na sowas. Eigentlich ne Frechheit, dass man für sowas zur Kasse gebeten wird.

Wenn es um die Befreiung von Rundfunkgebühren geht, versteckt ihr euch hinter Gesetzen und rechtfertigt euch mit Sprüchen wie "wir können gar nicht". Ach ne? Wie oben schon gesgt, der ÖRR ist ein machtvoller Apparat, wenn ihr nur WOLLEN würdet, hättet ihr entsprechende Gesetze längst forcieren können. Aber ihr wollt nicht. Das straft eure Aussagen von wegen "Wir wollen ja aber können nicht, Tut uns für die Leute wirklich leid, Wir wollen Leuten die kein Geld haben keinens für die Gebühren abknöpfen" lügen.

Wir reden hier von Überversorgung, ihr rechtfertigt diese, mit welchen Argumenten? Sichthaltig bitte und unwiderlegbar! Aber das könnt ihr nicht, das kann keiner mit gesundem Menschenverstand. Z.B. habt ihr gesagt, ihr müsst Regionales bringen, daher gibt es soviele "dritte"... so? Das Dresdner Fernsehen bringt am Tag mehr an lokalen Berichten, als alle "Dritten" zusammen in einem Jahr an Regionalem (das war nun künstlerisch übertrieben, abe es zeigt wie es aussieht, man konnte die regionale Berichterstattung des ÖRR an einer Hand abzählen, weiss nicht wie es heute ist, aber sicherlich nicht besser geworden). Was haben wir also da? Nachhrichten, Soziales, Kultur, Unterhaltung... gebe ich jeder Sparte einen Sender, bin ich was "Grundversorgung" angeht mehr als bedient und kann mir den Rest sparen. Im Ernst, wer denkt "ZDF Doku" wo 24h am Tag Dokumentationen laufen gehört zur Grundversorgung, der denkt nicht mehr klar im Kopf. Ihr nennt es "ein Pilotprojekt" das heisst aber wenn es gut läuft (und solange ihr Geld vom Bürger kreigt wirds gut laufen) wird es irgendwann auch ein festes Projekt. Absolut überflüssig.

Übrigens, hies das nicht, dass ihr die Grundversorgung für alle bringen müsst? Wenn ich mir so die Programmzeitschriften angucke, läuft fast täglich irgendein Volksmusikzeug. Wo bleibt die Musik für die anderen Bürger, Pop? Rock? Heavy Metal? Goth? Und das ganze Alternativzeug? Derf ÖRR brüstet sich damit Zielgruppen unabhängiges Programm zu machen, davon kriege ich aber nicht viel mit. Oder besser gesagt, kriegte. nachdem die Privaten immer mehr Murks gebracht haben und die ÖR nicht besser waren, habei ch meinen TV abgeschafft und was kam als Rache? Gebühren für neuartige Rundfunkgeräte... man sieht also, der ÖRR kann Gesetze durchkriegen wenn er nur will, aber eine Vereinfachung der Befreiung von den Rundfunkgebühren und besondere Regelungen für Härtefälle liegt kaum in eurem Interesse.

So wie ich das sehe, ist der ÖRR ein Schmarotzer, ein Parasit der sich vom Bürger ernährt und inzwischen viel zu Fett geworden ist. Solange die Politik bei dem ÖRR mimtmischt, wird nie was passieren (wieviele unserer Politiker sitzen da so in den Aufsichtsräten und Gremien des ÖRR?). Aber so langsam kriegen unsere Parteien die Rechnung für ihre Politik der letzten Jahre, evtl dauerts noch eine Legislaturperiode, und früher oder später wird auch der Parasit namens ÖRR abgeschnitten.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Spock am 09. September 2009, 15:50
Sorgfalt gehört bei uns nämlich dazu.

Was dann auch die Stasi-Methoden der Schergenpolizei  und/oder nicht beweisbare Zwangsanmeldungen rechtfertigt.  ;)

Gruss
Spock
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: nodomain404 am 11. September 2009, 12:00
Hallo euch allen,

ich habe vor Monaten mal eine Anfrage gestellt und nie was bekommen.
Da ja hier ab und an jemad vom öffentlichen antwortet, versuche ich es nochmal.

Der Großteil der Bevölkerung schimpft immer über die Kosten für die öffentlich rechtlichen Sendeanstalten. Meiner Ansicht auch zu Recht.
Kurz "gefühlte Überversorgung" anschneiden: Rosamunde Pilcher und Tatort in allen Städten Deutschlands und auch Wetten dass!? sind meiner Ansicht nach keine "Grundversorgung". Ein Nachrichtensender und Rundfunksender, der Informationen, Nachrichten und meinetwegen auch Sport (hier Fussball und Olympia) den die Mehrheit der Bundesbürger interessiert austrahlt reicht doch vollends.
Nun testen die ÖR ja seit langen Digtale Übertragungsmethoden die immer mehr Ausmaß annehmen.
Wieso nimmt sich das ÖR nicht mein ein Beispiel an den Privaten z.B: RTL Der Hauptsender frei. Sparten wie RTL Crime usw. per Gebühr.
Mein Wunschgedanke: ARD und ZDF als einizige Sender. 1-2 (Oldies und ein Sender Chart Hits) Radiosender. Alles andere verschlüsselt und per Bezahlung zu empfangen. Dadurch lassen sich die Kosten drastisch senken und die Bezahlsender müssen wirtschaftlicher arbeiten oder Sendebtrieb aufgeben.
Alle Lohnsteuerzahler blechen monatlich 5 - 10 Euro für die Grundversorgungssender und diejenigen, die keine Lohnsteuer zahlen und folglich Schüler, Studenten oder Arbeitslos sind sind befreit. Rentner müssen ja nun auch Lohnsteuererklärung machen.

Naja wie gesagt meine Idee.

Aber dennoch meine Frage an den SWR. Was hindert einen daran, sich auf die Zwei Sender zu konzentrieren und den Rest als PayTV zu verwirklichen? Sind es die logischerweise erwarteten Milliardenausfälle, da eigentlich kein Interesse an einer Versorgung von so vielen Sendern besteht?

LG der neue
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 11. September 2009, 12:20
Willkommen im Forum!

Für die Grundversorgung reichen ein TV- und ein Radiosender vollkommen aus. Nochmals: GRUNDVERSORGUNG

Und dafür wären auch 5 EUR/Monat einfach zu viel.

Die zwei Grundversorgungssender einfach aus Steuermitteln finanzieren. Dadurch kämen wir von den heutigen 7,3 Milliarden/Jahr (=7.300.000.000 EUR/Jahr) auf unter eine Viertelmilliarde runter. Eine Ersparnis von über 7 Milliarden/Jahr!

...wir könnten mit dem gesparten Geld z. B. Opel fast zweimal pro Jahr retten! Das sind die Dimensionen, worum es geht!

7,3 Milliarden/Jahr fürs Glotzegucken... Wers braucht! Aber was für eine Infrastruktur könnten wir mit diesem Geld in unserem Land aufbauen, Jahr für Jahr. Schulen und Hochschulen, Kinderbetreuung, Gesundheit usw....

Dafür wird man von der GEZ geprellt, um das Volk vor der Glotze verdummen zu lassen...

Vielleicht auch ein Denkanstoß.

Grüße

René
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: SWR, Abt.Rundfunkgebühren am 15. September 2009, 14:59
@ nodomain404

Aber dennoch meine Frage an den SWR. Was hindert einen daran, sich auf die Zwei Sender zu konzentrieren
und den Rest als PayTV zu verwirklichen? Sind es die logischerweise erwarteten Milliardenausfälle, da eigentlich kein
Interesse an einer Versorgung von so vielen Sendern besteht?

Ich will nicht schon wieder beschreiben, warum es das föderale System der ARD und damit verbunden
logischerweise mehr als einen freien Fernsehkanal und mehr als einen freien Hörfunksender für ganz Deutschland gibt.

Mich wundert nur die ganze Zeit, wieso hier im Forum sich alle für Medienexperten halten und wissen
was gut für die Medienlandschaft in Deutschland ist und was die Gesellschaft insgesamt sich unter
öffentlich-rechtlichem Rundfunk vorstellt.
Angenommen es gäbe eine radikale Veränderung, wie hier gewünscht. Würden wir dann das System nicht
an einer Minderheit ausrichten und damit gegen die Vorstellungen vieler Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland handeln?
Merkt denn niemand, dass man für eine Reform ein Fundament braucht, das von einer Mehrheit getragen wird?
Wir haben an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass durch Fusionen und Kooperationen
darauf hingearbeitet wird sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, Synergien zu schaffen,
Doppelstrukturen abzuschaffen und letzendlich auch Gebühren zu sparen und mit Bedacht zu verwenden.
Ist das nicht ein Weg in die richtige Richtung?

Wir haben ein qualitativ sehr hochwertiges Programm und ich finde es lohnt sich es zu erhalten.
Klar, kann man darüber streiten, ob das ein oder andere Unterhaltungsformat noch zur Grundversorgung gehört.
Aber auch hier muß man doch erkennen, ohne Zuschauer würden diese Formate nicht existieren.
Und es gibt diese Zuschauer. Ist deren Meinung und Wille weniger wert als die Ideen im Forum?
Hier wird eine sehr strenge Auslegung des Begriffs Gundversorung vertreten.
OK.
Aber glaubt Ihr, dass Eure Auslegung mehrheitsfähig ist?
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 15. September 2009, 16:01
Ich will nicht schon wieder beschreiben, warum es das föderale System der ARD und damit verbunden logischerweise mehr als einen freien Fernsehkanal und mehr als einen freien Hörfunksender für ganz Deutschland gibt.

Danke! Diesmal bleibt uns zumindest diese Wiederholung erspart. Nicht so die Fernsehwiederholungen...

Mich wundert nur die ganze Zeit, wieso hier im Forum sich alle für Medienexperten halten und wissen
was gut für die Medienlandschaft in Deutschland ist und was die Gesellschaft insgesamt sich unter
öffentlich-rechtlichem Rundfunk vorstellt.

Mich wundert das nicht: Wir sind die Gesellschaft! Wir sind die Medienkonsumenten und wir wissen ganz genau, was für uns das Richtige ist.

Ich finde es mehr als frech von Ihnen, wie Sie versuchen, uns mit Ihrem despektiven Ton und ihren "Von-oben-herab-Anmerkungen" zu disqualifizieren. Vergessen Sie bitte nicht, dass in diesem Forum alle (kulturellen) Schichten unserer Gesellschaft vertreten sind. Da müssen Sie schon ein schwereres Geschützt ausfahren, um uns als "würdige" Gesprächspartner disqualifizieren zu wollen.

Angenommen es gäbe eine radikale Veränderung, wie hier gewünscht. Würden wir dann das System nicht an einer Minderheit ausrichten und damit gegen die Vorstellungen vieler Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland handeln?

Welche Vorstellungen? Ihre? Die der Nachbarländer, die ARD und ZDF glotzen und nichts dafür zahlen. Die des buddhistischen Mönchs im Tibet, der über das Internet das deutsche Programm anzapft und nichts dafür zahlt. Die derjenigen, die im Austrahlungsgebit von Astra und Eutelsat außerhalb Deutschlands das deutsche Angebot empfangen und nichts dafür zahlen?

Oder unsere Vorstellungen, die für eine GRUNDVERSORGNG nur und ausschließlich ein Fernsehprogramm und ein Radiosender für notwendig halten?

Ich werde nicht Müde, an folgenden Begriff zu erinnern: GRUNDVERSORGUNG

Merkt denn niemand, dass man für eine Reform ein Fundament braucht, das von einer Mehrheit getragen wird?

Jetzt wird es interessant. Wir wäre es mit einem Volksentscheid? Was würde die Mehrheit der Bevölkerung dazu meinen? Studenten, Rentner, ALG-Empfänger usw., für die 18 EUR im Monat eine Halbe Woche Essen bedeutet? Bitte steigen Sie vom Rost runter und schauen Sie sich die Realität an. Es gibt wirklich eine jenseits der Glotze!

Wir haben an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass durch Fusionen und Kooperationen darauf hingearbeitet wird sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, Synergien zu schaffen, Doppelstrukturen abzuschaffen und letzendlich auch Gebühren zu sparen und mit Bedacht zu verwenden. Ist das nicht ein Weg in die richtige Richtung?

Nein! Wenn ein Mensch 600 Pfund wiegt, ist er fett. Wenn er ein bisschen abspeckt und dann nur noch 500 Pfund wiegt, ist er immer noch zu fett. Hier hilft nur eine Radikalkur und keine Lippenbekenntnisse mehr.


Wir haben ein qualitativ sehr hochwertiges Programm und ich finde es lohnt sich es zu erhalten.

Porsche ist auch hochwertig. Möchte dafür aber kein Geld zahlen. Ergo, ich habe keinen Porsche. So einfach ist es!

Klar, kann man darüber streiten, ob das ein oder andere Unterhaltungsformat noch zur Grundversorgung gehört. Aber auch hier muß man doch erkennen, ohne Zuschauer würden diese Formate nicht existieren.

Absoluter Quatsch! Entschuldigung, aber dumm ist hier keiner. Wir möchten für unbestellte Ware nicht bezahlen! Punkt!

Und es gibt diese Zuschauer. Ist deren Meinung und Wille weniger wert als die Ideen im Forum? Hier wird eine sehr strenge Auslegung des Begriffs Gundversorung vertreten.
OK.
Aber glaubt Ihr, dass Eure Auslegung mehrheitsfähig ist?

Ja. Und ohne die Einschüchterungskampagnen à la "Schon GEZahlt?" und schwarz untermalt "1.000 EUR Strafe" umso mehr.

Und ich höre Ihren Unterton heraus: "Die Mehrheit meint sicherlich etwas anders." Aber welche bitte? Die von Ihnen im Auftrag gegebene Studie? Ne lieber SWR, diesen Schneeball können Sie nicht mehr aufhalten. Es kann noch etwas dauern, bis er am Tal als Lawine ankommt, aber er ist schon so groß, dass Sie ihn nicht mehr werden stoppen können.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 15. September 2009, 16:08
@ nodomain404

Aber dennoch meine Frage an den SWR. Was hindert einen daran, sich auf die Zwei Sender zu konzentrieren
und den Rest als PayTV zu verwirklichen? Sind es die logischerweise erwarteten Milliardenausfälle, da eigentlich kein
Interesse an einer Versorgung von so vielen Sendern besteht?

Ich will nicht schon wieder beschreiben, warum es das föderale System der ARD und damit verbunden
logischerweise mehr als einen freien Fernsehkanal und mehr als einen freien Hörfunksender für ganz Deutschland gibt.

Mich wundert nur die ganze Zeit, wieso hier im Forum sich alle für Medienexperten halten und wissen
was gut für die Medienlandschaft in Deutschland ist und was die Gesellschaft insgesamt sich unter
öffentlich-rechtlichem Rundfunk vorstellt.
Angenommen es gäbe eine radikale Veränderung, wie hier gewünscht. Würden wir dann das System nicht
an einer Minderheit ausrichten und damit gegen die Vorstellungen vieler Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland handeln?
Merkt denn niemand, dass man für eine Reform ein Fundament braucht, das von einer Mehrheit getragen wird?
Wir haben an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass durch Fusionen und Kooperationen
darauf hingearbeitet wird sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, Synergien zu schaffen,
Doppelstrukturen abzuschaffen und letzendlich auch Gebühren zu sparen und mit Bedacht zu verwenden.
Ist das nicht ein Weg in die richtige Richtung?

Wir haben ein qualitativ sehr hochwertiges Programm und ich finde es lohnt sich es zu erhalten.
Klar, kann man darüber streiten, ob das ein oder andere Unterhaltungsformat noch zur Grundversorgung gehört.
Aber auch hier muß man doch erkennen, ohne Zuschauer würden diese Formate nicht existieren.
Und es gibt diese Zuschauer. Ist deren Meinung und Wille weniger wert als die Ideen im Forum?
Hier wird eine sehr strenge Auslegung des Begriffs Gundversorung vertreten.
OK.
Aber glaubt Ihr, dass Eure Auslegung mehrheitsfähig ist?

Ich finde das föderale Mediensystem gehört bei uns abgeschaft. Es ist nicht logisch begründbar warum wir neun eigenständige Rundfunkanstallten haben müssen. Die sind einfach historisch so gewachsen und sind heute logisch nicht mehr begründbar. Warum hat das Saarland mit einer Millionen Einwohnern eine eigene Rundfunkanstallt und beim NDR müsen sich drei Bundesländer eine Rundfunkanstallt teilen?... Das ist weder gerecht noch Medienpolitisch begründbar.
Ich wüsste auch kein anderes Land der Welt das sich neun eigenständige Rundfunkanstallten leisten würde.
 
Ich bin (noch) ein Gebührenzahler und deshalb habe ich das Recht darüber mitzudiskutiern ob mein Geld rechtlich und sinnvoll angelegt wird. Ich halte mich nicht für einen Medienexperten aber was mit meinem Geld passiert geht mich schon was an. Ich bin auch kein Politikexperte aber trotzdem darf ich über die Politik mitdisskutieren und ich darf sogar wählen gehen. So eine Bürgerbeteiligung ist bei den ÖFR natürlich unbekannt.
Ich bin Teil dieser Gesselschaft und disskutierte deshalb hier meine Meinung. (Ich spreche natürlich nicht für die gesammte Gesselschaft... genauso wenig wie der SWR.)

Es ist doch schon heute so das die ÖFR grössenteils nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen Programm machen. Der  Durchschnittszuschauer bei den ÖFR ist über 60 Jahre alt und junge Menschen schauen nur noch im einstelligen Prozentbereich die ÖFR. Die ÖFR machen kein Programm mehr für die gesammte Bevölkerung. Aber trotzdem müssen alle für die ÖFR zahlen. Renter und Soap Liebhaben sind bestimmt glücklich mit dem ÖFR System aber andere Bevölkerungsgruppen bekommen gar kein Programm geliefert obwohl sie Gebühren zahlen müssen. Das ist nicht gerecht und hat nichts mit dem Grundversorgunsauftrag der ÖFR zu tun.
Die ÖFR sind nicht dafür da ein Programm für die Merheit zu machen sondern sie sollen eine Grundverorgung bieten... und 7-8 Millarden Euro und über 20 TV Sender sind keine Grundversorgung mehr.
 
Es geht nicht darum ob Zuschauer das Programm ansehen. Es ist nicht der Auftrag der ÖFR Quotenprogramm zu machen sondern eine Grundversorgung zu bieten.
Bei welchen Quoten werden denn ÖFR Sendungen nicht mehr gezeigt? Wieviel Zushauer braucht es um ÖFR Ssndungen zu zeigen? Ob Zuschauer einzelne Sendungen sehen oder nicht hat nichts mit der Grundversorgung und mit dem Auftrag der ÖFR zu tun.
 Wenn die ÖFR Sendungen qualitativ so gut sind und so gerne von den Zuschauer gesehen werden könnte man diese ja privatisieren oder per PayTV senden... aber natürlcih würde das nicht funktionieren... das Geld könnte nicht erwirtschaftet werden.
Um es noch einmal zu sagen... Die ÖFR gibt es nur wegen den Gebühren.... und die Gebühren gibt es nur wegen der Grundversorgung! Wenn man mehr Programm (als die Grundversorgun) für die Zuschauer bringen will muss man dies anders finanzieren.

Ich sehe nicht das die ÖFR irgendwelche Doppeltstrukturen abschaffen oder Synergien nutzen. Es ist doch so das die ÖFR immer mehr Geld ausgeben... das dort gross gesparrt wird sehe ich nicht.

Ich denke schon das die Merheit für ein schlankeres ÖFR Sytem ist wenn sie dafür weniger zahlen müssten. Ich denke die Merheit der Bevölkerung wäre mit einem ÖFR System und einer Grundversorgung wie bei der BBC zufrieden wenn sie dafür auch nur die hälfte der Gebühren zahlen müssten.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Spock am 15. September 2009, 16:27
Wir haben an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass durch Fusionen und Kooperationen darauf hingearbeitet wird sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, Synergien zu schaffen, Doppelstrukturen abzuschaffen und letzendlich auch Gebühren zu sparen und mit Bedacht zu verwenden. Ist das nicht ein Weg in die richtige Richtung?

Als erstes sollte man erst einmal die Leute im ÖR entlassen, die an den alten Strukturen krampfhaft festhalten und diese gebetsmühlenartig verbreiten. ;)

Für echte Reformen braucht man Freidenker und Visionäre, die über den eigenen Tellerrand hinausschauen können und keine engstirnigen Gesetzestextableser!

Abgesehen davon bekommt man nicht das Unkraut aus dem Garten,  wenn man den Bock zum Gärtner macht. Damit will ich sagen, dass es sowieso unmöglich ist, dass der ÖR sich selbst reformiert. Eine erfolgreiche Reform kann nur mit eisernem Besen durch Dritte erfolgen. Eine Beteiligung der Bürger in Form eines Volksentscheides würde dann eure ÖR-Elfenbeintürmchen zum Einsturz bringen. Tief in eurem Inneren ist euch das auch bewusst, sonst würdet ihr das bestehende System nicht so kompromislos verteidigen.

Jeder ist sich eben selbst der Nächste. Aus diesem Grund zahle ich auch keine Rundfunkgebühren. Ich bin kein Betrüger, sondern Schwabe der sparen muss. ;D


Gruss
Spock
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Deali am 15. September 2009, 18:58
Nochmals,

auf dem nächsten Wahlzettel eine zusätzliche Frage:

Wollen Sie GEZ?  Ja oder Nein

Das wäre doch Demokratie pur

Ein Problem sind natürlich die Personen die Ihre Meinungsbildung über den "Tatort" beziehen!

Deali ;D
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 15. September 2009, 19:29
Ein Problem sind natürlich die Personen die Ihre Meinungsbildung über den "Tatort" beziehen!

Genau! Gerade eben habe ich kurz vor den Heute-Nachrichten um 19 Uhr die Werbung für die "Große Programmvielfalt" der ÖR gesehen. "Das ist Ihr gutes Recht" oder ähnlich, heißt im Werbespot.

Ich fühle mich von den ÖR regelrecht verarscht (entschuldigt bitte die Ausdrucksweise). Das ist die reinste Gehirnwäsche und soll nichts anders bewirken, als die ÜBERVERSORGUNG zu legitimieren. Und viele Leuten werden es glauben.

Jetzt verstehe ich Aussagen wie diese:

(...) Wir haben ein qualitativ sehr hochwertiges Programm und ich finde es lohnt sich es zu erhalten.
Klar, kann man darüber streiten, ob das ein oder andere Unterhaltungsformat noch zur Grundversorgung gehört.
Aber auch hier muß man doch erkennen, ohne Zuschauer würden diese Formate nicht existieren.
Und es gibt diese Zuschauer. Ist deren Meinung und Wille weniger wert als die Ideen im Forum?
Hier wird eine sehr strenge Auslegung des Begriffs Gundversorung vertreten.
OK.
Aber glaubt Ihr, dass Eure Auslegung mehrheitsfähig ist?

Seht ihr? Die Diskussion mit dem SWR war nichts anders als eine reine Sondierung im Feindesgebiet. Jetzt kennen diese unsere Argumente und gehen gezielt dagegen vor mit all ihrer Macht. Sie erreichen ein Großteil der Bevölkerung mit diesem von uns Gebührenzahlern bezahlten Werbespots und lachen sich ins Fäustchen. Pervers!

Auf der anderen Seite kann es auch bedeuten, dass unsere Arbeit langsam fruchtet und die ÖR kalte Füße bekommen. Jedenfalls ist der Werbespot verdammt verdächtigt.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Deali am 15. September 2009, 21:41

Genau! Gerade eben habe ich kurz vor den Heute-Nachrichten um 19 Uhr die Werbung für die "Große Programmvielfalt" der ÖR gesehen. "Das ist Ihr gutes Recht" oder ähnlich, heißt im Werbespot.


Ich habe letzt einen Werbespot von einem privaten Rundfunksender gehört, Tenor: Die GEZ braucht Ihr Geld - der MDR muss es verzocken, ZDF muss Gottschalk bezahlen, ARD braucht Knete für Lierhaus usw. usw.

Der war echt geil!!!

Deali ;D
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: KanarZkun am 16. September 2009, 00:24
Mich regt die ganze ÖFR Werbung auch auf. Da geben ARD, ZDF und die GEZ Millionen aus um ihr Image bei der Bevölkerung zu verbessern. Warum machen sie das... natürlich weil immer weniger Menschen mit dem ÖFR System zufrieden ist. Ich denke die Merheit der Bevölkerung ist für ein schlankeres ÖFR System mit weniger Ausgaben und einer konzentration auf Bildung, Nachrichten etc.

Man muss sich das vor Augen halten für Bildung gibt Deutschland Europaweit relativ wenig aus und wir landen nur auf einem Mittelfeld. Dagegen leisten wir uns den mit (weitem weitem Abstand) teuersten ÖFR System. Man kann sich natürlich fragen was für unser Land wichtiger ist unbedingt über 20 TV Kanäle und 60 Radiosender zu haben oder eine bessere Bildung. Wenn man ein ÖFR System hätte mit 5 TV Sendern und vieleicht 30 Radiosender hätte (ähnlich wie bei der BBC) könnte man 4 Milliarden Euro einsparren und dieses vieleicht in dei Bildung stecken damit wir dort in das obere Feld zurück kommen.
ICh denke die Bevölkerung würde sich für die Bildung und gegen 20 TV Sender aussprechen... Aber die Bevölkerung wird ja nicht gefragt und darf nicht entscheidet.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: uwpmd am 16. September 2009, 12:16
Zitat von SWR. Rundfukblabla " Würden wir dann das System nicht
an einer Minderheit ausrichten und damit gegen die Vorstellungen vieler Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland handeln?" was zu beweisen währe, dass ist Ihrerseits eine haltlose Behauptung. Die Mehrheit ist gegen ÖR und GEZ. Eine Volksabstimmung würde es ohne weiteres zeigen, jedoch versucht man ja mit allen Mitteln alles zu unterbinden was den ÖR und GEZ gefärden könnte, denn Sie wissen es, jeder weiß es, dass das der Untergang des ÖR bedeuten würde !! Es ist nur eine Frage der Zeit auch Ihr Posten wird gekippt werden. Das ist Versprochen, da können Sie jetzt in Ihren Pausen oder gar Arbeitszeit( sofern man das so nennen kann ) hier sonst wie viel gebetsmühlenartig runterschreiben.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Team24 am 16. September 2009, 20:38
Zitat
Jetzt wird es interessant. Wir wäre es mit einem Volksentscheid? Was würde die Mehrheit der Bevölkerung dazu meinen?

Wieso Mehrheit der Bevölkerung?

Es reicht ein Bundesland. Rundfunk ist Länderrecht und jedes Bundesland hat ein Verfahren für Volksbegehren.
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: René am 18. September 2009, 13:58
Fand ich heute im Internet: Überversorgung (http://www.digitalfernsehen.de/news/news_828548.html)

Irgendwann gibt es nur staatliches Fernglotzen. Danach fehlt uns nur noch der Trabbi und die Mauer...  :-X
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: Spock am 18. September 2009, 15:02
Das Problem ist doch einfach analog dem Soli-Zuschlag zu lösen:

Mit Einführung von HDTV im ÖR erhebt die GEZ einen zusätzlichen Zwangs-HD-Zuschlag und die Privaten können sich wieder im Schritt entspannen.
 :0012392: :0012392: :0012392: :0012392:

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass sich die Privaten mit CI+ sowieso ein Eigentor schießen werden.


Gruss
Spock
Titel: Re: Alternative Gebührenmodelle
Beitrag von: nodomain404 am 23. September 2009, 10:19
Wir haben an verschiedenen Stellen schon darauf hingewiesen, dass durch Fusionen und Kooperationen
darauf hingearbeitet wird sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, Synergien zu schaffen,
Doppelstrukturen abzuschaffen und letzendlich auch Gebühren zu sparen und mit Bedacht zu verwenden.

Mmh. Das merke ich immer bei den Sportübertragungen von ARD und ZDF. Jeder hat sein eigenes Team mit Kameras, weitere Ausstattungen und Morderatoren. Das nennt man  kooperieren und Gebühren mit Bedacht verwenden. Doppelstrukturen sind es auch nicht. Das nennt man Backup.

Wie hier schon schön geschrieben wurde geht es beim Öffentlichen Programm nicht um Quote.
Außerdem will ja hier niemand die Öffentlichen ganz abschaffen, sondern eher auf eine Anstalt reduzieren, die sich auf die Grundversorgung festlegen. Der Rest gehört meiner Meinung nach ins Private System rein. Entwerder FTA oder PayTV. Wenns so viele sind, die es schauen, dann würde das doch keine Probleme bereiten.
Ich habe auch nicht behauptet eine Medienexperte zu sein. Ich habe hier nur meine Meinung geäußert, was mich beschäftigt.
Ich habe bisher kein Argument gehört, welches diesen aufgeblähten Apperat legitimiert. Hochwertige Nachrichten kann auch ein Sender bringen. Kochsendungen Grundversorgung? Wieso weils derzeit so viele Private zeigen?
Ein Volksbegehren wäre mal ne gute Sache. Bzw. eine unabhängige Umfrage.

LG

nodomain404