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Autor Thema: Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?  (Gelesen 2859 mal)

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Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?
Autor: 10. Oktober 2013, 23:55
Am 3. November findet in Berlin ein Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Berliner Energieversorgung statt. Die frühere Bewag ist 2003 an die schwedische Vattenfall verkauft worden, jetzt sollen die Stadtwerke als Anstalt öffentlichen Rechts errichtet werden und das beste ist wir dürfen darüber abstimmen. Bei den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten wär der Fall klar: abschaffen, privatisieren, alles nur nicht weitermachen wie bisher. Daher die Frage ob öffentlich-rechtlicher Strom cool ist. Es sollen sogar von den Engergieverbrauchern 6 Mitgleider in den Verwaltungsrat gewählt werden können, der produzierte Strom soll 100% öko sein.
Was meint ihr dazu?


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wtfacow

Re: Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?
#1: 11. Oktober 2013, 12:57
Am 3. November findet in Berlin ein Volksentscheid über die Rekommunalisierung der Berliner Energieversorgung statt. Die frühere Bewag ist 2003 an die schwedische Vattenfall verkauft worden, jetzt sollen die Stadtwerke als Anstalt öffentlichen Rechts errichtet werden und das beste ist wir dürfen darüber abstimmen. Bei den öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten wär der Fall klar: abschaffen, privatisieren, alles nur nicht weitermachen wie bisher. Daher die Frage ob öffentlich-rechtlicher Strom cool ist. Es sollen sogar von den Engergieverbrauchern 6 Mitgleider in den Verwaltungsrat gewählt werden können, der produzierte Strom soll 100% öko sein.
Was meint ihr dazu?

100 Prozent Öko, heißt 100 Prozent teuer!

Es hat schon seinen Grund warum alle anderen Länder schön fleißig weiter ihre AkWs bauen...
Nicht falsch verstehen ,  Atom -Ausstieg JA, aber nicht so schnell wie es in Deutschland passiert.

Erstens leben wir nicht sicherer, weil zb Unfälle in Frankreich (Grenze) uns genauso betreffen.(Nur wenn das Ausland auch mitmacht wird es wirklich sichererer)
Zweitens kann mit dem produzierten Öko-Strom gar nicht der ganze Bedarf gedeckt werden.(D.H. wir kaufen bestimmt bald Strom vom Ausland ein. (Zu deren Preisen! Ähnlich wie beim Sprit.
Drittens sind die Preiserhöhungen eine Unverschämtheit. Gerade im Privat Bereich. Firmen bekommen sonder Konditionen, und der kleine Mann zahlt ordentlich drauf.
Als Lösung sagt der Staat wir sollen halt Strom sparen...Die Reichen interessiert das überhaupt nicht, die schmeißen weiterhin Strom zum Fenster raus...Wer damit zu kämpfen hat ist mal wieder die Armen und Mittelschicht.

Ich fand einen Vorschlag der Linken dazu gar nicht so schlecht:

Jeder Haushalt bekommt eine bestimmt Anzahl an KW kostenlos im Jahr, wer mehr verbraucht zahlt den erhöhten Verbrauch mit Sonder Steuern die der Energie Wende zugute kommen !

Das wäre fair, und jeder Ich betone JEDER kann durch Stromsparen auch wirklich Geld sparen.
Dann wären auch die größten Stromverschwender bereit einen Gang zurück zu schalten.

Sorry wenn ich jetzt nicht direkt auf deine Frage eingegangen bin, wollte das aber mal loswerden.


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jetzt_reicht_es

Re: Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?
#2: 11. Oktober 2013, 13:53

Erstens leben wir nicht sicherer, weil zb Unfälle in Frankreich (Grenze) uns genauso betreffen.(Nur wenn das Ausland auch mitmacht wird es wirklich sichererer)

Genau so ist es!
Schon wieder eine schwachsinnige Entscheidung unserer Bundesregierung. Damals wollte Frau Merkel die BW Wahlen gewinnen, wo ihre Partei ja bekanntlich jammerlich versagt hat!

Nur weil in Japan ein Unfall passierte, will man jetzt um jeden Preis alle AKWs loswerden.
Nun wird folgendes passieren: wir schaffen die relativ sicheren AKWs deutscher Standard ab und kaufen unser Strom bei Frankreich, Tschechien, Bulgarien usw.
Dreimal dürft ihr mal raten woher der Strom dann kommt:
Der Strom wird aus den "sicheren" Anlagen aus Bulgarien und Tschechien kommen, die unserer Freunde schön um uns drumrum bauen werden.
Und wenn man (Gott bewahre) ein Unfall mal passiert, sind wir ja praktischer weise gar nicht davon betroffen, weil wir ja keine AKWs mehr haben und nur unsere dummen Nachbarn schießen sich ins Knie!
Alles nur ironisch gemeint!

In Bayern sind heute noch gefährliche Spuren aus Chernobyl zu finden: Die Katastrophe passierte 1988 und in 2500 KM Entfernung! Was lässt diese Politiker die Vorstellung haben, dass wir deutsche sicherer dran wären, wenn wir unsere AKW abschaffen und unsern Strombedarf bei den lieben Nachbarn eindecken, welche die viel "bessere" und "sicherere" Technik in Vergleich zu uns deutschen haben?


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S
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Re: Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?
#3: 13. Oktober 2013, 08:08
Gute Frage.

Vllt mal ein paar Gedanken dazu, die ich mir in letzter Zeit gemacht habe.

These:
Zitat
Die privatisierung ist gar nicht schuld an den Preisen, da die privaten Energiekonzerne nur durch Hilfe des Staates so handeln können, wie sie es tun.

Die These ist insofern "etwas gewagt", da es sich um Grundversorgung mit einem Flächendeckenden Netz handelt.

Aber trotzdem:
1. AKWs
AKWs werden vom Staat beim Bau subventioniert und können auch nicht versichert werden.
Also tragen die Konzerne weder die vollen Kosten für den Bau, noch das Risiko, falls doch einmal etwas passiert.
Es gibt keine Versicherung, die ein AKW versichern würde.
Somit wäre mMn. nie ein AKW gebaut worden, falls die Konzerne dafür haften müßten.

2. Subventionen allgemein:
Wie viele Sinnlose Dinge werden von Konzernen gebaut, da sie vom Steuerzahler mitfinanziert werden?
zB. die Windparks, die gebaut wurden, aber gar nicht (nicht alles) ins Netz einspeisen können.
Durch diese Zuschüsse haben die Konzerne doch gar kein Interesse nach neuen, besseren Lösungen zu suchen.

3. Gesetze für Konzerne:
a) Bestes Beispiel die Befreiung für Energieintensive Unternehmen.
Diese werden entlastet und der "Rest" zahlt es mit.
Habe sogar mal eine Rep. gesehen, in der Mittlere Unternehmen sinnlos Maschinen zusätzlich laufen lassen, um über den Grenzwert zu kommen, da es dann billiger ist, als wenn sie weniger Strom verbrauchen.  (Wenn ich die wiederfinde, reiche ich den Link nach ;) )
b) Ist mehr eine Vermutung, da ich noch keine Erfahrung damit hatte. Evtl. kann jemand was Genaueres dazu sagen.
Wer als privater selber Strom erzeugt kann diesen ins Netz einspeisen und bekommt dafür einen festgesetzten Betrag, den er selbst nicht beeinflussen kann. Einfach ein Kabel zum Nachbar ziehen (da wo es geht) und Ihm den Strom verkaufen ist vllt möglich, durch die Gesetze, Umlagen, Steuern, aber nicht sinnvoll, sonst hätten das bestimmt schon viele gemacht.


Da es sich eben um ein Landesweites Netz handelt das alle brauchen, wäre in dem Fall eine komplette staatliche Verwaltung uU.  sinnvoll.
Andererseits haben die Konzerne die Netze aber nicht selbst gebaut, sondern nach und nach vom Staat gekauft.
Bei einer privaten Versorgung von Anfang an, ohne staatliches Zutun, hätte es statt der Konzerne mMn. mehr kleine Versorger hervorgebracht, da die Versorger ja selbst die Netze aufbauen müßten und somit mehr Konkurrenz für bessere Preise sorgt.
Nachteil wäre dann wahrscheinlich, dass es in jeder Region andere Strompreise gibt.

Sicher ist aber, dass die aktuelle Situation sc**** ist, da Bau und Risiken auf die Steuerzahler umgelegt werden, die Gewinne aber komplett bei den Konzernen bleiben.  >:(

Gruß
Tom


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Danke an alle Helfer in diesem Forum  :)

Wer in der Demokratie schläft, wacht in einer Diktatur auf.

o

obelix

Re: Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?
#4: 13. Oktober 2013, 08:52

These:
Zitat
Die privatisierung ist gar nicht schuld an den Preisen, da die privaten Energiekonzerne nur durch Hilfe des Staates so handeln können, wie sie es tun.

Das ist vollkommen richtig!

Als weiteres Beispiel wurde ausgerechnet das die gesamten Kosten des Irak - Afghanistan Krieges der USA mehr als ausgereicht hätten um sie komplett auf erneuerbare Energie umzustellen und sie wären dann immer noch und für lange Zeit die Nr.1 
Aber Erdöl-Gas-Atom Industrie war Krieg und damit schnelles Geld wichtiger.



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Re: Ist öffentlich-rechtlicher Strom cool?
#5: 10. Dezember 2013, 23:58
Schau dir mal die Wahlergebnisse, ob nun Kommunalwahl oder Bundestagswahl, in Berlin an - dann wird dir klar, warum verstaatlichen in Berlin cool ist ;-) Die Wahlkreise in Ostberlin wurden alle samt von den Linken gewonnen, und deren Wähler sind doch schon aus Prinzip für Verstaatlichung.  :laugh: Ich hoffe es ist allen klar, dass das hier Satire ist. ;-)


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