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Autor Thema: Ulrich Wilhelm: „Wir haben die Kontrolle abgegeben“ (FAZ Abo/Print)  (Gelesen 2516 mal)

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FAZ Staat und Recht (Abo) oder Printausgabe vom 14.02.2019 (Seite 8 )

Staat und Recht
„Wir haben die Kontrolle abgegeben“

Ein Gespräch mit dem ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm über den öffentlichen Raum, die Internetgiganten und den Rundfunk

Von Reinhard Müller

Zitat
Herr Wilhelm, sehen Sie sich als Vorsitzender der ARD als Hüter des öffentlichen Raumes?
Das Thema beschäftigt mich auch als Staatsbürger und Jurist, Der öffentliche Raum ist ja der entscheidende Ort für die Entfaltung der Grundrechte, für das Herstellen von Öffentlichkeit und auch das Ringen um Kompromisse, das immer wieder nötige Ausloten aller wesentlichen Argumente zu einem bestimmten Thema
[…]

Sie sprachen die „staatsferne Gestaltung" an. Die bietet der öffentlich-rechtliche Rundfunk?
Wir sind ein Anbieter unter vielen. Wir haben in der Tat attraktive Inhalte mit unseren Mediatheken, die eine Vielzahl von Menschen nutzen. Aber ich sehe hier keine alleinige Verantwortung, Schließlich geht es nicht um ein Thema des Rundfunks, sondern um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Diese müssen wir groß denken und brauchen für eine solche Infrastruktur den Gestaltungswillen der Politik.

Ist das nicht wettbewerbsrechtlich zweifelhaft?
Nein, auch das Silicon Valley ist nicht allein durch den Markt entstanden, sondern dank Milliarden an US-Steuergeldern und einer klaren Zielsetzung. […]

Sollte sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht gerade in diesen Zeiten auf eine Grundversorgung beschränken?
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist derzeit so groß, wie es dem gesetzlichen Auftrag entspricht. Ihn in seinem Zuschnitt zu verändern, das wäre die Aufgabe des Gesetzgebers, Wir glauben, dass die umfassende Beauftragung von Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung, mit Filmen und mit Sport zeitgemäß ist, und ich plädiere leidenschaftlich für deren Beibehaltung […]

Hart gerungen wird ja auch um die Frage der „Staatsfeme". Wie erleben Sie Versuche der Einflussnahme in der Praxis? Versteht die Politik den öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Haussender?
Versuche, von außen Einfluss zu nehmen - diese latente Gefahr besteht freilich immer. Natürlich braucht, wer sich mitteilen möchte, Sendezeiten oder redaktionelles Gehör, Und das stachelt natürlich seit jeher viele Akteure an.Doch dem stellen wir uns mit aller Kraft entgegen. Den Sendern ist klar, dass die verfassungsrechtlich verbriefte Rundfunkfreiheit und das Grundprinzip redaktioneller Unabhängigkeit das höchste Gut ist. […]

Weiterlesen auf:
https://edition.faz.net/faz-edition/politik/2019-02-14/wir-haben-die-kontrolle-abgegeben/268879.html/


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„Nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken." (E. Kästner)

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Zitat
...auch das Silicon Valley ist nicht allein durch den Markt entstanden, sondern dank Milliarden an US-Steuergeldern und einer klaren Zielsetzung.

Framing in Action.  Diese Aussage ist falsch, und die Mentalität dahinter ist auch ein Grund, warum es keinen Silicon Valley in Deutschland geben kann.


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MDR.DE > MEDIEN360G Das Portal des Mitteldeutschen Rundfunks für Medienthemen
Das Altpapier am 14. Februar 2019
Ein Altpapier von Juliane Wiedemeier **

Zitat
[…]
+++ Sein Wissen über Suggestivfragen auffrischen kann heute jeder im Interview, das Reinhard Müller mit dem ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm für die Staat-und-Recht-Seite der FAZ geführt hat, z.B. mit Formulierungen wie “Sollte sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht gerade in diesen Zeiten auf eine Grundversorgung beschränken?“ oder “Aber ist nicht mittlerweile eine mediale Vielfalt erreicht, welche die ursprüngliche Begründung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wegfallen lässt?“
https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-852.html(Link führt zu einem Angebot des örR. Zum Aufrufen der Webseite URL kopieren (Klick auf "Auswählen", dann ctrl+c), in einem neuen Browserfenster/-tab in die Adresszeile einfügen (ctrl+v) und bestätigen)

** Juliane Wiedemeier
Zitat
[…] freie Journalistin, sondern auch Gründungsredakteurin der Prenzlauer Berg Nachrichten. In den Jahren darauf wurde die kleine Zeitung für den Grimme-Online-Award nominiert […]
im Auftrag des MDR für die Medienkolumne Altpapier […]
http://www.juliane-wiedemeier.de/

Anmerkung:
Zitat
Sein Wissen über Suggestivfragen auffrischen kann heute jeder im Interview, das Reinhard Müller mit dem ARD-Vorsitzenden Ulrich Wilhelm für die Staat-und-Recht-Seite der FAZ geführt hat[…]
Das kann nicht nur jeder - das sollte jeder!  ;)

Ist dieses MDR-Angebot eigentlich nicht (zu) presseähnlich?


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Außer auf Kollegen schimpfen und rummotzen kann der ÖRR nichts mehr. Grundbegriffe der Journalistik sind ihm fremd.

Wikipedia: Suggestivfrage
Zitat
Eine Suggestivfrage ist eine Frageform, bei der der Befragte durch die Art und Weise der Fragestellung beeinflusst wird, eine Antwort mit vorbestimmtem Aussageinhalt zu geben, die der Fragesteller erwartet. Die Art und Weise der Frage hat den Zweck, auf das Denken, Fühlen, Wollen oder Handeln einer Person einzuwirken und den Befragten von einer rational bestimmten Antwort abzuhalten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Suggestivfrage

Hätte Juliane nur mal die Gelegenheit genutzt,  bei Wikipedia ihr Wissen über die Bedeutung des Wortes Suggestivfrage "aufzufrischen" (oder erstmals zu erlangen).

Aber was soll man schon von einer Anstalt halten, die jeden und alles mit Framing bedenken möchte?

Nur weil eine Frage die Ansicht des Gegenübers hinterfragt oder provozierend ist, ist sie noch lange nicht suggestiv oder unterstellend. Selbstverständlich muss ein guter Interviewer gerade gegenüber rhetorisch Trainierten etwas bissiger auf den Grund gehen. Sonst könnte man sich das Interview auch sparen und gleiche eine PM abdrucken.

Das ist bei ARDZDFDLR unbekannt, weil dort mit der Regierungspolitik nur noch Gefälligkeitsinterviews gemacht werden, bei denen die Fragen vorab freigegeben werden. Staatsfunk eben.


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Eine politische Beeinflussung von außen ist gar nicht nötig, da sie ja schon von innen geschieht...


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