Die Mär der bösen werbefinanzierten PrivatenFolgenden Kommentar habe ich in bei den Deutschen Wirtschaftsnachrichten anlässlich des gestrigen Berichts »Endlich: ARD und ZDF vom Millionen-Joch des Fußballs befreit!« gelesen. Darauf hin musste ich meinen "Senf" dazu geben, denn das ist eine weit verbreitete Mär, um den Finanzierungszwang zu rechtfertigen:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/07/12/endlich-ard-und-zdf-vom-millionen-joch-des-fussballs-befreit/comment-page-6/#comment-223554Zitat:
»argus germanicus sagt:
…ist nicht ganz korrekt, dass uns Nicht-Fussballfanatikern die Reklame auf RTL und Co. nix angeht – Produktwerbung wird in letzter Konsquenz IMMER VON ALLEN Konsumenten des Produktes finanziert, da sie natürlich auf den Endpreis aufgeschlagen wird!«
Mein Kommentar dazu:
»@argus germanicus
Das glauben Sie nicht im Ernst? – Am Supermarktregal habe ich die WAHL, mich für Nutella zu entscheiden oder mich zu bücken und nach dem Glas "Nulacta" für nur 99 Cent zu entscheiden. Das geht aber weiter: Ich kann mich entscheiden, nichts zu kaufen – dann gibt es keine Nugat-Creme auf dem Frühstückstisch.
Was Sie beschreiben ist nicht nur falsch, sondern auch weltfremd. Wir leben nun in Deutschland in einer (noch) sozialen Marktwirtschaft und dazu gehört auf jeden Fall Werbung zu den treibenden wirtschaftlichen Kräften. Was glauben Sie, ginge es uns, wenn unsere Spitzenindustrie auf der ganzen Welt für ihre Produkte keine Werbung machen würde? Werbung führt bei uns zum Wohlstand.
Was Sie zu beschreiben versuchen, ist realitätsfremd und würde in der Konsequenz dazu führen, dass die Menschheit sich in die Höhlen unserer Urahnen zurückzieht. Rückschritt.
Merken Sie: Werbung hin oder her – es geht um die FREIE Entscheidung. Wir sind nicht in einem gesetzlosen Raum und die Politik hat durchaus die Mittel, die gesamte Medienlandschaft an die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts anzupassen. Sie ist aber zu feige.
Jedenfalls gibt es nicht die guten, zwangsfinanzierten und angeblich werbefreien Öffentlich-Rechtlichen auf der einen und die bösen, werbefinanzierten Privaten auf der anderen Seite. Das ist eine zu plumpe und einfache Denkweise, denn dazwischen gibt es einen unendlichen Raum, den man nur zu gestalten braucht. Also nicht nur schwarz und weiß.
Trotzdem sollte man nie den Zwang aus den Augen verlieren: Das ist für diesen Zweck heute ein Relikt aus dem kalten Krieg. Zwangsgebühren für einen Apparat, der im medialen Überfluss nicht mehr notwendig ist.
Ich empfehle Ihnen folgende zwei Links. Danach können wir uns gerne weiter unterhalten:
http://www.online-boykott.de/de/kommentare/53-grundversorgunghttp://www.online-boykott.de/de/kommentare/54-grundversorgung-im-21-jahrhundertRené Ketterer Kleinsteuber«