Nach unten Skip to main content

Autor Thema: Fremdschämen für Kurt Beck  (Gelesen 2302 mal)

A
  • Beiträge: 38
Fremdschämen für Kurt Beck
Autor: 18. März 2015, 04:03
Fremdschämen nicht nur für rassistische Urteile aus den 50iger Jahren, sondern auch für Kurt Beck

Eben habe ich folgendes Redemanuskript Kurt Becks zu einer Rede, die er vor Vertretern der evangelischen Kirche Deutschlands hielt, gelesen, und mir gings wie der Richterin, die sich für Kollegen und deren Urteile aus den 50iger Jahren fremdschämte.
http://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,13529.msg91051/topicseen.html#msg91051

Ich schämte mich für die Unverfrohrenheit und Dummheit Kurt Becks.

Das Manuskript zur genannten Rede findet sich hier:
http://www.ekd.de/vortraege/2007/071128_beck_medienrede_berlin.html


Dort erklärt Kurt Beck den Funktionären der Kirche, die ihre Posten in den Rundfunkräten nutzen, um ihre Ideologie über den Rundfunk auf Zwangskosten der damit beglückten Bürger zu verbreiten:

„Denn wer heute nicht im Internet zu finden ist, den finden junge Menschen gar nicht mehr. Und wen man nicht findet und wer nicht präsent ist, der kann auch nicht die demokratischen, kulturellen und sozialen Werte unseres Landes vermitteln.“

Bei einer solchen Aussage frage ich mich, welche demokratischen und sozialen Werte werden vermittelt, wenn Nichtnutzer (und auch Nutzer) unter Androhung der Pfändung, des Aufbrechens der Wohnung und der Androhung von Haft gezwungen werden, gegen ihren Willen für einen Rundfunk zu bezahlen, den sie nicht sehen und hören wollen, aber der seinen Intendanten, z.B. dem Intedanten des NDR, Lutz Ma***or, 2012 eine Jahresgehalt von 305.000 Euro bezahlt, plus „Nebenverdienst“ - meist bei ARD-Unternehmen - von 27.000 Euro im Jahr.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/intendanten-gehaelter-was-die-chefs-von-ard-und-zdf-einstreichen/8594176.html

Hier ist der „Nebenverdienst“ fast so hoch, wie das Durchschnittsgehalt 2015 (31.000 Euro) des abhängig Beschäftigten in Deutschland und der Hauptverdienst fast 10x so hoch.

Wir kennen natürlich die geschwätzige Antwort, warum das aus Zwangsbeiträgen gezahlte Gehalt so hoch sein muss und sich in Zukunft „entwickeln“, also steigen muss:
Der höchstqualifizierte Mitarbeiter des ÖRR würde sonst von der Privatwirtschaft abgeworben. Wir alle wissen, wenn das so wäre, dann wäre er längst in der Privatwirtschaft. De facto wären wohl 2/3  bis ¾ der Mitarbeiter des ÖRR beim Arbeitsamt im Hartz4-Bezug, wenn der ÖRR gesundgeschrumpft würde.

Kurt Beck hat aber noch eine andere ebenso originelle wie schamlose Antwort. Er sagt zu den Gehältern beim ÖRR:

„Das Thema „Mindestlohn“ steht heute nicht an. Aber es passt in diesen Zusammenhang, dass gerade in der Medienbranche zunehmend auf billig bezahlte Kräfte zurückgegriffen wird - und Qualität dabei auf der Strecke bleibt. Deshalb sage ich ausdrücklich: Qualifizierte und angemessen bezahlte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind nichts für das man sich schämen oder rechtfertigen muss.“ (fettgedruckte Hervorhebung von mir)

Ja, Kurt Beck findet, dass sich die Mitarbeiter beim ÖRR für die im Artikel des Handelsblatts benannten Gehälter nicht schämen oder rechtfertigen müssen.
Diesen Leuten ist vor dem Durchschnittsjahresgehalt von 31.000 Euro 2015 in Deutschland doch jeder Realitätssinn abhanden gekommen! Da kann man sich nur noch fremdschämen, wenn Gerichtsvollzieher im Auftrag des ÖRR die Bürger des Landes, die den Rundfunk nicht nutzen wollen, pfänden, um Gehälter beim ÖRR zu zahlen, für die man sich dort „weder schämen noch rechtfertigen“ muss.
Denn diese Gehälter gewährleisten nach Kurt Beck, „gerade ein Stück des Funktionsauftrages, ... den die Gesellschaft erwartet.“

Den die Gesellschaft ERWARTET? Hat er tatsächlich erwartet gesagt in seiner Rede?

2013 hat der Beitragsservice des ÖRR 15 Millionen Mahnungen an Bürger verschickt und monatlich 60.000 Vollstreckungsersuchen an Gerichtsvollzieher zur Eintreibung des „Beitrags“ initiiert.
ww.stern.de/wirtschaft/news/rundfunkbeitrag-beitragsservice-treibt-gebuehr-durch-zwangsvollstreckung-ein-2161584.html

Es liegen bereits jetzt, trotz massiver Verzögerungstaktik des ÖRR, Tausende Klagen an Verwaltungsgerichten gegen den „Beitrag“ vor und Kurt Beck spricht davon, dass die Gesellschaft den „Funktionsauftrag“ des ÖRR ERWARTET! Wie kann man so dreist lügen? Wie korrumpiert muss man sein, um den Status quo, von dem man selber profitiert, durch solche Verdrehungen zu zementieren.

Die 15 Millionen gemahnten Nichtzahler des ÖRR erwarten diese Mahnungen und das „Angebot“ des ÖRR genauso wenig, wie sie vom Staat das Speichern ihrer Internetverbindungen oder das Abhören ihrer Telefon- und Handyverbindungen erwarten. Der freie Bürger erwartet keine fürsorgliche Belagerung durch Staat, Rundfunk, Kirchen, Nachrichtendienste und Politik zur angeblichen Bewahrung von Demokratie, Kultur und Werten, sondern dass seine Freiheit und sein Eigentum von willkürlichem Zugriff unangetastet bleibt! Eine solche Erwartung des Schutzes seiner Freiheit wird von Kurt Beck in seiner Rede als „Orientierungen, die manche für Werte halten“ verunglimpft oder als „Neoliberalismus“ beschimpft. Dafür wird die Kirche eingeladen, ihre Ideologie von vorgestern über den Runfunk zu verbreiten und fortzuentwickeln. Was kann man da noch fortentwickeln am Glauben an das Leben im Himmelreich nach dem Tode, bzw. für die Nichtzahler, das Leben in der Hölle?


Selber profitiert hat Kurt Beck u.a. als Vorsitzender des ZDF-Rundfunkrates und Vorsitzender der Rundfunkkommissionen der Länder. Ich weiss nicht, was Kurt Beck als Vorsitzender, z.B. des Rundfunkrates des ZDF, verdiente, denn das ZDF plaziert solche Informationen nicht transparent an gut sichtbarer Stelle, wenn es sie denn überhaupt veröffentlicht. Der Vorsitzende des Runfunkrates des WDR beispielsweise erhält 3000 Euro monatlich. Wohlgemerkt, das ist ein „Ehrenamt“, das den Inhabern, darunter sind auch Richter (sic!), zusätzlich zu ihrem eigentlich ausgeübten Beruf als Aufwandsentschädigung gezahlt wird.

Über diese „Entschädigungen“ findet sich hier etwas:

http://www.merkur-online.de/politik/guter-rundfunkrat-teuer-180168.html

und natürlich hier:
http://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=12305.0

Ja, das ist ein schönes kleines Extraverdienst für den sozialdemokratischen Funktionär Kurt Beck, der es mit seiner Ausbildung zum Elektromechaniker sicher nicht ohne qualifizierten Grund zum Ministerpräsidenten und Vorsitzenden des Rundfunkrates des ZDF gebracht hat, sondern gewiss im wesentlichen durch Leistung, für deren Bezahlung er sich natürlich „weder schämen noch rechtfertigen“ muss...

Nein, wenn sie selber glauben, sich nicht schämen zu müssen, dann ist fremdschämen für die Raffgier, Maßlosigkeit und Lügerei der Profiteure des Systems ÖRR angesagt. Ja, ich schäme mich für Kurt Beck!


Selbst Kurt Beck demonstriert in seiner Rede allerdings einige helle Momente, für die man sich tatsächlich NICHT fremdschämen muss. Von unerwarteter Klarsicht zeugt seine folgende Aussage:

„Ohne gesellschaftliche Akzeptanz ist weder die Rundfunkgebühr noch der öffentlich-rechtliche Rundfunk selbst überlebensfähig.“

Da ist er bei seiner Rede 2007 tatsächlich etwas weiter gewesen, als der ebenfalls durch und durch schamlose Egon Krenz es nach Jahrzehnten der DDR 1988 war.

Also lasst uns dieser hirnlosen Veranstaltung ÖRR auf Zwangskosten aller und gegen den Willen sehr vieler, wenn nicht der Mehrheit, endlich ihr verdientes Ende bereiten.


"TV is obsolete technology for me."
Edward Snowden


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged  »Letzte Änderung: 18. März 2015, 04:07 von Angela Ferkel«

T
  • Beiträge: 545
Re: Fremdschämen für Kurt Beck
#1: 18. März 2015, 09:26


Unterschriftenaktion: https://online-boykott.de/unterschriftenaktion
Rechtlicher Hinweis: Beiträge stellen keine Rechtsberatung in irgendeiner Form dar. Sie spiegeln ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider. Weitere Infos: Regeln

  • IP logged
"Sich fügen heißt lügen!"
(Der Gefangene. Erich Mühsam)

"Die einzige Kunst im Kapitalismus ist der Aufstand gegen alle Autoritäten!" (Graffiti)

"Etwas ist nicht recht, weil es Gesetz ist, sondern es muß Gesetz sein, weil es recht ist."
(Charles-Louis de Montesquieu)

http://www.zahlungsstreik.net

 
Nach oben