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ARD, ZDF und Deutschlandradio wollen ab 2021 zusätzlich 3 Mrd Euro
ChrisLPZ:
Medienkorrespondenz.de, 27.06.2019
ARD, ZDF und Deutschlandradio wollen ab 2021 zusätzlich 3 Mrd Euro
von Volker Nünning
--- Zitat ---Ende April mussten die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Finanzbedarf vorlegen für die neue vierjährige Rundfunkbeitragsperiode ab Januar 2021. ARD, ZDF und Deutschlandradio hatten zu diesem Termin der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) die entsprechenden Zahlen zu übermitteln.
Zu ihren Finanzmeldungen gaben die Sender dann am 2. Mai Pressemitteilungen heraus. Darin, so hatte man den Eindruck, ging es den Sendern allerdings nicht um Transparenz bezüglich ihrer Finanzplanungen ab 2021. So ließen sich aus den Pressemitteilungen keine Rückschlüsse dazu ziehen, um welchen Gesamtbetrag aus Sicht der Anstalten ihr Budget im Zeitraum von 2021 bis 2024 steigen sollte. Offenbar hatten sich die Intendanten der Sender darauf verständigt, so wenig wie möglich an aussagenkräftigen Zahlen zu veröffentlichen und auf prozentuale Steigerungsraten zu setzen anstatt auf konkrete absolute Beträge.
Nach MK-Informationen haben die öffentlich-rechtlichen Sender bei der KEF für die Beitragsperiode 2021 bis 2024 zusammen einen ungedeckten Finanzbedarf in Höhe von insgesamt 3 Mrd Euro geltend gemacht. Das heißt, die Anstalten benötigen aufgrund ihrer Planungen diesen Milliardenbetrag zusätzlich, um in der neuen Periode aus ihrer Sicht bedarfsgerecht finanziert zu sein. Von dem gesamten Mehrbedarf entfallen auf die neun ARD-Anstalten insgesamt 1,84 Mrd Euro, auf das ZDF 1,06 Mrd und auf das Deutschlandradio 104 Mio Euro.
Der von den Anstalten nun angemeldete zusätzliche bzw. ungedeckte Finanzbedarf von 3 Mrd Euro für die neue Vierjahresperiode ergibt im Schnitt 750 Mio Euro pro Jahr. Rechnet man diese Summe auf den monatlichen Rundfunkbeitrag um, entspricht dies einem Betrag in Höhe von rund 1,70 Euro. […]
Aufschlag beim Rundfunkbeitrag
[…]
Prüfung der KEF
[…]
--- Ende Zitat ---
Weiterlesen auf:
https://www.medienkorrespondenz.de/politik/artikel/finanzbedarf-ard-zdf-und-deutschlandradio-wollen-ab-2021-zusaetzlich-3-mrd-euro.html
Weitere Pressemeldungen hierzu:
Meedia
Rundfunkbeitrag: ARD und ZDF wollen für nächste Gebührenperiode 3 Milliarden Euro mehr
https://meedia.de/2019/06/27/rundfunkbeitrag-ard-und-zdf-wollen-fuer-naechste-gebuehrenperiode-3-milliarden-euro-mehr/
DWDL
Bericht: Öffentlich-Rechtliche wollen drei Milliarden mehr
https://www.dwdl.de/nachrichten/72907/bericht_oeffentlichrechtliche_wollen_drei_milliarden_mehr/
Welt
Öffentlich-Rechtliche wollen drei Milliarden Euro zusätzlich
https://www.welt.de/kultur/medien/article195986047/Rundfunkbeitraege-Oeffentlich-Rechtliche-wollen-drei-Milliarden-Euro-zusaetzlich.html
Danke an User "fox" für den Hinweis
Tagesspiegel
Rundfunkbeitrag auf 19,20 Euro? Öffentlich-rechtliche Sender wollen drei Milliarden Euro mehr
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/rundfunkbeitrag-auf-19-20-euro-oeffentlich-rechtliche-sender-wollen-drei-milliarden-euro-mehr/24500542.html
FAZ
Rundfunkbeitrag: Öffentlich-Rechtliche wollen drei Milliarden Euro mehr
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/ard-zdf-und-deutschlandradio-haben-ihren-finanzbedarf-angemeldet-16257002.html
Morgenpost
Rundfunkgebühr: ARD und ZDF legen Bedarf vor
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article226308275/ARD-ZDF-und-Deutschlandradio-fordern-Milliarden-Euro-mehr.html
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Eine kleine Auswahl an Leserkommentaren:
Beim Tagesspiegel:
--- Zitat ---Diese ÖR haben keinen Beitrag über 10 Euro im Monat verdient - alles, was darüber liegt, ist krasse Verschwendung, Korruption, unangemessen und ein Skandal für eine demokratische Öffentlichkeit! Niemand schaut mehr diesen Quark, der sich am besten auf Sender wie Dlf, DlfKultur, Phoenix, arte, beschränken sollte, die noch etwas zu bieten und etwas zu sagen haben - der Rest ist einfach komplett überflüssig. Ein wirkliches Versagen der Politik (v.a. der Grünen und der SPD), jetzt noch mehr in den gierigen Rachen verabreichen zu wollen. Reform der ÖR und Senkung des Zwangsgeldes sofort!!
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---bereits jetzt über 20.000.000 euro tagtäglich
genügen immer noch nicht???
nur mal zur visualisierung:
die täglich von unten nach oben geschaufelten millionen genügen, um ca. 80 ein(zwei)familienhäuser oder eigentumswohnungen hinzustellen.
jeden tag.
aber frechheit wird schon siegen, oder?!!
anstatt immer noch mehr (für wen oder was eigentlich??) haben diese anstalten auf ca. 10% ihres jetzigen etats zurechtgestutzt zu werden.
das entspricht auch der gelieferten qualität.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Da Haushaltsabhängig - sind es nicht eigentlich Mietnebenkosten die hier mal eben so um 10 Prozent erhöht wurden Bzw. werden sollen?
--- Ende Zitat ---
Über 360 Kommentare bei der Welt (!):
--- Zitat ---Ich würde eher meinen Wohnzimmerofen mit den zusätzlichen Euros heizen anstatt dieser Institution auch nur einen Cent mehr zu bezahlen.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---wie wäre es mal mit sparen?
Jede Firma muss schauen, das sie über die Runden kommen mit dem vorhandenen Budget !
Die ÖR sollten sich hinsetzen und vernünftig planen, weil Geld haben die ja im Überfluss gegenüber den Privatsendern.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Mehrbedarf ist ein tolles Wort. Ganz herrlich.
Macht das Framing endlich freiwillig. Wer den Service nutzen will, soll zahlen, wer lieber andere Medien konsumiert, soll dort zahlen. Schon haben wir ein System, das wirtschaftlich ist.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Die schlechte Nachricht: Man kann uns zwingen, das Framing-TV zu bezahlen.
Die gute Nachricht: Man kann uns nicht zwingen, es anzuschauen.
--- Ende Zitat ---
--- Zitat ---Statt 9 Mrd. sollt IHR 1 Mrd. € jährlich kriegen und lernen wirtschaftlich zu kalkulieren und zu SPAREN !
Wir haben keine Planwirtschaft mehr !
--- Ende Zitat ---
googler:
3 Milliarden wären nach Adam Riese ca. 5 Euro pro Haushalt mehr, denn Mehreinnahmen durch Werbung wird es wohl kaum geben.
Ich denke, dann haben wir einen Volksaufstand 8).
drboe:
--- Zitat von: googler am 27. Juni 2019, 17:57 ---3 Milliarden wären nach Adam Riese ca. 5 Euro pro Haushalt mehr, denn Mehreinnahmen durch Werbung wird es wohl kaum geben
--- Ende Zitat ---
Die Steigerung um 3 Milliarden bezieht sich auf Ausgaben von derzeit ca. 38 Milliarden in vier Jahren. Damit stiegen die "Rundfunkbeiträge" um ca. 7,9%. D.h., dass statt 17,50€ künftig ca. 18,88€ fällig würden, was eine Erhöhung um monatlich 1,38€ entspräche. Das ergibt sich in etwa auch, wenn man die jährlichen Mehrforderungen von 750 Mio € durch 45 Mio "Beitragskonten" teilt. Wie Volker Nünning von medienkorespondenz.de auf eine Steigerung von monatlich 1,70€ kommt, verschließt sich mir.
M. Boettcher
cook:
Es wird natürlich aufgerundet, macht 19,00. Damit es nicht so gerundet aussieht, legt man 20 Cent drauf.
19,20 ist doch ein schöner Preis. Sieht schick aus. Fühlt sich gut an.
Von mir aus können sie nicht genug erhöhen. Je höher der Rundfunkbeitrag steigt, desto mehr spare ich (#)
Spark:
Schon als Kais... ähm... Dr. Wilhelm den ARD Vorsitz übernahm, krähte er sofort nach 3 Milliarden Euro mehr ab 2021. Aber was natürlich weiterhin wohlweislich verschwiegen wird, ist der Punkt, dass ab 2021 - 2024 ca. 3 Milliarden Euro für die Pensionsrückstellungen gebraucht werden.
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