maz-online.de, 07.10.2019
Täuschungsfall: Deutschlandradio trennt sich von ReporterDas Deutschlandradio hat die Zusammenarbeit mit einem freien Mitarbeiter beendet, der Beiträge gefälscht haben soll. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" und beruft sich auf einen Sprecher der Rundfunkanstalt.
Der Mann hatte offenbar O-Töne verwendet, die er gar nicht selbst aufgenommen hatte, sondern aus anderen Medien stammten. Dem Deutschlandradio zufolge habe der Reporter die Täuschungen in wesentlichen Punkten eingeräumt. […]
"Kein zweiter Fall Relotius"
Dem Online-Magazin "Übermedien", das zuerst über den Fall berichtet hatte, sagte Deutschlandfunk-Chefredakteurin Birgit Wentzien: "Der Fall ist kein zweiter Relotius." Der Kollege habe keine Geschichten erfunden, sich allerdings an fremdem Material bedient.
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Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/deutschlandfunk.pngDeutschlandfunk, 07.10.2019
Dlf-Chefredakteurin: „Wir müssen die Instrumente schärfen“Anstatt selbst Interviews zu führen, hat ein freier Mitarbeiter des Deutschlandradios O-Töne von anderen Medien als eigene ausgegeben. Man habe die Zusammenarbeit mit dem Journalisten inzwischen einvernehmlich beendet, sagte Dlf-Chefredakteurin Birgit Wentzien im Deutschlandfunk.Birgit Wentzien im Gespräch mit Mirjam Kid
Der freie Mitarbeiter hatte mehr als zwei Jahrzehnte lang Radiobeiträge aus dem europäischen Ausland für Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur geliefert, darunter auch Beiträge für die Sendung @mediasres. Der Sender wirft ihm vor, zuletzt unsauber gearbeitet zu haben. So hatte er Redaktionen nicht darüber informiert, dass sein Audiomaterial nicht aus eigenen Interviews stammte. Außerdem hatte er in Beiträgen den Eindruck erweckt, selbst vor Ort recherchiert zu haben – obwohl das nicht der Fall war.
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Chefredakteurin verweist auf Fürsorgepflicht des Hauses
Der betroffene Mitarbeiter habe nachvollziehbar begründen können, warum er diese Fehler „aus einer persönlichen Situation heraus“ gemacht habe. Deswegen habe sich das Haus auch dagegen entschieden, selbst an die Öffentlichkeit zu gehen: „Wir haben praktisch in dem Moment einen Schutzwall um ihn herum gezogen, um ihn natürlich auch für die Zukunft nicht verbrennen zu lassen. Das war die fundamentale Fürsorgepflichtentscheidung“, erklärte die Chefredakteurin. […]
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(Link führt zu einem Angebot des örR. Zum Aufrufen der Webseite URL kopieren (Klick auf "Auswählen", dann ctrl+c), in einem neuen Browserfenster/-tab in die Adresszeile einfügen (ctrl+v) und bestätigen)Danke an User pinguin für den Hinweis.