"Beitragsservice" (vormals GEZ) > Alternativen zum ÖR-Rundfunk und dessen Finanzierung

Dossier "Rundfunk-Agenda 2020" (von Hans-Jürgen Kupka)

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jasonbourne:

--- Zitat von: drone am 11. Januar 2019, 09:13 ---
--- Zitat von: ope23 am 09. Januar 2019, 16:28 ---[...] denn Ende Dezember 2017 sind diese "Bürger und drei große Unternehmen" noch nicht "vor Gericht" gescheitert worden. Diese Konstellation "Bürger und drei große Unternehmen" passt ja genau auf die ausgewählten vier Leitverfahren.[...]

--- Ende Zitat ---
Das BVerwG hatte bereits in 2016 "Bürger und drei große Unternehmen" "gescheitert". Darauf dürfte sich dann auch das von Dir weiter oben erwähnte Zitat von Kupka (im PDF Seite 31) beziehen...

--- Ende Zitat ---

Auf deine PM hin: So eine Diskussion gehört ins Forum.

Ich halte dieses PDF für gefährlich.

Es erwähnt nicht einmal, dass der ÖRR längst obsolet geworden ist.
Oder dass er längst keine Zuschauer unter 55/60 jahren mehr anzieht.
Youtube, Netflix, Amazon, Social Media und das gesamte Internet haben die ÖRR für alle Menschen, die es benutzen, obsolet gemacht.
Aufgrund der U55 Zuschauer kauft das ÖRR ja auch die ganzen Sportrechte - ohne Fußball wäre der Schnitt noch schlechter.

Das Dossier bejaht grundsätzlich einen ÖRR - und der muss finanziert werden.
Ob das wie früher beim GEZ-Schwarzen-Scheriff oder per Zwangsbeitrag läuft, ist erstmal nicht wichtig.

Er diskutiert eine Reform von 20 Fernsehsendern auf 10 - vollkommen willkürlich.
Früher reichte ein Sender, der 3-4h gesendet hat.
Wofür braucht es 10 Sender? Als politisches Zuckerl für das bestehende System.

Es wird auch nicht im Ansatz erwähnt, wofür der ÖRR gedacht war und was im GG steht.
Der Auftrag erwähnt in keinem Fall Tatort und ähnliche Unterhaltung.
Im Grunde sind weniger als 10% des Programms Information.
Und man muss sich schon Fragen, ob eine Doku überhaupt etwas mit dem eigentlichen Ziel eines öffentlichen unabhängigen Mediums zu tun hat.

drone:
Im Internet bin ich noch auf einen Kommentar von Hans-Jürgen Kupka gestoßen, den ich angesichts von verschwindenden Seiten und KI-gesteuerten Zensurmaßnahmen im Netz hier gern "verewigen" möchte.

--- Zitat von: Hans-Jürgen Kupka in einem YouTube-Kommentar (vor ca. 5 Monaten) ---Der "Beitragsservice" kann abgeschafft werden, wenn die Finanzierung über Steuern erfolgen würde, wie in: NL, Belgien, Finnland, DK ab 2019, Kanada, Australien usw. (Einsparung von rd. 240 Mio.€/Jahr). Das Konzept "Rundfunk-Agenda 2020" mit dieser Zielrichtung ist unter www.neue-ard-forum.de zu finden. Den 13 Intendanten u. 16 Ministerpräsidenten ist das Konzept bekannt.
Hans-Jürgen Kupka
--- Ende Zitat ---
(Hervorhebungen nicht im Original)

Ich möchte damit gern vermeiden, dass während oder nach den Verhandlungen der MinisterpräsidentInnen/IntendantInnen, die ja im Dezember 2018 zunächst erfolglos abgebrochen wurden, u.U. Behauptungen von "Alternativlosigkeit" in den MSM (neu für: Mainstream-Medien) - oder bei den "AkteurInnen" selbst - kritiklos auftauchen/verbreitet werden.

Der Kommentar wurde laut Herrn Kupka (Mail von Tue, 15 Jan 2019 10:21:51 +0100) im Original vor ca. 5 Monaten auf YouTube gepostet (ich kann ihn dort allerdings nirgends finden - wer kann?), und ist u.a. nur noch auf mehreren "Comment-Jacking"-Seiten wie hier [1] (dort unter Umgehung des Werbemülls einfach nach "Kupka" suchen) auffindbar. Der Inhalt seiner Kommentare wurde von Herrn Kupka aber so bestätigt.


[1] GEZ nicht zahlen - neues Urteil! Kippt der Rundfunkbeitrag jetzt endgültig? (zuletzt aufgerufen am 15.1.2019)
https://de-visions.com/detail/gez-nicht-zahlen-neues-urteil-kippt-der-rundfunkbeitrag-jetzt-endgültig-JT7nLOb6YP0.html
(auch der andere Kommentar von Kupka auf dieser Website könnte hier von Interesse sein...)

jasonbourne:
Ich sag es mal so:
Steuerfinanzierung ist besser als das aktuelle System, das ja eine Steuer auf Wohnraum ist, aber dann rechtlich ein Beitrag.
Es ist aber nicht das, was die meisten hier wollen, und das ist: nicht für den ÖRR zahlen zu müssen.
Bei einer Steuerfinanzierung ist genau das Gegenteil der Fall: Jjeder Steuerzahler zahlt weiterhin, nur dann halt indirekt.

Ich halte die Option, den Beitrag freiwillig zu stellen und den ÖRR zu privatisieren für den besseren Weg - siehe unter
Aufruf zur Privatisierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,29761.0.html

Ob dann weite Teile des Programms verschlüsselt gesendet werden, ist mir egal.
Von mir aus kann der Staat für die Tagesschau einige Millionen locker machen.
Er kann von mir aus auch Rundfunkbedarf nach dem GG definieren und ausschreiben.
Das ist doch heute viel besser, wenn ich mir anschaue wie dünn der Unterschied zw. Spiegel Online, Youtube und Ard.de geworden ist.
Ja, letzteres hat mehr Video, ersteres mehr Text, die Infos sind die gleichen.

Was mich zum Kern bringt:
Ich brauche den ÖRR nicht für die Information, wir haben - sobald man Internet Zugang hat - Echtzeit-Datenübertragung zu -zig Milliarden Quellen (peer 2 peer). Jeder mit einem Smartphone kann nicht nur Rundfunk empfangen (Da erzählt der ÖRR immer nur die Hälfte!) sondern auch produzieren.
Schneefall in Bayern? Ich gehe raus und mache ein Foto/Video.

Den ÖRR braucht es auch nicht für Unterhaltung:
Die Privaten, die Print Medien, Youtube, Netflix, Amazon, alles voll mit Unterhaltung.

Den ÖRR braucht es auch nicht für Dokus oder Kultur:
Ich finde auf Youtube zahlreiche Dokus.

Also wofür brauche ich das?
Der ÖRR kann sich gerne dem Wettbewerb stellen, von mir aus kriegt er auch noch einen Programmauftrag für 500 Mio. um eine durchgehende Informationsversorgung mit Nachrichten zu haben, die man im Katastrophenfall nutzen kann.
Mehr braucht es nicht.

Diese Punkte kommen leider zu kurz.
Wenn man ein komplett überdimensioniertes Rundfunk Netzwerk von 20 auf 10 Sender streicht, und aus 10 Landesrundfunkanstalten 4 macht, dann hat man immer noch 9 Sender und 3 LRAs zu viel. Oder besser gesagt 4.
Man braucht das nicht mehr, und die Menschen die das Internet nutzen, schauen nicht ÖRR.


Edit "DumbTV":
Vollzitat Vorkommentar entfernt. Bitte für die Übersicht und besseren Erfassbarkeit keine solchen überflüssigen (ungekürzten) Vollzitate des (unmittelbaren) Vorkommentars verwenden. Zitate nur zum Hinweis auf oder Verdeutlichung von besonderen Aspekten verwenden, auf die eingegangen wird.

Thejo:
Semi-OT

--- Zitat ---Seite 27+28
Dies gilt ebenso für die große Abschiedsfeier von Ex-RBB-Intendantin Dagmar Reim im Berliner Technikmuseum im Jahr 2016 für 0,1 Mio. Euro (TAGESSPIEGEL 24.7.17) oder die monatliche Beitragssumme von 5.714,3 Beitrags-Zahlern (je 17,50 Euro).
--- Ende Zitat ---
Hat irgendjemand dafür Belege? Ich kann auf der Webseite des Tagesspiegel keinen Artikel dazu finden. Auch nicht hier im Forum. Wurde diese "Feier" auf Kosten der Beitragszahler veranstaltet?

drone:
Hans-Jürgen Kupka mit einer weitergehenden Analyse, hier zum Regionalfunk...

Der ARD-Regionalfunk im europäischen Vergleich – Analyse und Reform-Konzept von Hans-Jürgen Kupka
Hans-Jürgen Kupka, 07.07.2019, 11:30 Uhr

--- Zitat ---Deutschland ist ein Bundesstaat mit 16 Bundesländern und auch die öffentlich-rechtliche Rundfunkversorgung (Hörfunk und Fernsehen) ist föderal organisiert. Die neun Landesrundfunkanstalten (im ARD-Verbund), darunter vier Mehrländeranstalten (NDR, MDR, SWR, RBB), strahlen aktuell 75 Hörfunk-Programme aus (plus drei bundesweite Programme vom Deutschlandradio in Berlin/Köln), aber nur in vier Bundesländern (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Brandenburg und Bayern) werden regionale Magazin-Sendungen (ab 55 Minuten) ausgestrahlt. Weitere vier Länder (Saarland, Berlin, Hamburg und Bremen) gelten aufgrund ihrer geringen Größe zugleich als regionales Sendegebiet. In acht Bundesländern besteht der Regionalfunk dagegen nur aus Nachrichten von einer bis vier Minuten bzw. kompakten Informationen von vier bis zehn Minuten. [...]

Hohe Pressekonzentration [...]
Große Unterschiede im Norden [...]
Durchstarten im Südwesten [...]
Vor und zurück in Hessen [...]
Großes Land und kleines Angebot [...]
Vorfahrt für das Lokal-Fernsehen [...]
Sparen auch im Südwesten [...]

Der perfekte niederländische Regionalfunk
[...] Die Finanzierung der Regional-Sender erfolgt aus Mitteln des Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft (OCW) – also aus Steuergeldern sowie eigenen Werbeeinnahmen. Beim Sender RTV Noord lagen im Jahr 2018 die Einnahmen bei 11,432 Mio. Euro (davon 9,277 Mio. Euro vom OCW und 1,893 Mio. Euro aus Werbeeinnahmen) und die Betriebsausgaben bei 11,424 Mio. Euro. Größte Ausgabeposten waren Löhne/Gehälter mit 4,647 Mio. und Sozialkosten mit 1,138 Mio. Euro. Direkte Produktionskosten schlugen mit 3,262 Mio. Euro, sonstige Betriebsaufwendungen mit 1,567 Mio. Euro und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen mit 0,810 Mio. Euro zu Buche (Geschäftsbericht RTV Noord 2018).[...]

16 (ARD-) Landesprogramme im Überblick [...]
Zusammenfassung [...]
Gründe [...]

Ausblick
[...] Der Einwand, Deutschland verfüge mit neun unabhängigen Landesrundfunkanstalten über ein Netz von defacto regionalen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, ist in sofern nicht korrekt da diese Sendeanstalten in erster Linie die Programme produzieren, welche im Ausland fast ausnahmslos von den jeweiligen nationalen Rundfunkgesellschaften hergestellt werden. Dagegen sind die wenigen regionalen Angebote in Deutschland nur ein Zusatzangebot, aber kein umfassendes und grundsätzliches Angebot wie im Ausland und immer abhängig von der finanziellen Situation der jeweiligen Landesrundfunkanstalt. Bedeutet im Klartext: Regionalfunk nach Kassenlage. Interessant sind dbzgl. die Aussagen von einigen wenigen Rundfunk-Intendanten von vor. ca. 20 Jahren: Würden die Bundes- und Landespolitiker die Anzahl der Bundesländer reduzieren, würden automatisch weniger Landesrundfunkanstalten, Funkhäuser und Programme nötig sein und damit könnten die Rundfunkausgaben (deutlich) reduziert werden. [...]

Überblick Regional-Sendungen [...]


--- Ende Zitat ---
Weiterlesen auf:
http://www.neue-ard-forum.de/der-ard-regionalfunk-im-europaeischen-vergleich-analyse-und-reform-konzept-von-hans-juergen-kupka/

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