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Autor Thema: Neues aus dem Fernsehrat (26):8 Gründe für ör-Texte im Netz  (Gelesen 2237 mal)

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Netzpolizik.org, 17.06.2018

Neues aus dem Fernsehrat (26):
Neuer Telemedienauftrag und 8 Gründe für öffentlich-rechtliche Texte im Netz

Die Einigung der Länder über neue Regeln für öffentlich-rechtliche Angebote im Internet folgt den Wünschen der privaten Medienhäuser und zwingt ARD, ZDF und Deutschlandfunk zum weitgehenden Verzicht auf Textinhalte. Warum das ein Fehler ist, versuche ich mit 8 Gründen für mehr öffentlich-rechtliche Texte im Netz zu dokumentieren.

Von Leonhard Dobusch  (ZDF Fernsehrat)

Zitat
Kompromiss? Kapitulation!
[…]

8 Gründe für öffentlich-rechtliche Texte im Netz

Wegweisend wäre gewesen, das Verbot presseähnlicher Angebote ersatzlos zu streichen. […] Denn mir fallen sofort eine Reihe von Gründen ein, warum es eher mehr statt weniger öffentlich-rechtliche Texte im Netz braucht:

- Auffindbarkeit: Suchmaschinen lieben Texte. Und zukünftige semantische Suchmaschinen können mit Texten noch besser umgehen. Weniger Text bedeutet deshalb, teuer produzierte öffentlich-rechtliche Inhalte im Internet zu verstecken.

- Mobile Nutzbarkeit: Mobile first, also die Dominanz mobiler Nutzung von Online-Angeboten ist ein allgemeines Phänomen. Gerade journalistische Inhalte eignen sich aber besonders gut für unterwegs. Mobil sind aber Texte am unkompliziertesten zu konsumieren. Im Ergebnis führt Textverzicht deshalb zu einem schlechteren journalistischen Produkt und geringerer Reichweite für teure und qualitativ hochwertige Inhalte.

- Medienkonvergenz: Journalismus im Internetzeitalter ist cross-medial. Online-Journalismus ist fast immer eine Kombination aus Text-, Bild-, Video- und Audioinhalten. Presseähnlichkeit als Kriterium hat sich damit überlebt.

- Medienkompetenz: Ein wesentlicher Teil des öffentlich-rechtlichen Auftrags ist Medienkompetenz. Zentral für digitale Medienkompetenz ist aber auch die Wahl der jeweils passenden Ausdrucksform sowie die Kombination verschiedener Formen und Formate. Wie sollen Öffentlich-Rechtliche das aber vermitteln, wenn sie es selbst nicht tun dürfen?

- Innovationsoffenheit: Eine unmittelbare Folge von Medienkonvergenz ist auch der Umstand, dass innovative Online-Formate verschiedene Kategorien von Inhalten auf neue Art und Weise miteinander rekombinieren. Ein weitgehender Verzicht auf Text wirkt damit als öffentlich-rechtliche Innovationsbremse.

- Barrierefreiheit: Textinhalte lassen sich von Menschen mit Behinderung relativ einfach in ein wahrnehmbares Format umwandeln. Sie sind jedenfalls Leidtragende einer Beschränkung des Textanteils in öffentlich-rechtlichen Angeboten.

- Weil Textverzicht die Verlage nicht retten wird: Abgesehen davon, dass die lautesten Kritiker von öffentlich-rechtlichen Textinhalten Vertreter hochprofitabler Medienkonzerne sind, ist öffentlich-rechtliche Konkurrenz kein Grund für wirtschaftliche Probleme einzelner Verlag(sangebot)e. Das lässt sich in den USA beobachten, wo das Zeitungssterben besonders weit fortgeschritten ist, es aber keine nennenswerte öffentlich-rechtliche Konkurrenz gibt.

- Weil Textverzicht die Legitimität öffentlich-rechtlicher Angebote untergräbt: Der letzte Punkt ist eine Folge der bisher genannten. Mit weniger Texten bekommen die Beitragszahlenden weniger, mobil unpraktischeren und schlechter auffindbaren Journalismus für ihr Geld. Dieser Weg ist kurzfristig falsch und unterminiert langfristig die Legitimität öffentlich-rechtlicher Angebote im Netz.

Kommt es zum öffentlich-rechtlichen Blogsterben?
[…]

Weiterlesen auf:
https://netzpolitik.org/2018/neues-aus-dem-fernsehrat-26-neuer-telemedienauftrag-und-8-gruende-fuer-oeffentlich-rechtliche-texte-im-netz/


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Zitat
[...] ist öffentlich-rechtliche Konkurrenz kein Grund für wirtschaftliche Probleme einzelner Verlag(sangebot)e.[...]
Solange Bürger genötigt werden, einen Teil ihrer Mittel für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zwangsabdrücken zu müssen, (ohne diesen zu nutzen, bzw. individuell bestellt zu haben), ist der ÖRR ein Grund für die wirtschaftlichen Probleme der Verlage.

Zitat
- Barrierefreiheit: Textinhalte lassen sich von Menschen mit Behinderung relativ einfach in ein wahrnehmbares Format umwandeln. Sie sind jedenfalls Leidtragende einer Beschränkung des Textanteils in öffentlich-rechtlichen Angeboten.
Brailleschrift via Web? Cool.

Medienkompetenz: Ein wesentlicher Teil des öffentlich-rechtlichen Auftrags ist Medienkompetenz. Zentral für digitale Medienkompetenz [...]Rundfunk ist kein Internet, folglich hat es für das Internet, also die digitale Welt, auch keinen Auftrag.


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Zitat
- Barrierefreiheit: Textinhalte lassen sich von Menschen mit Behinderung relativ einfach in ein wahrnehmbares Format umwandeln. Sie sind jedenfalls Leidtragende einer Beschränkung des Textanteils in öffentlich-rechtlichen Angeboten.
Brailleschrift via Web? Cool.

Ja, gibt es seit Jahren: https://www.incobs.de/produktgruppen/items/braillezeilen.html

Zitat
Braillezeilen sind ein wesentlicher Hardware-Bestandteil von Computerhilfsmitteln für Blinde. Sie geben die Informationen des Bildschirms in der Blinden-Punktschrift Braille aus. Höhenveränderbare Stifte stellen dabei die Braillepunkte dar, die von dem Anwender mit den Fingerkuppen ertastet werden. Angezeigt wird ein verschiebbarer Ausschnitt, der in etwa einer DIN A4-Zeile entspricht.

https://de.wikipedia.org/wiki/Computerbraille
Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Refreshable_Braille_display.jpg

Und daher ist die Aussage, dass Blinde Leidtragende von weniger Text im Internet sind, grundsätzlich korrekt. Allerdings ist es keine Besonderheit, da auf vielen Webseiten Bilder gegenüber Text dominieren.

M. Boettcher


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Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

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Netzpolizik.org, 17.06.2018

Neues aus dem Fernsehrat (26):
Neuer Telemedienauftrag und 8 Gründe für öffentlich-rechtliche Texte im Netz

Die Einigung der Länder über neue Regeln für öffentlich-rechtliche Angebote im Internet folgt den Wünschen der privaten Medienhäuser und zwingt ARD, ZDF und Deutschlandfunk zum weitgehenden Verzicht auf Textinhalte. Warum das ein Fehler ist, versuche ich mit 8 Gründen für mehr öffentlich-rechtliche Texte im Netz zu dokumentieren.

Von Leonhard Dobusch  (ZDF Fernsehrat)

Weiterlesen auf:
https://netzpolitik.org/2018/neues-aus-dem-fernsehrat-26-neuer-telemedienauftrag-und-8-gruende-fuer-oeffentlich-rechtliche-texte-im-netz/

Ohmanomanoman, gleich 8 Gründe! Buwwwooor!

Ich habe nur einen Grund!! Verschlüsseln und gut ist!


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ARD: „Bei uns sitzen Sie in der Ersten Reihe“ //// Bei uns reihern Sie in die Ersten Sitze!     ZDF: „Mit dem Zweiten sehen Sie Besser“ //// Ein blinder Mensch nicht! Ich sag halt nix und das werde ich wohl noch sagen dürfen! GEZ = Ganoven-Erpresser- Zyniker // ARD = Anstalt-rechtsloser-Diktatur // ZDF = Zentrum der Finsternis

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ÜberMedien.de      13.07.2017

Interview
Herr Rundfunkrat fragt Herrn Fernsehrat

Wie funktioniert die Aufsicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Was passiert, wenn Zuschauer Programmbeschwerden einreichen? Und was machen eigentlich diese so genannten Freundeskreise, die immer im Hintergrund tagen? Zwei Mitglieder der Kontrollgremien des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) und des Westdeutschen Rundfunks (WDR) unterhalten sich über ihre Aufgaben dort, was gut funktioniert und wo es Verbesserungsbedarf gibt.
Zitat
Leonhard Dobusch: In meinem ersten Jahr wurde keiner einzigen Beschwerde stattgegeben. Alles wurde ganz kurz abgehandelt. Dass Spannendste war noch die Böhmermann-Diskussion, die vom alten Fernsehrat sozusagen geerbt wurde; da ging es um das Erdogan-Schmähgedicht. Da wurde auch mal kontroverser diskutiert im Plenum – aber sonst?
Am meisten wird in den Freundeskreisen diskutiert, ohne Öffentlichkeit. Es gibt ja die großen Fernsehratssitzungen, die öffentlich sind, aber fast schon gescriptet, wie man im Fernsehen sagen würde. Dort passiert wirklich nichts Überraschendes. Sie dauern immer von 9 Uhr bis 12.30 Uhr, dann ist Pressekonferenz, es gibt Essen und alle müssen zum Flughafen. Jede längere Wortmeldung wird kritisch beäugt, es ist wirklich ein Durchzug, da wird bloß abgehandelt. Manchmal gibt es Vorträge, aber nicht wie in Parlamenten, wo es hin und her geht. Wirklich selten, dass etwas kontrovers diskutiert wird.
Während es teilweise in den Ausschüssen und vor allem in den Freundeskreisen anders ist, zumindest in dem Freundeskreis, in dem ich bin. Beides, Freundeskreise und die Ausschüsse, sind aber beim ZDF-Fernsehrat nicht öffentlich. Wenn man das thematisiert, heißt es von durchaus kritischer Seite, man könnte diese Ausschüsse natürlich öffentlich machen. Aber das Problem sei, dass dann dort auch nicht mehr diskutiert werde. Es würde sich alles in die Freundeskreise oder irgendwelche informellen Zirkel verlagern. Eine Kollegin meinte, sie habe es so bei der Bundestagsenquete „Internet und Digitale Gesellschaft“ erlebt, wo alles öffentlich war. Was dazu geführt habe, dass vor allem Selbstdarsteller geredet hätten. Die Entscheidungen seien erst recht ausgelagert worden, in den Hintergrund.
Zitat
Leonhard Dobusch: Interessant, dass du keinem Freundeskreis angehörst. Im ZDF-Fernsehrat gibt es zwei Freundeskreise, einen roten und einen schwarzen, die aber offiziell so nicht genannt werden. Spannend ist, dass sich durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts fast nichts geändert hat. Man merkt, dass der Anteil der unkontrollierbaren „freien Radikalen“ unter den Fernsehratsmitgliedern gestiegen ist, aber noch keine kritische Menge erreicht hat, sodass die Routine substantiell erschüttert würde.
Die Freundeskreise gruppieren sich um jeweils einen Vorsitzenden, bei den Roten ist das Frank Werneke, der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, bei den Schwarzen Franz Josef Jung, der ehemalige Bundesminister von der CDU. Bei uns ist es meines Wissens nach so, dass es niemanden gibt, der keinem Freundeskreis angehört. Es gibt wenig Gespräche über die Freundeskreise hinweg. Aber ich weiß, dass die Freundeskreise durchaus unterschiedlich funktionieren.
Der schwarze Freundeskreis Jung ist immer schneller fertig, es wird viel weniger diskutiert, es gibt auch kaum Abstimmungen, und wenn, wird per Akklamation entschieden. Im roten Freundeskreis Werneke ist es anders. Es wird intensiv diskutiert, und es gibt sehr viele formale Abstimmungen, also mit Stimmzettel und in geheimer Wahl. Es geht sogar los bei der Wahl einen Vorstandes des Freundeskreises, was es auch deutlich macht, dass das hier ganz klar eine Fraktion ist und nichts anderes. Mit Fraktionsvorstand, Fraktionsvorsitzendem und Stellvertretern. Es gibt klare Verfahren, Tagesordnungen, eben wie bei einer Fraktionssitzung. Das finde ich auch nicht nur schlecht. Im WDR ist es ja ein bisschen anders: Bei euch gibt es drei Freundeskreise, oder?
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https://uebermedien.de/17122/herr-wdr-rundfunkrat-fragt-herrn-zdf-fernsehrat/


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