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Autor Thema: Finanziell gut ausgestattet  (Gelesen 1992 mal)

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Finanziell gut ausgestattet
Autor: 02. Januar 2019, 22:04

Bildquelle: https://gez-boykott.de/ablage/presselogo/die_tagespost.png

Die Tagespost, 02.01.2019

Finanziell gut ausgestattet

Ausgerechnet in der ruhigen Zeit „zwischen den Jahren“ entflammt eine Debatte über die Rundfunkgebühren. ZDF-Intendant Thomas Bellut fordert eine Erhöhung auf mindestens 18,35 Euro. Die ARD würde dafür sogar vor das Bundesverfassungsgericht ziehen. Der Leipziger Kommunikationswissenschaftler Christian Pieter Hoffmann ordnet den ARD/ZDF-Vorstoß ein.

Ein Interview von Josef Bordat

Zitat
Herr Hoffmann, ZDF-Intendant Thomas Bellut fordert eine Erhöhung der Rundfunkgebühren. Können Sie das nachvollziehen?

Wer möchte schon nicht gerne mehr Geld? Eine Forderung nach mehr Geld ist vermutlich immer irgendwie nachvollziehbar. Im Falle von Herrn Bellut gilt dies aber besonders, denn es ist ja eine seiner Aufgaben, Gebühreneinnahmen zu fordern. Thomas Bellut macht nur seinen Job. Dazu muss man wissen: Die Festlegung der Gebührenhöhe ist kein ökonomischer Prozess, sondern ein politischer. Am Ende entscheidet die „KEF“, die Kommission zur Überprüfung und Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, über die Einnahmen der öffentlich-rechtlichen Anstalten. Ihre Mitglieder werden durch die Ministerpräsidenten der Länder berufen, es handelt sich also um ein formell unabhängiges, aber politisches Gremium, das auch nach politischen Erwägungen entscheidet. Den Anfang machen dabei immer die Rundfunkanstalten, die ihren Bedarf anmelden. Es wäre schon erstaunlich, wenn Herr Bellut oder der ARD-Vorsitzende Wilhelm hier plötzlich weniger Geld fordern würden.

Bellut begründet die Notwendigkeit der Erhöhung mit der Qualität. Gleichzeitig steht gerade diese zunehmend in der Kritik. Wie sehen Sie das?
[…]

Der ZDF-Intendant spricht von einem „bedarfsgerechten Einsatz“ der Gebühren. Teilen Sie diese Einschätzung?
[…]

Wo könnte Ihrer Ansicht nach gespart werden?
[…]

Brauchen wir heute noch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
[…]

Weiterlesen auf:
https://www.die-tagespost.de/feuilleton/Finanziell-gut-ausgestattet;art310,194608


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Re: Finanziell gut ausgestattet
#1: 02. Januar 2019, 23:04
Rundfunkbeitrag für Leichtgläubige [1].
Erkenntnisgewinn = 0.
Würde bei Löschung Platz im Forum schaffen... ;)

[1] Impressum der Tagespost (Würzburg)
https://www.die-tagespost.de/impressum/
Zitat
Die Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur
[...]


EDIT: Mehr zum Geschäftsführer der Tagespost gibt's hier:
Der neue Chef der katholischen "Tagespost": Oliver Maksan sieht Bedarf für "orientierende Medien"
von Bülend Ürük, am 02.06.2016
Zitat
Oliver Maksan (37) wird zum 1. Juli 2016 neuer Chefredakteur und Geschäftsführer der "Tagespost". Maksan wird bei der katholischen Tageszeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur Nachfolger von Markus Reder (45). Ein Gespräch über Maksans publizistische Leitlinie, Kooperationspläne mit anderen Medien und das Angeln von Abonnenten. [...]
Weiterlesen auf:
https://kress.de/news/detail/beitrag/134949-der-neue-chef-der-katholischen-tagespost-oliver-maksan-sieht-bedarf-fuer-orientierende-medien.html


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 02. Januar 2019, 23:28 von drone«

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Re: Finanziell gut ausgestattet
#2: 03. Januar 2019, 09:53
Kein Wort über Grundlage (Wohnungsbezug) und Art (Gefängnis), wie der Rundfunkbeitrag eingezogen wird.

Der zitierte Artikel sagt nur, dass die Politik den Rundfunkauftrag präziser definieren müsse; alles andere steht bereits in den wiedergegebenen Zwischenüberschriften.

Das mit den orientierenden Medien ist eine ganz andere Baustelle, mit der wir uns nicht zu beschäftigen brauchen. Wenn ich ein explizit katholisches (oder auch evangelisches) Blatt abonniere, ist mir klar, dass ich (mindestens) eine dezidierte "andere Meinung" erfahren möchte und keine irgendwie wertneutrale Berichtserstattung.


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Re: Finanziell gut ausgestattet
#3: 03. Januar 2019, 12:02
Warum so negativ? Da wird m. E. viel gesagt, was völlig richtig ist. Übrigens spricht da nicht der Geschäftsführer der Tagespost. Insofern ist mir nicht klar, warum dessen Positionen hier eine Rolle spielen sollen.

Zitat von: Christian Pieter Hoffmann
Wer möchte schon nicht gerne mehr Geld? Eine Forderung nach mehr Geld ist vermutlich immer irgendwie nachvollziehbar.
Ist diese Feststellung etwa falsch? Mehr Geld zu fordern ist eher üblich, und das sicher nicht nur beim ÖR-Rundfunk. Das muss man nicht gut heißen, aber das tut der Interviewte auch nicht. Er ordnet es lediglich ein und stellt dabei fest, dass solche Forderung keine Überraschung darstellt.

Zitat von: Christian Pieter Hoffmann
Die Festlegung der Gebührenhöhe ist kein ökonomischer Prozess, sondern ein politischer.
Völlig richtig! Nicht was die Sendern fordern ist das Problem, sondern was man ihnen seitens der Politik gestattet.

Zitat von: Christian Pieter Hoffmann
Wir sprechen von 20 Fernsehprogrammen, über 60 Hörfunkprogrammen, und deutlich über 100 Online-Angeboten. Wie soll man bei dieser Breite „die“ Qualität des Angebots bemessen? Hinzu kommt: Was ist der Qualitätsmaßstab?
Richtige Frage. Zusammen mit den folgenden Feststellungen zu "Kunden" und "Märkten" wird der Finger in die Wunde gelegt.

Zitat von: Christian Pieter Hoffmann
Das ist ein problematischer Begriff, denn der „Bedarf“ ist ja hier nicht der Bedarf der „Kunden“, also derjenigen, die die Rundfunkgebühr bezahlen. Der Bedarf wird in einem politischen Prozess definiert. Die Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks müssen sich eben nicht am Markt behaupten. Sie sind dem Preissystem aus Angebot und Nachfrage entzogen. Daher kennen wir den Bedarf der Bürgerinnen und Bürger in diesem Bereich nicht. Märkte werden durch ein öffentliches Angebot immer unheilbar verzerrt. Den Privaten verbleibt nur ein „Restangebot“, sie füllen die Lücken, die der öffentliche Anbieter lässt. „Bedarf“ ist darum das falsche Wort.
Genau! Was die ÖR-Sender als "Bedarf" definieren und ihnen mit mit kalkulierbaren Abstrichen regelmäßig genehmigt wird, ergibt sich nicht aus dem Marktdruck oder technischen Notwendigkeiten, sondern vor allem aus dem reinen Wunsch über Mehrausgaben an Bedeutung zu gewinnen und eine Marktführerschaft mit Hilfe eines staatlich garantierten Füllhorns zu erreichen.

Zitat von: Christian Pieter Hoffmann
Im Moment ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk finanziell sehr gut ausgestattet. Mit acht Milliarden Euro garantierten Einnahmen kann man sehr viel Programm machen. Etwas flapsig könnte man daher sagen: Es ließe sich derzeit überall sparen, ohne dass das Angebot einbricht – bei der Information, der Bildung und Kultur, bei der Unterhaltung und dem Sport. Am Ende steht immer die Frage: wird der Programmauftrag erfüllt, den die Politik den Anstalten vorgibt? Dieser Auftrag ist heute sehr vage formuliert und lässt daher sehr viel Spielraum im Ausbau der Angebote.
Eine unbedingte Fürsprache für den ÖRR und seine finanziellen Forderungen sieht m. E. anders aus.

Das ergibt sich auch aus dem Fazit:
Zitat von: Christian Pieter Hoffmann
Klar ist: Die ursprüngliche Begründung für die Einrichtung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in den 40ern ist so heute nicht mehr gültig. Wir haben heute eher eine Überversorgung mit Information, Sport und Unterhaltung als eine Unterversorgung. Die Frage nach einem Marktversagen im Markt für audiovisuelle Inhalte ist heute ganz neu zu stellen. Ebenso wichtig ist die Frage: Wenn es ein Marktversagen gibt, also beispielsweise kein ausreichendes Angebot internationaler Nachrichten für den deutschen Markt, wie und durch wen ist es zu beheben? Braucht es wirklich noch öffentlich finanzierte Programmhäuser oder sollte nicht eher die Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte unabhängig vom Produzenten und der Medienplattform gefördert werden? ... Man kann nicht von Organisationen, die dem Markt entzogen sind, erwarten, dass sie durch Innovationen den Takt der Veränderung vorgeben.
Hier wird klar und zutreffend die Politik als verantwortlich für den ÖR-Rundfunk genannt. Die Sender mögen gern fordern, das ist prinzipiell sogar ihr Recht. Die Politik aber sorgt dafür, dass sie die Zahl der Programme und Webseiten erhöhen können, schier grenzenloses Wachstum anstreben, dabei Niveaulimbo betreibend. Die Politiker garantieren steigende Einnahmen und bestärken auch die Hybris der Programmmacher, sich selbst als letzte Wahrheitsinstanz aufzuspielen, sich "Qualität" zusprechen; ein Urteil, das ja allenfalls den Konsumenten zusteht. Die Politiker benötigen den ÖR-Rundfunk u. a. zur Selbstdarstellung, sind daher so willig und eins mit den Machern. Man sollte also die schlagen, die die Grundlagen für die Verschwendung, den Zahlungszwang etc. legen. Und das sind nun einmal die Politiker. Dass die Politiker den Sendern die "Schuld" für die Situation zuzuschieben wollen, ist doch lediglich als Versuch zu werten, Nebelkerzen bezüglich der eigentlichen Verantwortung abzubrennen.

M. Boettcher


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 03. Januar 2019, 17:49 von Bürger«
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

 
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