Ich weiß natürlich nicht, welchen Maßstab die Macher vom "Elbe Wochenblatt" anlegen. Sollte der in einer "rund-um-die-Uhr"-Übertragung des Verkehrschaos bestehen, das auch Fußgänger erfasste und wegen total sinnloser und überflüssiger Totalsperren zu teils stundenlangen Verzögerungen beim Heimweg führte, ununterbrochenem Hubschrauber-Geknatter, das einen nicht schlafen lies, oder der Echtzeit-Übertragung von Schlägern des "Schwarzen Blocks" bzw. eben solchen auf Seiten der Polizei? Wobei die Bilder doch höchstens zum Erstaunen darüber führen könnten, was verblendete Chaoten, Hardliner mit Tendenz zu folgenlosen Rechtsbrüchen in der Polizeiführung und bestenfalls ahnungslosen Politikern, den Veranstaltern eines "Festes - das Volk muss leider draußen bleiben - der Demokratie", gemeinsam haben. Von daher bestand da bei mir überhaupt kein sonderlicher Bedarf.
Beim "Elbe Wochenblatt" mag man ja stundenlange Live-Bilder von überflüssigen Behinderungen, brennenden Barrikaden und dem "Tanz der schwarzen Idioten" - schwarz ist nicht nur Modetrend bei den Chaoten - interessant finden. Ich kenne solche Bilder schon und habe sie ab dem Moment erwartet, wo der Bürgermeister den Gipfel vollmundig und für seine Verhältnisse euphorisch ankündigte; wobei er noch verkündete, das G20 "Werbung für Hamburg" machen würde. Na klar: "Schatz, lass uns nach Hamburg reisen, zum Erlebnisurlaub!" Das Tüpfelchen wären natürlich ein paar Tote gewesen, das hätte sich sicher publizistisch wahnsinnig gut vermarkten lassen. Aber auch so ist ja von den mehr als dürftigen Ergebnissen des Gipfels kaum mehr die Rede. Im NDR3 hat es übrigens Unterbrechungen des laufenden Programms mit Life-Reportagen vor Ort und eben solchen Bildern gegeben. Vermutlich hat man beim "Elbe Wochenblatt" aber lieber den fehlenden Kick beschreiben wollen, den die Berichterstattung zum G20 im ÖR bis dahin hatte. Welche Perversionen und Dramen möchten die Schreiber denn beim nächsten Mal gern life und bunt gesendet haben?
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.